IMPULS: Crazy People 

„Crazy People“ ist eine lustige und originelle Filmkomödie, die die absurde Welt der Werbung mit Humor und Einfallsreichtum auf den Kopf stellt. Dudley Moore spielt die Hauptrolle Emory Leeson, ein Werbemanager, der einen kreativen Zusammenbruch erlebt und in einer psychiatrischen Einrichtung landet. Hier nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung, als Emory beschließt, die Wahrheit in der Werbewelt zu verbreiten.

Die Werbekampagnen, die Emory und seine Mitpatienten entwickeln, sind das Herzstück des Films. Statt der üblichen schmeichelnden Slogans setzen sie auf gnadenhafte Ehrlichkeit. Ein Beispiel ist die Kampagne für eine Autosicherheitsmarke mit dem Slogan: „Jaguar – Für Männer die gerne einen handjob von einer hübschen Frau haben wollen, die sie kaum kennen“ Diese unkonventionellen und selbstironischen Botschaften treffen den Nerv der Öffentlichkeit und sorgen für unerwartete Beliebtheit.

Eine weitere denkwürdige Kampagne zielt auf ein Kosmetikprodukt ab: „Unser Make-up macht Sie nicht schöner, aber es macht Sie teuer aussehen.“ Diese aufrichtige Herangehensweise an die Schönheitsindustrie fängt die Aufmerksamkeit ein und katapultiert die Gruppe von Patienten in den Mittelpunkt der Werbewelt.

Die Werbeslogans in „Crazy People“ sind nicht nur amüsant, sondern sie stellen auch eine subtile Kritik an der manipulativen Natur der traditionellen Werbung dar. Der Film wirft Fragen auf, wie Ehrlichkeit und Authentizität in der Marketingbranche oft geopfert werden, um ein idealisiertes Bild zu präsentieren.

Dudley Moores Performance als Emory ist mitreißend und komisch. Sein Zusammenspiel mit den anderen skurrilen Charakteren in der psychiatrischen Einrichtung verleiht dem Film eine besondere Dynamik. Während die Handlung voranschreitet, wird Emory vor die Wahl gestellt, ob er den Lockungen der traditionellen Werbewelt nachgeben oder seinen Prinzipien treu bleiben soll.

Insgesamt ist „Crazy People“ eine gelungene Satire, die nicht nur zum Lachen anregt, sondern auch zum Nachdenken über die Mechanismen der Werbung anregt. Die unkonventionellen Werbekampagnen und die ironischen Slogans machen den Film zu einem unvergesslichen Erlebnis, das die Zuschauer mit einem Augenzwinkern auf die Welt der Werbung blicken lässt.

Trailer für den Gusta: https://www.youtube.com/watch?v=B8sgkc2E5oM

IMPULS: Messung von Werbewirkung 

Im Kapitel 2.4 “Messung von Werbewirkung” (S. 100 bis S. 112) des Buches “Werbung” von Ingomar Kloss werden verschiedene Probleme im Zusammenhang mit der Messung von Werbewirkung behandelt. Es wird betont, dass die genaue Wirkung von Werbung schwer vorherzusagen ist, und es gibt bisher keine zuverlässige Methode, um die Werbewirkung präzise zu prognostizieren. Die Werbewirkung kann unter den Gesichtspunkten der Effizienz und Effektivität betrachtet werden, wobei es Schwierigkeiten bei der Isolierung des Einflusses der Werbung auf die Kaufentscheidung gibt.

Wirkungsinterdependenzen werden diskutiert, und es wird darauf hingewiesen, dass die Kaufentscheidung nicht allein von Werbung beeinflusst wird. Es gibt viele Informationsquellen, die den Einfluss der Werbung relativieren. Die Messung der Werbewirkung erfolgt durch kommunikative Indikatoren, basierend auf dem S-O-R-Modell.

Gegenstandsbereiche und Methoden der Wirkungsmessung werden behandelt, wobei Einstellungsänderungen und Werbeerinnerungen als zentrale Säulen betrachtet werden. Die Problematik der Langfristwirkung von Werbung, Unterscheidung zwischen Produkt- und Werbeeinstellung sowie andere situative Einflüsse werden kritisch beleuchtet.

