@Birgit Bachler: Feedback zum Exposé
Vorläufiger Titel:
Redesign des digital university hubs: Der Relaunch einer barrierefreien Plattform und die Integration eines eigenen GPT für eine effizientere Informationsvermittlung.
Der digital university hub ist eine Kooperationsplattform, welche als zentrale Schnittstelle für Themen zur Digitalisierung an Österreichs Hochschulen fungiert. Mit seinen hochschulübergreifenden Veranstaltungen wie Konferenzen, Podiumsdiskussionen, Bootcamps und viele mehr, schafft er es regelmäßig, mehrere Akteure von Universitäten zusammenzubringen und zu einem kollaborativen Mindset zu motivieren. Der DUH fördert digitale, hochschulübergreifende Projekte, Events zum Thema Digitalisierung sowie hochschulübergreifende Zusammenarbeiten in Form von Arbeitsgruppen, und bildet all diese auf der Plattform https://www.digitaluniversityhub.eu ab.
Der digital university hub hat sich in den letzten beiden Jahren von einer einst kleinen Projektwebsite zu einer großen Plattform mit enormem Informationsgehalt hin entwickelt. Das Design damals war ursprünglich mit Microsoft Powerpoint gestaltet- und im selbem Format dem Entwickler übergeben worden. Im damaligem Designprozess wurden nur knappe Korrekturschleifen angesetzt und daraus geformt hat sich eine Website mit einigen Fehlern, nicht nur hinsichtlich Barrierefreiheit, sondern auch die der Benutzer*innenfreundlichkeit.
Das Problem bezüglich Barrierefreiheit liegt einerseits beim Design per se: zu wenig Farbkontrast, Überschriften in Großbuchstaben, teilweise zu kleine Schriftart sowie eine nicht einheitliche Layoutstruktur erschweren das Lesen für sehbeeinträchtigte Benutzer*innen. Entwicklungstechnisch muss der DUH auch überholt werden, da zwischen den Schrifthierarchien H1 – H6 einiges ignoriert, Tags nicht vollständig eingebaut sind und beim befüllen des Contents unbewusst falsche Parameter eingesetzt wurden. Ein weiteres, großes, barrierefreiheitstechnisches Problem liegt an der Informationsflut selbst. Die akademische Ausdrucksweise ist nicht verständlich genug für das breite Publikum. Administratives Personal an Universitäten werden möglicherweise daran gehindert, Informationen in den langen Texten filtern zu können, geschweige denn sich zu merken. Leichte Sprache ist eine Ausdrucksform, die einige Barrieren diesbezüglich aus dem Weg räumt, und eine Plattform wie den DUH zugänglicher machen würde, selbst für jene, die nicht unbedingt hochformulierte Texte lesen möchten.
Benutzer*innen die nicht irgendwelchen Einschränkungen unterliegen haben dennoch eine schwere Zeit, die gewünschten Inhalte am DUH zu finden und sich intuitiv durch die Plattform zu navigieren. Falsche Formulierungen, nicht konsistente Anwendung von Layout, und verwirrende Verlinkungen kreuz und quer erschweren die Zeit der User*innen auf der Plattform DUH.
Die Annahme ist nun, dass sowohl durch: Design Thinking, Prototyping, Usertesting und ein Redesign der gesamten Plattform „digital university hub“, als auch das Miteinbeziehen eines eigenen GPTs diese Probleme aus dem Weg räumt.
Ziel ist es, nach Ablauf des vom Bundesministerium geförderten Projektes „digital university hub“ Ende 2024 eine selbstständigen Service- und Kooperationsplattform zu hinterlassen, die sich durch die im Laufe der Zeit entstandenen Services, wie z. B. des Konferenzformates DUH Lab oder der Open Source Software „ePas+“ selbsterhält. Durch ein klares und wohlstrukturiertes Design soll die Plattform mehr Benutzer*innen hervorbringen, welche sich länger auf der Plattform aufhalten möchten. Durch die Abschaffung aller digitalen Barrieren soll der DUH inklusiver werden und somit die Zugänglichkeit verbessern. Und das Einbauen eines eigenen GPTs am digital university hub soll darauf abzielen, sowohl alle erfragten Inhalte in Leichte Sprache zu übersetzen, als auch die Effizienz der Informationsvermittlung zu optimieren.
Heranwagen möchte ich mich an Forschungsfragen wie:“ Inwiefern kann die Integration eines eigenen GPT-Modells die Informationsvermittlung auf der Plattform verbessern“ „Welche spezifischen Herausforderungen und Chancen ergeben sich aus der Implementierung eines GPT auf einer Bildungsplattform?“ Da das Thema künstliche Intelligenz aktueller denn je ist, möchte ich herausfinden, wie viel leichter die Informationen auf der Plattform nach einer solchen GPT-Implementierung vermittelt werden können.
Durch den Einsatz von Interviews möchte ich die Zielgruppen nicht nur besser verstehen, sondern auch erste Hürden im Designprozess aus dem Weg räumen. Vor allem mithilfe von jenen Personen, die Barriere behafteten Zugängen unterlegen sind, möchte ich bewusst all meine Designentscheidungen umso konzentrierter treffen. Mithilfe von Usabitlity Tests möchte ich den Prototyp verbessern und infolge im iterativen Prozess eine optimale benutzer*innenfreundliche und barrierefreie Umgebung schaffen. Zusätzlich bleibt noch die Erklärung von Auswahlkriterien wie Skalierbarkeit oder technische Aspekte und Implementierungsansätze durch etwaige Stakeholder für den GPT zu klären.
