Gespräch mit Didi

Ich hatte bezüglich meiner Masterarbeit ein Gespräch mit Didi und bin mit ihm meine bisherigen Erkenntnisse durchgegangen. Er hat mich dazu angeregt, dass es auch wichtig ist zu berücksichtigen, dass funktionale Aspekte einer Verpackung relevant sind z.B. Stöpsel, Aufbau etc. Ebenso gibt es gesetzlichen Vorgaben, die auf einer Milchverpackung oben sein müssen z.B. Nährwerte. Des Weiteren hat er mir auch geraten außerhalb von Österreich mir Milchverpackungen anzusehen, um einen Einblick zu bekommen, wie sie in anderen Ländern gestaltet sind. Somit erweitert man seinen Horizont und kann vielleicht etwas designen, was es so in Österreich noch nicht gibt. Er hat mir auch geraten durch Behance zu schmöckern, um zu sehen, was andere Designer*innen so kreiert haben.

Diese hilfreichen Anregungen nehme ich auch jeden Fall mit für meine Masterarbeit und werde sie miteinbeziehen. Ich möchte bei meiner qualitativen Forschung eine “exotischere” Milchverpackung für Österreich gestalten und herzeigen, um zu sehen, wie es bei den befragten Personen ankommt und ob sich so etwas hier etablieren könnte.

Expose – erster Entwurf

Vorläufiger Titel

Einfluss des Verpackungsdesigns von Milch bei der Kaufentscheidung

Problemstellung

Gerade in der heutigen digitalen Zeit sind Menschen vielen Informationen ausgesetzt und das Design muss immer effektiver sein, um aktiv wahrgenommen zu werden. Auch muss dabei berücksichtigt werden, dass die Aufmerksamkeitsspanne durch die Informationsflut geringer wird. Das Gehirn kann ebenso nicht alle Informationen in aller Fülle aufnehmen, sondern selektiert nach Relevanz.

Neurodesign kombiniert die Einblicke von Psychologie und Neurowissenschaften, um effektivere Designs zu gestalten. Somit kann festgestellt werden, was Konsumentinnen und Konsumenten wirklich dazu motiviert bestimme Produkte zu kaufen. Einen großen Effekt haben vor allem Bilder auf den Menschen. 2

Ebenso weist Neurodesign auf, wie Menschen auf Design reagieren und warum. Auch die Farbe hat einen Effekt – denn sie macht 40% aller Sinnesreize durch das Auge aus. Des Weiteren gibt es verschiedene Gestalt- und Wahrnehmungsgesetze, welche auch die Wahrnehmung der Menschen beeinflussen und relevant für das Design sind.3

1 Vgl. Bitkom 2011, S.37.
2 Vgl. Bridger 2018, S.4.
3 Vgl. Herfurtner 2003, S.34.

Forschungsstand

Es wird schon seit Jahren im Neuromarketing geforscht, da Unternehmen sich für die Vorgänge im Gehirn interessieren. Es gibt schon zahlreiche Studien, die mittels EEG oder MRT durchgeführt wurden. Es gibt jedoch keine konkreten Interviews mit Probanden/Probandinnen, was sie bewusst

zum Kauf führt. Es wird derzeit eher im Unterbewusstsein des Gehirns geforscht. Hierbei hat man festgestellt, dass Nachhaltigkeit/Recycling wichtig ist und zur Kaufentscheidung beiträgt. Somit wird gerne Verpackung mit braunem Papier gekauft. Wenn Früchte im Vordergrund sind, wird in unserem Gehirn der Belohnungsbereich aktiviert. Wird eine handschriftliche Schrift verwendet, erweckt es den Eindruck, dass es selbstgemacht ist. 1

1 Die Tricks: Die Tricks der Verpackungsindustrie. In: SWR, 05.12.2022

Forschungsfrage

Welchen Einfluss hat das Verpackungsdesign von Milch bei der Kaufentscheidung bei 22-25 Jährigen wohnhaft in Graz?

Zielsetzung

Das Ziel der Masterarbeit ist es herauszufinden, welchen Einfluss das Verpackungsdesign auf die Kaufentscheidung hat. Des Weiteren soll erforscht werden, welche Aspekte der Verpackung relevant sind und was tatsächlich dazu beiträgt, den Kauf zu tätigen. Auf Basis von den Erkenntnissen der Forschung wird dann eine Milchverpackung gestaltet und der Arbeit beigelegt.

Hypothesen

Das Design der Verpackung ist der zweitwichtigste Faktor beim Kauf.

Der Preis ist das wichtigste Merkmal beim Kauf.

Theoriebezug

Die Arbeit stützt sich auf bereits bestehende Studien, welche mittels MRT oder EEG das Verhalten von Kundinnen und Kunden analysiert haben und dadurch vorausprognostiziert werden kann. Auch wenn man diese Ergebnisse nicht zu 100% generalisieren kann, werden viele Aspekte gleich wahrgenommen und können dadurch die breite Masse ansprechen.

Methode

In der Arbeit wird eine qualitative Umfrage mit einer Beobachtung kombiniert. Es sollen Personen, im Alter von 22-25 wohnhaft in Graz befragt werden mittels Leitfadeninterview. Ebenso werden den befragten Personen verschiedene Milchverpackungen vorgelegt und deren Verhalten beobachtet und analysiert. Anschließend wird erfragt, warum sie eine Milchverpackung einer anderen vorziehen.

