Geschichte
Die Bauhaus Bewegung startete 1919 in Weimar, Deutschland durch den Architekten Walter Gropius. Sein Ziel war es, alle Künste als Einheit widerzuspiegeln und so die materielle Welt neu zu erschaffen. Er kombinierte bildende Künste und Design Bildung. Er erschuf einen Lehrplan, der es ermöglichte, als Designer Objekte zu kreieren, welche im Alltag nützlich sind, modern und schön aussehen und in Massen angefertigt werden können. Künstler wie Paul Klee, Vasily Kandinsky und Josef Albers unterrichteten auf der Bauhaus-Schule in Weimar. In der Schule wurden verschiedenste Workshops angeboten, darunter Metallarbeiter, Weben, Töpfern, Typografie und Wandmalereien. (Vgl. Griffith Winton 2016)
1925 zog die Bauhaus-Schule von Weimar nach Dessau. Dafür designte Gropius ein neues Gebäude, welches ein Vorreiter der Bauhaus-Bewegung und der mit einhergehenden Veränderung der modernen Architektur dargestellt hat. Metall Konstruktionen, Glasfronten und effiziente Einrichtung der Klassenräume. (Vgl. Griffith Winton 2016)
Der Möbeltischlerei-Workshop, gleitet von Marcel Breuer, war einer der beliebtesten der Bauhaus-Schule. Breuer wollte das Wesen der Möbel neu definieren. Er arbeitete mit konventionellen Formen und versuchte diese so stark wie möglich zu entmaterialisieren. Er experimentierte mit Stahlrohren und erschuf so die leichten Metallmöbel, welche sich leicht in Massenproduktionen herstellen Liesen. (Vgl. Griffith Winton 2016)
Im Textil-Workshop lernten die Student:innen unter der Leitung von Gunda Stölzl das Weben von abstrakten Textilien welche sich perfekt in die Bauhaus-Atmosphäre einbinden ließen. Neben technischen Aspekten des Webens lehrte sie die Farbtheorie und ermutigte die Student:innen mit ungewöhnlichen Materialien wie Metall, Glasfaser und Zellophan zu weben. Die abstrakten Werke wurden teils verkauft oder schmückten neben den architektonischen Wandmalereien die Innenwände der Schule. (Vgl. Griffith Winton 2016)
Obwohl der Typografie-Workshop zu Beginn keiner der beliebtesten war, gewann er im Laufe auch immer mehr an Bedeutung. Lehrende wie Moholy-Nagy und der Grafikdesigner Herbert Bayer lehrten, dass Typografie als Kommunikationsmittel, sowie auch als künstlerisches Ausdrucksmittel verwendet werden kann. Typografie wurde meist auch mit Werbung und Corporate Identity verbunden. Im Workshop wurde stets mit serifenloser Schrift gearbeitet, welche zusammen mit Fotografien zentrale visuelle Elemente der avantgardistischen Schule darstellten. (Vgl. Griffith Winton 2016)
Nach Gropius, der 1928 als Direktor der Bauhaus-Schule zurücktrat, folgten der Architekt Hannes Meyer und der Architekt Ludwig Mies van der Rohe. 1930 musste Mies die Schule nach Berlin verlegen. Jedoch musste sie 1933 wegen des Zweiten Weltkrieges geschlossen werden.
Viele der Schlüsselfiguren des Bauhauses immigrierten in die USA und inspirierten dort viele junge Architekten und Designer. Gropius und Breuer lehrten in Harvard. 1937 gründete Moholy-Nagy in Chicago das Neue Bauhaus. (Vgl. Griffith Winton 2016)
Der Bauhaus-Stil
Die Grundideen des Bauhaus:
- Kunst und Handwerk soll vereinigt werden
- Schön ist was funktioniert!
Geprägt sind die Bauhaus Werke von der Funktionalität der Produkte. Die Ästhetik ergibt sich durch die Effizienz und die Nützlichkeit. Die Bauhaus-Bewegung verpönt verspielte oder romantische Verzierungen. Objekte sollen klar für ihren alltäglichen Zweck verwendbar sein und dieser soll nicht verschleiert werden. Die Bauhaus-Bewegung soll es Personen in der Mittelschicht oder auch darunter ermöglichen, sich eine schön eingerichtete Wohnung leisten zu können. Dies soll zur besseren Lebensqualität der Menschen beitragen. (Vgl. Maier 2022)
Grundsätze welche im designen von Bauhaus-Stil eingehalten werden:
- Die Form folgt der Funktion
Bauhaus Künstler designen, indem sie alles weglassen, was unwesentlich erscheint. Komplexe Arbeiten können so auch nur mit wenigen Elementen kreiert werden. (Vgl. Matt 2018)
- Minimalismus
„Weniger ist mehr“ – aber nur wenn dies die Funktion und die Effektivität verbessert. (Vgl. Matt 2018)
- Revolutionäre Typografie
Im Bauhaus-Design wurden Groß- und Kleinbuchstaben nicht kombiniert. Es wurden nur serifenlosen Schriften verwendet. Erstmals wurden Schriften vertikal und diagonal gesetzt. Auch in den Schriftarten ist der geometrische Einfluss erkennbar. (Vgl. Matt 2018)
- Leidenschaft für Geometrie
Inspiriert vom Kubismus zeichnet sich der Bauhaus vor allem durch Grundformen, Winkelhalbierende und einfallsreiche Farben aus. (Vgl. Matt 2018)
- Primärfarben
Bevorzugt wurden nur die Primärfarben, als Rot, Blau und Gelb zusammen mit Schwarz und Weiß verwendet. (Vgl. Matt 2018)
Quellen:
Griffith Winton, Alexandra (2016):The Bauhaus, 1919–1933. In: Heilbrunn Timeline of Art History. New York: The Metropolitan Museum of Art, 2000–, http://www.metmuseum.org/toah/hd/bauh/hd_bauh.htm (zuletzt aufgerufen am 07.12.2022)
Maier, Steven (2021): Bauhaus – Die Grundidee. In: Moderne Kunst…verstehen, https://www.kunst-zeiten.de/Bauhaus-Allgemein (zuletzt aufgerufen am 05. 12. 2022)
Matt, Ellis (2018): 100 Jahre Bauhaus: Bekannte Logos im Bauhaus-Stil. In: 99designs, https://99designs.de/blog/designgeschichte-stroemungen/100-jahre-bauhaus-logos/ (zuletzt aufgerufen am 07.12.2022)