Impuls: Sounddesign der Serie Breaking Bad

In der Welt der audiovisuellen Kunst ist das Sound Design ein entscheidendes Element, das Atmosphäre schafft, Emotionen verstärkt und die narrative Struktur eines Werks unterstützt. Ein herausragendes Beispiel für meisterhaftes Sound Design bietet die Serie “Breaking Bad”, besonders eindrucksvoll demonstriert in der Episode “Granite State”. Diese Episode ist ein Paradebeispiel dafür, wie durchkomponiert und konstruiert jedes kleinste Detail ist, um die emotionale und psychologische Tiefe der Erzählung zu verstärken.

In “Granite State” wird die Kraft des Sound Designs genutzt, um die Isolation, Verzweiflung und innere Zerrissenheit der Charaktere zu unterstreichen. Weniger als 15 Prozent der Tonspuren sind Musik, ein Hinweis darauf, wie stark sich die Episode auf die natürlichen und die von den Charakteren erzeugten Geräusche verlässt. Jedes Geräusch, von den Schritten auf dem knirschenden Schnee bis hin zum leisen Knistern eines Feuers, ist sorgfältig ausgewählt und platziert, um die Stimmung zu vertiefen und die Erzählung voranzutreiben.

Die Sprachverständlichkeit wird als höchstes Gebot gehandhabt, wobei das wortlose Schauspiel einen hohen Stellenwert einnimmt. Diese Herangehensweise ermöglicht es den Zuschauern, sich voll und ganz auf die subtilen, nonverbalen Hinweise der Charaktere zu konzentrieren, was die emotionale Resonanz der Szene verstärkt.

Das Hauptthema der Serie, ein akustisches Meisterwerk, beinhaltet Metallgeräusche, Hang Drum, eine Art Gas Tank, hochfrequentes Flirren, reversed Chime Sounds, Knistern und Windgeräusche. Diese Elemente kreieren nicht nur eine einzigartige Atmosphäre und Emotion, sondern erzeugen auch Assoziationen zu den chemischen Elementen, die im Zentrum der Serie stehen. Das Sound Design von “Breaking Bad”, insbesondere in “Granite State”, ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie akustische Elemente genutzt werden können, um eine tiefgreifende und unvergessliche Erfahrung zu schaffen.

Impuls: Suzie Explores: Podcast Episode mit Kimbra

In der inspirierenden Episode von “Suzie Explores” taucht Suzie Collier zusammen mit der neuseeländischen Sängerin Kimbra in die Tiefen des kreativen Prozesses ein. Kimbra, die durch ihren innovativen musikalischen Ansatz und ihren Durchbruch mit dem Song “Somebody That I Used to Know” Bekanntheit erlangte, teilt ihre Erfahrungen und Einsichten in die Welt der Kreativität. Die Episode beleuchtet, wie Kimbra seit ihrem ersten Album “Vows” mit Klang experimentiert und wie ihre musikalische Reise von ständiger Neugier und dem Wunsch nach tiefem, sinnvollem Ausdruck geprägt ist. Besonders faszinierend ist Kimbras Offenheit, über Themen wie Leben, Tod und die persönliche Bedeutung ihrer Tattoos zu sprechen. Diese Gespräche bieten einen einzigartigen Einblick in die Gedankenwelt einer Künstlerin, die stets an der Grenze zwischen musikalischer Innovation und persönlicher Reflexion balanciert. Die Episode unterstreicht die Bedeutung von Klang in Kimbras kreativer Arbeit und wie jedes musikalische Element sorgfältig ausgewählt wird, um emotionale Landschaften zu malen und Hörer auf eine Reise mitzunehmen.

Impuls: Field Recording Aufnahmen für Hörspiel „Gstätten”

Meine Expedition ins Herz der urbanen Wildnis von Graz, speziell in die Gegend von Gösting, war eine Reise, die die Essenz der “Gstätten”, verlassene urbane Brachflächen, durch Field Recordings einfangen sollte. Ausgestattet mit einem Zoom F3 Recorder und zwei Omni Elektret Mikrofonen von LOM, betrat ich eine Welt, die zugleich fremd und vertraut war. Die Dualität der Umgebung, wo das sanfte Flüstern der Natur vom konstanten Rauschen der nahen Stadt durchbrochen wird, bot eine faszinierende Klangkulisse. Diese Aufnahmen für ein Hörspiel zu machen, bedeutete, die verborgenen Geschichten und die Atmosphäre der “Gstätten” zu archivieren – eine klangliche Zeitkapsel eines Ortes im Wandel. Jedes Geräusch, von dem Rascheln trockener Blätter bis hin zum fernen Stimmengewirr, erzählte eine eigene Geschichte, die es wert ist, gehört zu werden.