Material

Bücher, E-Books, Studien, Dokumentationen, Videos, Fachartikel

Vorläufiges Literaturverzeichnis

Auernhammer, Jan/Bruno, Jennifer/Booras, Alexa/ McIntyre, Claire/ Hasegan,Daniel/ Saggar, Manish: NeuroDesign: Greater than the Sum of Its Parts. In: Meinel, Christoph/Leifer, Larry (Hrsg.): Design Thinking Research. Cham: Springer 2023, S. 197–211

Bridger, Darren: Neuro Design: Neuromarketing Insights to Boost Engagement and Profitability. London und New York: Kogan Page 2017

Bühler, Peter/Schlaich, Patrick/Sinner, Dominik: Typografie: Schrifttechnologie. Typografische Gestaltung. Lesbarkeit. Vieweg: Springer 2017

Diehl, Sandra: Reale und mediale Produkterfahrungen Wiesbaden: Gabler 2010 Die Tricks: Die Tricks der Verpackungsindustrie. In: SWR, 05.12.2022

Hammer, Norbert: Mediendesign für Studium und Beruf: Grundlagenwissen und Entwurfssystematik in Layout, Typografie und Farbgestaltung. Heidelberg: Springer 2008

Herfurtner, Alexandra: Screendesign. München: Addison-Wesley 2003

Hoffmann, Martin: Neuro Design: Was Design und Marketing von Neurowissenschaft und Psychologie lernen können. Paderborn: Wilhelm Fink 2019

Kennig, Peter: Consumer Neuroscience: Ein transdisziplinäres Lehrbuch. Stuttgart: Kohlhammer 2020

Paurav, Shukla/Jawant, Singh/Weisha Wang: The influence of creative packaging design on customer motivation to process and purchase decisions. In: Journal of Business 147 (2022), S. 338-347, <https://doi.org/10.1016/j.jbusres.2022.04.026>

Schröder, Henry: Verpackungsdesign: Packaging als Instrument der Unternehmenskommunikation. Hamburg: Diplomica Verlag 2010

Seeger, Harald: Praxishandbuch Packaging: Wie Verpackungsdesign Produkte vekauft. München: Finanzbuch Verlag 2009

Gliederung

  1. Einleitung
  2. Gestaltung
    • 2.1. Farbpsychologie
    • 2.2. Formenlehre
    • 2.3. Gestaltgesetze
  3. Verpackungen und Kaufverhalten
    • 3.1.Aufbau von Verpackungen und Verpackungsdesign
    • 3.2.Einflussfaktoren beim Kauf
  4. Neurowissenschaft
    • 4.1.Aufbau des Gehirns
    • 4.2. Neuromarketing
  5. Methode und Vorgangsweise
  6. Forschungsergebnisse und Schlussfolgerungen
  7. Fazit/Ausblick
  8. Zusammenfassung

Zeitplan

1. Ende Jänner annotierte Bibliografie fertigstellen
2. Feber Start Theorieteil
3. Mitte März gesamten Theorieteil beenden
4. Mitte März Start Forschung
5. Ende April Fertigstellung Forschung
6. Anfang Mai Start Korrektur lesen & Feinschliff
7. Mitte Mai Druck & Anmeldung zur Masterprüfung 8. Ende Mai Abgabe der Arbeit
9. Ende Juni Antritt Masterprüfung

Blogbeitrag 3: Exposé

Wie bereits erwähnt wird meine Masterarbeit eine Art Leitfaden für Kommunikations Designer werden, welche sich dauerhaft für die Selbstständigkeit entscheiden und ich werde verschiedenste positive sowie negative Aspekte bearbeiten und die Unterschiede vergleichen sowie recherchieren was es braucht um erfolgreich zu werden. Dazu beschäftigte ich mich in den letzten Wochen intensiver mit der Thematik und erstellte so mein Exposé:

Arbeitstitel = vorläufiger Titel

Selbstständig als Grafikdesigner: Ein theoretischer und empirischer Leitfaden, um den Weg in die berufliche Selbstständigkeit erfolgreich zu gestalten, inklusive persönlichem Branding und Strategie

Ein Exposé gibt Auskunft über

1. das Problem (Ausgangspunkt, Problembeschreibung)

