IMPULS Clown Core – Van

Das Duo “Clown Core” besteht aus zwei anonymen Musikern, von denen vermutet wird dass es der Jazzdrummer un Knower Mitglied Louis Cole und der Saxophonist Sam Gendel sind. Das Debutalbum wurde 2010 veröffentlicht, hier soll es um das 10 Jahre später veröffentlichte Album “Van” gehen.

Ihr musikalischer Stil besteht aus komplexen, dichten Rhythmen, mit vielen Syncopierungen. Diese Spielweise ist für L. Cole typisch. Zusätzlich gibt es komplexe Hyrmonien, welche auch vor harschen Klängen nicht haltmachen. Gepaart wird das intensive musikalische Erlebnis mit einer humoristischen Seite die sich auch in der Musik wiederspiegelt. Der Van aus dem Musikvideo wurde für 2999,99$ auf ihrer Website verkauft.

Hervorzuheben ist auch das Musikvideo, welches das ganze Album umfasst. Es besteht aus drei Clowns, welche in einem Van fahren und das Album spielen.

IMPULS Gomorrha

Die italienische Fernsehserie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Roerto Saviano und wurde 2014 erstausgestrahlt. Zur Zeit ist sie bei dem Streaminganbieter Netflix zu sehen, hier soll die erste Staffel besprochen werden.

Die Serie beschäftigt sich mit dem organisierten Verbrechen in Neapel. Die erste Staffel dreht sich um den Aufstieg und die Machtkämpfe innerhalb des kriminellen Clans der Camorra, insbesondere um Ciro Di Marzio, der versucht, in der Hierarchie aufzusteigen. Er arbeitet eng mit dem mächtigen Boss Pietro Savastano zusammen, während er gleichzeitig Rivalitäten mit anderen Mitgliedern des Clans überwinden muss. Die Spannungen eskalieren, als interne Konflikte und äußere Bedrohungen die Stabilität des Clans gefährden.

Die Serie verzichtet weitestgehend auf eine heroisierung der Mafiosi und zeigt oft die nachteile mafiöser Strukturen auf.

Der Soundtrack der Serie wiederholt häufig die selben Prinzipien und Melodien. Spannend fand ich, dass melancholische, minimalistische Klaviermelodien mit Glitch- und anderen Synthesesounds gemischt werden, wleche häufig an Granularsynthese erinnern.

Als Popmusik findet hauptsächlich HipHop verwendung.

IMPULS Macbeth

In der Oper Graz wird diese Saison “Macbeth” gezeigt, eine Tragödie von William Shakespeare, die von den Ambitionen und dem Fall des schottischen Adligen Macbeth handelt. Nachdem er von drei Hexen prophezeit wurde, dass er König werden wird, wird Macbeth von Ehrgeiz und Gier getrieben. Er ermordet König Duncan und übernimmt den Thron. Doch sein Handeln führt zu Paranoia und Gewissensbissen, während er versucht, seine Macht zu sichern, indem er weitere Morde begeht. Lady Macbeth, seine Frau, wird ebenfalls von Schuldgefühlen geplagt und stirbt schließlich. Macbeths Untergang kommt, als seine ehemaligen Verbündeten gegen ihn rebellieren und er in einem letzten Gefecht besiegt wird. Die Tragödie endet mit dem Sieg von Malcolm, Duncans Sohn, der den Thron zurückgewinnt und Schottland von Macbeths tyrannischer Herrschaft befreit.

Die in der Oper gezeigte Version ist von Giuseppe Verdi, hier mit Pariser Fassung.

Die Musik ist hervorragend umgesetzt, allerdings steckt die Thematik noch etwas in der Zeit des 19. Jahrhunderts fest und hat als solche auch den Sexismus der damaligen Zeit nicht zurück gelassen. Die konservative Vorstellung hätte man eventuell aus einer neuen, aktuelleren Perspektive betrachten können.