DMX Lighting und ArtNet

In der Welt der Bühnenbeleuchtung und visuellen Gestaltung spielen DMX Lighting und ArtNet eine zentrale Rolle. Diese Technologien ermöglichen es Kreativen, komplexe Lichtshows mit Präzision und Flexibilität zu steuern. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Grundlagen von DMX und ArtNet und teilen ein innovatives Setup, das die Möglichkeiten dieser Technologien voll ausschöpft.

Die Grundlagen von DMX

Digital Multiplex (DMX) ist ein Protokoll zur Steuerung von Beleuchtung und Effekten in der Unterhaltungsindustrie. Ein DMX-Signal besteht aus bis zu 512 Kanälen pro “Universe”, wobei jeder Kanal einen Aspekt der Beleuchtung steuert, wie z.B. die Intensität oder Farbe eines Scheinwerfers. Die Flexibilität von DMX ermöglicht es Technikern, komplexe und dynamische Lichtszenarien zu kreieren.

Universes und ihre Bedeutung

Ein einzelnes DMX-Universum bietet bis zu 512 Kanäle, was für einfache Anwendungen ausreichen kann. Für größere Installationen, bei denen Tausende von Kanälen benötigt werden, kommt ArtNet ins Spiel. ArtNet ist ein Protokoll, das es ermöglicht, mehrere DMX-Universen über ein einziges Netzwerk zu senden. Dies geschieht typischerweise über Ethernet und ermöglicht eine erhebliche Erweiterung der Steuerungsmöglichkeiten.

Ein innovatives Setup: Enttec Octo und QLC+ auf Raspberry Pi

Mein persönliches Setup illustriert die Leistungsfähigkeit von DMX und ArtNet. Ich verwende den Enttec Octo, ein Gerät, das bis zu 8 DMX-Universen in Signale umwandeln kann, die direkt mit meinen Neopixel LEDs kommunizieren. Die Steuerung erfolgt über ArtNet mit der Software QLC+, die auf einem Raspberry Pi läuft. Dieses Setup ist kompakt und ideal für musikalische Performances, da es vorprogrammierte Lichtszenen auf der Basis festgelegter Cues und Audiotrigger ausführt.

Die Vorteile des kompakten Setups

Die Kompaktheit und Flexibilität meines Setups ermöglichen es mir, es nahtlos in musikalische Performances zu integrieren. Die Lichtshow ist vollständig programmierbar, was bedeutet, dass ich mich während der Performance nicht um die Lichtsteuerung kümmern muss. Stattdessen kann ich mich voll und ganz auf die Musik konzentrieren, während das Licht perfekt auf die Audiotrigger und vordefinierten Cues reagiert.

Austrian Audio OC818 Mikrofone: Dual-Kapsel-Technologie und Ambisonic-Aufnahmen

Die Welt der Audiotechnik ist reich an Innovationen, die das Aufnehmen und Produzieren von Musik und Klanglandschaften revolutionieren. Eine solche Neuerung, die in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erregt hat, ist das OC818 Mikrofon von Austrian Audio. Bekannt für seine außergewöhnliche Klangqualität und Flexibilität, hebt sich das OC818 durch eine besondere Funktion von der Masse ab: seine Dual-Kapsel-Technologie.

Die Dual-Kapsel-Technologie: Zwei Kanäle

Im Kern des OC818 Mikrofons befindet sich eine innovative Dual-Kapsel, die es ermöglicht, zwei separate Audio-Kanäle gleichzeitig aufzunehmen. Diese einzigartige Eigenschaft öffnet die Tür zu einer neuen Welt der Klanggestaltung, indem sie den Nutzern erlaubt, die Richtcharakteristik nach der Aufnahme flexibel anzupassen. Aber die Möglichkeiten enden hier nicht.

