Literatur #1 – Berg und Film

Als erste Quelle für meine Masterarbeit habe ich das Buch Berg und Film – Kultur und Ästhetik von Höhenlandschaften im deutschsprachigen Film der Gegenwart von Silke Martin gelesen. Hier ein paar Ausschnitte, die besonders spannend waren und vermutlich für meine Arbeit relevant sein werden.


Bergfilmforschung der Gegenwart

Beim Lesen des Buches wurde mir durch Martin bestätigt, was ich während meiner vorangegangenen Recherchen immer wieder selbst gespürt habe: Es gibt nicht viel Forschung und Aufarbeitung im Bereich des modernen Bergfilms.

Laut Martin gäbe es zahlreiche und umfangreiche Arbeiten, die sich mit dem Bergfilm der 1920er und 1930er Jahren beschäftigen. Hier würden vor allem die Ideologien und nationalistischen Inhalte analysiert und aufgearbeitet werden.1 Ein Beispiel hierfür wäre der im Sammelband Revisited. Der Fall Dr. Fanck. Die Entdeckung der Natur im deutschen Bergfilm 1992 erschienene Artikel Hochgebirge und Moderne. Eine Standortbestimmung des Bergfilms von Eric Rentschler.2

Martin hebt zwar hervor, dass es einzelne, allerdings genreübergreifende, Darstellungen des modernen Bergfilms in wissenschaftlichen Arbeiten gäbe und einige ihn sogar als Mittelpunkt ihrer Arbeit haben. Es fehle aber immer noch an umfassenden Theorien.3

Für mich war das spannend zu lesen, weil es eine Art Zustimmung zu meinem Gefühl aus den Reihen der Wissenschaftler*innen war. Wie schon in anderen Blogposts beschrieben heißt das für mich, dass ich nicht für alle Unterthemen meiner Arbeit Ressourcen finden werde. Hier hat sich gezeigt, dass mein Plan, auch mit Expert*inneninterviews zu Arbeiten, sicherlich zielführender sein wird, als nach vielen Quellen zum modernen Bergfilm zu suchen.

Genregeschichte

Der zweite Punkt, den ich sehr spannend gefunden habe, war die Genregeschichte des Bergfilms.

Martin beschreibt, dass der erste Bergfilm zwar um 1900 entstanden sei, die großen und medientheoretisch am meisten angeführten Anfänge des Genres allerdings erst 20 Jahre danach beginnen. Arnold Fanck gilt hier als Vater des Bergfilms. Seine 13 großen Produktionen zwischen 1920 und 1940 machten ihn zum Pionier des Genres.

Zunächst war der Bergfilm ein rein deutschsprachiges Genre. Erst nach 1940 bzw. 1945 internationalisierte sich die Szene. Einhergehende mit den großen Erstbesteigungen und einem Aufschwung des Alpinismus entwickelte er sich zum Beispiel in Frankreich weg von der Dramatik des deutschen Bergfilms hin zur Dokumentation extremer alpinistischer Leistungen. Im deutschsprachigen Raum wurde hingegen nach Kriegsende der Bergfilm vorübergehend vom Heimatfilm abgelöst.

Ab 1960 entwickelte sich der Alpinismus zum Breitensport und eine neue Generation von Bergsportler*innen löste die in Fancks Filmen gezeigten Bergmenschen ab. Reinhold Messner zum Beispiel stand lange für diese neue Lebenseinstellung, die mehr mit Selbstverwirklichung und -befreiung zu tun hatte, als mit der davor populären Kampfmoral. Damit einhergehend wandelte sich auch der Bergfilm und es gab in den 70ern viele Fernseh- und Spielfilmproduktionen, in denen Berglandschaften eine signifikante Rolle spielten oder noch immer spielen. Einige dieser Serien seien bis heute in Produktion und immer noch aktuell.

In den 1990er Jahren gab es ein paar Ausreißer, die versuchten, Fancks einzigartige Bergfilmherangehensweise zu imitieren. So machte zum Beispiel Werner Herzog einen Film, in dem er zwei duellierende Bergsteiger bei einem Erstbegehungsrennen (Metapher für eine Frau) zeigt.