IMPULS Der Zerrissene

Die Posse in drei Akten von Johann Nestroy wurde 1844 im Theater an der Wien uraufgeführt. Regie bei der hier besprochenen Version des Grazer Schauspielhauses führte Ulrike Arnold.

https://schauspielhaus-graz.buehnen-graz.com/produktion/der-zerrissene/

Im Stück fällt der Kapitalist Herr von Lips in eine Lebenkrise und bezeichnet sich selbst als zerrissen. Das führt er auf sein Leben im Überfluss zurück und das daraus folgende Abstumpfen. Um dem entgegen zu wirken beschließt er die nächste Frau, die er kennen lernt zu heiraten und trifft zufällig auf eine Heiratsschwindlerin.

Im Stück kommt es zu mehreren gut gesungenen Gesangseinlagen der Schauspieler. Das musikalisch beindruckende war für mich, dass die Musik nicht eingespielt wurde sondern Live auf der Bühne performt wurde: Zu Beginn befinden sich die beiden Musiker (Clemens Rynkowski und Jan Krizanic) als Partyband mit auf der Bühne. Im Verlauf des Stücks findet man sie mal auf den Gläsern hinter der Bar klopfend, mal am Klavier des WIrtshauses und mal mit der Tuba. Die Einlagen fügen sich hervorragend ein und bereichern den Humor der Vorstellung.

IMPULS Sonne/Luft

Das Stück Sonne/Luft stammt von der österreichischen Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Im Schauspielhaus Graz war die österreichische Uraufführung zu sehen.

Die Inszenierung spielt in einer futuristischen und absurden Raumstation. Das Bühnenbild befindet sich auf der drehbaren Scheibe der Bühne und befindet sich fast das gesamte Stück in Bewegung.

Das Stück setzt sich kritisch mit der Erderwärmung und unserer Tatenlosigkeit ihr gegenüber auseinander und spielt in einer postapokalyptischen Zeit. Dabei wird der Erste Teil von einer Computerstimme als einzige Stimme begleitet. Die Schauspieler bleiben währendessen stumm. Wenn die Schauspieler sprechen, dann oft synchron zusammen oder durcheinander.

Diese Abkopplung des Körpers von der Stimme passt meines Erachtens sehr gut zur von der Autorin angeprangerten Abkopplung der Taten vom Gesagten beziwhungsweise gesprochenen in Bezug auf die Veränderung unseres Klimas und die Umweltzerstörung.

IMPULS Orlando

Die Oper Graz zeigte das Balett “Orlando” basierend auf dem Roman von Virgina Wolf. Die Musik wurde von Henry Purcell, Benjamin Britten, Ethel Smyth u. a. geschrieben.

Es geht um einen Mensch der als Junge zu Welt kommt und dann als Frau weiterlebt. Im etwa 300 Jahre umfassenden Leben erlebt er/sie verschiedene Epochen, verschiedene Teile der Welt Reist große distanzen, hat verschiedene Geliebte und lernt Könige kennen. Getanzt wird Orlando herausragend von Barbora Kubátová.

Der Saal hat den typischen langen Nachhall in den tiefen wie man ihn von Konzertsälen kennt. Die Musik wurde nicht eigens für dieses Balett komponiert, sondern ist eine Sammlung bereits existierende Stücke. Sie unterstreicht die Geschichte jedoch sehr gut.

weitere Informationen sind hier zu finden: https://oper-graz.buehnen-graz.com/produktion/orlando/

IMPULS Leonce und Lena

Ich habe das Theaterstück “Leonce und Lena” im Schauspielhaus Graz besucht. Es basiert auf dem Lustspiel von Georg Büchner, welches 1836 erschien und es 60 Jahre darauf uraufgeführt wurde. Das Original verknüpft Elemente der romantischen Komödie mit jenen der politischen Satire.

Auch die vom Schauspielhaus gezeigte Version besitzt satirische Elemente. Es wurde dabei jedoch versucht, die Thematik zu aktualisieren: Statt vor dem Erbe der Zwangsheirat flüchtet Leonce von Königreich Popo vor dem Erbe einer Firma und den damit verbundenen Aufgaben.

Den größten akustischen Raum haben beim Stück die beiden Hauptfiguren und ihre Sprache. Einspielungen wurden spärlich genutzt, fügen sich aber gut ins Gesamtkonzept ein. Sie sind weitestgehend synthetischer Natur.

Der Klang des Haupsaals im Schauspielhaus war auch vom 1. Rang gut, die Sprachverständlichkeit hervorragend.

