Impuls 8 – »Ted-Talks«

Tales of creativity and play – Tim Brown

In dem TED-Talk »Tales of creativity and play« spricht Tim Brown, CEO von IDEO (einem Design- und Innovationsunternehmen), über die Bedeutung von Verspieltheit für Kreativität. Er teilt eine Übung zur schnellen Zeichnung und betont die häufige Angst vor Bewertung bei Erwachsenen. Brown unterstreicht, dass Kinder in spielerischen Aktivitäten frei von Angst sind, während Erwachsene sich oft vor der Meinung anderer fürchten.

Er erklärt, wie eine spielerische Umgebung am Arbeitsplatz Kreativität fördert und erwähnt verschiedene kreative Arbeitsumgebungen. Brown führt das Konzept des »Mit-den-Händen-Denkens« ein, bei dem schnelle Prototypen genutzt werden, um Ideen voranzubringen. Er betont die Bedeutung von physischem Prototyping im kreativen Prozess.

Der Sprecher diskutiert die Rolle des Rollenspiels im Design und ermutigt Designer:innen, sich in die Benutzererfahrung einzufühlen. Brown spricht über Regeln beim Spielen und wie sie eine positive Dynamik schaffen. Er schließt mit der Betonung der Verflechtung von Vertrauen und Kreativität.

Link zum Ted-Talk: 

• How burnout makes us less creative – Rahaf Harfoush

Der TED-Talk »How burnout makes us less creative« von Rahaf Harfoush thematisiert die persönliche Erfahrung der Sprecherin, die aufgrund einer übersteigerten Produktivitätsobsession einen Burnout erlebte. Sie beschreibt Symptome wie Schlaflosigkeit, Gewichtszunahme und Haarausfall. Kritisch betrachtet sie die gegenwärtige Kultur, in der Menschen Stunden mit dem Testen von Produktivitätshacks und Apps verbringen, die oft mehr schaden als nützen.

Historische Produktivitätssysteme aus der industriellen Revolution, die auf konstanter Leistung basieren, werden hinterfragt. In einer Wissensgesellschaft sind Aufgaben abstrakter, schwer messbar und erfordern kreatives Denken. Die Sprecherin argumentiert, dass gängige Modelle, die ständige Produktivität fordern, der Kreativität entgegenstehen. Die Notwendigkeit von Ruhephasen für das Gehirn wird betont, um Ideen zu generieren und die mentale Gesundheit zu fördern.

Die Sprecherin hebt hervor, wie die Kultur des ständigen Arbeitens mit dem Selbstwertgefühl verflochten ist. Viele nehmen nicht einmal ihren bezahlten Urlaub in Anspruch. Sie plädiert nicht gegen Produktivität, sondern für Systeme, die mit Kreativität harmonieren. Es gibt keine schnelle Lösung, sondern die Notwendigkeit, persönliche Überzeugungen über Arbeit zu hinterfragen.

Abschließend fordert die Sprecherin dazu auf, Mythologien zu zerlegen, alte Ansichten herauszufordern und persönliche Narrative zu identifizieren. Sie ermutigt dazu, individuelle kreative Rhythmen zu erkennen und aufzuhören, wie Maschinen zu arbeiten.

Link zum Ted-Talk:

• The left brain vs. Right brain myth – Elizabeth Waters

Der Ted-Talk »The left brain vs. Right brain myth« von Elizabeth Waters entlarvt die weit verbreitete Annahme über die Aufteilung der Gehirnhälften in Logik (links) und Kreativität (rechts) als Mythos ohne wissenschaftliche Grundlage. Die rechte und linke Hälfte des Gehirns kontrollieren zwar unterschiedliche Körperfunktionen wie Bewegung und Sehen, doch die Idee, dass Logik und Kreativität auf verschiedene Gehirnhälften verteilt sind, ist irreführend.

