In diesem Blogpost werden die wichtigsten Druckverfahren behandelt. Zu diesen zählen Hochdruck, Tiefdruck, Flachtruck, Durchdruck & Digitaldruck. Jede von ihnen weist verschiedene Vor- und Nachteile auf und wird deshalb für bestimmte Produktionen verwendet. Die vier Hauptdruckverfahren (Hochdruck, Tiefdruck, Flachdruck, Durchdruck) unterscheiden sich vornehmlich durch die Oberflächenstruktur der Druckformen und die damit verbundene Art des Farbtransfers. Weitere wichtige Unterscheidungsmerkmale sind die Übertragungsart (direktes oder indirektes Drucken) sowie die Druckformen-Herstellung (beispielsweise elektrostatisch, chemisch, manuell).
Hochdruck
Der Hochdruck ist das älteste Druckverfahren und war in Form des Stempeldrucks bereits in der Antike bekannt. Die im 15. Jahrhundert von Johannes Gutenberg erfundene Buchpresse nutzte diese Methode und begründete die moderne Druckindustrie. (Mehr davon im Blogpost “Die Geschichte des Drucks) Der Name leitet sich von den hochgestellten Teilen der Druckformen ab. Wie bei einem Stempel bilden die freizulassen Stellen die flache Basis der Druckform, während die zu druckenden Stellen erhaben sind. Die Farbe wird – beispielsweise mit einer Walze – auf die erhabenen Flächen der Druckform aufgetragen, die dann auf das Papier gedrückt wird. Neben dem klassischen Buchdruck zählt der Flexodruck zu dieser Direktdruck-Methode. Letzterer kommt heutzutage vor allem beim Bedrucken von Kunststoffverpackungen zum Einsatz. Der klassische Buchdruck findet heute kaum noch Verwendung, da die Herstellung der Druckformen sehr kosten- und arbeitsintensiv ist. Gelegentlich ist es noch in Form von Holz- und Linolschnitt-Techniken im Kunsthandwerk zu finden.
Tiefdruck
Beim Ende des 19. Jahrhunderts erfundenen Tiefdruckverfahren sind die zu druckende Bereiche vertieft. Mittels Lasergravur oder Ätzung wird das gewünschte Druckbild in die Druckformen gebrannt. Nach dem Auftragen der Farbe verbleibt diese nur in den Vertiefungen. Der eigentliche Druck erfolgt direkt durch kräftiges Anpressen der Form auf das Papier, wo die Farbe durch Adhäsion haften bleibt. Der Tiefdruck bietet sehr gute Qualität und ist wirtschaftlich rentabel bei großen Auflagen für Magazine, Kataloge, dekorative Verpackungen und Zierfolien. Zu diesem Druckerfahren gehören der Rotationstiefdruck und der Bogentiefdruck. Ersterer ermöglicht eine hohe Druckgeschwindigkeit, während der Bogentiefdruck durch seine Farbechtheit vor allem bei qualitativ hochwertigen Drucken Verwendung findet.
Flachdruck
Bei diesem indirekten Druckverfahren liegen die zu druckenden und die frei bleibenen Stellen auf gleicher Höhe. Mithilfe des chemischen Prinzips von der gegenseitigen Abstoßung von Fett und Wasser lassen sich die Bereiche trennen. Die zu druckenden Stellen werden mit Fotopolymeren oder anderen Wasser abweisenden Stoffen behandelt. Wird die Druckform befeuchtet, stoßen die wasserhaltigen Stellen die fetthaltige Farbe ab, während die behandelten Stellen sie annehmen. Der Druck erfolgt indirekt, indem die Druckform die Farbe zunächst auf eine Gummiwalze überträgt, die das eigentliche Medium bedruckt. Neben den heute veralteten Steindruck- und Lichtdruckverfahren zählen der Polyfoliendruck und der weitverbreitete Offsetdruck zu diesem Druckverfahren. Auch der Laserdruck wird häufig als eine elektrostatische Variante dieser Methode betrachtet. Der Flachdruck ist sehr vielseitig und vergleichsweise günstig. Er eignet sich für fast alle Drucke ab mittlerer Auflagenstärke.
Durchdruck
Beim Durchdruck wird die Farbe mit einem Pinsel, einer Bürste oder Rakel durch eine Schablone auf das Druckmedium gedrückt. Als Schablone kommen Siebe oder textile Stoffe zum Einsatz, wobei die zu druckenden Stellen durchlässig und frei bleibende Bereiche undurchlässig sind. Dieses direkte Druckverfahren ist sehr günstig und hat den Vorteil, auf fast allen Materialien und Objekten anwendbar zu sein. Der Siebdruck ist bis heute ein gängiges Verfahren für Textilien wie T-Shirts sowie für Werbeplakate, Flyer und dergleichen. Es ist allerdings nur bei kleinen Stückzahlen wirtschaftlich rentabel. Zum Durchdruck gehören ebenfalls die Siebdruck-Varianten Risographie und der Flockdruck.
Digitaldruck
Digitaldruck ist ein Sammelbegriff, der eine Vielzahl ähnlicher Drucktechniken zusammenfasst. Kennzeichnend ist das Fehlen einer Druckform. Stattdessen sendet ein Computer das Druckbild direkt an den Drucker. Mithilfe von Tintenstrahldüsen oder per Verdampfung gelangt die Farbe auf das Medium. Seit Anfang der 1990er finden diese Verfahren immer mehr Verbreitung. Ihre Vorteile liegen in der sehr hohen Druckgeschwindigkeit und den niedrigen Kosten bei kleinen bis mittleren Stückzahlen. Zum Digitaldruck gehören der Tintenstrahldruck sowie die verschiedenen Thermodruck-Techniken. Umstritten ist, inwieweit der Laserdruck zu den Digitaldruck-Techniken zu zählen ist. Er wird häufig dem Flachdruck zugeschrieben, da die Farbübertragung mittels einer Bildtrommel stattfindend, die eine Variante der Druckform darstellt.
QUELLEN:
https://www.printer-care.de/de/drucker-ratgeber/druckverfahren