Impuls 8: Und plötzlich macht es Klick! Das Handwerk der Kreativität – oder wie die guten Ideen in den Kopf machen (Buch)

Im Buch geht Bas Kast der Frage nach wie Kreativität entsteht und wie gute Ideen entstehen. Der Weg setzt sich aus verschiedenen theoretischen Ansätzen, sowie auch eigenen Experimenten auseinander.

Kapitel 1: Das Ungewohnte beflügelt die Fantasie

Die VR-Cafeteria

Nach einer kurzen Einleitung beginnt Bas Kast über den ersten Versuch zu erzählen. Er erzählt von der VR-Cafeteria in der die physikalischen Eigenschaften von der Realität abweichen von der niederländischen Wissenschaftlerin Simone. M. Ritter. Die Cafeteria bringt in unserem Hirn einen Schemaverstoß. So kommen uns wieder neuwertige Ideen. Er erklärt aber, dass es als Erwachsener selten zu Schemaverstoßen kommt. Als Neugeborene gab es ständig Dinge wie wir zum ersten Mal meistern mussten. In unserem Alltag müssen wir uns nicht mehr wirklich anstrengen, unsere Routinen sind geplant.

Kafka

In einem anderen Experiment in Kanada gaben ein Psychologen ihren Testpersonen eine Geschichte von Kafka zu lesen. Die eine Gruppe bekommt eine nur leicht modifizierte Version von Kafkas „Landarzt“ zu lesen. Die andere Gruppe bekam eine Art leichte Hollywood-Verfassung der Geschichten. Weit weg von den skurrilen Ereignissen die sich eigentlich in Kafkas Geschichten ereignen. Die Testgruppen bekamen danach eine 45 Buchstabenfolgen, mit der Anregung, dass eine heimliche Systematik daran verborgen liegt. Die Leser:innen von der tatsächlichen Kafka-Geschichte schnitten doppelt so gut ab wie ihre Kontrollgruppe.

Das Kerzenexperiment von Duncker

(dieses habe ich in meinem letzten Blog schon beschrieben)

Reisen

Ein längerer Auslandsaufenthalt soll einem Kreativitäts-Intensivkurs gleichen. Auch verschiedene Sprachen zu lernen kann helfen. Eine russisch-amerikanische Forscherin namens Lera Boroditsky von der Standford University hat das Phänomen nachgegangen, dass unterschiedliche Gegenstände in unterschiedlichen Sprachen verschiedenen Geschlechtern zugeordnet werden. In einem Versuch mussten Testpersonen auf Englisch Adjektive aufzählen, die sie mit dem Gegenstand verbinden. Deutsche schrieben zu „bridge“ also im Deutschen „die Brücke“ Adjektive wie schön, elegant, zierlich, friedlich,… wohingegen Sapnier:innen zu „bridge“, spanisch „el puente“ Adjektive wie kräftig, groß, stark,… aufzählten. Anhand dieses und anderen Experimenten könnte man sagen, dass unsere Muttersprache unser Denken in eine bestimmte Richtung lenkt. Macht eine Person deren Muttersprache Deutsch und Spanisch ist den Test, lassen sich weniger klare Muster erkennen. Die Antworten sind offener und vielfältiger.

Ein umfangreiches soziales Umfeld

Zusammengefasst kann man sagen, dass es der eigenen Kreativität hilft, wenn man sich mit Leuten umgibt die andere Gedanken pflegen, und eingefahrene Schemata widerlegen und erweitern.


Weiterführende Quellen:

https://www.tagesspiegel.de/wissen/die-kraft-des-absurden-2223877.html

https://www.forbes.at/artikel/wirklichkeiten-konstruieren.html

https://www.researchgate.net/profile/Simone-Ritter

Mario Pricken

Wer ist Mario Pricken?

Er zählt zu den international gefragtesten Experten, im Thema Kreativität, Ideenmanagement, sowie Strategieentwicklung und Innovation. Pricken hat Kreativität neu gedacht. Zusammen mit der Fraunhofer-Gesellschaft, Europas größter Forschungseinrichtung, kreiert Pricken neue Innovationsprozesse für Ingenieure und Forscher und unterrichtete als Universitätslektor an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Für internationale Unternehmen namenhaften Agenturen, Designfirmen und Fernsehstationen ist er als Innovation Director tätig.


