Interferenzen von Schriften
Der Auftrag eines Schriftdesigners ist es normalerweise Ordnung und Regularität in ein Schriftdesign zu bringen, unter Berücksichtigung von Konventionen, Struktur, Konsistenz, Stimmigkeit und Rhythmus.
Die Challenge hierbei ist auszuprobieren wie weit man gehen kann in dem man diese Regeln bricht bzw. Diversität hineinbringt. Hierzu zwei Beispiele:
Ansiette (1996)
Weite und schmale Versionen des selben Buchstaben wurden hier gemischt, dies stört den Ryhtmus den Leser gewohnt sind. So kann effektiv Neugier beim Leser geweckt werden und Aufmerksamkeit gehalten.
Téras (2013)
Ein unorthodoxer Zugang zu der Mischung von der Beziehung zwischen roman und italic zeigt diese Schrift: Roman beginnt am schmalen Ende mit vollwertigen Serifen und endet als schwarze Sansserif. Die light-Italic hat keine auf und ab gehenden strokes, die black jedoch schon.
Schriftfindung
Wer ist der Leser?
- Wer ist die ZG? Werde ich Schriften verwenden die zu für Kinder leicht zu lesen sind oder eine komplexe coole Schrift etc, wie alt? können sie lesen? Farbschwäche?
Was/Wie wird gelesen?
unterschiedliche Lesearten:
- Literatur // lineares Lesen: von Anfang bis Ende, lägngere fortlaufende Texte, mit wenig Strukturierung und Differenzierung),
- Lexikon // differenzierendes Lesen: fortlaufende Texte, stark strukturiert, viele Auszeichnungen u Textebenen)
- Fachliteratur & Sachbuch // selektierendes Lesen: viele typografische Ebenen: Schrift wählen die viele Rollen gut spielen kann)
- Magazine & Zeitungen // informierendes lesen: sehr unterschiedliche Typo Wahl je nach Magazinart, Innenseiten viel spannender als bei anderen),
- Poster // betrachtendes Lesen: kommt immer sehr auf Inhalt an
Inhaltliche Auswahlkriterium
- Literatur (eher konservativer, Inhalt eher weniger wichtig)
- Gebrauchtext (für Brandings, muss Ton treffen, inhaltliche Auswahl sehr wichtig)
Ökonomische Auswahlkriterium
- Gegeben Raum mit möglichst viel Text zu füllen
- Achten auf: Schriftgröße, ZA, Zeichenbreite, Schrift und Format, Schriftträger…
Art des Mediums?
- Bei Schriftwahl auf Medium achten: online geht man anders mit Text um etc.
- Überlegen wer ist die ZG, welche Geräte haben sie zuhause, wie kann ich Rahmen ideal ausnutzen
- eher grotesk da digital besser umzusetzen
- Beispiel Apple: hat eigene Schrift entwickelt die für unterschiedliche Produkte optimiert werden kann: zb Apple Watch schmälerer Schriftschnitt
- Arial eig nur für Screens gestaltet
- Helvetica für kleine Größen am Screen sehr schwierig
- Für Desktop Geräte: runderer Schriftschnitt // Für Smart Watch/kleineren Screen: schmälerer Schriftschnitt
- Kindle verwendete früher klassische Schriften vom Markt, entwickelte dann aber eigene Schrift da für diese Art Display gebraucht wird: Bookerly Font entwickelt um Lesefluss zu erleichtern mit sehr eindeutigen Serifen die trotz nicht perfekter Auflösung des Displays td gut lesbar sind, läuft auch schmäler)
Ort? Wo wird gelesen?
- Für wen wird z.b. Leitsystem gemacht? Für Hotel das anecken will? Ist es im öffentlichen Raum? Dann muss konservativer sein
Sprache? Schriftumfang?
- Umfang der Sprache: Wenn Kunde z.b. in europäischen Raum muss Schrift diesen Umfang leisten können: verschiedenste Buchstaben (é,í,ñ…)
- Umfang der Schrift: z.b. bei selektierendem Lesen braucht man unterschiedlichste Schnitte um alle Eben bespielen zu können
Kosten? Ökonomie?
- Macht Unterschied ob man sehr viel Text unterbringen möchte: breite/schmälere Schrift, wieviele Seiten darf es haben? Schriftlizenzen…