Selbständige Unternehmungen erfordern nicht nur ein tiefgehendes Verständnis der fachspezifischen Kenntnisse, sondern auch die Bewältigung der Herausforderungen im Erwerb und der praktischen Anwendung erforderlicher Qualifikationen. Einzelpersonen, die den Weg der Selbstständigkeit einschlagen, müssen zudem über eine umfassende Kenntnis des Marktes und ihrer Zielkunden verfügen, um ihre Produkte oder Dienstleistungen erfolgreich zu positionieren. In diesem Kontext ist die Fähigkeit zur Durchführung von Marktforschung und -analyse von entscheidender Bedeutung. Die Wahl der richtigen Unternehmensform, die Verwaltung der finanziellen Aspekte eines Unternehmens, einschließlich Buchführung, Steuern und Budgetierung, stellen ebenso eine komplexe Aufgabe dar. Zusätzlich sind soziale Herausforderungen von Relevanz, die zwischenmenschliche und gesellschaftliche Aspekte umfassen. Die Herausforderungen im Kontext selbstständiger Unternehmungen manifestieren sich in verschiedenen Aspekten, darunter der systematische Aufbau professioneller Netzwerke, die effektive Interaktion mit Kunden und Geschäftspartnern, die Bewahrung einer ausgewogenen Vereinbarkeit zwischen familiären Verpflichtungen und beruflichen Anforderungen, die adäquate finanzielle Absicherung sowie die Wahrnehmung in der Gesellschaft. Die Anforderungen der Kunden, einschließlich deren Bedürfnisse, Ansprüche und Erwartungshaltungen, sowie ihre Bereitschaft zur Akzeptanz von markt- und leitungsbezogenen Preisstrukturen, unterliegen gegenwärtig einer erheblichen Volatilität und dynamischen Veränderungen. In Anbetracht dieser facettenreichen Herausforderungen erweist sich der Schritt in die Selbstständigkeit sowie die erfolgreiche Fortführung eines Unternehmens als Hürde.

2. den Forschungsstand

Der derzeitige Stand der Forschung bietet keine umfangreichen, holistischen und praktikablen Handlungsempfehlungen vor dem Hintergrund der vielfältigen Herausforderungen, mit denen sich Personen, die sich im grafischen Bereich selbstständig machen wollen, konfrontiert sehen. Der theoretische Input stellt sich fragmentiert dar und liefert allenfalls in unterschiedlichen Disziplinen, wie Businessplanung, Krankengeld, Altersvorsorge, Wettbewerbsrisiken und dergleichen eine Grundlage. Die Forschungspraxis bezieht sich dabei allerdings eher auf Agenturen und nicht auf Klein- oder Einzelunternehmer.

3. die Fragestellung / Forschungsfrage

Welche Faktoren, Kontextvariablen und Kompetenzen sind maßgeblich für die Initiierung einer erfolgreichen Selbständigkeit als Freelancer im Bereich Grafikdesign?

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4. die Hypothese bzw. das Ziel/die Zielsetzung der Arbeit

Welche Kriterien sind ausschlaggeben um den Weg in die Selbstständigkeit zu eben? Welches implizites und explizites Wissen beeinflusst Effizienz und Produktivität von Freelancern im Grafikbereich? An welche Tipps und Strategien sollte man sich halten, um nachhaltig erfolgreich zu sein?

5. den Theoriebezug

Selbstbestimmungstheorie, Freiberuflichkeits- und Selbstständigkeitsforschung, Kreativitätstheorien, Soziale Netzwerktheorien, Eigene Ansichtsweisen/derzeitige Position

6. die Methode

Theoretische und empirische Forschung: Qualitatives Forschungsdesign; Grundgesamtheit: Studenten, Selbstständige und Agenturen in Österreich

7. das Material Welches Material, welche Quellen gibt es zum Thema?
Welche Quellen (Daten, Videos, Vergleichsmaterial, …) liegen vor, welche müssen ermittelt werden?

Bücher, Zeitschriften, Internetseiten, Blogeinträge, E-Books, Videos, Statistiken… 

8. (Vorläufiges) Literaturverzeichnis unter Einhaltung der Zitierregeln

Franke, B./Matter, H. (2021). Not at Your Service: Manifestos for Design. Berlin, Boston: Birkhäuser. https://doi.org/10.1515/9783035622751

Muckle, Sophia: Parcours : Existenzgründung für Designer ; unabhängig, eigenverantwortlich, selbstständig. 3., aktualisierte und vollkommen überarb. Aufl. Mainz: Schmidt. 2011.

Wikipedia. Die freie Enzyklopädie (22.10.2023): Selbstständigkeit (beruflich). In: https://de.wikipedia.org/wiki/Selbständigkeit_(beruflich) (zuletzt aufgerufen am 23.11.2023)

XKonzept (o.J. a): TARIFE. AKTUELLE WERBETARIFE. In: https://x- konzept.de/gruenderblog/geschaeftskonzept-grafikdesign-designer-illustrator-grafiker-layouter.html (zuletzt aufgerufen am 06.12.2023)

Wegener, Gudrun (November 2021): „Wenn ich das früher gewusst hätte …“ – Diese 4 Fakten über eine kreative Selbstständigkeit würde ich meinem Gründer-Ich gerne geben. In: https://achtung- designer.com/fakten-ueber-meine-kreative-selbststaendigkeit/ (zuletzt aufgerufen am 06.12.2023)

Massow, Martin: Der Freiberufler-Atlas: Schnell und erfolgreich selbständig werden. 3. Edition. Ullstein Taschenbuch. 2012.