Publikationen:

  • Kribbeln im Kopf

Mehr dazu: https://mariopricken.com/kribbeln-im-kopf/

  • Think outside the frame

Mehr dazu: https://mariopricken.com/think-outside-the-frame/

  • Die Aura des Wertvollen

Mehr dazu: https://mariopricken.com/die-aura-des-wertvollen/

  • Visual Creativity: Kreativitätstechniken für neue Bildwelten in Werbung, 3D-Animation & Games-Industrie.

Mehr dazu: https://mariopricken.com/visual-creativity/

  • Clou: Strategisches Ideenmanagement in den Creative Industries.

Mehr dazu: https://mariopricken.com/clou/


Toolboxes:

  • Love-Brands & Campaigns

99 Trigger-Fragen für Kreativteams aus Marketing, Werbung, Medien und Design.

https://mariopricken.com/love-brands-campaigns/

Hirn auf Hochtouren

Der Artikel „Hirn auf Hochtouren“, erschienen in der Pharmazeutischen Zeitung behandelt die Frage, warum manche Menschen kreativer sind als andere und wie die Medizin und Psychologie den schöpferischen Prozess des Gehirns erforscht.

Ein Beispiel dafür ist das Kerzenexperiment. Psychologe Karl Duncker führte in den 1930er Jahren dieses Experiment das erste Mal aus, welches bis heute noch unzählige Psychologiestudent: innen weltweit beschäftigt. Die Aufgabe ist, man soll eine Kerze an einer Wand befestigen, ohne dass Wachs auf den Boden tropft. Die Probanden bekommen eine Kerze, ein Streichholzmäppchen und eine Schachtel mit Reißnägel. Die Lösung kann schneller von Menschen gefunden werden, die eingefahrene Denkmuster verlassen können.

Für so gut wie jede Situation, bildet unser Gehirn ein sogenanntes Schema. Mithilfe dieses Routinenetzwerks können wir auf Autopiloten schalten und dennoch unseren Alltag effizient meistern. Ist mehr Kreativität gefragt, dann funktioniert dieser Autopilot leider nicht. Denn dann muss das Gehirn raus aus der eingespielten kognitiven Routine und man muss sich gezielt irritieren. 

Der Artikel beteuert, dass Kreativität auf keinen Fall eine Eigenschaft einiger weniger Genies oder Künstler ist, sondern eine Eigenschaft, die jeder in sich trägt. Das Hervorlocken bedarf nur etwas Arbeit.

Konzentration macht blind

In diesem Paragrafen wird davon geschrieben, dass Konzentration in der Arbeitswelt hoch angesehen wird. Konzentration kann aber auch geistig blind machen. Dies zeigt der Gorilla-Versuch, in dem Testpersonen ein Video verfolgten, indem eine Gruppe junger Leute sich Bälle zuwarf. Die Gruppe ist in zwei Teams aufgeteilt, das eine trägt, weiße, das andere schwarze Trikots. Die Testpersonen sollen nun die Pässe der Spieler im weißen Trikot zählen. Die Testpersonen staunten nicht schlecht, als ihnen am Ende gezeigt wurde, das in der Halbzeit des knapp einminütigen Videos jemand mit schwarzen Gorilla-Kostüm durch das Bild wandert. Dies ist den Testpersonen nicht aufgefallen, da sie sich ausschließlich auf den Ball konzentriert haben und so etwas außergewöhnliches wie einen Gorilla förmlich ausradiert haben.

IN einer Studie wurden 400 Studentinnen mit Denkaufgaben konfrontiert. Die Probanden waren entweder Frühaufsteher oder Nachteulen und wurden aufgefordert einen Perspektivenwechsel einzunehmen. Die Frühaufsteher erreichten ihr kreatives Hoch am Abend, die Nachteulen schnitten morgens am besten ab.

Zum Artikel: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-252015/hirn-auf-hochtouren/

3 TIPPS um deine KREATIVITÄT sofort zu STEIGERN

Im YoutTube-Video „3 TIPPS um deine KREATIVITÄT sofort zu STEIGERN“ erklärt Dr. Florian Ilgen seine Ideen kurz erklärt wieder.