Die Ursprünge dieses Missverständnisses reichen zurück ins 19. Jahrhundert, als Neurologen wie Broca und Wernicke feststellten, dass Schädigungen in bestimmten Bereichen der linken Hemisphäre mit Sprachproblemen einhergingen. Diese Erkenntnis führte zu der Annahme, dass die linke Hemisphäre für die Sprache zuständig sei. Die Vorstellung von einem logischen linken und einer emotionalen rechten Hemisphäre wurde populär, besonders durch literarische Werke wie »Dr. Jekyll and Mr. Hyde«.

Jedoch widerlegen Untersuchungen von Patienten ohne eine Hemisphäre oder mit getrennten Hemisphären die Idee einer klaren Trennung von Logik und Kreativität. Es gibt keine Beweise dafür, dass Menschen dominante Gehirnhälften haben. Zwar mag eine Seite bei bestimmten Funktionen aktiver sein, dies variiert jedoch nach Funktion und nicht nach Person. Zudem zeigt sich, dass Kreativität und Logik oft Hand in Hand gehen, und komplexe Aufgaben beide Aspekte des Gehirns erfordern.

Zusammenfassend betont die Sprecherin, dass die Vorstellung von einer klaren Trennung der Gehirnhälften in Bezug auf Logik und Kreativität nicht den wissenschaftlichen Fakten entspricht und dass nahezu jede Leistung von Kreativität und Logik die Funktion des gesamten Gehirns widerspiegelt.

Link zum Ted-Talk: 

• Do schools kill creativity? – Sir Ken Robinson

Sir Ken Robinson präsentiert in seinem TED-Talk »Do schools kill creativity?« eine kraftvolle Botschaft über die Notwendigkeit, Kreativität in der Bildung ebenso zu schätzen wie traditionelle Fähigkeiten wie Lesen und Schreiben. Er beginnt mit der Feststellung, dass unser gegenwärtiges Bildungssystem die Vielfalt menschlicher Intelligenz oft ignoriert und Kinder dazu bringt, ihre natürlichen Talente zu vernachlässigen. Er betont, dass Kreativität nicht nur im künstlerischen Kontext relevant ist, sondern in allen Lebensbereichen, besonders vor dem Hintergrund sich wandelnder globaler Realitäten.

Sir Ken Robinson argumentiert, dass der Fokus auf akademische Fähigkeiten und standardisierte Tests die kreativen Potenziale der Schüler:innen unterdrückt. Er illustriert dies mit einer inspirierenden Geschichte von Gillian Lynne, einer Choreografin, die als Kind als lernbehindert galt, bis ein aufmerksamer Fachmann ihre Leidenschaft für das Tanzen entdeckte. Dieses Beispiel zeigt, wie traditionelle Schulsysteme oft nicht die Fähigkeiten und Begabungen aller Kinder erfassen.

Der Redner fordert eine radikale Neugestaltung des Bildungssystems, um die kreativen Fähigkeiten der Schüler:innen zu fördern und ihre individuellen Talente zu würdigen. Er unterstreicht die Bedeutung eines ganzheitlichen Bildungsansatzes, der die kreative Intelligenz genauso schätzt wie andere Formen von Intelligenz. Robinson warnt davor, dass die Zukunft davon abhängt, wie gut wir die kreativen Potenziale unserer Kinder erkennen und entwickeln, um den Herausforderungen einer sich schnell verändernden Welt zu begegnen.

Link zum Ted-Talk: 

Impuls 7 – »Exposure / Double Exposure«

»Exposure« sowie »Double Exposure« ist eine zwei Phasen Ausstellung von Camera Austria. Der erste Teil »Exposure« wurde separat vom aktuellen Teil »Double Exposure« vorgestellt. In dem ersten Teil »Exposure« geht es um folgende Fragestellungen: „Welche technischen und sozialen Bedingungen bestimmen Fotografie heute? Welche historischen Vorstellungen ihrer Effekte und Bedeutungen wirken noch immer in ihr nach? Und wie lassen sich die mit fotografischen Arbeiten verbundenen Kontexte und Formen der Wissensproduktion in eine zeitgenössische kuratorische Praxis übersetzen?“

Der zweite Teil »Double Exposure« dient als Kommentar und Weiterführung des ersten Teils, welcher Vergleich zum fotografischen Thema Doppelbelichtung darstellt. In der Ausstellung werden verschiedene Fotografien sowie Techniken dargestellt. Die Bilder werden vorwiegend als Ausdrucke präsentiert.