Auch in Hollywood gab es zu dieser Zeit ein paar Bergfilmversuche, wobei die meisten Berge nicht als zentrales Element, sondern nur als Kulisse für den Film verwendet werden. Hier widersprechen sich die diversen Genredefinitionen, ob diese Art von Film immer noch als Bergfilm bezeichnet werden kann.4

Genrediskussion

Martin greift in der Einleitung zu ihrer eigenen Arbeit kurz den Genrediskurs über den Bergfilm auf. Hier gäbe es viele verschiedene Definierungsversuche über die Grenzen des Genres Bergfilm. Eine davon sei von König aus dem Jahre 2001. Er schreibt über Bergfilm:

“Bergfilm ist alles. Der spannende Spielfilm, der das Bergsteigen und Klettern dramaturgisch einsetzt, genauso, wie der Film über das Leben der Menschen im Gebirge.”5

Martin ist der Meinung, dass diese breite Definition zu sehr geöffnet sei. Sie findet, dass genredefinierte Ansätze generell nicht für die Analyse der modernen Bergfilme geeignet seien. Vielmehr sollte man hin zu einer Art Filmvisite greifen. Diese würde die vermehrten und über mehrere Genres reichenden Darstellungen von Bergen im Film sinnvoller abbilden können.6

Im weiteren Verlauf ihres Buches erklärt sie, wie sie mit ihrer entwickelten Filmanalyse Bergfilme besser beschreiben kann, als jegliche Genredefinitionen. Sie analysiert auch mehrere Filme, bei denen sie ihre Visite verwendet.


Bis jetzt habe ich noch nicht das ganze Buch gelesen, ich bin allerdings schon gespannt, welche Erkenntnisse auf mich warten. Ich finde, Silke Martins Buch ist eines der besten Beispiele, wie moderner Bergfilm in wissenschaftlichen Arbeiten und Texten behandelt werden kann und ist erfrischend ehrlich und ohne viel Tamtam geschrieben.

Meine Literaturrecherche und das Lesen einiger Quellen ist noch bis 22.02. geplant, danach geht es ans Schreiben meiner Masterarbeit. Ich freue mich auf mehr und bin gespannt, was mich bis dahin noch erwartet.

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Quellen

  1. Martin, Silke. Berg und Film: Kultur und Ästhetik von Höhenlandschaft im deutschsprachigen Film der Gegenwart. Marburg: Schüren, 2017, S. 12. ↩︎
  2. Eric Rentschler. Hochgebirge und Moderne: Eine Standortbestimmung des Bergfilms. In Revisited: Der Fall Dr. Fanck. Die Entdeckung der Natur im deutschsprachigen Bergfilm, herausgegeben von Frank Amann, Ben Gabel und Jürgen Keiper. Basel: Stroemfeld / Roter Stern, 1992. ↩︎
  3. Martin, Silke. Berg und Film: Kultur und Ästhetik von Höhenlandschaft im deutschsprachigen Film der Gegenwart. Marburg: Schüren, 2017, S. 13. ↩︎
  4. Martin, Silke. Berg und Film: Kultur und Ästhetik von Höhenlandschaft im deutschsprachigen Film der Gegenwart. Marburg: Schüren, 2017, S. 31-36. ↩︎
  5. König, Stefan. Wegweiser: Eine kleine Exkursion durch das abenteuerliche Gelände in dem der Bergfilm spielt. In Bergfilm. Dramen, Trick und Abenteuer, herausgegeben von Stefan König, Hans-Jürgen Panitz und Michael Wachtler. München: Herbig, 2001, S. 13. ↩︎
  6. Martin, Silke. Berg und Film: Kultur und Ästhetik von Höhenlandschaft im deutschsprachigen Film der Gegenwart. Marburg: Schüren, 2017, S. 37-38. ↩︎

Werkstück Doku #3 – Skript, Drehplanung und letztes Meeting vor dem Dreh

Die Weihnachtsfeiertage standen bei mir ganz im Zeichen der Drehplanung und Vorbereitung für meinen Masterarbeitsdreh. Der Termin ist am 14. und 15. Jänner (ja, das ist diese Woche) und deshalb muss bis Mittwoch den 10. alles fix und fertig sein. Hier ein kleiner Auszug, was bis jetzt alles schon passiert ist.


Skript

Obwohl ich einen dokumentarischen Film machen werde, habe ich mich dazu entschlossen, ein Drehbuch zu schreiben. In meinem letzten Impuls habe ich mir dazu diverse Tutorials, Tipps und Tricks angeschaut und die dann auch gleich in die Tat umgesetzt. Das Resultat ist ein momentan noch fünfseitiges Skript, das ich heute beim letzten Meeting mit meinem Team und den Auftraggebenden durchgeschaut habe und im weiteren Verlauf fertig ausarbeiten werde.