Er startet das Video, indem er erklärt warum Kreativität so wichtig ist. Dies beantwortet mit dem Spruch „Kreativität ist das Gold unserer Zeit“. Er sagt umso kreativer man ist, umso bessere Geschäftsideen hat man, umso erfolgreicher ist man. Dies kann auch genauso auf das Angestelltenverhältnis umgelegt werden, denn wen man kreativer ist, kann man in Meeting etc. bessere Vorschläge einwerfen und wird mehr für seine Arbeit geschätzt.

Sein erster Tipp ist „Gib deinem Unterbewusstsein Macht!“ Er erklärt, dass unser Unterbewusstes das mächtigste ist, das wir haben. Das Bewusstsein ist laut und wird deshalb schnell gehört. Um die leise Stimme des Unterbewusstseins zu hören, muss man es schaffen, sein Bewusstsein abzulenken. Geht man zum Beispiel im Park spazieren wird oft das Bewusstsein abgelenkt, Wissenschaftler sprechen hier von einem „Offline Zustand“. Das Unterbewusstsein wird hörbar und gute Einfälle kommen von selbst. Auch große Komponisten wie Tschaikowski oder Beethoven sind vor dem Komponieren in den Park gegangen und sind danach mich vielen Inspirationen an die Arbeit zurückgekehrt. Beim Spazieren gehen haben wir visuellen Input, sowie auch auditiven. Ilgen vergleicht das Spaziergehen mit Urlaub. Kaum ist man im Urlaub hat man seine gewohnten Routinen verlassen und dann kommen Ideen.

Den zweiten Tipp nennt er „Stifte Chaos in deinem Kopf“. Er erklärt, wie Kreativität messbar ist, zum Beispiel durch den Ziegelstein-Test. In diesem Test werden die Probanden gebeten innerhalb von zwei Minuten alles aufzuschreiben was ihnen zu Ziegelsteinen einfallen. Hier wird nicht nur die Anzahl, sondern auch die Originalität der Einfälle beurteilt. Prof. Simone Ritter machte ein Experiment namens „die virtuelle Kantine“. In diesem Experiment bekamen die Probanden eine VR-Brille und befanden sich so virtuell in einer Kantine wieder, in der die physikalischen Eigenschaften komplett verdreht waren. Dieses ungewohnte Verhalten von Körper und Materie hat das Unterbewusstsein der Probanden auf ganz andere Ideen gebracht und nach diesem Test waren die Personen viel kreativer. Dr. Florian Ilgen schlägt also vor Dinge anders zu machen, um Chaos im Kopf zu stiften. Er empfiehlt die gewohnte Routine zu verlassen, einen anderen Weg am Morgen zu gehen oder noch besser mit der anderen Hand die Zähne am Morgen zu putzen. Als die maximale Herausforderung schlägt er vor, einen Brief mit der anderen Hand zu schreiben.

Der dritte Tipp ist „Meditiere regelmäßiger“. Prof. Ritter ein Experiment gemacht, indem Probanden davor meditiert haben und danach den Ziegelstein-Test ausgeführt haben. All jene Probanden, die nicht davor meditiert haben, haben 19 verschiedene Möglichkeiten gefunden was mit dem Ziegelstein zu machen, die Probanden, die meditiert haben, haben ganze 33 verschiedene Arten gefunden. Diese Arten waren auch viel origineller.

Hier geht’s zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=kqnh_DGXrkM

Link zu Artikel von Simone M. Ritter – PhDProfessor (Assistant) at Radboud University: https://www.researchgate.net/profile/Simone-Ritter/research

Exposé Besprechung

Im Gespräch mit Frau Lagger wurden mir einige Fehler meines Exposés klar an denen ich noch unbedingt arbeiten muss.

