Die Design Thinking Conference zum 15 jährigen Design Thinking im Hasso Plattner Institut fand in einer hybriden Form von 15. bis 16. September 2022 statt. Dr. Julia von Thienen eröffnete das Event mit ein paar Einblicken in die derzeitigen Forschungsprojekte.
Auf dieser Konferenz wurde auch das Thema Neurodesign behandelt. Online dazu geschalten waren zwei Neuroforscher von der Standford Universität, die als Pioniere in dieser Thematik gelten. Das ist einerseits Prof. Dr. Allan Reiss und Prof. Manish Saggar. Einer der Projekte, an denen sie jetzt schon mehrere Jahre arbeiten ist, die Untersuchung des Gehirn bei Kreativität. Von Interesse ist, was genau passiert, wenn man Kreativität erhöht bzw. verbessert. Sie verwenden dabei Tools wie z.B. MRI Experimente oder FRMI Scans. Ein Produkt muss neu und effektiv sein, damit es als kreativ bezeichnet wird. Hierbei wird auch das Verhalten untersucht, in welchen verschiedenen Arten Personen ihr Ziel erreichen. Wenn ich immer dieselbe Strategie verwende, ist sie zwar effektiv, aber nicht kreativ.
Zu Gast war auch Pia Gebbing, die gerade ihren PhD macht und sie beleuchtet die Thematik nicht nur aus Sicht der Neuroforschung, sondern auch aus Unternehmenssicht. Sie erwähnt das berühmte Zitat
“Die Dinge richtig machen vs die richtigen Dinge machen.”
Die richtigen Dinge –> Unternehmersicht
Die Dinge richtig machen –> Sicht Neuroforschung
Es ist wichtig eine gemeinsame Sprache zwischen den zwei Disziplinen zu finden, um es für die Unternehmen auch interessanter bzw. verständlicher zu machen, damit sie die Erkenntnisse implementieren können. Die Forscher haben Angst, dass Unternehmer Ergebnisse anderer nicht richtig interpretieren und sie versuchen zu generalisieren. Man muss den Unternehmen die Vorteile der Forschung klar machen, auch wenn sie sehr teuer ist im Gegensatz zu einer Umfrage beispielsweise. Jedoch sind die Ergebnisse von hoher Relevanz.
Eine Frage aus dem Publikum war, ob auch untersucht wird, was Kunden an Produkten mögen bzw. worauf sie beim Kauf achten.
Ein Marketing-Team befasst sich mittels Eye-Tracking mit dieser Thematik. Ebenfalls werden in Geschäften funktionale Spiegel aufgestellt, um noch genauer ihr Verhalten zu analysieren. Auch wird mittels einem EEG-Gerät die genaue Gehirnaktivität gemessen, um herauszufinden, ob man einen Kauf voraussagen kann. Für Prof. Dr. Allan Reiss fangt der Prozess jedoch schon bei der Kommunikation des Produktes an. War die Kommunikation davon effektiv? Aus diesem Grund betrachten sie auch oft Bewertung außerhalb der Testpersonen.
Prof. Dr. Allan Reiss erzählte auch von einer Studie der “National academy of sciences”, die eine funktionale MRI Studie durchgeführt hat, welche sich mit dem Belohnungssystem bzw. Motivationssystem des Gehirn gefasste. In dieser Studie hatten die teilnehmenden Personen einen risikoreiche Aufgabe. Durch Beobachtung der intrinsische Variabilität dieser Gehirnregion konnte das Verhalten der Personen vorausgesagt werden.
Die Forscher betonen, dass noch viel Potential in der Zukunft liegt und man mit der immer neuer wachsenden Technologie noch mehr herausfinden wird. Ist das Gehirn programmierbar?
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https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-031-36103-6_10