Ambisonic-Aufnahmen

Mit der Dual-Kapsel-Technologie des OC818 können Nutzer in die faszinierende Welt der Ambisonic-Aufnahmen eintauchen. Ambisonics, ein Format für räumliche Audioaufnahmen, ermöglicht die Erfassung von Klang in allen Richtungen um das Mikrofon herum. Durch die Verwendung von zwei OC818 Mikrofonen kann man nicht nur horizontale (Links-Rechts), sondern auch vertikale Informationen einfangen, was eine vollständige 360-Grad-Klanglandschaft schafft. 

Der Ambi-Creator: 3D-Audiowelt

Um die Ambisonic-Aufnahmen zu vereinfachen und zu optimieren, bietet Austrian Audio das zugehörige Plugin, den Ambi-Creator, an. Dieses leistungsstarke Werkzeug ermöglicht es den Nutzern, die aufgenommenen Signale in ein erstklassiges Ambisonic-Format umzuwandeln. Ob für immersive Musikproduktionen, Virtual-Reality-Anwendungen oder räumliche Audiogestaltung für Filme und Spiele – der Ambi-Creator eröffnet unbegrenzte Möglichkeiten für kreative Audioprojekte.

Impuls: Björk: Sonic Symbolism

Im Rahmen des Podcasts “Sonic Symbolism” taucht Björk tief in die klanglichen und emotionalen Landschaften ihrer Musik ein. Jede Episode widmet sich einem ihrer Alben, wobei sie in Gesprächen mit Freunden, Philosophen und Musikkuratoren die komplexen Schichten ihrer Werke erkundet. In diesem Blogbeitrag möchte ich mich speziell auf die Episode über “Vulnicura” konzentrieren und meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen als Musiker bei einem Event teilen, um die Verbindung zwischen Björks Schaffensprozess und der Live-Performance-Erfahrung zu beleuchten.

Die emotionalen Tiefen von “Vulnicura”

In der “Vulnicura”-Episode von “Sonic Symbolism” werden Themen wie Geständnisse, Opferrolle, Lieder-Songs, Moostundra, griechische Tragödien, Mann-Frau-Konflikte, Kammerorchester, das Ritual der Trauer, das Nähen von Wunden, Erzählungen von Herzschmerz, Schock, Neon, Gelb und Lava behandelt. Björk entfaltet eine Klangwelt, die sowohl tief persönlich als auch universell resoniert, und bietet Einblicke in ihren Prozess der Heilung und des kreativen Ausdrucks.

Die Verbindung zwischen Studio und Bühne

Die Erfahrungen, die Björk in “Sonic Symbolism” teilt, und meine eigenen Erlebnisse auf der Bühne zeigen, wie die Schaffung von Musik und ihre Aufführung miteinander verwoben sind. Beide erfordern ein tiefes Verständnis für die Kraft des Klangs, um emotionale Wahrheiten zu kommunizieren und beim Publikum eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Die “Vulnicura”-Episode von “Sonic Symbolism” bietet nicht nur Einblicke in Björks kreativen Prozess, sondern dient auch als Inspiration für Musiker, die Tiefe und Authentizität in ihren eigenen Performances anstreben.

Die “Sonic Symbolism”-Podcast-Serie, insbesondere die Episode über “Vulnicura”, öffnet ein Fenster in die Seele eines der einflussreichsten Musiker unserer Zeit und erinnert uns daran, dass in der Welt der Musik jedes Detail zählt, jedes Geräusch eine Bedeutung hat und jede Performance eine Chance ist, tiefgreifende emotionale Landschaften zu erkunden.

Grain Kalimba: Controls

n der Entwicklung meiner interaktiven Kalimba habe ich großen Wert darauf gelegt, die physische Interaktion mit dem Instrument so intuitiv und ausdrucksstark wie möglich zu gestalten. Die Kalimba verfügt über eine sorgfältig durchdachte Auswahl an physischen Steuerelementen, die den Pure Data Patch auf innovative Weise steuern. Diese Steuerelemente sind nicht nur für die Performance entscheidend, sondern ermöglichen es dem Spieler auch, in Echtzeit mit dem Sound zu interagieren und diesen zu formen.