In meinem Fall ist das Drehbuch ein Richtwert. Es werden zwar Beispieldialoge vorgeschlagen, diese sollen aber nur inhaltlich dafür stehen, was der Interviewte dann tatsächlich in eigenen Worten sagt. Vor allem aber die Struktur soll im Drehbuch hervorgehen werden und sich auch während den Drehs, wenn möglich, nicht mehr ändern. Dafür ist das Skript besonders praktisch, weil sich alle dann das Gleiche unter meiner Idee vorstellen können.

Hier sind ein paar Screenshots aus meinem Drehbuch:




Equipment

Nachdem der Dreh bald ist, habe ich auch schon eine Equipmentliste erstellt. Folgende Dinge werde ich für meinen Dreh ausborgen:

  • 2x Sony A7 4
  • 1x Sigma 35mm f1.4
  • 1x Sigma 24-70mm f2.8
  • 1x Sony 12-24mm f4
  • Ronin S Gimbal
  • 1x 28mm ND Filter (entweder 4:64 oder 2:32 bzw. 9F)
  • 2x kleine LED Aufstecklichter
  • 1x ATOMOS Ninja mit Mini HDMI
  • (wenn es gibt) 1x Cage für die Sony A7 4 (bzw. einen Rig mit mindestens 2 Steckplätzen für Mikrofon und Bildschirm)
  • 1x Rhode Ansteckmikros mit Katze
  • (wenn es gibt) 1x Richtmikrofon, das ich an die Sony anstecken kann (also ohne DSLR sondern mit Klinke glaub ich)
  • 1x Reflektor
  • 1x Sachtler Videostativ
  • DJI Mini 3 Pro

Was davon ich im Mediacenter der FH bekomme und was ich mir extern ausleihen muss, wird sich heute im Laufe des Tages zeigen.


Letztes Meeting vor dem Dreh

Gerade habe ich auch das letzte Meeting vorm Dreh mit der Crew, den Auftraggebenden und dem Protagonisten abgeschlossen. Wir haben folgende Dinge besprochen:

  • Förderung
  • Drehbuch
  • Locations
  • Zeitplan Drehs 14. und 15.
  • Wetter
  • Safety
  • Sponsoren

Meine weiteren Schritte werden jetzt sein, dass ich die zwei Drehtage ausplane (Shotlist, Zeitplan, etc.) und mich weiterhin um Sponsoren und Drehgenehmigungen kümmere. Dann heißt es “nur” noch, alles am Sonntag und Montag in die Tat umzusetzen und zu hoffen, dass das Wetter und die Lawinensituation uns in die Karten spielen.

IMPULS #8 – Scriptwriting

For my 8th and final impuls I have done some YouTube tutorial research on how to properly write a script. Even though we have roughly learned that at FH as well, I wanted to have a quick update before starting to write my own script over the winter break.

Tutorial #1 – Basic Elements of a Film Script for BEGINNERS! (How To Format, Read and Write a Screenplay!)

This tutorial by Makayla Lysiak deals mostly with the beginners rules and standards for scriptwriting. That is why I decided to watch it first. Makayla is a professional actress and gives advice to people who are new and aspiring in the film industry. I have already watched a handful of videos by her and am a big fan of how she structures them and gives information really well.

In her video she talks about how to build your script in four (or five) steps:

  1. Slug Line (where, when)
  2. Action Line (what, who)
  3. Dialogs
  4. Parentheticals
  5. (Cuts)

Slug line

A slug line consists of: INT./EXT. – Setting – Time. INT. or EXT. describes the nature of where our scene takes place (either interior or exterior). Setting tells the reader and actors where we are. Does the scene play in a coffee house or in space? The time is not the exact numbers on the clock but rather day or night or anything in between. An example for a slug line could be:

EXT. Beach – Towel Bar – Day

Slug lines can be very practically written, be a more artsy approach or anything in between. Depending on your film and writing style you will soon find what fits you best.

Action Line

The action line tells us what is happening and who is involved. It can also already hold important details about the character or scene which will need to be included in the movie. For emphasizing their importance we can write them in CAPS. Character names who appear for the first time in a script will also be written in CAPS.

