• Tales of creativity and play – Tim Brown
In dem TED-Talk »Tales of creativity and play« spricht Tim Brown, CEO von IDEO (einem Design- und Innovationsunternehmen), über die Bedeutung von Verspieltheit für Kreativität. Er teilt eine Übung zur schnellen Zeichnung und betont die häufige Angst vor Bewertung bei Erwachsenen. Brown unterstreicht, dass Kinder in spielerischen Aktivitäten frei von Angst sind, während Erwachsene sich oft vor der Meinung anderer fürchten.
Er erklärt, wie eine spielerische Umgebung am Arbeitsplatz Kreativität fördert und erwähnt verschiedene kreative Arbeitsumgebungen. Brown führt das Konzept des »Mit-den-Händen-Denkens« ein, bei dem schnelle Prototypen genutzt werden, um Ideen voranzubringen. Er betont die Bedeutung von physischem Prototyping im kreativen Prozess.
Der Sprecher diskutiert die Rolle des Rollenspiels im Design und ermutigt Designer:innen, sich in die Benutzererfahrung einzufühlen. Brown spricht über Regeln beim Spielen und wie sie eine positive Dynamik schaffen. Er schließt mit der Betonung der Verflechtung von Vertrauen und Kreativität.
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• How burnout makes us less creative – Rahaf Harfoush
Der TED-Talk »How burnout makes us less creative« von Rahaf Harfoush thematisiert die persönliche Erfahrung der Sprecherin, die aufgrund einer übersteigerten Produktivitätsobsession einen Burnout erlebte. Sie beschreibt Symptome wie Schlaflosigkeit, Gewichtszunahme und Haarausfall. Kritisch betrachtet sie die gegenwärtige Kultur, in der Menschen Stunden mit dem Testen von Produktivitätshacks und Apps verbringen, die oft mehr schaden als nützen.
Historische Produktivitätssysteme aus der industriellen Revolution, die auf konstanter Leistung basieren, werden hinterfragt. In einer Wissensgesellschaft sind Aufgaben abstrakter, schwer messbar und erfordern kreatives Denken. Die Sprecherin argumentiert, dass gängige Modelle, die ständige Produktivität fordern, der Kreativität entgegenstehen. Die Notwendigkeit von Ruhephasen für das Gehirn wird betont, um Ideen zu generieren und die mentale Gesundheit zu fördern.
Die Sprecherin hebt hervor, wie die Kultur des ständigen Arbeitens mit dem Selbstwertgefühl verflochten ist. Viele nehmen nicht einmal ihren bezahlten Urlaub in Anspruch. Sie plädiert nicht gegen Produktivität, sondern für Systeme, die mit Kreativität harmonieren. Es gibt keine schnelle Lösung, sondern die Notwendigkeit, persönliche Überzeugungen über Arbeit zu hinterfragen.
Abschließend fordert die Sprecherin dazu auf, Mythologien zu zerlegen, alte Ansichten herauszufordern und persönliche Narrative zu identifizieren. Sie ermutigt dazu, individuelle kreative Rhythmen zu erkennen und aufzuhören, wie Maschinen zu arbeiten.
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• The left brain vs. Right brain myth – Elizabeth Waters
Der Ted-Talk »The left brain vs. Right brain myth« von Elizabeth Waters entlarvt die weit verbreitete Annahme über die Aufteilung der Gehirnhälften in Logik (links) und Kreativität (rechts) als Mythos ohne wissenschaftliche Grundlage. Die rechte und linke Hälfte des Gehirns kontrollieren zwar unterschiedliche Körperfunktionen wie Bewegung und Sehen, doch die Idee, dass Logik und Kreativität auf verschiedene Gehirnhälften verteilt sind, ist irreführend.
Die Ursprünge dieses Missverständnisses reichen zurück ins 19. Jahrhundert, als Neurologen wie Broca und Wernicke feststellten, dass Schädigungen in bestimmten Bereichen der linken Hemisphäre mit Sprachproblemen einhergingen. Diese Erkenntnis führte zu der Annahme, dass die linke Hemisphäre für die Sprache zuständig sei. Die Vorstellung von einem logischen linken und einer emotionalen rechten Hemisphäre wurde populär, besonders durch literarische Werke wie »Dr. Jekyll and Mr. Hyde«.
Jedoch widerlegen Untersuchungen von Patienten ohne eine Hemisphäre oder mit getrennten Hemisphären die Idee einer klaren Trennung von Logik und Kreativität. Es gibt keine Beweise dafür, dass Menschen dominante Gehirnhälften haben. Zwar mag eine Seite bei bestimmten Funktionen aktiver sein, dies variiert jedoch nach Funktion und nicht nach Person. Zudem zeigt sich, dass Kreativität und Logik oft Hand in Hand gehen, und komplexe Aufgaben beide Aspekte des Gehirns erfordern.
Zusammenfassend betont die Sprecherin, dass die Vorstellung von einer klaren Trennung der Gehirnhälften in Bezug auf Logik und Kreativität nicht den wissenschaftlichen Fakten entspricht und dass nahezu jede Leistung von Kreativität und Logik die Funktion des gesamten Gehirns widerspiegelt.
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• Do schools kill creativity? – Sir Ken Robinson
Sir Ken Robinson präsentiert in seinem TED-Talk »Do schools kill creativity?« eine kraftvolle Botschaft über die Notwendigkeit, Kreativität in der Bildung ebenso zu schätzen wie traditionelle Fähigkeiten wie Lesen und Schreiben. Er beginnt mit der Feststellung, dass unser gegenwärtiges Bildungssystem die Vielfalt menschlicher Intelligenz oft ignoriert und Kinder dazu bringt, ihre natürlichen Talente zu vernachlässigen. Er betont, dass Kreativität nicht nur im künstlerischen Kontext relevant ist, sondern in allen Lebensbereichen, besonders vor dem Hintergrund sich wandelnder globaler Realitäten.
Sir Ken Robinson argumentiert, dass der Fokus auf akademische Fähigkeiten und standardisierte Tests die kreativen Potenziale der Schüler:innen unterdrückt. Er illustriert dies mit einer inspirierenden Geschichte von Gillian Lynne, einer Choreografin, die als Kind als lernbehindert galt, bis ein aufmerksamer Fachmann ihre Leidenschaft für das Tanzen entdeckte. Dieses Beispiel zeigt, wie traditionelle Schulsysteme oft nicht die Fähigkeiten und Begabungen aller Kinder erfassen.
Der Redner fordert eine radikale Neugestaltung des Bildungssystems, um die kreativen Fähigkeiten der Schüler:innen zu fördern und ihre individuellen Talente zu würdigen. Er unterstreicht die Bedeutung eines ganzheitlichen Bildungsansatzes, der die kreative Intelligenz genauso schätzt wie andere Formen von Intelligenz. Robinson warnt davor, dass die Zukunft davon abhängt, wie gut wir die kreativen Potenziale unserer Kinder erkennen und entwickeln, um den Herausforderungen einer sich schnell verändernden Welt zu begegnen.
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