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9. die vorläufige Gliederung

Allgemein: Selbstständigkeit als Grafikdesigner

  1. Was genau ist ein selbstständiger Grafikdesigner
  2. Formale und persönliche Voraussetzungen zur Gründung
  3. Chancen und Risiken
  4. Unterschiede Freelancer vs. Agentur
  5. Wie wird man erfolgreich und was muss man beachten
  6. Wie soll gearbeitet werden und für wen? Was ist wichtig und warum?
  7. Arbeitsmärkte/Nischen, Kunden
  8. Konkurrenz Gründung/Aufbau
  9. Unternehmensform
  10. Businessplan, Finanzierungsplan und Strategie
  11. Eigene Nische finden
  12. Buchhaltung, Einkommensgrenzen etc., Steuern
  13. 13. Preisgestaltung

Unternehmensetablierung und Führung

14. Markenaufbau

15. Portfolio, Website, Social Media

16. Kundenakquise und Marketing

17. Führung des Unternehmens, Prozesse und Optimierungen (Onboarding, Betreuung, Nachbetreuung…)

Empirischer Teil
Qualitative Forschung: Interviews mit Studenten, Freiberuflichen und Agenturen

10. den Zeitplan (Projektphasen und -dauer)

  • 8.1.: Exposé Abgabe
  • 1.2.: Start Theoretischer Teil
  • Ende Februar: Kontrolle ob alle LV’s abgeschlossen
  • 15.03.: Theoretischen Teil abschließen, Start empirischer Teil
  • 15.04.: Empirischen Teil abschließen, Start Branding und Design
  • 15.05.: Anmeldung Masterprüfung, Approbation, Formular „MA Sperre“, Masterarbeit inDruck schicken
  • Anfang Juni: Abgabe 3 gedruckten Masterarbeiten
  • 24.-29.Juni: Masterprüfung

optional

Ursula Lagger: Proseminar Master’s Thesis

Name: Teresa Eibinger

11. Projektteam

Wer sind die Projektmitarbeiter*innen und welche externen Kooperationspartner*innen sind involviert? Wer sind die Ansprechpartner*innen, der Auftraggeber*innen und Kooperationspartner*innen?

12. Projektaufwand und Finanzierung

Kosten – Zeit – Personal – Ressourcen anderer Art

12. Risikofaktoren

Mit welchen Risiken ist zu rechnen?

Keine. Es liegen auch keine ethischen oder datenschutzrechtlichen Risiken vor.

IMPULS 2 – TED Talks

How language shapes the way we think – Lera Boroditsky

Die kognitive Wissenschaftlerin Lera Boroditsky versucht Einblick in die Sprachenvielfalt zu geben und gibt Beispiele, die zeigen, wie Sprache das Denken formt.

Als Beispiel dafür, wie Sprache unser Denken formt, gibt sie das Beispiel des Kuuk Thaayoore Stammes aus Australien. Diese benützen keine Worte, wie “Links” oder “Rechts”, sondern sie geben genauere Himmelsrichtungen an. Auch statt dem “Hallo” fragen sie “In welche Richtung gehst du” und du antwortest mit der richtigen Himmelsrichtung wie “Nord-Nord-Ost”. Aus diesem Grund bleiben die Eingeborenen sehr orientiert, da sie jeder Person die sie grüßt, ihre Richtung in die sie gehen angeben müssen.

Das widerlegt die biologische Annahme, dass Menschen einfach nicht so eine gute Orientierung haben können, da sie nicht wie Tiere Magnete eingebaut haben, welche ihnen den richtigen Weg zeigen. Sprache kann ein wichtiger Faktor sein, der Verhalten beeinflusst.

It’s Reigning Men: Gender Roles and How They Hurt You – Lilia Fromm

Lilia Fromm ist eine 15 jährige Schülerin auf der Lincoln High School und hält ihren Talk über, wie die Neubetrachtung traditioneller Konzepte von Geschlecht dazu anregen kann, darüber nachzudenken, wie festgefahrene Stereotypen von Männlichkeit und Weiblichkeit sowohl Männer als auch Frauen beeinflussen.

Die herkömmlichen Normen prägen nicht nur die Erwartungen an Frauen, sondern legen auch starre Standards für Männer fest. Durch die Infragestellung dieser vorgefassten Vorstellungen wird deutlich, dass die Auswirkungen von Geschlechternormen beide Geschlechter gleichermaßen betreffen.

Sie geht vor allem auf den Begriff “hegemoniale Männlichkeit” ein. Dieser beschreibt eine dominante, sozial anerkannte Form der Männlichkeit in einer bestimmten Kultur oder Gesellschaft. Hegemoniale Männlichkeit repräsentiert die idealisierte Vorstellung von Männlichkeit, die als Norm gesetzt wird und die anderen Formen von Männlichkeit übergeordnet ist. Charakteristisch für hegemoniale Männlichkeit sind bestimmte Attribute wie Dominanz, Aggressivität, Selbstständigkeit und emotionale Zurückhaltung.

Diese Form der Männlichkeit birgt viele Probleme in unserer Gesellschaft: Männer, die nicht in das Bild der hegemonialen Männlichkeit passen, können mit Stigmatisierung, Diskriminierung oder dem Gefühl der Nichtzugehörigkeit konfrontiert sein. Geschlechterungleichheit und stereotype Rollenbilder werden gefördert.

Die Dekonstruktion der hegemoniale Männlichkeit und der dazugehörigen Denkstrukturen würde zu mehr Vielfalt und Gleichberechtigung führen.