Dialogs

A dialog starts with the character name in their own line and with information about where the dialog comes from and how the character is talking (remembering, exciting, etc.). The origin of the voice can be described in four different ways:

  1. No additional description normally means the character is visible and audible for the audience
  2. V.O. = Voice Over and means the voice is an overlay over what we see in the frame
  3. O.S. = Off Screen and means the character is not in the same space as the other person they’re interacting with
  4. O.C. = Off camera and means the character is in the same room as the other person they’re interacting with but not visible in the frame. The camera could easily pan to this person

Parentheticals

These include more specific information for your character or the reader. One special way is (re: …) which means the character is referring to something. This is especially important for the actors. They will then know if they are reacting to the coffee which is hot or the person they’re talking to. There is a huge difference between

Lukas
I bought a new bike

Hannah (re: coffee cup)
Wow, that’s hot!

and

Lukas
I bought a new bike

Hannah
Wow, that’s hot!

Transitions / Cuts

On the bottom left of a finished scene there is the possibility to describe what type of transition we want for the current and following scene. There are a ton of different transitions which is why the video did not provide any further information on them. I think it’s just important to know they exist and read more about them when you actually want to use them.

Tutorial #2 – 3 Rules Beginning Screenwriters Need To Know – Dr. Ken Atchity

The second video I watched was about 3 rules beginning screenwriters need to know. Dr. Ken Atchity is a producer and author and he made this video for Film Courage’s YouTube channel.

#1 Everything has to be connected to everything else

.According to Atchity this is the biggest difference between a screenplay and a novel. Everything you say in a screenplay needs to have a reason why it’s said. This makes it much more challenging.

#2 Dramatic order over chronological order, logical order and phycological order

This was an interesting point and can be summarized like this: If the audience is hooked, we don’t care where we go after the hook. Everything that follows will make sense and feel justified.

#3 The audience is the main character in the story

Know what the audience is waiting for, then you will be a good director and screenwriter. Albert Hitchcock makes his characters stand and halt for a second for the audience to catch up with the horror story. After that, people get exactly what they paid for: getting scared. Or as Dr. Ken Atchity would put it: Grab your audience by the throat and never let go of it!


Links

The first tutorial

The second tutorial/video

Another really great video about life on set by Makayla

IMPULS #7 – Team Deakins Podcast with Ed McDonnell

Ed McDonnell is an investmend banker turned producer. Since 2004 he is the head of Maple Shade Films he is known for the movies Catwoman, Prisoners und Sicario. His conversation with Team Deakins was published December 13th and is all about the topic of producing and what you need to be successful in it.

“Read the Room” is what Ed calls one of the most important things when being a producer. In the podcast he tells this story about how he got fired for not reading the room when discussing a script with his team. He was then feedbacked that his criticism was not constructive but selfish. For me, this story (even though it was short) seemed like the most important thing he said during the episode. Giving constructive criticism and feedback is not easy, I know that from my own experience. But it is as valuable as it is hard. Especially in films I think so many people are working hard and giving their all for a project that it is even more important to think before you speak. It’s also something that I myself would like to practice more and implement in my own future work life.

Another thing Ed mentioned in the talk was how some years ago his work also included planning talents’ travels all over the world for film premieres and such. This reminded me that making movies is fun and all but I surely never want to be so famous that I am needed in three continents at the same time. Traveling a lot for or thanks to filmmaking sounds like a really nice thing but thinking about all the logistics and costs (and carbon footprints) that come with that just makes me not want to do that ever. Of course, there will be situations sooner or later in which I am faced with this logistical nightmare but if I can, I want to postpone that as long as possible.

The episode continues with some funny anekdotes from Ed’s life as a producer. However, there was not really a lot of new insight into the field as I have listened to several podcasts by now and somehow know the drill a little. However, that also tells me that big productions almost always work the same, which is also a valuable insight.


Links

Ed McDonnell’s Wikipedia

The podcast episode

Prisoners (Film) on IMDb

IMPULS #6 – Team Deakins Podcast with Steve Nicolaides (Producer)

For this impuls, I was listening to another episode of the Team Deakins Podcast, a collection of casual conversations between Roger and James Deakins with people from the industry. In this specific one, Steve Nicolaides, a producer (e.g. When Harry met Sally) talks about how he balances budget and what he thinks are the most important qualities of producers.

Nicolaides accidentally became a producer early in his life when his father dragged him to the Filmways Studios where he worked to get some experience at just 11 years. After climbing the ladder in L.A. he became a production manager.