Bezogen auf analoger Gestaltung ist Fotografie besonders spannend, da man etwas analoges digitalisiert um es anschließend wieder analog zu präsentieren. Ebenso wurden beleuchtete Boxen aufgestellt, in der die Fotos auf Folien von unten beleuchtet wurden und eine völlig andere Vorstellungsform darstellten. In der Mitte des Raums wurden auf einer etwas erhöhten Plattform verschiedene Metallgegenstände (wir hätten sie als Kerzenständer identifiziert) präsentiert. Jedoch war uns der Zusammenhang zu Fotografie sowie zu der Ausstellung im speziellen nicht eindeutig klar.  

Die Ausstellung präsentierte eine interessante Reihe an Darstellungsformen und völlig unterschiedliche fotografische Projekte. 

Impuls 6 – »Re-Imagine the Future«

Ich besuchte die Ausstellungen zum Thema »Re-Imagine the Future« im Kunsthaus Graz.

The Other 

»The Other« ist eine Gruppenausstellung, welche sich mit den Themen Identität, Geschichte, Zugehörigkeit und Ausgrenzung befasst. Was macht uns also aus? Was macht uns als Gesellschaft, als einzelne Menschen, als Gesamtheit sowie unsere Nationalität aus? Es geht um die Auseinandersetzung mit dem „Andere“. Die Ausstellung zeigt Werke internationaler Künstler:innen die sich mit dem Thema auf verschiedene Arten beschäftigen. Es werden Geschichten widergespiegelt, Vergangenheit und Gegenwart verflochten, gesellschaftliche Systeme vorgestellt und all diese auch in Frage gestellt. 

In Bezug auf analoger Gestaltung werden analoge sowie digitale Mittel in einem ausgewogenen Maß eingesetzt. Wie bereits bei der Ausstellung in München erwähnt, ist die Übertragung von Vergangenheit häufig an analoge Überlieferungen geknüpft, um originale Artefakte zu übermitteln. Analoge Gestaltungen bieten auch die Möglichkeit direkt in das Kunstobjekt einzutauchen und ein Teil dieses zu werden, wie man an den Stoffbahnen erkennen kann. Dieses Kunstobjekt kann betreten werden und wird erst durch das Begehen vollständig erlebbar. 

Sol LeWitt’s Wall. Performed

Sol Lewitt’s Wall wurde bereits 2004 erbaut und wurde nun durch die Zusammenarbeit der ursprünglichen Crewmitglieder nochmals im Kunsthaus erbaut. Somit wird das Ausstellungsobjekt 20 Jahre später nochmals reaktiviert. Durch den Wiederaufbau werden Themen wie Vergangenheit, das Leben im Jetzt und die Zukunft reflektiert. Auch andere Künstler:innen ergänzen und bespielen die Wand mit ihren Sichtweisen darauf. Die Wand ist in einer besonderen Form im Kunsthaus angeordnet, die offen aber teilweise doch geschlossen wirkt und somit viele Fragen zum Reflektieren eröffnet. 

Für mich war es besonders relevant auf den analogen Aspekt des Objekts zu achten der hier eine maßgebliche Rolle spielt. Wenn das Objekt nicht analog in der vollen Form und Größe erbaut worden wäre, würde es die Perspektiven und Fragen nicht auf diese Weise eröffnen. Erst durch das Begehen und Erleben des Kunstobjekts wurden die Fragestellungen hautnah spürbar. 

10. Besprechung Katharina Zimmermann

Am Freitag hatte ich meine erste Besprechung zu meiner Masterarbeit mit meiner Betreuerin. Wir hatten Katharina Zimmermann dieses Jahr im Unterricht und machten viel zum Thema Kreativität und Inspiration – weshalb ich dachte, dass es perfekt für mein Thema passen würde. Inzwischen hatten wir unsere erste Besprechung und versuchten das Thema nochmals genauer einzugrenzen. 