Insgesammt erhoffe ich mir innerhalb der nächsten fünf Monate den Theorieteil, die Methodik und das Prototyping aufgearbeitet zu haben, sodass all meine Ergebnisse in einen definitiven High Fidelity Prototyp überführt werden können, welcher schlussendlich mit Ende Juli2024 den Entwickler*innen übergeben wird, und damit umgesetzt werden kann.
Vorläufiges Inhaltsverzeichnis:
- Einleitung
- 1.1 Hintergrund
- 1.2 Zielsetzung der Masterarbeit
- 1.3 Relevanz des Themas
- Digital University Hub: Eine Analyse
- 2.1 Funktionen und Aktivitäten des Digital University Hub
- 2.2 Evolution der Plattform in den letzten zwei Jahren
- 2.3 Probleme und Herausforderungen in Bezug auf Barrierefreiheit und Benutzerfreundlichkeit
- Begründung für das Redesign
- 3.1 Designmängel und ihre Auswirkungen
- 3.2 Technische Defizite und ihre Barriereeffekte
- 3.3 Informationsflut und ihre Folgen für verschiedene Benutzergruppen
- Design Thinking und Prototyping als Lösungsansatz
- 4.1 Design Thinking-Prinzipien und ihre Anwendung
- 4.2 Prototyping-Methoden für die Plattformoptimierung
- 4.3 Nutzertests als integraler Bestandteil des Redesign-Prozesses
- Integration eines eigenen GPTs
- 5.1 Bedeutung von GPTs für Bildungsplattformen
- 5.2 Ziele der GPT-Integration am Digital University Hub
- 5.3 Chancen und Herausforderungen der GPT-Implementierung
- Forschungsfragen und Hypothesen
- 6.1 Inwiefern kann die Integration eines GPT-Modells die Informationsvermittlung verbessern?
- 6.2 Herausforderungen und Chancen bei der Implementierung eines GPT auf einer Bildungsplattform
- 6.3 Beitrag zur Verbesserung der Zugänglichkeit und Inklusivität
- Methodik
- 7.1 Auswahl der Forschungsmethoden
- 7.2 Durchführung von Interviews zur Bedarfsanalyse
- 7.3 Usability-Tests für den Prototypen
- 7.4 Erklärung von Auswahlkriterien und Implementierungsansätzen für den GPT
- Erwartete Ergebnisse
- 8.1 Theoretische Erkenntnisse und Ableitungen
- 8.2 Methodische Erkenntnisse aus Interviews und Usability-Tests
- 8.3 Entwicklung eines High Fidelity Prototyps für den Digital University Hub
- Schlussfolgerung und Ausblick
- 9.1 Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse
- 9.2 Implikationen für die Praxis und weitere Forschung
- 9.3 Ausblick auf die Umsetzung und Potenziale des Redesigns
Erste Literaturrecherche:
>>Literatur bezüglich GPT und Machine Learning folgt bald.<<
Bücher
Digitale Barrierefreiheit (E-Book):
- Rutter, Richard et al. Web Accessibility: Web Standards and Regulatory Compliance. 1st ed. Berkeley, CA: Apress, 2006.
- Staiano, Fabio. Designing and Prototyping Interfaces with Figma: Learn Essential UX/UI Design Principles by Creating Interactive Prototypes for Mobile, Tablet, and Desktop. Birmingham: Packt Publishing Limited, 2022.
- Bühler, Peter; Schlaich, Patrick; Sinner, Dominik. Webdesign: Interfacedesign – Screendesign – Mobiles Webdesign. 2. Aufl. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg, 2023.
Digitale Barrierefreiheit (analoges Buch):
- Vieritz, Helmut. Barrierefreiheit Im Virtuellen Raum: Benutzungszentrierte und Modellgetriebene Entwicklung Von Weboberflächen. 1. Aufl. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, 2015.
Webdesign OR Webdevelopment:
- Erlhofer, Sebastian; Brenner, Dorothea. Website-Konzeption und Relaunch: Planung, Optimierung, Usability. 2., aktualisierte und erweiterte Aufl. Bonn: Rheinwerk Verlag, 2019.
User Experience Design:
- Kauer-Franz, Michaela; Franz, Benjamin. Usability und User Experience Design: Das umfassende Handbuch. 1. Aufl. Bonn: Rheinwerk, 2022.
- Thesmann, Stephan. Interface Design: Usability, User Experience und Accessibility im Web gestalten. 2. Aufl. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, 2016.
Zeitschriftenartikel
Digitale Barrierefreiheit / Digital Accessibility:
- Hagel, Frank; Sawall, Anett; Ermert, Axel. “Barrierefreiheit digital und analog gedacht.” Information Wissenschaft & Praxis, 2022, Vol. 73 (1), S. 36-40. Frankfurt: De Gruyter.
- Moreno, Lourdes; Martinez, Paloma. “Overlapping Factors in Search Engine Optimization and Web Accessibility.” Online Information Review, 2013, Vol. 37 (4), S. 564-580. Bradford: Emerald Group Publishing Limited.
Webdesign OR Webdevelopment:
- Ziegler, Jürgen. “Heide Balzert: Webdesign & Web-Ergonomie.” I-com, 2004, Vol. 3 (3), S. 40-40. De Gruyter Oldenbourg.
User Experience Design:
Ramadhanti, Natasya Titania et al. “The Use of Heuristic Evaluation on UI/UX Design: A Review to Anticipate Web App’s Usability.” AIP Conference Proceedings, 2023, Vol. 2540 (1). Melville: American Institute of Physics.