Das Thema dieser Ausgabe war “Design im Raum” und es ging darum dass die Raumgestaltung nicht nur spannende Herausforderungen bietet, sondern auch spannende Möglichkeiten, ein Erlebnis für alle Sinne zu kreieren. Auch hierzu habe ich wieder die interessantesten Artikel der Ausgabe zusammengefasst
Eine Wortmarke schafft Räume
Foras, eine Agentur für Strategie und Kommunikation in Wien, leitet ihren Namen vom lateinischen Begriff “nach außen” ab und steht für Versammlung, Austausch und Plattform. Die Agentur zielt darauf ab, einen Raum für menschlichen Austausch zu schaffen. Das Studio Leichtfried entwickelte ein visuelles Erscheinungsbild für Fora, inspiriert vom Forum Romanum. Sie arbeiteten mit Schriftgestalter Jonas Grießler zusammen, um eine moderne Wortmarke zu kreieren, die neue Räume für Text und Bild schafft. Die Brand Identity von Fora ist dynamisch und animiert, sodass sie sich digital zum Leben erweckt und auf der Website neue Verbindungen bildet. Auch im analogen Bereich wird die Idee durch Ausstanzungen, Transparentpapier und Spiegelfolie fortgesetzt, die in Print-Anwendungen neue visuelle Räume eröffnen. Fora schätzt hochwertig produzierte Drucksachen, die einen entscheidenden Unterschied in der Wahrnehmung machen können.
Design im Raum: Design mit Tiefenwirkung
Dieser Beitrag handelte von Andrea Gassner, einer Designerin aus Vorarlberg. Sie ist bekannt für ihre Faszination für Räume und Architektur, was in ihrer Arbeit als ein Markenzeichen hervortritt. Aufgewachsen in einer Region mit bemerkenswerter zeitgenössischer Architektur und in einer kreativen Familie, hat sie eine natürliche Neigung zu multidisziplinärem Austausch und zur Integration der eigenen Identität in ihre Arbeit. Ihr Atelier, zu dem auch Christopher Walser und Marcel Bachmann gehören, ist für das Ausloten und Erweitern eigener Kompetenzen sowie für die Kooperation mit anderen bekannt. Eines ihrer Projekte, „Woodpassage – vom Baum zum Haus“, auftraggegeben von Holzverbänden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, illustriert ihre Herangehensweise. Diese Installation, eine Mischung aus Kunst und Werbekampagne, bietet ein sinnliches Erlebnis, indem sie die Transformation von Baum zu Haus in 40 Schritten zeigt. Gassner verbindet grafische, kommunikative und räumliche Aspekte und erweitert so die Bedeutung von Grafikdesign. Im Atelier legt man Wert darauf, Design erfahrbar zu machen, insbesondere durch die Einbeziehung von Haptik in Orientierungssystemen. Dies zeigt sich z.B. in ihrem Projekt für das Alters- und Pflegezentrum Zehntfeld, wo ein Leitsystem entwickelt wurde, das auch den Tastsinn anspricht. Gassners Arbeit umfasst öffentliche Räume, Leitsysteme und Ausstellungsräume, wobei sie Signaletik, Grafikdesign, Kunst und Architektur zu einem atmosphärischen Erlebnis verbindet. Sie betont, dass gute Gestaltung öffentliche Verantwortung trägt.
Design im Raum: Wohlfühlen im 5 Sterne-Museum
Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) besticht durch seinen neu gestalteten Eingangsbereich, der die Besucher wie die Lobby eines schicken Designhotels empfängt. Entworfen vom Studio Besau-Marguerre, zeichnet sich dieser Bereich durch eine warme, einladende Atmosphäre aus, geprägt durch weiche Materialien wie Holzoberflächen, Wollstoffe und handgetuftete Teppiche. Halbrunde Vorhänge und weitere Möbel greifen architektonische Elemente des historischen Gebäudes auf, insbesondere das Thema der Rundbögen. Die Gestaltung des Foyers reflektiert die Besucherströme, mit gut sichtbaren Kassen und Garderoben direkt hinter der Eingangstür sowie angrenzenden Lounge-Bereichen für Entspannung und Informationsaustausch.
Das Farbkonzept des Foyers, bestehend aus Blau, Rosé und Terrakotta, dient zugleich als intuitives Leitsystem, das Besucher in die Nebenräume führt. Diese Farbgebung ist von der historischen Kassettendecke des Museums inspiriert und bildet einen harmonischen Dialog zwischen historischer Architektur und zeitgenössischem Interior. Neben der ästhetischen Gestaltung wurde auch die Funktionalität des Foyers verbessert, inklusive einer barrierearmen Wegeführung und einem taktilen Leitsystem. Der Infektionsschutz wurde ebenso bedacht, indem mehr Raum für die Besucher geschaffen wurde. Dieser neu gestaltete Eingangsbereich vermittelt sofort die Wichtigkeit von Design und Handwerkskunst im MKG, und lädt die Besucher ein, in eine Welt aus Kunst und Design einzutauchen.