Wir haben vor allem über mögliche Tests gesprochen, um Kreativität zu untersuchen. Hier sollte ich noch detaillierter recherchieren und den genauen Testablauf und Aufbau definieren. Wir hatten in der Unizeit wenig Erfahrung oder Zugang zu solchen Testungen, deshalb erscheint es besonders wichtig mich frühzeitig damit auseinander zu setzen, um eine klare Struktur schon von Beginn an definieren zu können.

Weiters erscheint es bei meinem Thema relevant das Thema detaillierter zu untergliedern und zu strukturieren, da es sonst zu weitläufig werden könnte. Kreativität kann in viele Richtungen gehen – ebenso analoge Kreativität. Deshalb sollte ich so bald wie möglich ein strukturiertes Inhaltsverzeichnis kreieren, damit es nicht zu allzu großen Abweichungen kommt.

Impuls 5 – »Jelena Donko«

Wir hatten die Möglichkeit, Jelena Donko in ihrem Studio zu besuchen und ihre Arbeitsweise kennenzulernen. Sie beschäftigt sich bei ihren Werken unter ihrem Künstlernamen »ofatomsandlines« mit physikalischen und mathematischen Prinzipien. Diese spiegelt sie als präzise platzierte Linien auf Leinwand mit Acrylfarbe wider. Jede Linie und jeder Strich sind ausführlich durchdacht und genaustens platziert. Ebenso sind die verwendeten Farben und Materialien nie wahllos angeordnet, sondern unterliegen durchdachten Prinzipien. Jedes Werk ist somit ein Unikat, welches sich mit unterschiedlichen Prinzipien auseinandersetzt. Ein von ihr häufig gewähltes Thema ist Zeit, welches sie auf unterschiedliche Weisen darstellt. Was jedoch jedes ihrer Gemälde auszeichnet, ist, dass nichts in ihrer Kunst dem Zufall überlassen ist. 

Besonders spannend fand ich den Bezug zu analogen Gestaltungsprinzipien, da für mich analoges Design häufig zu gewissem Grad dem Zufall überlassen ist und Gestaltungen im Prozess angepasst werden. Es entstehen für mich im Prozess viele neue Möglichkeiten und man weiß erst durch den Einsatz der unterschiedlichen Materialien, wie das Zusammenspiel miteinander reagiert. Um jedoch ihre detailliert geplanten Prinzipien auf Leinwand zu bringen, bedarf es ausführliches Wissen über Materialien und Reaktionen, um völlig ohne Zufall alles perfekt geplant zu visualisieren. Dies ist ebenso ein spannender Zugang zu analoger Gestaltung, da man häufig mit Versuch und Irrtum arbeiten muss, bis man den optimalen Lösungsweg für das Projekt identifiziert hat. So haben analoge Gestaltungsprinzipien eine Vielzahl unterschiedlicher Facetten und Zugangsweisen. 

Link zur Website von Jelena Donko: 

https://www.ofatomsandlines.com

9. »4 Lessons in Creativity«

Ich habe mir den TED-Talk »4 Lessons in Creativit« angesehen, in dem Julie Burstein die Kunst des Raku-Töpferns als Metapher verwendet, um wichtige Aspekte des kreativen Prozesses zu illustrieren. Raku ist eine Technik des Töpferns, welche vor Jahrhunderten in Japan als Methode des Erstellens von Schalen für Teezeremonien begann. 

Aufmerksamkeit schenken: 

Burstein beginnt mit der Bedeutung der Aufmerksamkeit und Offenheit für neue Erfahrungen. Sie ermutigt dazu, bewusst die Welt um uns herum zu betrachten und teilt Geschichten von Künstler:innen wie Mira Nair und Richard Ford, die durch Aufmerksamkeit und Offenheit ihre kreativen Entwicklungen vorangetrieben haben.

Experimentiern und Herausforderungen annehmen:

Der zweite Aspekt ist das Experimentieren und das Annehmen von Herausforderungen. Burstein verwendet den Bildhauer Richard Serra als Beispiel, der durch das Loslassen von vorherigen Vorstellungen und das spielerische Experimentieren mit Materialien zu neuen Ausdrucksformen gefunden hat.

