Drucktechniken

Unter Drucktechniken oder Druckverfahren werden generell Techniken bezeichnet, die Druckfarbe auf einen Bedruckstoff übertragen. Grob kann zwischen digitalen und analogen Druckvorgängen unterschieden werden. Der gravierendste Unterschied besteht darin, dass für analoge Drucktechniken ein festes Trägermedium benötigt wird, welches im digitalen vollständig von verschiedenen Dateitypen abgelöst wird, welche direkt an die jeweiligen Druckmaschinen gesendet werden. Nach DIN-Norm 16500 werden vier Druckarten definiert. Jede dieser Techniken weist andere Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile auf. Wichtig erscheint hier die Oberflächenstruktur, Art des Farbtransfers, Übertragungsart – welche weiters in direktes oder indirektes Drucken unterschieden werden kann – sowie die Druckformen-Herstellung, bei welcher beispielsweise zwischen elektrostatisch, chemisch oder manuell differenziert werden kann.

1 – Hochdruck

Das Hochdruckverfahren war schon in Form des Stempeldrucks bereits in der Antike bekannt und stellt somit das älteste Druckverfahren dar. Bekannt und für eine größere Stückanzahl zugeschnitten wurde es von Johannes Gutenberg 1450 revolutioniert. Hier wurde mit erhöhten Metall-Lettern mittels eines Setzkastens und einer Presse direkt auf den zu bedruckenden Stoff gedruckt. Schon denkbar ist hierbei, dass die zu druckenden Stellen optisch sowie haptisch erhaben sind und sich von der Druckplatte abheben. Durch eine Walze erfolgt der Farbauftrag, der direkt von der Druckform auf das jeweilige Material übertragen wird. Somit spricht man von einem direkten Druckverfahren, welches mit einem Tiegel – also einem planen Druckkörper – oder einem Zylinder – also als runder Druckkörper – erfolgen kann. Im Einsatz wird zwischen einer Bogenrotationsmaschine oder Rollenmaschinen unterschieden. Ein klassisches Einsatzgebiet des Hochdrucks wäre der Buchdruck, der heute wohl besser als »Letterpress« bekannt ist und sich durch seine reliefartigen Prägungen auszeichnet. Ebenso kann in Linol- und Holzschnitt sowie Flexodruck unterschieden werden. 

Abbildung Hochdruckverfahren

2 – Flachdruck

Der Flachdruck basiert auf dem Steindruck, welcher zu direkten Druckverfahren gezählt werden kann. Durch Weiterentwicklung des Verfahrens wird es inzwischen zu den indirekten Druckverfahren gezählt. Die zu bedruckenden Teile liegen beim Flachdruck fast auf der gleichen Ebene wie die restlichen Bereiche. Für die Farbübertragung wird ein Druckstock vorbehandelt, damit die fetthaltige Farbe auf den zu bedruckenden Stellen haftet und auf den nicht zu bedruckenden Stellen – den wasserhaltigen Stellen – abgestoßen wird. Mit einem Gummituch wird die Druckfarbe auf das Papier übertragen, weshalb man von einem indirekten Druckverfahren spricht. Den wohl bekanntesten Flachdruck stellt der Offsetdruck dar. 

Abbildung Flachdruckverfahren

3 – Durchdruck

Beim Durchdruck wird die Farbe mittels eines Hilfswerkzeugs durch eine Schablone auf das Druckmedium gedruckt. Schablonen können Siebe, textile Stoffe oder andere durchlässige Materialien darstellen. Wichtig ist, dass die zu druckenden Stellen durchlässig und die nicht zu bedruckenden Stellen undurchlässig sein müssen. Je nach Feinheit, Struktur und Elastizität des Gewebes kann ein unterschiedlicher Farbauftrag erreicht werden. Das Druckverfahren ist vielseitig einsetzbar und relativ unabhängig in Zusammenhang mit Beschaffenheit und Form des Druckobjektes. Das Verfahren zählt somit zu den direkten Druckverfahren welches als Form des Siebdrucks häufig in der Textilindustrie Einsatz findet. Zum Durchdruck zählen ebenso die Risographie und der Flockdruck. 

Abbildung Durchdruckverfahren

4 – Tiefdruck

Der Tiefdruck ist eines der ältesten Druckverfahren, welcher aus der Kupferstich-Technik hervorgeht. Diese Druckformherstellung ist besonders aufwendig, da ein Formzylinder geätzt oder graviert werden muss. Beim Tiefdruck liegen somit die zu druckenden Stellen vertieft in der Druckform. Nachdem die Farbe auf der gesamten Druckoberfläche aufgetragen wird, werden mit einer Rakel die Farbrückstände abgezogen, damit nur in den Vertiefungen – den Näpfchen – die Farbe erhalten bleibt. Durch hohen Anpressdruck wird anschließend die Farbe mittels des Druckträgers auf den zu bedruckenden Werkstoff übertragen. Somit kann das Tiefdruckverfahren als Umkehrung des Hochdruckverfahrens verstanden werden. Das bekannteste Tiefdruckverfahren ist der Rotationsdruck und als künstlerische Formen können der Stahlstich, Kupferstich sowie Radierung genannt werden.

Abbildung Tiefdruckverfahren

Quellen:

Tiefdruck – Das Tiefdruckverfahren. In: 

https://www.digitaldruck.info/tiefdruck.html

Hochdruck – Das Hochdruckverfahren. In:

https://www.digitaldruck.info/hochdruck.html

Flachdruck – Das Flachdruckverfahren. In:

https://www.digitaldruck.info/flachdruck.html

Die wichtigsten Druckverfahren einfach erklärt. In: 

https://www.druck.at/blog/artikel/druckverfahren

Druckarten, Drucktechniken und Druckverfahren. In: 

https://www.digitaldruck.info/druckverfahren.html

Die wichtigsten Druckverfahren. In: 

https://www.print.de/studien/die-wichtigsten-druckverfahren/

Die wichtigsten Druckverfahren im Überlick. In: 

https://www.printer-care.de/de/drucker-ratgeber/druckverfahren

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