The importance of using inclusive language – Fahad Saeed

Der Diversity-Trainer und Aktivist Fahad Saeed redet über den Mythos, dass inklusive Sprache und Akronyme mehr Barrieren errichten können als sie einreißen. Anhand seiner persönlichen Erfahrungen als schwuler Muslim, geboren aus Einwanderereltern, erläutert er, wie die Neugestaltung der Konzepte rund um die persönliche Identität nicht nur positive Auswirkungen in marginalisierten Gemeinschaften entfalten kann, sondern weit darüber hinaus. Saeed zeigt auf, wie dieser Perspektivenwechsel dazu beitragen kann, Brücken zu bauen und Gemeinschaften zu stärken und dem stereotypisches Schubladendenken entgegen zu wirken.

Ich denke die Behandlung mit der Wirkung der Sprache ist für meine Arbeit ebenfalls sehr wichtig, da diese die Daseinsberechtigung für das Gendern unterstützt. Das Worte nicht einfach nur Worte sind, und Frauen im generischen Maskulinum “eh mitgemeint” sind, sondern dass es einen großen Einfluss auf unser Denken hat, wie wir Personen beschreiben und welche Worte wir benützen.

How to avoid gender stereotypes – Eleanor Tabi Haller-Jordan

Eleanor Tabi Haller-Jorden leitet Catalyst Europe seit 2006. Die Aufgabe davon ist es mit Unternehmens- und Hochschulmitgliedern in Europa zusammenzuarbeiten und die kulturelle Vielfalt der Region widerzuspiegeln.

In ihrem Talk beschreibt sie, dass Unternehmen in ganz Europa dasselbe Problem teilen: eine dramatische geschlechtsspezifische Kluft in Führungspositionen. Obwohl die Größe dieser Kluft von Land zu Land variiert, überwiegen Männer in leitenden Positionen im Geschäftsbereich deutlich. Was macht die höchsten Positionen im Geschäft für Frauen so unzugänglich, selbst in Ländern, in denen erhebliche staatliche und soziale Unterstützung für die Geschlechtergleichstellung besteht? Führende Frauen in leitenden Positionen in Westeuropa teilen mit, dass Geschlechterstereotype eine wichtige Barriere darstellen, und unsere Forschung unterstützt dies. Während Lösungen oft durch politische und konstruierte Ansätze gesucht werden, könnten die wirklichen Hindernisse für Veränderungen viel persönlicher und heimtückischer sein.

Unternehmen, die sich darauf konzentrieren, tief verwurzelte Vorurteile anzugehen und ihre Organisationen für Querdenker sicherer zu machen, könnten am effektivsten sein, um die geschlechtsspezifische Kluft zu überwinden und, was noch wichtiger ist, im Geschäft erfolgreich zu sein.

Impuls 4: Abstrakt: Design als Kunst

Die Serie Abstrakt: Design als Kunst befasst sich mit designorientierten Menschen aus unterschiedlichen Fachrichtungen, deren Arbeiten anwendungsbezogen oder künstlerisch motiviert sein können. Neben Fotografen werden unter anderem Schuhdesigner und Architekten vorgestellt.

Ich habe mir gezielt zwei Folgen der Serie angesehen. Die Folge mit Christoph Niemann und die mit Paula Scher, da diese beiden sehr gut zu meinen Interessensfeldern passen.

Christoph Niemann: Illustration

Christoph Niemann ist ein international anerkannter Illustrator und Designer, er hat durch Arbeiten von Titelseiten des New Yorker bis hin zu Instagram-Skizzen für Aufsehen gesorgt. Die Episode gibt einen Überblick über seine Karriere und vielseitigen Werke. Die Folge gibt Einblicke in Niemanns kreativen Prozess, insbesondere wie er Ideen entwickelt und unterschiedliche Medien für seine Arbeiten nutzt. Die Episode betont seine Tendenz, traditionelle Designgrenzen zu überschreiten und mit Abstraktion sowie Interaktivität zu spielen. Die Episode bietet nicht nur einen Blick auf Niemanns Arbeiten, sondern gibt auch Einblicke in seine Gedankenwelt und Inspirationsquellen. Besonders spannend fand ich seinen Ansatz die Authentizität seiner Werke zu hinterfragen.

https://shop.christophniemann.com/

Paula Scher: Grafik Design

Paula Scher, eine einflussreiche Grafikdesignerinnen, malt mit Worten und entwickelt eine visuelle Sprache für legendäre Marken und Institutionen. Von ihrem Einfluss auf weltbekannte Marken bis zu ihrer Rolle in der zeitgenössischen Regeneration amerikanischer Marken gibt die Episode einen Einblick in ihre Karriere. Die Episode gewährt Einblicke in Schers kreativen Prozess, insbesondere wie sie mit Worten arbeitet, um eine einzigartige visuelle Sprache zu schaffen. Ihre Fähigkeit, komplexe Konzepte durch Design auszudrücken, wird dabei ebenso betont wie ihre Herangehensweise an die Entwicklung von einprägsamen Markenidentitäten. Sie überschreitet die Grenzen zwischen Popkultur und feiner Kunst in ihrer Arbeit. Ihre ikonischen, intelligenten und zugänglichen Bilder sind in den amerikanischen Alltag eingegangen. Die Episode hebt ihre Rolle als Partnerin im New Yorker Büro von Pentagram hervor und betont ihre wegweisenden Identitäten für Institutionen wie das Public Theater, Citibank und Tiffany & Co.

https://www.pentagram.com/about/paula-scher

https://www.netflix.com/at/title/80057883

IMPULS 1: Podcastfolge „Gendern ist reaktionär“ von Zeit Online

Die Gender-Thematik ist ein polarisierendes Thema, welches viele Emotionen hervorruft und zu Diskussionen anregt. 