Mit Verlust umgehen:

Ein weiterer Fokus liegt auf dem Umgang mit Verlust. Burstein betont die Tragik des kreativen Prozesses, der zwischen der realen Wahrnehmung und dem ersehnten Ziel liegt. Sie bezieht sich auf den Fotografen Joel Meyerowitz, der nach den Ereignissen des 11. September versucht hat, durch seine künstlerische Arbeit die Realität festzuhalten und zu verarbeiten.

Optimismus bewahren: 

Der letzte Aspekt ist das Bewahren des Optimismus. Burstein betont die Bedeutung des leidenschaftlichen Optimismus, besonders angesichts schwieriger Umstände. Joel Meyerowitz dient hier als Beispiel, der trotz herausfordernder Ereignisse weiterhin an seiner kreativen Arbeit festhält.

Abschließend zeigt sie eine japanische Vase als Metapher für den kreativen Prozess. Diese Vase wird im Laufe der Zeit und durch Reparaturen mit goldenem Lack schöner. Die Risse werden dabei nicht versteckt, sondern betont, was die Geschichte des Zyklus aus Schöpfung und Zerstörung erzählt. Insgesamt betont Burstein die Vielschichtigkeit und die Herausforderungen der Kreativität, die durch Aufmerksamkeit, Experimentieren, den Umgang mit Verlust und den Optimismus bereichert wird.

8. »Friedensreich Hundertwasser«

Therme Blumau

In der Therme Blumau fielen mir sofort all die Formen und Farben auf. Es sieht aus, als wäre das gesamte Gebäude per Hand angefertigt und frei gestaltet. Dies hat mich an mein Thema analoge Kreativität erinnert. Friedensreich Hundertwasser versuchte sich den Formen der Natur anzunähern und wurde von ihr und all den analogen Formen inspiriert. In seinen Gestaltungen findet man wohl sehr schwer gerade Linien wieder. Es wirkt handgemacht und spiegelt für mich die Liebe des analogen Schaffens wider. Beim analogen Gestalten und »Freihand« arbeiten sind perfekt gerade Linien auch nur selten. Es geht mehr, um das perfekte im Unperfekten zu sehen und weniger Augenmerk auf winzige Details zu legen. Analoges Design kann spontan sein und es eröffnen sich neue kreative Wege im Zuge des Gestaltungsprozesses.

Der junge Friedrich Stowasser, später als Friedensreich Hundertwasser bekannt, zeigte früh künstlerisches Talent, was in seinem Schulzeugnis durch einen “außergewöhnlichen Farben- und Formsinn” betont wurde.

Hundertwasser selbst verabscheute die nüchterne, geradlinige Nachkriegsarchitektur und fand Inspiration in der geschwungenen, farbenfrohen Architektur von Antoni Gaudί und dem französischen Autodidakten Facteur Cheval. Der Künstler war der Überzeugung, dass gerade Linien, rechte Winkel und sterile Regelmäßigkeiten dem Wesen des Menschen nicht entsprechen und ihn krank machen. Nach Hundertwassers Auffassung sind Gebäude die dritte Haut des Menschen, nach der Epidermis und der Kleidung. Daher sollte der Mensch nach seiner Vorstellung die Gestaltung seiner Wohnung individuell beeinflussen können.

Er ließ sich nicht nur von der Natur inspirieren, sondern fand seine gesamte Lebensphilosophie im Einklang mit der Natur statt. Sein lebenslanges Engagement galt Umweltfragen, Naturschutz und einer humanen Architektur.

7. »Creativity: The science behind the madness«

Ich habe mir ein Video zum Thema Kreativität angesehen – das Video »Creativity: The science behind the madness« von Big Think enthält Beiträge von verschiedenen Sprecher:innen, darunter Rainn Wilson, Anthony Brandt, David Eagleman, Scott Barry Kaufman, Wendy Suzuki, Ethan Hawke, Beau Lotto und Beau Lotto. Jeder von ihnen hat seine eigenen Ideen und Vorstellungen zum Begriff Kreativität.