  1. Der Praktische Teil:
    1. Ich muss ihn näher erklären, so dass sofort klar wird, worum es sich handelt.
    1. Generell muss ich mir noch genauer überlegen, wie ich den praktischen Teil gestalten will, da Frau Lagger mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass es wichtig wäre das Resultat der Design-Challenge dann messen zu können. Dies wird sich doch schwieriger als gedacht gestalten, da ich nicht weiß, wie ich dann die Kreativität nach dem Ausbrechen der Komfort-Zone mit Testpersonen messen soll. Das Überarbeiten des Praktischen Teils wird auf jeden Fall meine größte Arbeit im Moment.
  2. Die Fragestellung umformulieren, so dass sie nicht direkt beantwortbar ist.
  3. Eine Hypothese aufstellen
  4. Bei Material KEIN Literaturverzeichnis
  5. Beim Zitieren sind Frau Lagger Kleinigkeiten aufgefallen:
    • Fußnote: …., online ( -> bei Websites)
    • Fußnote: …, Timecode ( -> bei Videos)
  6. Bei Google Books immer das gedruckte Buch zitieren
  7. Bei der Gliederung eine standardisierte Nummerierung verwenden und zum Schluss unbedingt das Resultat hinzufügen.

Train Your Brain to Be More Creative

Harvard Business Review – Zusammenfassung

Der Autor beginnt mit einer Erklärung, dass Sportler:innen ihren Körper stets trainieren und Höchstleistungen zu bringen und Kreative seiner Ansicht nach, dasselbe mit ihrem Gehirn tun sollten. Sonst sei es nicht möglich auf Abruf großartige kreative Ideen zu bekommen.

Bas Korsten, der selbst schon zwei Jahrzehnte in der Werbebranche tätig ist, bezeugt, dass Kreativität nicht angeboren ist. Durch sein Interesse zur Neurowissenschaft hat er herausgefunden, was er tun muss, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. 

„The more we learn about the workings of our gray matter, the better we can train it, control it, and make it do what we want.“

Hier einige Beispiele die er vorschlägt:

  1. Raus in die Natur

Studien beweisen, dass ein Aufenthalt in der Natur unsere Kreativität steigert, unsere Angst mindert und den Puls senkt. Dies wiederrum hilft unserem Gehirn leichter Verbindungen herzustellen. Dieser Aufenthalt kann auch nur ein 25-minütiger Spaziergang auf einer Grünanlage sein. Laut dem British Journal of Sports Medicine regt der Zustand des Autopilotes unser gegenwärtiges Bewusstsein an und beflügelt unsere Fantasie. Dadurch können wir leichter Vorstellungen, Gedanken, etc. verknüpfen.

2. Meditation

Neurowissenschaftler haben herausgefunden, dass Kreativität nicht nur die rechte Gehirnhälfte beansprucht, sondern tatsächlich das ganze Gehirn – und die Meditation soll dabei helfen. Nur durch eine kleine Meditation wie das Schließen der Augen und der Konzentration auf den Atem, oder einer geführten Kreativität–Meditation auf der App Headspace schafft unserem Geist Freiheit und Raum, um kreativ zu sein. Bas Korsten erzählt, dass er dies zwischen Meetings praktiziert. Er sucht sich also einfach einen ruhigen Ort, konzentriert sich auf seine Atmung und bringt somit sein Gehirn in einen Alphazustand, quasi einen wachen Zustand der Entspannung. Er erklärt, dass er es so schaffe sich von anfänglichen Ideen zu lösen. Dies ist wichtig, da das menschliche Gehirn darauf programmiert ist, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen.

3. Bewegung

Der Autor erklärt, dass es sicher kein Zufall ist, das Steve Jobs ein großer Beführworter von Meetings zu Fuß ist. Denn Bewegung setzt Endorphine frei (Chemikalien, die Stress und Schmerzen lindern) und wenn wir weniger gestresst sind, kann sich unser Gehirn mehr der Kreativität hingeben. Kreative Tests haben eine bessere Leistung ergeben, wenn Bewegung mit im Spiel war.

Ein Artikel hat die Chemikalie, die unser Gehirn bei körperlicher Aktivität freisetzt, mit Miracle-Gro vergleichen (die Nahrung für schnellwachsende Pflanzen). Bas Korsten erzählt, dass man sich, vor allem von zu Hause sehr einfach nebenbei bewegen kann. Er fährt gerne am Hometrainer während Meetings oder macht kleine Spaziergänge zwischendurch.

Um dies zu starten, kann es helfen vorerst Trainingszeiten im Kalender zu vermerken und falls sich doch nicht mehr ausgeht, dann zumindest eine 20-minütige Dehnübung am Schreibtisch zu machen.

4. Mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt treten

Bei der bewussten Suche nach Inspiration ist Vielfalt wichtig. Denn dies lässt das Gehirn härter arbeiten und Stereotypen in Frage stellen. Wissenschaftler an der Johns Hopkins University haben herausgefunden, dass Erfahrungen mit Vielfalt die Entwicklung von komplexeren Denkformen sowie die Fähigkeit kritisch zu denken fördern können. Bas Karsten erklärt, dass gegensätzliche Meinungen neue Möglichkeiten aufstellen und zu besseren Entscheidungen führen. Er erklärt, dass er in seiner Agentur einen „Inspirationsrat“ zusammengestellt hat, eine Gruppe von Personen aus verschiedenen Regionen, Kulturen, Geschlechter, etc. die über die Ideen und Entscheidungen diskutieren. Durch Homeoffice oder auch Social Media ist es leichter, denn je mit verschiedensten Personen in Kontakt zu treten. Er sagt: „We are much better at creative problem-solving when we don’t have the comfort of knowing what to expect, which can happen if we only surround ourselves with people just like us.“


Zum Schluss beteuert Bas Korsten noch, diese Prinzipien aus der Neurowissenschaft für sich selbst zu nutzen und seinem Gehirn das Training zu geben, das es auch braucht. So kann verhindert werden, in einen kreativen Trott zu fallen.

https://hbr.org/2021/06/train-your-brain-to-be-more-creative

Impuls 7: Besuch bei Jelena Donko

Den Besuch im Studio von Jelena Donko fand ich sehr inspirierend! Vor allem weil es mich erinnert hat wie gerne ich eigentlich selbst Dinge analog anfertige. Dies mache ich aber leider viel zu selten. Gibt es nicht gerade einen Anlass, für den ich etwas vorbereiten kann (wie zum Beispiel eine Taufkerze, oder Töpfern für Weihnachtsgeschenke etc.) dann nehme ich mir selten die Zeit mich meiner Kreativität hinzugeben und draufloszuarbeiten. Obwohl dies sicher sehr wichtig für meine kreative Entwicklung wäre. Ich fand es besonders faszinierend, dass sie vom Grafik Design weggedriftet ist und sich mehr der Kunst hingegeben hat und von dieser auch so gut leben kann. Leider ist es so stark in unseren Köpfen verankert, dass man mit Kunst sehr schwierig einen Unterhalt verdienen kann, dass ich gar nicht auf die Idee gekommen wäre nebenbei Kunst zu erstellen und diese zu verkaufen. Vielleicht liegt dies aber auch an einer Art Impostor-Snydrom, das ja sehr verbreitet in der Branche ist, dass man nie denkt die eigenen Kreationen wären es wert genug, dass jemand so viel dafür bezahlt.

Das hat mich wiederrum auch an mein Thema erinnert – aus der Komfort-Zone ausbrechen. Und lässt mich nun grübeln, ob ich auch wieder meine alten Farben und Pinsel auspacken soll. Dies wäre definitiv außerhalb meiner Komfort-Zone, da ich es sehr gewohnt bin nur am Computer zu kreieren; sogar mein IPad für Illustrationen wird im Moment sehr wenig genutzt. Ist es schon zu spät für Neujahrsziele? Falls nicht, mein Ziel ist es jetzt auf jeden Fall im neuen Jahr wieder mehr zu Illustrieren und bestenfalls sogar einige Illustrationen auf Leinwand mit Pinsel und Acrylfarbe umzusetzen.

Hier noch einige Illustrationen vom Sommer, da ich in dieser Zeit immer mehr Freizeit finde solche Projekte umzusetzen:


Zu ihrem Portfolio: https://www.ofatomsandlines.com/about-cv

Produktiver durch analoges Arbeiten? https://medium.com/sozial-pr/produktiver-durch-analoges-arbeiten-92e14a98bab

Kreativer durch analoges Arbeiten? Eine Antwort von PD Dr. habil. Christiane Neuhaus: https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/macht-analog-kreativer

Impuls 6: Netflix Dokumentation:

Explained; Unser Kopf – Kreativität

Die Serie beginnt mit dem Start von kreativen Gemälden. Als plötzlich jemand nicht nur etwas in Höhlenmalereien gemalt hat was er direkt vorhin gesehen hat, sondern eine Verbindung, einen Mix, von Menschen und Tier.