Grundsätzliche Messprobleme bei der Werbewirkungsmessung werden in Abschnitt 2.4.4 besprochen, einschließlich Probleme bei Neueinführungen, Langfristwirkung, Testumfeld, Umfeldeffekten, Kontaktqualitäten, kreativer Umsetzung und dem “Noise level”. Es wird betont, dass die Messung auf kommunikativen Größen basiert und dass es im Einzelfall unsicher ist, was tatsächlich gemessen wird.

Abschließend werden Gesamterhebungen als Grundlage für die Mediaplanung vorgestellt, wobei die Media-Analyse (MA) und die GfK-Fernsehforschung als zentrale Instrumente im Print- und Fernsehbereich genutzt werden. Die Einschaltquoten geben Auskunft über die Quantität des eingeschalteten Fernsehens, bieten jedoch keine Informationen über die tatsächliche Höhe des Involvements der Zuschauer.

Buch: Kloss, Ingomar: Werbung. Lehr-, Studien- und Nachschlagewerk. 3. Überarb. u. erw. Aufl. München: R. Oldenbourg Verlag 2003

IMPULS: Propaganda – Wie unsere Gedanken und Gefühle gelenkt werden (Teil 2)

Dieser Blogbeitrag ist die Fortsetzung des Vortrages von Daniele Ganser, welcher sich mit dem Thema Propaganda uns dessen Auswirkungen auf die Menschen fokussierte.

Teil 6: Terroranschlag 2001
Daniele Ganser spricht über die Propaganda im Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und dem daraus resultierenden Krieg in Afghanistan. Er betont, wie die Sprache, insbesondere durch Framing, die öffentliche Meinung beeinflusst. Ganser stellt die Frage, ob Nine Eleven aggressives Marketing für die Rüstungsindustrie war und weist darauf hin, dass Steuergelder in den Militärhaushalt fließen. Er kritisiert das 2%-BIP-Ziel der NATO für Verteidigungsausgaben und betont die Manipulation der öffentlichen Wahrnehmung durch bestimmte Frames und Begrifflichkeiten.

Teil 7: Ukraine 2014
Ganser spricht darüber, wie Menschen schrittweise verstehen, wie die Dinge wirklich laufen. Er betont, wie wichtig es ist, verschiedene Perspektiven zu betrachten und sich nicht nur auf eine Meinung zu verlassen. Ganser teilt seine persönliche Erfahrung, wie er selbst in die Falle der Propaganda getappt ist, insbesondere während seiner Forschung zur Kuba-Krise. Er erklärt, wie die Medien durch gezielte Berichterstattung und Weglassen von Informationen die öffentliche Meinung beeinflussen können. Ganser hebt hervor, dass Menschen nicht blind den Meinungsführern folgen sollten, sondern ihre eigenen Recherchen durchführen und unterschiedliche Medienquellen vergleichen sollen, um eine informierte Entscheidung zu treffen.

Teil 8: Brutkastenlüge 1990
In dem Vortrag von Daniele Ganser wird über die Manipulation von Gedanken durch Propaganda gesprochen. Ganser erklärt, wie wiederholte Botschaften und intensive Beeinflussung dazu führen können, dass Menschen bestimmte Meinungen übernehmen. Er bringt das Beispiel der Brutkastenlüge während des Golfkriegs, bei der eine gefälschte Geschichte über irakische Soldaten verbreitet wurde, die angeblich Säuglinge aus Brutkästen genommen und misshandelt haben sollen. Ganser betont die Wichtigkeit, kritisch zu hinterfragen und unterschiedliche Perspektiven zu betrachten, um nicht Opfer von Propaganda zu werden. Er ermuntert dazu, selbstständig zu denken und sich nicht blind von Führungspersonen leiten zu lassen.

Teil 9: ARD Framing Manual 2019
Der Vortragende spricht über das ARD Framing Manual 2019, das von der Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling erstellt wurde. Das Manual sollte eigentlich geheim bleiben, wurde jedoch öffentlich. Ganser erklärt, dass Framing die geschickte Verwendung von Wörtern und Sprachbildern ist, um Meinungen zu beeinflussen. Ein Beispiel aus dem Manual zeigt, wie die Darstellung von Risiko und Chance bei medizinischen Entscheidungen den Rahmen beeinflussen kann. Ganser betont die Wichtigkeit, auf die Sprache zu achten, da sie unser Denken formt. Er erwähnt auch, dass der Begriff „Lügenpresse“ aktiviert wird, wenn er negiert wird, und dass es wichtig ist, kritisch zu denken und verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen.