Kreativität ist für jeden zugänglich: 

Die Sprecher:innen betonen, dass Kreativität für alle Menschen möglich ist, unabhängig von ihrem beruflichen Hintergrund, Wissensstand oder ihrer Persönlichkeit.

Kreativität und das menschliche Gehirn: 

David Eagleman erforscht, was im menschlichen Gehirn passiert, um Kreativität zu ermöglichen. Er erklärt, dass die Expansion des Cortex (Rinde) und der größere präfrontale Cortex (Teil des Frontallappens der Großhirnrinde – befindet sich an der Stirnseite des Gehirns) den Menschen erlauben, Möglichkeiten zu simulieren und sich von Raum und Zeit zu distanzieren.

Das Zusammenspiel verschiedener Gehirnnetzwerke: 

Scott Barry Kaufman erklärt, dass Kreativität eine Interaktion verschiedener Gehirnnetzwerke erfordert, einschließlich des exekutiven Aufmerksamkeitsnetzwerks, des Default Mode Network / Standardmodus-Netzwerks (vorstellende Netzwerk) und des Salienz-Netzwerks.

Risikobereitschaft und Kreativität: 

Anthony Brandt betont, dass Kreativität oft mit Risikobereitschaft verbunden ist. Kreative Menschen sind bereit, Risiken einzugehen und Neues in die Welt zu bringen.

Kreativität erfordert sowohl Intelligenz als auch Vorstellungskraft: 

Scott Barry Kaufman erklärt, dass Kreativität sowohl Intelligenz als auch Vorstellungskraft erfordert. Es ist wichtig, das Vorhandene zu kennen und gleichzeitig die Fähigkeit zu haben, Visionen für die Zukunft zu entwickeln.

Kreativität als spontane Mischung von Disziplin und Intelligenz: 

Ethan Hawke beschreibt die Schönheit des Jazz als eine Kunstform, die Disziplin und Intelligenz mit Spontanität verbindet.

Kreativität und Selbstausdruck: 

Rainn Wilson betont, dass Kreativität oft eine reine Selbstexpression ist, die unabhängig von der Form oder dem Medium funktioniert.

Kreativität beginnt mit der Frage und Unsicherheit: 

Beau Lotto betont, dass Kreativität mit der Fähigkeit beginnt, Fragen zu stellen und Unsicherheiten zu akzeptieren. Es erfordert den Mut, sich in das Unbekannte zu wagen.

Individuelle Wege zur Steigerung der Kreativität: 

David Eagleman betont, dass es keine universelle Lösung gibt, um die Kreativität zu steigern. Jeder Mensch ist unterschiedlich, und verschiedene Ansätze, wie Reisen oder drastische Veränderungen im Leben, können es beeinflussen.

Veränderung als Lösung für kreative Blockaden: 

Rainn Wilson schlägt vor, dass Menschen, die mit kreativen Blockaden konfrontiert sind, drastische Veränderungen vornehmen sollten, um ihre Komfortzone zu verlassen und nach innen zu schauen.

Die Sprecher:innen betonen die Vielfalt der Quellen und Prozesse der Kreativität, wobei sie darauf hinweisen, dass jeder seine eigenen Wege finden muss, um kreativ zu sein.

Link zum Video:
https://www.youtube.com/watch?v=zNHDTvqbUm4

6. Exposé

Problemstellung

Dadurch, dass immer mehr Menschen ausschließlich am Computer oder mit digitalen Mitteln arbeiten, geht das Arbeiten mit den Händen immer mehr verloren. Auch Berufe, bei welchen handwerkliches Können gefragt ist, rücken immer weiter in den Hintergrund. Wir tippen viel mehr in die Tastatur oder in ein Smartphone als einen Stift zu nehmen und zu zeichnen oder zu schreiben. Doch weshalb ist analoges Arbeiten so wichtig und weshalb sollte es nicht vollständig aus unserer täglichen Arbeitsweise verschwinden? 