In dieser Podcastfolge wurden 2 Gäst*innen eingeladen, welche bei der Genderthematik unterschiedliche Pole vertreten. Die zentrale Frage welche behandelt wird, ist, ob die deutsche Sprache sexistisch ist und darauf basierend verändert werden muss. Schafft man das generische Maskulinum, bei dem sich Frauen und nicht-binäre Menschen mit gemeint fühlen sollen, ab? Und ersetzt es mit geänderten Formen mit beispielsweise dem Binnen-I oder dem Gender-Sternchen, oder mit neutralen Formen. 

Luise Pusch ist deutsche Sprachwissenschaftlerin und Feministin und setzt sich bereits Jahrzehnte für eine gleichberechtigte Sprache ein. Sie sagt, die deutsche Sprache sei eine Männer-Sprache, in der Frauen systematisch zum verschwinden gebracht werden. Pusch gilt als Erfinderin der Gender-Pause, also der Art des Renderns, bei der man vor dem Genderzeichen eine kleine Pause im sprechen macht. 

Sie berichtet auch davon, dass ihr durch ihre Spezialisierung auf die gendergerechte Sprache viele berufliche Chancen verwehrt wurden. Sie wurde beispielsweise an bestimmten Hochschulen nicht angenommen. Den Grund dafür vermutet sie in der Abneigung der Sprachwissenschaftler*innen für Veränderungen. Immer wieder haben ihr Kolleg*innen und Vorgesetzte beteuert, dass sie Sprache nur erforschen sollte, nicht versuchen sie zu verändern.

Der Schriftsteller und Hochschullehrer für praktische Dramaturgie Torsten Schulz ist gegen das Gendern. Er empfindet das Gendern als Eingriff in seine Freiheit. Er war einer der ersten Unterzeichner des Aufrufs des Vereins für deutsche Sprache, welcher fordert „Schluss mit dem Gender-Unfug“. 

Er erläutert, dass er sowohl die Ausdrücke „Kollegen und Kolleginnen“ oder „Studenten und Studentinnen“ verwende, da auch seine Studierenden vorwiegend weiblich sind, und er das als höflich empfindet. Doch von einer Machtinstanz, einer Hochschule, oder sogar dem Staat (vorgeschrieben zu bekommen, was er sagen/schreiben darf und was nicht, emfindet er als falsch und als Machtausübung. 

Den Genderstern empfindet er als „nicht angebracht“ und „sexistisch“, weil er das geschlechtliche zu sehr betonen würde und Menschen nunmal aus mehr bestehen (Nationalität, Alter, Ethnie). Seiner Meinung nach, stellt durch das Gendern eine elitäre Elite Sprachregeln auf, welche sie versucht an die Bevölkerung zu oktroyieren. Seiner Meinung nach sollte sich Sprache natürlich entwickeln.

Auf die Frage, ob er als weißer Cis-Mann sich nicht in die Lage anderer in diesem Fall hineinversetzen kann, entgegnet er, dass er sich nicht vorzuschreiben lassen hat, wie er redet und wie er es für richtig hält zu reden. 

Auf die Frage an Luise Pusch, wie denn eine positive Änderung im Srachgebrauch, zugunsten der gendergerechten Sprache stattfinden kann, meinte sie, dass eine Umerziehung nötig wäre. Dem widerspricht Schulz stark, da dies nur durch Oktroy möglich wäre.

Hier ist der Link zur Podcast-Folge:https://open.spotify.com/episode/3x37xwdJSETNrs54Q4wNXJ?si=N04Q7mCRRYSaqVUdgoTOxw

IMPULS 2: Besuch der Bibliothek und Recherche anderer Masterarbeiten

Ich habe heute die Bibliothek der FH Joanneum besucht, um mir erneut Inspiration von anderen Masterarbeiten zu holen, mein eigenes Thema klarer abgrenzen zu können und zu überlegen, welcher Aufbau oder welche Art von Arbeit für meine Masterarbeit Sinn machen würde. Ich habe mir mehrere Arbeiten angesehen, die als Guidebook oder Leitfaden zu einem bestimmten Thema fungieren. Dabei ist mir aufgefallen, dass viele dieser Arbeiten kein eigenes Buch als Guidebook erstellt haben, sondern ein Kapitel der Arbeit dafür verwenden. Eine Arbeit, die mir dabei positiv aufgefallen ist „Ein ≠ alle: barrierefrei und inklusiv gestalten“ von Clara Sinnitsch, was als letztes Kapitel einen kurzen Leitfaden für barrierefreies und inklusives Design beinhaltet und als gesamte Arbeit mit passenden und schönen Illustrationen, Layout und Typografie auf diesen Richtlinien aufgebaut ist. Ähnlich will ich natürlich auch das Design meiner Arbeit auf den Prinzipien des Storytellings aufbauen.