Teil 10: Achtsamkeit
Es wird erklärt, dass Propaganda allgegenwärtig ist und Beispiele aus verschiedenen Bereichen aufzeigt, wie sie Gefühle manipuliert. Er betont, dass Kriegspropaganda Ängste schüren kann, um die Heimatfront zu beeinflussen. Ganser erwähnt Edward Bernays, der nicht nur Propaganda erforschte, sondern auch in der Werbung und politischen Unterstützung aktiv war. Er zeigt, wie bestimmte Ereignisse, wie der 9/11-Anschlag, die Rüstungsausgaben beeinflussen. Ganser erklärt auch, wie das ARD Framing Manual die Verwendung bestimmter Begriffe empfiehlt, um Meinungen zu steuern. Er ermutigt dazu, achtsam zu sein, die eigenen Gedanken zu beobachten und sich nicht von Propaganda spalten zu lassen.

IMPULS: Propaganda – Wie unsere Gedanken und Gefühle gelenkt werden (Teil 1) 

Dieser und der nächste Blogbeitrag handeln von einem Vortrag des Schweizer Historiker und Publizist Daniele Ganser. Da der Vortrag sehr umfangreich war, wird dieser in zwei Beiträge geteilt. Thema seines Vortrages war die Propaganda und dessen Einfluss und Steuerung der Menschen anhand unterschiedlicher Beispiele. 

Teil 1 „Propaganda ist überall“: 
Der Historiker Daniele Ganser spricht in seinem Vortrag über das Thema Propaganda und wie sie unsere Gedanken und Gefühle lenkt. Er betont, dass Propaganda nicht nur durch Kriegspropaganda, sondern auch durch Werbung und Public Relations wirkt. Ganser zitiert den Propagandaexperten Edward Bernays, dessen Buch “Propaganda: The Public Mind in the Making” aus dem Jahr 1928 stammt. Er macht darauf aufmerksam, dass Propaganda kein neues Phänomen ist, sondern schon lange existiert.
Ganser erklärt, dass Propaganda überall präsent ist, insbesondere durch visuelle und auditive Reize. Er betont den Wettbewerb um Aufmerksamkeit, der durch Werbung und andere Botschaften entsteht. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Informationen wahr sind; es geht darum, an möglichst vielen Orten präsent zu sein und oft wiederholt zu werden. Ganser verdeutlicht, dass wir von Propaganda umgeben sind, sei es auf Straßen, in Medien oder sogar auf personalisierten Werbungen auf Smartphones.
Er regt dazu an, sich bewusst aus diesen Propagandaräumen zurückzuziehen, um die eigene Aufmerksamkeit zu schützen. Er erwähnt die Schwierigkeit, sich für längere Zeit ohne externe Reize zu entspannen, und schlägt vor, Orte aufzusuchen, die nicht von Werbung überflutet sind, wie beispielsweise den Wald. Ganser appelliert an die Wichtigkeit von Achtsamkeit und Selbstbeobachtung im Umgang mit Propaganda.

Teil 2 „BWM-Autowerbung“: 
Ganser zitiert Edward Bernays, der betonte, dass wir von Personen regiert werden, deren Namen wir noch nie gehört haben, da sie unsere Meinungen, Geschmack und Gedanken beeinflussen. Ganser erklärt, dass Propaganda bei allen Menschen wirkt, unabhängig von Bildungsniveau. Er verdeutlicht, wie das menschliche Gehirn Informationen aufnimmt und sich durch Wiederholung prägt.
Ganser führt ein Beispiel mit einem BMW-Werbungsbild an, das ein Gefühl von Freiheit erzeugt. Er betont, dass trotz rationaler Überlegungen Werbung oft auf emotionale Ebenen abzielt. Ganser erläutert, wie Werbung Illusionen schafft, die von der Realität abweichen können. Er mahnt zur Achtsamkeit gegenüber manipulativen Techniken und unterstreicht, dass Propaganda keine neue Erscheinung ist, sondern schon lange erfolgreich angewendet wird, wie am Beispiel einer Mercedes-Werbung von 1955 verdeutlicht wird.