Forschungsstand

Kreativität ist ein sehr komplexes Thema, das man nicht genau verorten kann. Ebenso schwierig ist es das Wort und dessen Bedeutung zu beschreiben oder zu bewerten. Zu Kreativität wurde schon viel erforscht. In Bezug auf analogen Mitteln wurden ebenso Forschungen angestellt, jedoch nicht ansatzweise so viel wie zum Thema Kreativität generell. Ebenso gibt es eine Vielzahl an Kreativitätstechniken, welche teilweise häufig benutzt werden und bereits gut erforscht sind. Auf der anderen Seite gibt es auch welche, die unbekannter sind und weniger flächendeckend eingesetzt werden. Ebenso gibt es Erkenntnisse, welche sich mit der Verbindung von Lernfähigkeit, Gedächtnis und dem analogen Gestalten beschäftigen. Somit ist eine interessante Datenlage auffindbar, welche es noch in detaillierteren Kontext von Kreativität zu bringen gilt. 

Mögliche Fragestellung

Wie ist es möglich, Kreativität durch analoge Gestaltungsverfahren zu verstärken?
Wie kann analoges Gestalten die Kreativität fördern? 
Wie kann Kreativität in Verbindung von analogem Gestalten messbarer gemacht werden?

Zielsetzung der Arbeit

Es soll gezeigt werden, dass analoge Gestaltungsverfahren noch immer eine zeitgemäße Relevanz aufweisen, welche nicht vollständig durch digitale Mittel ersetzt werden kann. Ebenso soll Kreativität als solches untersucht werden und versucht werden anhand von Tests, Analysen und Verfahren einen solch fiktiven Begriff messbar zu machen. Diese Testungen sollen mit Personen aus verschiedenen Fachsparten durchgeführt werden, um einen Gesamteindruck zu erlangen. Anhand von Experimenten und Testungen sollen verschiedene Kreativitätstechniken und Verfahren probiert und dokumentiert werden, um diese anschließend miteinander zu vergleichen und somit dem Begriff Kreativität ein detaillierteres Bild zu verleihen. 

Theoriebezug

Es soll sowohl auf unterschiedliche Kreativitätstechniken als auch auf analoge Gestaltung eingegangen werden. Relevant erscheint deren Wirkungsweise und ob anhand der Analysen erkennbare Muster abgeleitet werden können. Detaillierterer Bezug soll auch auf die Wirkung im Gehirn gelegt werden. Wie entstehen kreative Prozesse und welche Hirnaktivität ist eventuell messbar während des kreativen Gestaltens? Durch Arbeiten mit der Hand, wie zum Beispiel durch Zeichnen oder Schreiben, passieren völlig andere Reaktionen im Gehirn als durch Tippen auf Geräten. Diese Reaktionen gilt es detaillierter zu untersuchen, um Schlüsse auf deren Entstehung ziehen zu können.

Methode

Zu Beginn erscheint es relevant den Begriff Kreativität in seiner vollen Komplexität zu erläutern und zu verstehen. Weiters sollen Kreativitätstechniken vorgestellt und deren Relevanz überprüft werden. Diese Punkte sollen anhand einer Literaturrecherche detailliert erläutert werden. Die Kreativitätstechniken sollen anhand eines praktischen Beispiels getestet und verglichen werden. Ebenso soll ein Test erstellt werden, der helfen soll Kreativität messbarer zu machen. Hierfür soll mit bestehenden Testmodellen gearbeitet werden, welche in der Arbeit detailliert erläutert und auf den spezifischen Verwendungszweck angepasst werden sollen. Die Zusammenstellung des finalen Tests erfolgt dann im Laufe der Arbeit, nach Aneignung von für den Test relevantem Wissen, da es keinen „Vorlagentest“ oder ähnliches gibt. Dieser Test soll dann anschließend mit Personen durchgeführt werden, um diesen auswerten zu können. Nach der Auswertung folgt eine Analyse der erhaltenen Erfahrungswerte. 