Physische Steuerelemente der Kalimba:

Vier Buttons an der Oberfläche: Diese dienen zur Steuerung der Hauptparameter des granularen Synthesizers: Pitch, Size, Feedback und Density. Die Aktivierung eines dieser Buttons legt fest, welche Parameter durch die Bewegungen des Joysticks – vertikal für Pitch und Size, horizontal für Feedback und Density – moduliert werden.

  • Preset Button: Platziert in der linken oberen Ecke, ermöglicht dieser Button den Zugriff auf vier wählbare Presets: Granular, Looping, Stretch, und Spectral. Diese Presets repräsentieren unterschiedliche Spielweisen und Soundtexturen, die aus dem Mutable Instruments Clouds Manual entnommen und für die Kalimba angepasst wurden.
  • Freeze Button: Ein essenzielles Feature für Live-Performances, das den aktuellen Audio-Buffer loopt und somit eine Soundebene schafft, auf der weiter improvisiert werden kann.
  • Position Slider: Mit diesem Slider kann durch den aktuellen Audio-Buffer gescrollt werden, was die Auswahl spezifischer Soundabschnitte für die Bearbeitung ermöglicht.
  • Dry/Wet Regler: Ermöglicht die Mischung zwischen dem ursprünglichen Klang der Kalimba und dem durch den Pure Data Patch verarbeiteten Signal, was eine feine Abstimmung des Gesamtklangs erlaubt.
  • Rotary Button Encoder: Für die Steuerung erweiterter Parameter wie Reverb und Texture Spread. Diese erweiterten Kontrollmöglichkeiten bieten eine tiefere Ebene der Klangmanipulation und -gestaltung.

Parameter

  • Pitch beeinflusst die Tonhöhe der granularen Texturen.
  • Size kontrolliert die Größe der Körner, was die Textur des Sounds verändert.
  • Feedback bestimmt, wie viel des bearbeiteten Signals zurück in den Effekt gespeist wird, was zu dichteren oder spärlicheren Texturen führt.
  • Density regelt die Anzahl der Körner, die pro Zeiteinheit erzeugt werden, und beeinflusst somit die Gesamttextur des Sounds.

Night of Percussion

Als Musiker gibt es Momente, die sich tief in das Gedächtnis einbrennen und die Essenz dessen einfangen, wofür man lebt und atmet. Einer dieser magischen Momente ereignete sich für mich bei der Night of Percussion im Orpheum Graz, einem Abend, der nicht nur musikalisch, sondern auch durch seine außergewöhnliche audiovisuelle Präsenz herausstach.

Der Soundcheck

Jedes Event beginnt mit einem Soundcheck – jenem kritischen Moment, in dem sich die Bühne noch in einer Art ruhigen Vorahnung des kommenden Sturms befindet. Die Professionalität der Tontechniker im Orpheum Graz war von Anfang an spürbar. Mit einem am Mischpult und dem anderen direkt auf der Bühne, der sich um den Monitorsound und weitere Anliegen kümmerte, wurde jedes Detail sorgfältig abgestimmt. Als Percussionist ist es essentiell, meinen eigenen Sound klar zu hören, und dank meines persönlichen Monitors konnte ich genau das Setup einstellen lassen, das ich für meinen Auftritt benötigte. Diese Aufmerksamkeit für den Sound schaffte eine solide Basis für das, was kommen sollte.

Die Show

Der Unterschied zwischen dem Soundcheck und der eigentlichen Show ist oft bemerkbar, doch an diesem Abend fühlte ich mich vom ersten Schlagzeugwirbel an wohl. Das Orpheum Graz, bekannt für seine hervorragende Akustik und intime Atmosphäre, war bis zum letzten Platz gefüllt, und die Energie des Publikums war elektrisierend. Auf der Bühne zu stehen, umgeben von Kollegen, die alle Meister ihres Fachs sind, und in eine Welt einzutauchen, in der jeder Schlag, jede Bewegung und jeder Ton eine Geschichte erzählt, war überwältigend.

Die audiovisuelle Wahrnehmung

Was die Night of Percussion so einzigartig machte, war die tiefgreifende Verbindung zwischen Sound und visueller Erfahrung. Die Beleuchtung ergänzte perfekt die Dynamik und Stimmung der Musik, und der Sound im Raum – verstärkt durch die professionelle Abmischung – schuf eine immersive Atmosphäre, die jeden Anwesenden in ihren Bann zog. Als Musiker auf dieser Bühne zu stehen, bedeutete, Teil eines größeren Ganzen zu sein, eines kunstvollen Zusammenspiels aus Licht, Schatten und Klang.