Teil 3 „Kriegspropaganda Irak 2003“
Daniele Ganser untersucht, wie Kriege verkauft werden und betont, dass die Beeinflussung der Gedanken und Gefühle der Menschen notwendig ist, um Unterstützung für Kriege zu gewinnen. Er verdeutlicht, dass Meinungsführer und Medien eine entscheidende Rolle dabei spielen, Meinungen zu formen. Ganser zeigt auf, dass Kriegspropaganda nicht nur mit Bildern, sondern auch mit Worten arbeitet, um Ängste zu schüren und Zustimmung zu generieren.
Er erläutert, dass Meinungsführer nicht blind vertraut werden sollten, insbesondere wenn sie zu Gewalt aufrufen. Ganser gibt zwei Techniken an, um sich gegen Propaganda zu schützen: den Rückzug in weniger von Werbung beeinflusste Räume, wie den Wald, und das kritische Hinterfragen von Meinungsführern, insbesondere wenn sie zu Gewalt aufrufen. Dabei warnt er davor, politischen Autoritäten blind zu glauben und erinnert an Beispiele, in denen falsche Informationen zu Unterstützung für Kriege führten.

Teil 4: „Putsch in Guatemala 1954“ 
Der Vortragende erklärt anhand des Putsches in Guatemala 1954, wie Propaganda eingesetzt wurde. Der gewählte Präsident Arbenz führte eine Landreform durch, die großen Konzernen, insbesondere United Fruit (heute Chiquita), finanzielle Verluste bescherte. Der amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA bewaffnete Gruppen in Guatemala, um den gewählten Präsidenten zu stürzen. Ganser betont die Bedeutung von Edward Bernays, der nicht nur theoretisch arbeitete, sondern auch aktiv in die Öffentlichkeitsarbeit von United Fruit involviert war.
Ganser weist darauf hin, dass Bernays’ Werke auch im nationalsozialistischen Deutschland von Joseph Goebbels gelesen wurden. Goebbels adaptierte Bernays’ Ideen für die nationalsozialistische Propaganda. Ganser unterstreicht, dass Propaganda heute durch Fernsehen und Smartphones intensiver und ausgeklügelter wirkt. Er ermutigt dazu, sich bewusst zu machen, dass Propaganda existiert, um sich davon zu befreien und nicht von Kriegspropaganda in Konflikte hineingezogen zu werden.

Teil 5: Coca-Cola Werbung
Es wird erklärt, wie Propaganda in der Werbung funktioniert, am Beispiel von Coca Cola. Er betont, dass die Auswahl an Gedanken und Produkten durch Propaganda eingeschränkt wird. Anhand von Coca Cola und Apple zeigt er, wie Gefühle wie Freundschaft und Liebe mit Produkten verknüpft werden, um den Verkauf zu steigern. Ganser ermutigt dazu, bewusst die Verbindung zwischen Produkten und Gefühlen zu durchschauen und die Menschen und sozialen Kontakte in den Vordergrund zu stellen. Er schlägt vor, Produkte wegzulassen, um wahre soziale Bindungen zu erleben und die manipulative Kraft der Propaganda zu überwinden.

IMPULS: Die Kunst der Manipulation

Podcast „Die Kunst der Manipulation“ von Valentin Becker  

Die Manipulation in der Kommunikation zielt darauf ab, die Entscheidungen, Handlungen und Gefühle anderer Menschen positiv oder negativ zu beeinflussen. Verschiedene Motivationen, wie der eigene Vorteil oder das Übertragen eigener Gedanken, liegen hinter der Manipulation.

Ziel der Manipulation ist oft, die eigene Sichtweise, Meinung oder Handlung auf andere zu übertragen, um persönliche Anerkennung, Wertschätzung oder ein positives Gefühl beim manipulierten Individuum zu erzeugen.

Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle in der Manipulation und umfasst nicht nur Sprache, sondern auch nonverbale und paraverbale Elemente. Die Kommunikationsmodelle von Paul Watzlawick betonen, dass Kommunikation immer stattfindet und sowohl einen inhaltlichen als auch einen emotionalen Aspekt hat.

Manipulation durch Wiederholung beinhaltet das wiederholte Präsentieren von Informationen oder Botschaften, um sie selbstverständlich und unumstritten erscheinen zu lassen. Beispiele dafür sind wiederholte Werbespots oder regelmäßig betonte Aussagen im Gespräch, die das Denken und Verhalten beeinflussen sollen.