Material

In Bezug auf Kreativität und Kreativitätstechniken gibt es eine Vielzahl relevanter Literaturquellen. Nach Recherche konnten sich verschiedene Bücher, Artikel, Videos und Abschlussarbeiten, die ähnliche Thematiken bearbeiten, finden lassen. Detailliertere Recherche bedarf es bezüglich konkreter Vorgehensweise der Testungen und Materialsuche, um Testungen durchzuführen. Welche Testungen sind geeignet? Welche Techniken sind aussagekräftig, um Kreativität messbarer zu machen? Wie viele Personen werden für ein aussagekräftiges Ergebnis benötigt? Bezüglich des Tests wurde ebenso eine relevante Abschlussarbeit der KF-Graz gefunden, welche sich mit Psychologie und Kreativität befasst und ebenso spannende Testungen und auch weiterführende Quellen beinhaltet.

Mögliche Literatur

Bergmann, Roberta: Kreative Identität und Selbsterkenntnis: Wie Sie Ihr Potenzial ausschöpfen und sich den Zugang zu Ihren Ressourcen sichern. verlag hermann schmidt 2024

Cavazos-Arroyo, Judith/Puente-Díaz, Rogelio: Evaluative Self-effiacacy and its Potential Role in the Evaluation and Selection of Ideas: A Metacognitive Perspective. In: Creativity. Theories – Research – Applications. Vol. 9, Issue 2 (2022) S. 29–42

Edwards, Betty: Garantiert zeichnen lernen. Das Geheimnis der rechten Hirn-Hemisphäre und die Befreiung unserer schöpferischen Gestaltungskraft. Sonderausgabe Juni 2000. Reinbek bei Hamburg, Deutschland: Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH 1998  

Kannler, Kim, et. al. Kritische Kreativität: Perspektiven auf Arbeit, Bildung, Lifestyle und Kunst. Bielefeld: transcript Verlag 2019

Poschauko, Thomas/Poschauko, Martin: Nea Machina. Die Kreativmaschine. verlag hermann schmidt 2010Reckwitz, Andreas: Die Erfindung der Kreativität. Zum Prozess gesellschaftlicher Ästhetisierung. Deutschland, Berlin: Suhrkamp Verlag Berlin 2012

Vorläufige Gliederung

Kreativität

Das kreative Gehirn 

Kreatives Gestalten 

Kreativitätstechniken

Kreativität in Bezug auf analoger Gestaltung 

Vorstellung gewählter Testverfahren 

Testungen

Auswertungen

Eigene Experimente mit erlangtem Wissen 

Vorstellung / Auswertung der Erfahrungen Vergleich Erfahrungen Testungen und eigenen Erfahrungswerten

Impuls 4 – »Nachts. Clubkultur in München«

Eine weitere Ausstellung, die ich in München bewusst habe, hat sich mit der Münchner Clubkultur befasst. Es wurden unterschiedliche Ausstellungsstücke, in verschiedener Form, gezeigt. So konnte man über Jahre hinweg typische Gewänder sehen oder den Nachbau eines damals bekannten Clubs. 

Für mich war es wieder besonders relevant auf die Überlieferung von analogen Gestaltungen zu achten. 

In dieser Ausstellung wurde sofort eindeutig, dass analoge Gestaltungen eine besondere Rolle spielen, da die Kommunikation von Events vor allem in Form von Postern abläuft und hier analoge Gestaltungen immer eine wichtige Rolle spielen werden. 

Ebenso befanden sich in der Ausstellung Etiketten von Getränken, Getränkekarten oder Einladungen in Form von Postkarten. Ich fand es spannend, dass diese über Zeiten aufgehalten und nun ausgestellt worden sind. Ich selbst nehme mir auch häufig überall alltägliche Print Produkte mit, die mich ansprechen – und genauso hätte ich es bei diesen Werken damals auch getan. Die Gestaltungen waren sehr ansprechend und man konnte anhand der Illustrationen und des allgemeinen Stils auf eine spezifische Zeit schließen. 

Ebenso wurden Cover von Schallplatten und Platten ausgestellt, welche für mich auch einen besonderen analogen Wert besitzen. Es gibt inzwischen weit mehr auch einfachere Möglichkeiten als Platten, jedoch verlieren sie nicht an Wert, da sie Nostalgie und somit ein Gefühl von einer Zeit und einem Stil vermitteln.