Harvard Business Review – Zusammenfassung
Der Autor beginnt mit einer Erklärung, dass Sportler:innen ihren Körper stets trainieren und Höchstleistungen zu bringen und Kreative seiner Ansicht nach, dasselbe mit ihrem Gehirn tun sollten. Sonst sei es nicht möglich auf Abruf großartige kreative Ideen zu bekommen.
Bas Korsten, der selbst schon zwei Jahrzehnte in der Werbebranche tätig ist, bezeugt, dass Kreativität nicht angeboren ist. Durch sein Interesse zur Neurowissenschaft hat er herausgefunden, was er tun muss, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.
„The more we learn about the workings of our gray matter, the better we can train it, control it, and make it do what we want.“
Hier einige Beispiele die er vorschlägt:
- Raus in die Natur
Studien beweisen, dass ein Aufenthalt in der Natur unsere Kreativität steigert, unsere Angst mindert und den Puls senkt. Dies wiederrum hilft unserem Gehirn leichter Verbindungen herzustellen. Dieser Aufenthalt kann auch nur ein 25-minütiger Spaziergang auf einer Grünanlage sein. Laut dem British Journal of Sports Medicine regt der Zustand des Autopilotes unser gegenwärtiges Bewusstsein an und beflügelt unsere Fantasie. Dadurch können wir leichter Vorstellungen, Gedanken, etc. verknüpfen.
2. Meditation
Neurowissenschaftler haben herausgefunden, dass Kreativität nicht nur die rechte Gehirnhälfte beansprucht, sondern tatsächlich das ganze Gehirn – und die Meditation soll dabei helfen. Nur durch eine kleine Meditation wie das Schließen der Augen und der Konzentration auf den Atem, oder einer geführten Kreativität–Meditation auf der App Headspace schafft unserem Geist Freiheit und Raum, um kreativ zu sein. Bas Korsten erzählt, dass er dies zwischen Meetings praktiziert. Er sucht sich also einfach einen ruhigen Ort, konzentriert sich auf seine Atmung und bringt somit sein Gehirn in einen Alphazustand, quasi einen wachen Zustand der Entspannung. Er erklärt, dass er es so schaffe sich von anfänglichen Ideen zu lösen. Dies ist wichtig, da das menschliche Gehirn darauf programmiert ist, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen.
3. Bewegung
Der Autor erklärt, dass es sicher kein Zufall ist, das Steve Jobs ein großer Beführworter von Meetings zu Fuß ist. Denn Bewegung setzt Endorphine frei (Chemikalien, die Stress und Schmerzen lindern) und wenn wir weniger gestresst sind, kann sich unser Gehirn mehr der Kreativität hingeben. Kreative Tests haben eine bessere Leistung ergeben, wenn Bewegung mit im Spiel war.
Ein Artikel hat die Chemikalie, die unser Gehirn bei körperlicher Aktivität freisetzt, mit Miracle-Gro vergleichen (die Nahrung für schnellwachsende Pflanzen). Bas Korsten erzählt, dass man sich, vor allem von zu Hause sehr einfach nebenbei bewegen kann. Er fährt gerne am Hometrainer während Meetings oder macht kleine Spaziergänge zwischendurch.
Um dies zu starten, kann es helfen vorerst Trainingszeiten im Kalender zu vermerken und falls sich doch nicht mehr ausgeht, dann zumindest eine 20-minütige Dehnübung am Schreibtisch zu machen.
4. Mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt treten
Bei der bewussten Suche nach Inspiration ist Vielfalt wichtig. Denn dies lässt das Gehirn härter arbeiten und Stereotypen in Frage stellen. Wissenschaftler an der Johns Hopkins University haben herausgefunden, dass Erfahrungen mit Vielfalt die Entwicklung von komplexeren Denkformen sowie die Fähigkeit kritisch zu denken fördern können. Bas Karsten erklärt, dass gegensätzliche Meinungen neue Möglichkeiten aufstellen und zu besseren Entscheidungen führen. Er erklärt, dass er in seiner Agentur einen „Inspirationsrat“ zusammengestellt hat, eine Gruppe von Personen aus verschiedenen Regionen, Kulturen, Geschlechter, etc. die über die Ideen und Entscheidungen diskutieren. Durch Homeoffice oder auch Social Media ist es leichter, denn je mit verschiedensten Personen in Kontakt zu treten. Er sagt: „We are much better at creative problem-solving when we don’t have the comfort of knowing what to expect, which can happen if we only surround ourselves with people just like us.“
Zum Schluss beteuert Bas Korsten noch, diese Prinzipien aus der Neurowissenschaft für sich selbst zu nutzen und seinem Gehirn das Training zu geben, das es auch braucht. So kann verhindert werden, in einen kreativen Trott zu fallen.
https://hbr.org/2021/06/train-your-brain-to-be-more-creative