Grain Kalimba: Pure Data Patch

Mein Fokus lag dabei auf der Nutzung und Anpassung eines Pd Patches, der wie bereits erwähnt auf dem Code des Mutable Instruments Clouds, einem renommierten granularen Texture Synthesizer, basiert. Dieser Open-Source-Code bot eine solide Grundlage, doch die eigentliche Herausforderung und Innovation kamen mit den spezifischen Anpassungen, die ich vorgenommen habe, insbesondere im Hinblick auf die Integration und Verarbeitung von MIDI-Befehlen, die ich vom Teensy-Board erhalte.

Eine der Kernfunktionalitäten meines Pd Patches ist die Fähigkeit, MIDI CC Befehle zu empfangen und zu verarbeiten, was durch das Objekt [ctlin] in Pure Data ermöglicht wird. Dieses Objekt ist entscheidend für die dynamische Interaktion mit dem Instrument, da es die Umwandlung von physischen Aktionen auf dem Instrument in digitale Steuersignale erlaubt, die den Sound direkt beeinflussen. Die Herausforderung bestand darin, Pure Data so zu konfigurieren, dass sowohl die Soundkarte als auch der MIDI-Controller automatisch beim Booten des Raspberry Pi erkannt werden, was eine nahtlose Benutzererfahrung gewährleistet.

Ein spezifischer Subpatch, den ich selbst entwickelt habe, illustriert die Tiefe der Anpassung: Er beinhaltet einen Counter, der speziell für die Verwendung mit einem Rotary Encoder mit LED-Anzeige konzipiert ist. Dieser Subpatch merkt sich den jeweils eingegebenen Wert, was dem Benutzer ermöglicht, durch einfaches Klicken zwischen drei verschiedenen Parametern zu wechseln, die gesteuert werden sollen. Diese Funktion erweitert die Ausdrucksmöglichkeiten des Instruments erheblich, indem sie eine fein abgestimmte Kontrolle über die Klangtextur ermöglicht.

Grain Kalimba: Software

Tauchen wir nun in die Welt der Software ein, die meine Kalimba antreibt und sie zu einem einzigartigen Instrument macht. Das Herzstück der Software-Konfiguration ist wie bereits erwähnt ein Pure Data Patch, der auf dem Raspberry Pi Zero läuft. Dieser Patch basiert auf dem Code des Mutable Instruments Clouds, einem granularen Texture Synthesizer, der in der Musiktechnologie für seine innovativen Soundscapes bekannt ist. Dank der Open-Source-Natur von Clouds konnte ich diesen Code für Linux kompilieren und ihn als Grundlage für meinen eigenen Pd Patch nutzen.

Innerhalb des Pd Patches habe ich alle Steuerungen so angepasst, dass sie über MIDI vom Teensy-Board kontrolliert werden können. Dies ermöglicht eine direkte Interaktion mit dem Instrument durch physische Bedienelemente wie Buttons, Joysticks und Potentiometer. Die Fähigkeit, granulare Synthese in Echtzeit zu steuern, eröffnet eine neue Ebene der Klangmanipulation und -erzeugung, die in traditionellen Musikinstrumenten nicht vorhanden ist. Durch die Anpassung des Patches konnte ich sicherstellen, dass die spezifischen Eigenschaften und Möglichkeiten der Kalimba optimal genutzt werden, um einzigartige Klänge und Texturen zu erzeugen.

Auf dem Teensy-Board läuft die BMC-Software (Badass Midi Controller), die eine essenzielle Rolle im Gesamtsystem spielt. BMC bietet eine grafische Web-Oberfläche, die es mir erlaubt, alle MIDI-Steuerungen intuitiv mit den physischen Bedienelementen auf dem Instrument zu verknüpfen. Diese Schnittstelle macht es einfach, die richtigen MIDI-CC Befehle den jeweiligen Buttons zuzuweisen, sodass eine präzise und reaktionsschnelle Steuerung des Pd Patches möglich ist. Die Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit von BMC haben es zu einem unschätzbaren Werkzeug im Entwicklungsprozess gemacht, da es die Komplexität der MIDI-Programmierung erheblich reduziert.