The talk was very interesting and I could name a lot of different parts of this over one hour long conversation. However, there was one part in particular that stood out to me. When asked what the most important qualities are for people who want to be production managers or producers Steve answered that you 1) have to be able to work long hours and 2) have to always find the joy in life. Especially the second part stuck my and I was thinking: What does the joy in life have to do with producing? Well, Nicolaides went on to say that producers and production managers have the ability to lead this super important team where during a production everyone will have at least one bad day. If you have the power to bring the good spirits back, the work will be better and more productive.

The second interesting point for me was the budget part. Steve described how he is always the one stamping and reviewing the budgets for films. He also talked about the steps to budgeting in this field. According to Nicolaides, you have to first do a rough production schedule before you can then estimate a budget which will be approved (or not) by the production company. Meanwhile, they search for a director with whom the budget is talked about again before starting the actual work. What was so striking for me is the fact that a lot of work goes into a budget even before the film has a director. I mean, I knew that the budget was a big deal but it never occured to me that it might be more important than who will be doing the movie in most cases.

The conversation between Steve Nicolaides and the Deakins Team went on and touched on other topics such as a producer’s role in post-production. As they talked about it very thoroughly, adding all the details would make this blog post explode. Therefore, and because VFX and Animation will not be part of my Master’s project, I will have to skip this part. However, if anyone is interested in that topic, feel free to visit the podcast website as mentioned below.


Links

Podcast Episode Link

Steve Nicolaides’ IMDb Site

Roger Deakins’s IMDb Site

Werkstück Doku #2 – Kick-Off Meeting

Heute war der große Tag, ich hatte das erste Meeting mit meinen Partner*innen für den Masterarbeitsfilm. Wir haben über sehr viele spannende Dinge gesprochen und um meine Werkstücksdokumentation chronologisch und vollständig zu halten, kommt dazu auch ein gesammelter Post.

Meeting

Wir haben klassischerweise damit begonnen, die Richtung und die Zielgruppe des Films durchzusprechen. Nach einigem Hin und Her sind wir uns dann einig geworden, dass der generelle Stil sich doch im Bereich des Dokumentarfilms ansiedeln wird. Es wird um Mario gehen, einen Bergführer aus dem Pongau, der nicht nur in seinem Beruf, sondern auch in seiner Freizeit sehr umweltbewusst lebt und für die Thematik des Klimawandels in den Bergen brennt. Er wird im Zeitraum von 8-13 Minuten die klimatischen Veränderungen in den österreichischen Alpenlandschaften aufzeigen, während er seiner größten Leidenschaft, dem Bergsport, nachgeht.

Es wird visuell planweise Skitourengehen, Eisklettern, Wandern (inklusive Gletscher) und Alpinklettern zu sehen sein. Für mich bedeutete das sofort: Wir brauchen zwei, wenn nicht drei, Jahreszeiten für den Dreh. Die ersten Drehtermine für den Winter (also Eisklettern und Skitourengehen) haben wir uns deshalb gleich ausgemacht: 14./15./16.01.2024! Mir ist bewusst, dass das schon in einem Monat ist. Genau deshalb muss auch sofort die Drehplanung beginnen. Bis 08.01. sollen Skript, Shotlist und Storyboard (wenn nicht schon gecuttetes Storyboard) fertig sein für Feedback. Danach habe ich noch Zeit, die Locations, Bedingungen am Berg und das Wetter mit Mario gemeinsam auszuchecken.#

Ein Punkt, der leider nach diesem Meeting immer noch offen ist sind potentielle Sponsoren für den Film. In der Förderung für das spezifische Projekt um das es geht (Protect Our Winters Guide Alliance) ist zwar ein Startbudget für den Film mit eingeplant, allerdings deckt dieses nur meine Reisekosten ab. Um den Film jedoch mit meiner vollen Zeit und uneingeschränkt produzieren zu können, sind mehr Ressourcen nie falsch. Hier könnten Scarpa und Arc’teryx infrage kommen, allerdings besteht da noch mehr Abklärungsbedarf.

Nachdem wir das Meeting guter Dinge abgeschlossen hatten, habe ich mich gleich an ein Moodboard gesetzt. Hier ein paar Ausschnitte:

Hier sind außerdem ein paar Videoinspirationen:

Was jetzt?

