Impuls 2 – »Explained: Unser Kopf. Kreativität«

»Explained: Unser Kopf« ist eine Netflix Dokumentarreihe die sich mit unserem Kopf, Geist und unserem Gehirn beschäftigt. In dieser Folge handelte es von Kreativität, wie wir sie trainieren können und von was sie abhängt. 

Wir neigen dazu zu denken, dass Kreativität und kreative Menschen eine besondere Gabe haben, die andere nicht besitzen. Jedoch wird in der Serie deutlich, dass Kreativität teilweise erlernbar und ausbaufähig ist. Es gibt Wege, durch die wir unsere Kreativität trainieren und ankurbeln können.

Der Musiker, Musikproduzent, Musiktheoretiker und bildender Künstler Brian Eno hatte zum Beispiel meist einen Stapel Karteikarten mit sich auf denen verschiedene Begriffe oder Phrasen notiert waren, um neue Denkweisen anzuregen. So stand auf den Karten zum Beispiel »Lebenswichtige Verbindung, Gartenarbeit – nicht Architektur oder Wasser«. Diese Übung soll helfen anders zu denken damit man sozusagen einen Gedanken pflanzt und sieht, wie er wächst, anstatt ihn in Bahnen zu lenken und durchzuplanen. 

Man hat auch versucht Albert Einsteins Gehirn zu untersuchen, um Kreativität und Denkprozesse besser nachvollziehen zu können. Jedoch sah sein Gehirn ziemlich normal aus, es konnten keine fassbaren Schlüsse daraus gezogen werden und auch wenn man etwas erkannt hätte, hätte dies nicht bedeutet, dass bei jedem Menschen der ähnliche Hirnstrukturen aufweist die gleiche Genialität zum Vorschein gekommen wäre. Kreativität ist so komplex, dass man sie nicht in einer Hirnregion verorten könnte. Es ist ein Mythos, dass sich links alles Logische und rechts alles Kreative abspielt. Vielmehr geht es bei Kreativität darum, dass verschiedene Hirnregionen miteinander kommunizieren.

Man kann das Gehirn jedoch in zwei Zentren teilen, die maßgeblich in kreativen Prozessen beteiligt sind. Das Ruhezustandszentrum und das Exekutive Kontrollzentrum. Das Ruhezustandszentrum ist dafür zuständig sich nach innen zu fokussieren, Tag zu träumen und Gedanken freien Raum zu lassen – es kann somit spontan neue Verknüpfungen herstellen. Das Exekutive Kontrollzentrum ist hingegen zuständig Dinge zu beurteilen und bewertet ob etwas gut ist. Bei kreativen Menschen sind diese Netzwerke gut miteinander vereint und kommunizieren miteinander. 

Kindliche Vorstellungskraft weist meist vor allem Aktion des Ruhezustandszentrums auf, in der Ideen generiert werden und man ständig Neues probiert. Jedoch fehlt die kulturelle und gesellschaftliche Erfahrung, um diese Ideen zu filtern und zu bewerten. 

Es geht viel mehr, um vorhandenes zu kombinieren und Neues zu schaffen, anstatt immer zwanghaft vollkommen neue Ideen zu kreieren. Auch Misserfolge helfen, um zu filtern was gut ist und daraus zu lernen. Perfektionismus bringt einen nicht immer auf den richtigen Weg Kreativität freien Lauf zu lassen. Manche Menschen, die viele Dinge ausprobieren machen sich Sorgen in nichts wirklich gut zu werden, jedoch hat sich herausgestellt, dass diese ziellose Neugierde die perfekte Grundlage für Kreativität ist. Es ist wichtig sich einen Erfahrungsschatz aufzubauen und Dinge, die vielleicht im ersten Moment nicht miteinander verknüpfbar sind weiterzuverfolgen und Ideen zu generieren. Jede Erfahrung stärkt weiters die Wege Dinge zu betrachten und sie miteinander zu kombinieren. So beeinflussen sich unterschiedliche Projekte auch gegenseitig und sind vielleicht für andere Bereiche nützlich, auch wenn es im ersten Moment nicht so scheint. 

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