Ein weiterer ähnlicher Leitfaden, der mir in der Bibliothek aufgefallen ist, ist die Arbeit „Leitfaden für barrierefreies Grafikdesign“ von Verena Müller, welcher auch mit informierenden Grafiken arbeitet.

Natürlich gab es noch einige andere Arbeiten, die ich visuell und inhaltlich ansprechend und inspirierend fand, von denen ich auch ein paar Fotos gemacht habe. Beispielsweise habe ich die farbliche zum Inhalt passende Gestaltung der Arbeit „Now into new“ von Maria Unterluggauer inspirierend gefunden sowie die illustrative Gestaltung von „Unstoppable – go love yourself“ von Valentina Gatterer.

Links dazu

„Ein ≠ alle: barrierefrei und inklusiv gestalten“ von Clara Sinnitsch

https://permalink.obvsg.at/fhj/AC16695497

„Einfach: Leitfaden für barrierefreies Grafikdesign“ von Verena Müller

https://permalink.obvsg.at/fhj/AC15542379

„Now into new: die Auswirkungen der Transformation der Arbeit und der Digitalisierung auf den kreativen Prozess von Designer:innen“ von Maria Unterluggauer

https://permalink.obvsg.at/fhj/AC16674066

„Unstoppable – go love yourself!: eine Recherche zum Lerneffekt von verschiedenen Illustrationsstilen und -merkmalen mit Fokus auf dem visuellen Geschmack der Zielgruppe“ von Valentina Gatterer

https://permalink.obvsg.at/fhj/AC16415930

2. Impuls

Als 2. Impuls habe ich mir mehrere Podcast Folgen von der Brand Designerin „Tabea Design“ auf Spotifiy angehört. Der Podcast trägt den Namen „The Design Club Podcast“ und umfasst 5 Folgen (insgesamt 1h 2min).

In der ersten Episode spricht sie darüber, wie sie ein Brand Designer wurde und das sie anfangs mit Freelancing Plattformen und Facebook Gruppen ihre ersten Jobs bekam. Diese waren zwar nicht besonder gut bezahlt, halfen aber dabei Aufmerksamkeit für ihr Unternehmen zu bekommen. In der zweiten Episode „best advice for new designers, creatives and business owners“ spricht sie darüber worauf man sich anfangs konzentrieren soll und nennt unter anderem folgende Punkte:

  • Zuerst sollte man sich auf einen Skill konzentrieren und erst später, wenn dieser wirklich gefestigt ist, eventuell auf mehrere
  • Bevor man den ersten Kunden onboarded soll man sich unebdingt mit dem ganzen Prozess dahinter beschäftigen (von Ablauf des Erstgesprächs bis zur Betreuung nach des Auftrags etc.)
  • Organisiert zu bleiben ist besonders wichtig, um professionell arbeiten zu können
  • Man soll sich auf unbedingt auf den Wert-Gehalt der Arbeiten konzentrieren und den Nutzen der Projekte immer im Fokus behalten.

In der 3. Folge spricht sie über ihre schlimmsten Kundenerfahrungen und über die von anderen und in der 4. Folge „How to get clients as a Designer: Is there a secret?“ gibt sie folgende Tipps um Kunden zu bekommen:

  • Ein starkes Portfolio
  • Man kann, wie auch sie, mit freelancing Plattformen und Facebook Gruppen anfangen, sollte dies allerdings wirklich nur kurzfristig anfangs, aufgrund des Preis Dumpings, machen 
  • Social Media unebdingt nutzen: put yourself out there!
  • Weiterempfehlungsformular wo ehemaliger Kleinet Prozente bekommt wenn er neue Klienten onboarded
  • Wenn garnichts hilft erst paid adds

In der letzten Folge beantwortet sie noch ein paar Q&A’s die ihr auf ihrem Social Media Kanal gestellt wurden, wie z.b. wie man motiviert bleibt, Design Prozess, schlechtes Feedback von Kunden etc.

Podcast, Graphic Design is fun: https://open.spotify.com/show/5QDCAjTpWaNcwnd0Vu26fc?si=T6KSWwmnSV6xWBjOqeuPqg&nd=1&dlsi=89eac6c0f46a4b47

Podcast, The Profitable Graphic Designer: https://open.spotify.com/show/3MSd5yMcDMlRbbeIzv0Kbs?si=IxEuB87OQZyuhU7FdEWjZQ&nd=1&dlsi=0c60b253338a4729

Podcast, The Angry Designer: https://open.spotify.com/show/29ddtG4W6NVvBofje14hjN?si=3zkOdkRORlKzogopuTnzlQ&nd=1&dlsi=6143b33d37c24f57

IMPULS 4: Bibliotheksbesuch

Heute habe ich in der Bibliothek der FH Joanneum nach relevanten Masterarbeiten für mein Thema gesucht. Die Suche hat sich als etwas schwierig herausgestellt, schlussendlich habe ich aber vier Arbeiten gefunden, die sich entweder mit dem Thema Social Media oder Handwerk beschäftigen.

Zuerst habe ich alle Masterarbeiten kurz überflogen und danach habe ich mich genauer in die Kapitel eingelesen, die mich besonders interessiert haben. Was mir durch die Recherche noch mal mehr bewusst geworden ist, ist die Tatsache, dass die Welt von Social Media sich sehr schnell verändert und ältere Arbeiten dadurch schon gewisse Relevanz verloren haben (bspw. wurde eine Social Media Plattform diskutiert, die es heute schon nicht mehr gibt).