Ein Fallbeispiel für die Anwendung von Manipulation durch Rhetorik ist Joseph Goebbels’ Rede im Berliner Sportpalast 1943. Hier nutzte er geschickt die Kunst der Sprache, um Menschen im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie zu beeinflussen.

Um Manipulation zu vermeiden und die Kommunikation zu verbessern, können aktives Zuhören, klare Kommunikationswerkzeuge und das Vermeiden von Verallgemeinerungen hilfreich sein. Das Einsetzen von Entschuldigungen anstelle von Schuldzuweisungen kann zudem Konflikte lösen und die Kommunikation erleichtern.

IMPULS: Der Mere-Exposure Effekt

Im Zuge meines Themas bin ich auf den Podcast „Wirtschaftspsychologie“ von Dipl. Psych. Eskil Burck auf Spotify gestoßen und habe mir ein paar spannende Folgen rausgesucht und zusammengefasst. Der Fokus liegt auf der Reihe des Themas „Mere-Exposure Effekt“.

„Beeinflusst uns Werbung auch dann, wenn wir uns nicht an sei erinnern können?“ 
Die Podcast-Folge behandelt die alltägliche Beiläufigkeit von Werbung, die oft unbewusst wahrgenommen wird, sei es am Computer, im Fernsehen oder auf der Straße. Die Frage, ob diese Werbung tatsächlich wirksam ist, führt zu einer Diskussion über den Mere-Exposure-Effekt und den Foot-in-the-Door-Effekt. Eine Studie aus dem Jahr 1997 untersucht, ob beiläufige Werbung die Bereitschaft beeinflusst, bestimmte Produkte zu kaufen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, beiläufig präsentierte Produkte zu kaufen, fast verdoppelt ist. Interessanterweise erinnern sich die Teilnehmer nicht bewusst an die Werbung, was den Mere-Exposure-Effekt erklären könnte. Die Folge wird beeindet mit der Frage, ob diese Effekte in der Werbung wirklich funktionieren.

„Werbepsychologie: Machen wir unbewusste Werbung für Markenprodukte, wenn wir sie benutzen?“ 
Der Text diskutiert, wie der Mere-Exposure-Effekt auch auftreten kann, wenn Menschen nicht direkt mit typischer Werbung konfrontiert werden, sondern wenn sie beiläufig bestimmte Produkte nutzen und sie sichtbar platzieren. Eine Studie von Ferraro und Kollegen aus dem Jahr 2009 zeigt, dass Menschen dazu neigen, Produkte zu bevorzugen, die sie häufig beiläufig gesehen haben. In einem Experiment wurden 126 Studenten Bilder von Menschen in alltäglichen Situationen gezeigt, wobei bestimmte Personen mit einer bestimmten Getränkemarke abgebildet wurden. Die Teilnehmer, die sich nicht an die Marke erinnern konnten, bevorzugten dennoch in signifikant höherem Maße die beworbene Flasche, wobei der Mere-Exposure-Effekt am stärksten zu wirken scheint, wenn die Erinnerung an die Exposition fehlt.

Werbepsychologie: Wie wirken Werbeplakate?
Die vorgestellte Studie aus Erlangen, Deutschland, wurde von Romy Blüher und Sabine Pahl im Jahr 2007 durchgeführt und befasst sich mit dem Mere-Exposure-Effekt und der Produktwahl. Es handelte sich um ein Feldexperiment im Schlossgarten von Erlangen, bei dem Passanten (75 insgesamt) nach ihrer Kenntnis von Sehenswürdigkeiten befragt wurden. Die Teilnehmer erhielten unterschiedliche Fotomappen, wobei in einer Gruppe Werbeplakate für Pfeffi, einem Pfefferminzbonbon, beiläufig präsentiert wurden. Eine andere Gruppe sah Citro-Werbung, und eine dritte Gruppe hatte keine Plakate (Kontrollgruppe). Als Belohnung durften die Teilnehmer zwischen den beiden Bonbonmarken wählen. Ergebnisse zeigten, dass diejenigen, die häufiger Pfeffi-Plakate gesehen hatten, sich in der Produktwahl auch häufiger für das Pfefferminzbonbon entschieden.