IMPULS “Muel” im Zotl

Vor kurzem war ich bei einem Konzert der Band MUEL im Zotl. Da die Location sehr klein ist, passten kaum Bersucher in den Konzertraum. Jeder bekam einen Kopfhörer, das Prinzip war ähnlich einer Silent Disco.

Das ermöglichte für alle Zuhörer einen ähnlich guten Klang, da auf Grund der geringen Größe der Location die 6 Musiker im Raum verteilt werden mussten.

Die Musiker haben diesen Ansatz weitergedacht: da das Stereo-Bild nicht mehr identisch mit dem war, was auf der Bühne zu sehen war, wurde vom Mischer das Panning als Effekt genutzt und live verändert. Kopfhörerkonzerte sind zwar bekannt, aber die experimentelle Nutzung bei einem Jazz-Konzert war mir neu. Snarky Puppys “We like it here” Session wäre ein Beispiel für eine konventionellere Nutzung.

Weiterführen könnte man das Konzept zum Beispiel über eine Binaurale Livemischung.

EVENTBLOGEINTRÄGE – Ford Bronco

In der stillen Umgebung der Garage erwacht der Ford Bronco mit einem beeindruckenden Klang, der die Luft erzittern lässt. Der Moment, in dem der Motor zum Leben erweckt wird, ist mehr als nur ein einfacher Startvorgang, es ist eine akustische Symphonie der Kraft. Das tiefe Brummen des Motors durchdringt die Stille, ein basslastiges Grollen, das die Sinne erfasst und die Atmosphäre mit einem Hauch von Abenteuer erfüllt.
Der Sound des Ford Broncos beim Starten ist keine bloße Lärmerzeugung; es ist eine musikalische Komposition aus kraftvollen Vibrationen und tiefen, gurgelnden Tönen. Die Auspuffrohre singen eine kraftvolle Melodie, die das Herz schneller schlagen lässt und eine Vorfreude auf die Straße weckt. Es ist, als ob der Bronco selbst eine Geschichte erzählt, eine Geschichte von Freiheit und ungebändigter Power.
Der Klang des gestarteten Ford Broncos in der Garage ist mehr als nur ein Geräusch, er ist ein Erlebnis, das die Leidenschaft für Abenteuer und die Liebe zur Fahrt in jedem einzelnen Ton widerspiegelt. Es ist der Sound der Freiheit, eingefangen in einem automobilen Meisterwerk.

EVENTBLOGEINTRÄGE – Schweißen

Schweißen ist eine Symphonie aus Zischen und Funken, eine Kakophonie, die mit der Energie des miteinander verschmelzenden Metalls mitschwingt. Das scharfe Knistern des Schweißlichtbogens, ähnlich den Eröffnungsakkorden einer industriellen Ouvertüre, durchdringt die Luft. Wenn das geschmolzene Metall auf seinen Gegenspieler trifft, entsteht ein rhythmisches Zischen – eine Verschmelzung von Wärme und Material, die sich gleichzeitig verwandeln.
Das ständige Spritzen geschmolzener Tröpfchen erzeugt einen unregelmäßigen Schlag, der den Fortschritt des Schweißers unterbricht. Das gleichmäßige Summen der Schweißmaschine sorgt für die Grundlinie, eine konstante Vibration, die die dynamische Verschmelzung von Metall unterstreicht. Das hohe Jammern des Schweißdrahtes, der sich über das Werkstück bewegt, verleiht der Klangkomposition eine melodische Note.
Inmitten dieser metallischen Symphonie erzeugt die vom Schweißer getragene Schutzausrüstung ihre ganz eigenen, einzigartigen Geräusche – das Klirren von Metall auf Metall und die gedämpften Echos des Atems durch die Maske. Der beißende Geruch von brennendem Metall durchdringt die Luft und verleiht dem Hörerlebnis eine sinnliche Dimension.
Das Geräusch beim Schweißen ist nicht nur Lärm; Es ist eine auditive Erzählung von Handwerkskunst, ein Beweis für die transformative Kraft von Wärme und Präzision. Die Symphonie des Schweißens mit ihrem Knallen, Zischen und Knistern schafft eine Industrialsonate, einen musikalischen Abdruck der Metal-Metamorphose.

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