Meine nächsten Schritte sind jetzt: Planen, planen, planen! Wie gesagt muss bis nach Weihnachten soweit alles für die Drehs bereit haben. Konkreter bedeutet das:

  1. Skript und Story
  2. Storyboard
  3. Budget
  4. Equipment
  5. Locationscouting
  6. Drehplan

In dem Sinne: An die Arbeit!

Feedback Session mit Daniel Bauer (ShotShotShot)

Gestern hatte ich die Freude, vom Inhaber und Creative Director von ShotShotShot Daniel Bauer Feedback zu meiner Masterarbeit und meinem Projekt zu bekommen. Hier ein paar Details.

Begonnen hat unsere Unterhaltung damit, dass ich kurz mein Thema vorgestellt habe. Da ist uns gleich aufgefallen, dass sich durch meine Formulierung sehr viele kleine Aspekte der medientheoretischen bzw. der medienphilsophischen Welt abdecken lassen. Hier muss ich also möglicherweise noch ein bisschen eingrenzen. Das kann allerdings während dem Schreiben auch passieren, je nachdem welche Quellen und welche Richtung sich als zielführend erweisen.

Apropos zielführend: Auch über meine persönlichen Ziele für meine Masterarbeit und danach haben Daniel und ich gesprochen. Vor allem ein Tipp seinerseits war für mich besonders spannend. Daniel ist nämlich der Meinung, dass eine Arbeit im Kreativbereich sehr wohl auch persönliche Standpunkte vertreten darf. Erst dann würde die Arbeit laut ihm erst richtig spannend werden. Für mich bedeutet das, dass ich mir gerne noch mehr Gedanken über meine eigenen Zugänge machen kann. Was denke ich über das Thema? Wie ist meine Herangehensweise? Was würde ich gefühlsmäßig wie machen? Oft machen diese Fragen das Arbeiten am schriftlichen Teil leichter, weil man immer genau weiß, wo man mit dem fertigen Produkt hin möchte.

Ein weiterer, spannender Gedanke waren die Experteninterviews, auf denen sich ein Teil meiner Arbeit stützen wird. Hier hatte Daniel sehr viele Kontakte aus der Industrie für mich, die zu meinem Thema Bericht erstatten können. Allen voran Robert Schauer, den ich bis jetzt nur als Kurator und Veranstalter des Mountainfilm Festivals in Graz kannte. Er war einer der ersten, wenn nicht der erste, der einen Film am Mount Everest gedreht hat (damals noch mit 35mm Film). Die Idee hier ist, dass ich mein Thema auch aus der extremen Seite des Filmemachens beleuchten werde. Immerhin ist der moderne Bergfilm nicht selten in extremen Höhen angesiedelt und mit Schauer habe ich hier den perfekten Gesprächspartner.

Im weiteren Verlauf haben wir über mein Masterarbeitsprojekt, einen Film, gesprochen. Als Erfahrener im Film- und Animationsbereich hatte Daniel auch hier wertvolle Tipps für mich. Vor allem die Frage der Authentizität hat uns hier beschäftigt. Wie viel Drehbuch braucht mein Projekt? Wie sehr will ich mich vor Ort auf Dinge einlassen? Diese und einige andere Denkanstöße werden mich sicherlich über Weihnachten während meiner Vorproduktion begleiten.

Alles in allem war das Gespräch mit Daniel sehr motivierend und hat meine Arbeit und den damit verbundenen Aufwand wieder in Relation zu meinen Leidenschaften des Bergfilmemachens gesetzt. Ich bin inspiriert und mit voller Tatendrang nach den 45 Minuten aus dem Raum 116 gegangen und hoffe, dass ich diese Gefühle weiterhin so mitnehmen kann.

Also dann: Lasset die Drehplanung beginnen!

Struktur Drehplanung für Bergfilme

Im Rahmen meiner Worksession letzte Woche und des Verfassens meines Exposés habe ich mich auch mit der vorläufigen Struktur meine Arbeit beschäftigt. Hier ist mein vorläufiger Entwurf:

Vorläufige Struktur

  • Einleitung
  • Bergfilm
    o Bergfilm als Genre
    o Geschichtlicher Hintergrund
    o Bergfilm im deutschsprachigen Raum
  • Drehplanung
    o Rollenverteilung
    o Klassischer Ablauf
    • Budget
    • Storyboard und Shotlist
    • Drehplan
  • Drehplanung für Bergfilme
    o Dokumentarischer Bergfilm
    o Kommerzieller Bergfilm
  • Werkstück
  • Conclusio

Genauere Beschreibung

Die Sektion Bergfilm beschäftigt sich mit dem Bergfilm generell und soll auch die geschichtlichen Aspekte etwas genauer behandeln. Hier gibt es extrem viel Literatur, mit der ich arbeiten kann. Die Unterbereiche der Genrediskussion, Geschichte und Feinheiten im deutschsprachigen Raum sollen hier beleuchtet und ausgeführt werden.