„We are all constantly recombining old ideas to make something new.“

Kreativität wird gerne als etwas Magisches gesehen, das manche Leute haben und manche eben nicht. Dabei ist Kreativität nicht anders als ein Muskel, welcher ganz einfach Training erfordert.

Der Musik-Produzent Brian Eno hatte eine eigene Techniken um die Kreativität seiner Künstler:innen anzuregen. Zu der Zeit hatte er schon außergewöhnlichen Alben mit David Bowie veröffentlicht. Eine Technik soll die gewohnten Muster der Künstler:innen aufbrechen. Die Notizkarten, die er dafür hatte, nannte er „oblique strategies“ – also schräge Strategien. Diese zückte er in zufällige Situationen während der Arbeit im Studio. Die Karten sollen die Künstler:innen aus ihrem kreativen Trott reißen. 

Unser Gehirn

Nur die rechte Gehirnzelle ist zuständig für Kreativität? Das ist ein Mythos! Kreativität startet, wenn verschiedene Gehirn Parts miteinander arbeiten; im Besonderen zwei Netzwerke.

Eines nennt sich das „Default Mode Network“. Dieses passiert, wenn wir Tagträumen. In diesen Momenten kreieren wir sehr kreative Ideen. Wenn wir uns aber an die Arbeit setzen und kreativ sein müssen dann startet das „Executive Control Network“ welches die Ideen direkt bewertet. Das heißt das erste Netzwerk wird gebraucht um spontane, neue Verbindungen zu bilden, das zweite Netzwerk bewertet dann welche Ideen gut sind und welche verworfen werden. In Gehirnen von sehr kreativen Personen sind diese beiden Netzwerke sehr stark verbunden. 

Möchte man manchmal einfach in den Ideen-Flow kommen, kann es helfen einfach etwas anderes zu machen. Etwas das uns hilft unsere Gedanken schweifen zu lassen. Andere sagen, das ein wenig Alkohol manchmal helfen kann. Schlaf wird auch oft genannt als Hilfsmittel für kreativen Output. Das sind Beispiele wie man sein Unterbewusstes entscheiden lassen kann.

Das Aufeinandertreffen von mehreren Kulturen, das Ausbrechen aus der Komfort Zone und neues Territorium zu entdecken hat sich als Hilfsmittel für Kreativität herausgestellt. Personen, die in einem anderen Land gelebt haben und sich dort mit der Kultur auseinandergesetzt haben, schneiden besser bei kreativen Tests ab.


Zur Dokumentation: https://www.netflix.com/watch/81273768?trackId=255824129

Brian Enos Oblique Strategies für Künstler:innen um Kreativblockaden zu Umgehen – als App: https://apps.apple.com/de/app/oblique-strategies-se/id1104927011

Mehr zum „Default mode Network“: https://www.nature.com/articles/s41380-021-01403-8

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4410786/

3-Zonen-Modell von Luckner und Nadler 

Das 3-Zonen-Modell von Luckner und Nadler ist in der Erlebnis-Pädagogik bekannt und befasst sich mit der Komfortzone und dem Lernprozess. 

In der Mitte des Modells befindet sich die Komfortzone. In der Komfortzone fühlen sich die Personen sicher und arbeiten routinierte Tasks ab. Das Modell beschreibt, dass Lernen nur dann geschehen kann, wenn sich das Verhalten für eine neue Situation modifizieren oder erweitern muss. Beim Verlassen der gewohnten Komfortzone beginnen wir, neue Stabilität zu suchen, um auf Veränderungen zu reagieren. Außerhalb der Komfortzone beginnt das Unbekannte, welches sich oft durch ein gewisses Unbehagen erkennbar macht. Hier muss man sich dazu überwinden; viele kämpfen dabei mit Versagensängste.

Das Modell bezieht sich in der Pädagogik vor allem darauf, dass Lernen nur in der Zone zwischen Komfortzone und Panikzone (also der Wachstumszone) geschehen kann. In der Lernzone/Wachstumszone liegt das größte Potenzial neue Dinge zu lernen. Meistert man hier einen neuen Task, so wächst der eigene Komfortbereich. 

Da innerhalb der Panikzone die Konfusion so hoch ist, dass es nicht möglich ist Veränderungsprozesse anzustoßen. Scheitert man, während dem man in der Panikzone angekommen ist, ziehen sich die meisten Personen wieder zurück in die Komfort-Zone und die Grenze diese wieder zu überschreiten wir noch schwieriger. 