Von den Masterarbeiten, die sich mit Social Media beschäftigt haben, habe ich sehr viel mitnehmen können: Auf welche Aspekte muss ich genauer eingehen in meiner Arbeit, welche Themen sollte ich anreißen, wie kann ich meine Arbeit sinnvoll gliedern? Besonders interessant war aber die Arbeit von Andrea Hutter, wo sich alles um die DIY-Bewegung und die Geschichte von Handwerk dreht. Da sich meine Masterarbeit auf Handarbeits-Unternehmen bezieht, wird es auch sehr wichtig sein die Besonderheiten dieser Branche genauer zu beleuchten.

Der Bibliotheksbesuch war alles in allem sehr hilfreich – egal ob hinsichtlich der Themen, die behandelt werden, oder der Quellen, auf die sich die Arbeit beziehen. Diese Erkenntnisse werden mir nun bei der Erstellung des Exposé helfen.


Links

Impuls 2 – »Explained: Unser Kopf. Kreativität«

»Explained: Unser Kopf« ist eine Netflix Dokumentarreihe die sich mit unserem Kopf, Geist und unserem Gehirn beschäftigt. In dieser Folge handelte es von Kreativität, wie wir sie trainieren können und von was sie abhängt. 

Wir neigen dazu zu denken, dass Kreativität und kreative Menschen eine besondere Gabe haben, die andere nicht besitzen. Jedoch wird in der Serie deutlich, dass Kreativität teilweise erlernbar und ausbaufähig ist. Es gibt Wege, durch die wir unsere Kreativität trainieren und ankurbeln können.

Der Musiker, Musikproduzent, Musiktheoretiker und bildender Künstler Brian Eno hatte zum Beispiel meist einen Stapel Karteikarten mit sich auf denen verschiedene Begriffe oder Phrasen notiert waren, um neue Denkweisen anzuregen. So stand auf den Karten zum Beispiel »Lebenswichtige Verbindung, Gartenarbeit – nicht Architektur oder Wasser«. Diese Übung soll helfen anders zu denken damit man sozusagen einen Gedanken pflanzt und sieht, wie er wächst, anstatt ihn in Bahnen zu lenken und durchzuplanen. 

Man hat auch versucht Albert Einsteins Gehirn zu untersuchen, um Kreativität und Denkprozesse besser nachvollziehen zu können. Jedoch sah sein Gehirn ziemlich normal aus, es konnten keine fassbaren Schlüsse daraus gezogen werden und auch wenn man etwas erkannt hätte, hätte dies nicht bedeutet, dass bei jedem Menschen der ähnliche Hirnstrukturen aufweist die gleiche Genialität zum Vorschein gekommen wäre. Kreativität ist so komplex, dass man sie nicht in einer Hirnregion verorten könnte. Es ist ein Mythos, dass sich links alles Logische und rechts alles Kreative abspielt. Vielmehr geht es bei Kreativität darum, dass verschiedene Hirnregionen miteinander kommunizieren.

Man kann das Gehirn jedoch in zwei Zentren teilen, die maßgeblich in kreativen Prozessen beteiligt sind. Das Ruhezustandszentrum und das Exekutive Kontrollzentrum. Das Ruhezustandszentrum ist dafür zuständig sich nach innen zu fokussieren, Tag zu träumen und Gedanken freien Raum zu lassen – es kann somit spontan neue Verknüpfungen herstellen. Das Exekutive Kontrollzentrum ist hingegen zuständig Dinge zu beurteilen und bewertet ob etwas gut ist. Bei kreativen Menschen sind diese Netzwerke gut miteinander vereint und kommunizieren miteinander. 

Kindliche Vorstellungskraft weist meist vor allem Aktion des Ruhezustandszentrums auf, in der Ideen generiert werden und man ständig Neues probiert. Jedoch fehlt die kulturelle und gesellschaftliche Erfahrung, um diese Ideen zu filtern und zu bewerten. 

Es geht viel mehr, um vorhandenes zu kombinieren und Neues zu schaffen, anstatt immer zwanghaft vollkommen neue Ideen zu kreieren. Auch Misserfolge helfen, um zu filtern was gut ist und daraus zu lernen. Perfektionismus bringt einen nicht immer auf den richtigen Weg Kreativität freien Lauf zu lassen. Manche Menschen, die viele Dinge ausprobieren machen sich Sorgen in nichts wirklich gut zu werden, jedoch hat sich herausgestellt, dass diese ziellose Neugierde die perfekte Grundlage für Kreativität ist. Es ist wichtig sich einen Erfahrungsschatz aufzubauen und Dinge, die vielleicht im ersten Moment nicht miteinander verknüpfbar sind weiterzuverfolgen und Ideen zu generieren. Jede Erfahrung stärkt weiters die Wege Dinge zu betrachten und sie miteinander zu kombinieren. So beeinflussen sich unterschiedliche Projekte auch gegenseitig und sind vielleicht für andere Bereiche nützlich, auch wenn es im ersten Moment nicht so scheint.