Kapitel Drehplanung beschäftigt sich mit dem klassischen Konzept der Drehplanung und Planungsprozesse im Filmbereich. Hier werden die Rollenverteilung und die klassischen Abläufe erklärt und ausgeführt. Auch in diesem Bereich gibt es relativ viel Literatur, mit der ich arbeiten kann.

Das größte Kapitel wird Drehplanung für Bergfilme sein. Hier werden die theoretischen Grundlagen aus Teil 1 und 2 kombiniert und auf der Basis von Experteninterviews wird der Drehplanungsprozess für Bergfilme beschrieben, konkretisiert und definiert. Am Ende dieses Kapitels soll der*die Leser*in in der Lage sein, anhand meiner Arbeit einen Bergfilm sinnvoll zu planen.

Die Werkstücksdokumentation ist denke ich selbsterklärend.

Zeitplan Drehplanung für Bergfilme

Letzte Woche hab ich mir ein paar mehr Gedanken zum zeitlichen Ablauf meiner Masterarbeit gemacht. Hier ist der vorläufige Plan:

FILM
24. November 2023 – 09. Jänner 2024Konzeption und Drehbuch Werkstück
09. Jänner 2024 – 31. Jänner 2024Drehplanung Winterdreh
12. Februar 2024 – 18. Februar 2024Winterdrehtermin
18. Februar 2024 – 11. März 2024Post Produktion (soweit möglich) von Winterdreh
11. März 2024 – 24. März 2024Drehplanung Frühling
15. April 2024 – 30. April 2024Drehtermin Frühling
01. Mai 2024 – 31. Mai 2024Post Produktion
ARBEIT
28. Dezember 2023 – 18. Februar 2024Lektüre und Recherche
18. Februar 2024 – 14. April 2024Theorieteil schreiben
01. Juni 2024 – 23. Juni 2024Werkstück Dokumentation schreiben
24. Juni 2024 – 30. Juni 2024Korrekturlesen und Korrigieren, Layout Entwurf
01. Juli 2024 – 05. Juli 2024Layout befüllen
05. Juli 2024Druckauftrag abgeben
September 2024?Abgabe

Diese Termine habe ich mir auch schon in mein Masterabeits-Notion eingetragen, um sie auch als To-Dos und Zeitleiste zu haben.

Zeitleiste und Tabelle

Mein nächster Schritt wird es sein, diese To-Dos tatsächlich (pünktlich) anzugehen und abzuarbeiten. Vor allem die Vorproduktion meines Films wird mich in nächster Zeit sehr stark begleiten.

„Der Bergfilm – diachrone Analyse eines Genres“ von Annika Wolfsteiner (analysiert von Hannah Drobir)

Nachdem es im Bereich Drehplanung keine einzige und im Bergfilmbereich nur eine Arbeit mit online Zugang gibt, blieb mir leider nichts anderes über, als eine Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 zu analysieren. Die Autorin Annika Wolfsteiner hat mit dieser Arbeit den Grad Magistra der Naturwissenschaften (Mag. rer. nat.) angestrebt, welcher leider mit unserem Designzugang nur wenig zu tun hat. Aber wie gesagt, war das die einzige Möglichkeit für mich, diese Aufgabe zu erledigen. Fangen wir also an.


Gestaltungshöhe

Die Arbeit ist ganz klar in einem institutsinternen Schema verfasst. Es gibt keine besonderen Designelemente, die hervorgehoben werden könnten. Die Kapitelüberschriften sind immer in Blockbuchstaben geschrieben, der Fließtext sans-serif und direkte Zitate sind, wie man es aus anderen Hochschulschriften kennt, eingerückt und mir einem anderen Zeilenabstand. Es werden in der gesamten Arbeit keine Bilder verwendet, das Cover ist schwarz-weiß. Der einzige etwas aufregendere Teil sind die drei Tabellen, die enthalten sind. Diese sind erfrischend, aber vom Design her auch so basic wie sie nur sein könnten.