Werbepsychologie: Der Mere-Exposure Effekt – Kann man sich wehren?
Die vorgestellte Studie aus dem Jahr 2007 untersucht den Mere-Exposure-Effekt in Bezug auf Werbung und prüft, ob eine Warnung vor diesem Effekt ihn verhindern kann. In Experiment 1 lasen 232 Studenten einen Artikel über Online-Bildung, begleitet von Bannerwerbung für Pretec Digitalkameras. Die Werbung wurde unterschiedlich oft gezeigt. Ergebnisse zeigten, dass die Werbung besser bewertet wurde, je häufiger sie präsentiert wurde, auch wenn sich die Teilnehmer nicht daran erinnern konnten. In Experiment 2 hörten 304 Studenten meditative Musik während des Lesens, um die Erinnerung an die Werbung zu beeinträchtigen. Eine Warnung vor der Musik wurde in verschiedenen Varianten gegeben. Ergebnisse zeigten, dass der Mere-Exposure-Effekt bei einer generellen Warnung und Abwesenheit einer Warnung beobachtet wurde, während spezifischere Warnungen den Effekt verhinderten. Dies betont die Bedeutung von Verarbeitungsflüssigkeit und positiven Emotionen beim Mere-Exposure-Effekt.

Genaue Zielsetzung meines Masterarbeitsthemas

Anfang des Semesters hatte ich ja das Gespräch mit Gabi Lechner, bei dem es um den Sinn und Zweck der Masterarbeit ging. Sie hat mir mitgegeben, dass ich mich auf eine Nische konzentrieren soll und diese ausarbeiten soll. Zwar meinte sie Nischen wie die Werbungsarten von Outdoormarken, Nahrungsmittel, Geschäfte, Konzerne, … aber ich habe eine andere Nische für mich gefunden. Ich war nicht besonders glücklich mit dem Gespräch und dem Input, da es mich etwas von meinem eigentlichen Ziel und Interesse der Arbeit abgebracht hat. Seit Anfang an wollte ich hinter die Werbung blicken. Und zwar nicht im Sinne der technischen Entwicklung gewisser Werbungen und Kampagnen, sondern welche Botschaften, Auswirkungen und Folgen hat Werbung auf die betrachtende Person. Welche Emotionen, Handlungen, Gefühle, Denkweisen löst Werbung in und aus. Wie kann diese leiten, verführen, manipulieren und beeinflussen. Ich möchte in die Psyche des Menschen schauen und zu verstehen, was passiert wenn man Werbung sieht oder hört und wie schafft es die Werbeindustrie den Menschen gezielt zu leiten. 

Umfrage: Werbung und ihr Einfluss

Im Zuge der Erstellung der Infografik, erstellte ich eine Umfrage die mir bei der Themenfindung helfen sollte. Da ich nur eine dieser Fragen ausgearbeitet habe, möchte ich hier noch die Ergebnisse der anderen Fragen veröffentlichen. 

Befragte Personen: 17
Anzahl der Fragen: 9

Frage 1: Inwiefern achtest du auf Werbung? 
64,7% der Befragten achten im täglichen Leben auf Werbung.

Frage 2: Wo nimmst du Werbung am häufigsten war? 
Die Top 3 der präsentesten Werbekanäle sind Social Media, Außenwerbung und auf Internetseiten. 

Frage 3: Wie häufig kaufst du Produkte aufgrund von Werbung? 
Etwas mehr als die Hälfte kauft Selten Produkte die sie in der Werbung gesehen haben. 

Frage 4: Glaubst du, dass dich Werbung beeinflussen kann?
Ganze 82,4% der Befragten glauben an die persönliche Beeinflussung durch Werbung. 

Frage 5: Empfindest du Werbung eher als informativ oder manipulativ? 
Nur 29,4% sagen, Werbung sei informativ. 

Frage 6: Haben Promis oder Influencer die Werbung machen einen Einfluss auf dein Handeln?
Knapp die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie sich von Promis oder Influencer beeinflussen lassen. 

Frage 7: Welches Gefühl löst Werbung bei dir aus?
Freude ist nach Neugier, Ärger und Misstrauen die letzte ausgelöste Emotion. 

Frage 8: Welche Komponenten können Werbung angenehm oder lustig machen? 
Mehr als zwei Drittel der Befragten geben an, dass ihnen die Qualität sehr wichtig ist, damit sie eine Werbung als angenehm empfinden. 