So ist es wichtig trotz dem Verlassen der Komfort-Zone die eigenen Grenzen zu kennen und zu bewahren. 


Quellen:

https://www.akademie-weber.de/wissen/komfortzonenmodell.html#:~:text=Das%20Komfortzonenmodell%20unterscheidet%20im%20Prozess,Stärken%20und%20Fähigkeiten%20bewusst%20ist.

https://www.pedocs.de/volltexte/2014/9543/pdf/PaedBlick_2006_2_Schulte_ter_Hardt_Alles_Lernen.pdf

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwjd_8OmvbKDAxW08rsIHT3BBHoQFnoECBQQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.szh.ch%2Fbausteine.net%2Ff%2F51172%2FKinne_1707-0813.pdf%3Ffd%3D3&usg=AOvVaw1rGmjYn7WX7JiqHXYnChFV&opi=89978449

Impuls 5: How to be a Graphic Designer Without Losing Your Soul (Buch)

Im Buch konzentriert sich der Designer Adrian Shaughnessy auf die Anliegen von jungen Designer:innen, welche durch ihr kreatives Schaffen ihren Lebensunterhalt verdienen möchten, aber dennoch ihre Kreativität durch ihre Projekte ausdrücken wollen und auf jeden Fall „soulless projects“ vermeiden möchten. Das Buch gibt einen klaren Leitfaden für Fragen wie „Wie funktioniert der kreative Prozess? Wie interpretiert man einen Brief? Oder wie können neue Ideen entstehen, wenn alles still steht?

Des Weiteren sind im Buch Interviews mit anderen Designer:innen vermerkt. Wie zum Beispiel Rudy VandersLans (Emigre), John Warwicker (Tomato), Neville Brody (Research Studios) und Andy Cruz (House Industries).

Im Kapitel 9 konzentriert sich Shaugnessy auf den kreativen Prozess. Er beschreibt Kreativität, erklärt wie ein Brief interpretiert werden soll und was einen schlechten Brief ausmacht, er philosophiert über den Mythos der „Originalität“ und zählt Punkte auf für eine gute Arbeit. 

Sein Buch wurde über 80.000 Mal verkauft and in verschiedenste Sprachen übersetzt (darunter Mandarin, Koreanisch, Japanaisch,…). Adrian Shaughnessy schreibt stetig für die bekanntesten Grafik Design Magazine und ihm ist monatlich eine Kolumne in der „Design Week“ übrig.


Zum Thema Komfort Zone und kreative Arbeit erklärt er:

Um kreativer zu werden, müssen Risiken eingegangen werden, so Shaughnessy. Wenn kein Risiko eingegangen wird, ist der kreative Output meist nicht spannend. Sobald Kreativ-Schaffende sich komfortabel mit ihren eigenen Fähigkeiten fühlen und nichts Neues probieren, werden die Arbeiten repetitiv und vorhersehbar.

Er schreibt, dass wenn Designer:innen nicht manchmal scheitern, sie es nicht schaffen werden Arbeiten zu kreieren, welche außerordentlich kreativ ist. 

“There is no creativity without risk“, so Shaughnessy

Er erklärt, es sei ganz normal, dass Kreativ-Schaffende nicht immer außerordentliche Arbeit erschaffen können und ab einem gewissen Zeitpunkt ihre Arbeit repetitiv wird. Dies passiert, weil sie bequem werden.


Zum Buch: https://www.goodreads.com/de/book/show/164194

Mehr über sein Studio (er ist Co-Founder): https://uniteditions.com/collections/all-1

https://www.rca.ac.uk/more/staff/adrian-shaughnessy/

Weiter Bücher von ihm:

Graphic Design: A User’s Manual https://www.goodreads.com/book/show/6907644-graphic-design

Studio Culture: The Secret Life of a Graphic Design Studio https://www.goodreads.com/book/show/7140613-studio-culture

Look at This: contemporary Brochures, Catalogues & Documents https://www.goodreads.com/book/show/443216.Look_at_This

Quelle:

Shaughnessy, Adrian: How to be a graphic designer, without losing your soul. 2. überarb. und erw. Aufl. New York: Princeton Architectural Press 2010