Innovationsgrad

Nachdem die Arbeit eine reine Analysearbeit ohne eigenes Werkstück ist, bleibt dieser Punkt auch sehr unzufriedenstellend beantwortet. Man kann nicht wirklich eine Form von Innovation entdecken. Maximal der Fakt, dass außer Wolfsteiner noch niemand genau diese Filme („Die weiße Hölle vom Piz Palü“, „Der Berg ruft“ und „Nordwand“) miteinander analytisch verglichen hat.


Selbstständigkeit

Ich bin mir nicht ganz sicher, was mit diesem Unterpunkt gemeint ist. Wenn es um Alleinstellungsmerkmale geht, kann ich sagen, dass zwar das Thema an sich nicht wirklich viel Konkurrenz mit sich bringt, der Text allerdings an jegliche andere Abschlussarbeit erinnert.

Der Begriff „Independence“ kann allerdings auch so verstanden werden, dass er beschreibt, ob die Arbeit als einzige Quelle ausreicht, um alle Informationen zu haben. Quasi als ob sie unabhängig von ihren Quellen wäre. Mal abgesehen davon, dass ich glaube, dass keine Wissenschaftliche Arbeit mit Quellen unabhängig von diesen sein kann, finde ich, dass Wolfsteiner hier trotzdem gut gearbeitet hat. Ich habe mir bis jetzt noch nicht wirklich viel im Bereich Bergfilm durchgelesen und hatte keine Probleme mit nicht vorhandenem Vorwissen. Ich finde, die Hauptpunkte wurden sehr gut aus den Quellen (sowohl aus den wissenschaftlichen als auch aus den rein visuellen) herausgearbeitet.


Gliederung und Struktur

Meiner Meinung nach ist die Arbeit sehr gut strukturiert. Man bekommt zuerst alle nötigen Hintergrundinformationen, bevor es schließlich in den Analyseteil (also dem Teil der wohl am ähnlichsten zu unseren praktischen Teilen ist) geht. Bis auf das erste Kapitel (Historischer Überblick: Alpinismus) und die Analysen der Filme gibt es immer nur drei Unterpunkte, was grundsätzlich für eine gut durchdachte Strukturierung spricht.


Kommunikationsgrad

Ich denke, das mit diesem Punkt der Schreibstil gemeint ist. Wenn man über diesen spricht, hat Wolfsteiner hier eine sehr gute Arbeit geleistet. Beim Lesen der Arbeit hatte ich nie Schwierigkeiten mit ewig langen Sätzen genauso wenig wie mit einer übertriebenen Verwendung von Fachbegriffen. Meiner Meinung nach hat die Autorin hier eine sehr schöne, fast schon goldene Mitte gefunden und ich werde mich definitiv von ihr inspirieren lassen.


Umfang der Arbeit

Die Arbeit ist 111 Seiten lang und entspricht somit einer durchschnittlichen Diplomarbeit. Ich finde, dass in dieser Länge alle besprochenen Themen gut abgearbeitet, hinterfragt und neu beleuchtet werden.


Orthografie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

Zu diesem Punkt kann ich nicht viel sagen, da ich während dem Lesen der Arbeit auf keinen einzigen Rechtschreibfehler gestoßen bin. Es war vielleicht der ein oder andere Beistrichfehler dabei, allerdings sind diese Regelungen in der deutschen Sprache mittlerweile schon so dehnbar, dass ich mir da nie ganz sicher bin. Wie auch immer, es gab keinen Fehler, der so gravierend war, dass er meinen Lesefluss gestört hätte.


Literatur

Am Ende der Arbeit befinden sich etwas mehr als 6 Seiten mit bibliographischen Quellen. Ich finde, dass das eine gute Anzahl für die Länge der Arbeit (111 Seiten) ist. Im Fließtext hat die Autorin mit Fußnoten gearbeitet.

Strukturiert wurden die Quellen je nachdem ob sie Internetquellen, audiovisuelle Quellen, oder Standardquellen sind. Innerhalb dieser Kategorien sind die Angaben jeweils alphabetisch geordnet.


Bibliografische Angabe im Chicago Stil

Wolfsteiner, Annika. „Der Bergfilm – diachrone Analyse eines Genres“ Diplomarbeit, Universität Wien, 2012.