Frage 9: Welche Komponenten können Werbung unangenehm oder nervig machen? 
Wiederholung, Länge und Lautstärke sind die Hauptfaktoren warum eine Werbung unangenehm oder nervig sein kann. 

Wie neugierig bist du?

Im Zuge einer Lehrveranstaltung, erhielten wir die Aufgabe eine Infografik zu einem freien Thema zu erstellen. Welches Thema eignet sich besser, als das der bevorstehenden Masterarbeit. Da das Thema Werbung ein sehr großes ist, kam ich mit generellen Fakten nicht voran. Die Hauptaussage war keine Aussage, sondern mehr eine Veranschaulichung unterschiedlicher Fakten. 

Da es bei meinem Thema die Psyche des Menschen in Verbindung mit Werbung geht, wurde eine Umfrage erstellt und an 17 Personen verschickt. Nur zwei der befragten Personen haben keinen ausgebildeten Werbehintergrund, haben jedoch aufgrund deren Mitmenschen trotzdem einen Bezug auf das Produzieren von Werbung. Die restlichen 15 Personen arbeiten seit Jahren in der Werbebranche oder befinden sich in dessen Ausbildung. 

Die Umfrage beinhaltete die unterschiedlichsten Fragen zum Thema Werbung. Eine dieser Fragen entpuppte sich schlussendlich als die Webweisende für die Infografik. Bei der entscheidenden Frage wollte ich wissen, welche Emotionen vorwiegen, wenn man eine Werbung zu sehen bekommt. Als Antwortmöglichkeit gab es: Freude, Neugierde, Misstrauen und Ärger. Spannenderweise hat so gut wie keine Person auf Freude geklickt. Spannend deshalb, weil der Großteil der Befragten selbst Werbung produzieren. Die größte Emotion war das Neugier. Wir wollen erst mal wissen um was es sich handelt, bevor wir einschätzen können ob wir es brauchen oder nicht. 

Aber die genauen Ergebnisse sieht man hier: 

Boah die Werbung nervt

Wir alle kennen sie – nervige Werbungen im Radio, Fernsehen, oder auf Social Media. Die nervigsten sind meist Digital, weil wir sie hören können. Melodien, Stimmen, Lautstärke, Qualität, Schnelligkeit, all das sind Faktoren, die uns in unserer Wahrnehmung beeinträchtigen und steuern können.

Eine der nervigsten Werbungen für mich persönlich, sind die XXXLutz-Werbungen. Boah die sind ja mal schlimm. Es ist ein Wahnsinn, wenn man mal nachdenkt wie viele Werbespots die im Jahr rauballern. Was das kostet, und wir bezahlen das alles trotz Schnäppchen und Aktionen. Auf jeden Fall bringt XXXLutz sehr viele Kampagnen im Jahr heraus, welche dann für alle Kanäle verwendet werden. Diese nervt sogar beim Print, denn man bekommt bestimmt zwei Mal die Woche ein Prospekt in denen sie einen drängen einkaufen zu gehen, um die besten Deals rauszuholen. Schlimmer wird es dann im Radio. Kommt eine Lutz Werbung, folgt eine ganz andere und dann kommt wieder eine von Lutz. Es würde schon eine einzelne reichen, aber die haben immer einen Doppelslot gebucht. Am schlimmsten finde ich jedoch die Fernsehwerbungen. Ich vermute, mein Problem mit den Lutzwerbungen besteht darin, dass sie sehr häufig gespielt werden, laut und schnell sind, eigens kreierte Lieder gesunden werden und generell alles so schnell und schrill ist. Momentan laufen zwar zwei die weniger laut sind, aber trotzdem gleich nervig sind. Prinzipiell haben sie ja gute und abwechslungsreiche Konzepte, aber vermutlich liegt das Problem darin, dass man dauerbeschallt wird. Es gibt keinen Tag, an dem man keine Lutzwerbung sieht oder hört. 

Grundsätzlich kann man sagen, dass sie effektiv sind, weil man trotzdem bei ihnen einkauft und wenn man an ein Möbelgeschäft denkt, denkt man automatisch zuerst an den XXXLutz. Aber die Methode wie diese unterbewusste Beeinflussung passiert finde ich sehr grenzwertig und absolut nervenaufreibend.