In der 5. Ausgabe des Grafikmagazins war das Überthema Creative Printing, was ich besonders spannend fand, da sogar eine Broschüre über besondere Print-Arten beigelegt war und das Cover einen Riso-Print beinhaltete. Im Anschluss habe ich wieder die für mich spannendsten Artikel zusammengefasst.
Die eigenen Werte erkennen und leben
In diesem Beitrag gin es um Steffen Sommerlad, ein ausgebildeter Designer, leitet heute co-kreative Workshops und coacht Kreative in ihrer beruflichen Entwicklung und Selbstständigkeit. Er betont die Wichtigkeit klarer Werte für Designer:innen, da viele Unzufriedenheit in ihrer Arbeitssituation spüren. Ursachen dafür sind oft geringe Wertschätzung, fehlende Feedback-Kultur, hohe Belastung, mangelnde Nachhaltigkeit oder fehlender Sinn. Um Verbesserungspotenziale zu identifizieren, müssen eigene Werte bewusst gemacht und Arbeitskulturen sowie Projekte danach bewertet werden. Für die Klärung persönlicher Werte empfiehlt Sommerlad, täglich Zeit zur Reflexion zu nutzen, indem man besondere Lebenssituationen und die damit verbundenen Werte festhält. Diese Selbsterkenntnis hilft, überzeugend mit Arbeitgeber:innen und Kolleg:innen zu kommunizieren und Verbesserungen anzustoßen. Nach der Wertedefinition folgt oft der Wunsch, den eigenen „Purpose“, also den individuellen Beitrag zu gesellschaftlichen Herausforderungen, zu finden. Werte sollten durch konkrete Situationen und Verhaltensweisen definiert werden, um als aktive Leitprinzipien für das Handeln zu dienen.
Creative Printing: RSVP
Das Designstudio Denis Widmann kreierte für Campari ein exklusives Mailing, um deutsche Barkeeper nach Mailand einzuladen. Inspiriert von alten italienischen Reisepässen, wurde ein handgefertigter Ausweis in einer edlen Box entworfen, um die Geschichte des Campari & Soda zu feiern. Das Design zielte auf schlichte Eleganz und ein besonderes Unboxing-Erlebnis ab. Die Einladung umfasste einen personalisierten Pass und einen Leder-Kofferanhänger, präsentiert in maßgefertigten Verpackungen. Hergestellt wurde das Ganze in geringer Stückzahl und komplett inhouse. Besonderheiten wie Letterpress-Druck und Heißfoliengravur unterstrichen die handwerkliche Qualität. Widmanns Studio fertigte jedes Element von Hand, wodurch auch kleinste Projekte realisierbar wurden. Das Projekt, ursprünglich klein geplant, erhielt Anerkennung beim Gmund Award und eine Nominierung für den German Design Award, was Widmanns Fähigkeit, Handwerkskunst und Kundenschätzung zu verbinden, unterstreicht.
Creative Printing: Vom Zwiebelfisch zum Fliegenkopf
In diese Beitrag ging es um folgendes: “Der traditionelle Gruß ‘Gott grüß die Kunst’ unter Druckern und Schriftsetzern seit 1740 zeigt, dass das moderne Druckgewerbe tief in der Handwerkstradition verwurzelt ist, wie die Handsatzwerkstatt Fliegenkopf beweist. Diese Werkstatt, gegründet von Christa Schwarztrauber im Jahr 1989, widmet sich der Wiederbelebung des Handsatzes, einer alten Drucktechnik, entgegen dem allgemeinen Techniktrend. Fliegenkopf produziert Handpressendrucke, Karten, Typografiken und andere Druckwerke. Schwarztrauber sammelte dafür Material wie Holzlettern und Bleisatz. Trotz der Einfachheit des Schriftsatzes durch Computer, bleibt die Faszination für die langsamere Handsatztechnik bestehen. Designerin Jana Madle-Elmerhaus erlebte dies bei einem Besuch in der Werkstatt, wo sie ein Plakat aus verschiedenen Schriften kreierte. Fliegenkopf bietet zudem individuelle Kurse an, um die Kunst des Handsatzes praktisch zu erleben.”