Die Dokumentation von Java Films handelt von Neuromarketing und wie Marken versuchen, unser Gehirn zu beeinflussen. Der Geruch von Fast Food ist designed, um Emotionen bei uns hervorzurufen. Fotos auf Reiseseiten sollen verlangen bei uns hervorheben. Gewissen Slogans sind so formuliert, dass sie bei uns im Gehirn Angst hervorrufen. Diese Erkenntnisse werden durch MRI oder einem Electromyograph (EEG) herausgefunden. Ein MRI ist eine elektromagnetische Maschine, die den Blutfluss zu den aktiven Teilen des Gehirns misst. Das EEG testet die elektrische Aktivität des Gehirn mit kleinen Elektroden, die am Kopf oder den Fingern befestigt werden. Auch wenn man nicht lacht, kann das Gerät einen Impuls zum Lachen identifizieren.
Es gibt sogar eigene experimentelle Supermärkte, um das Kaufverhalten von den kaufenden Personen zu testen. Den Personen werden spezielle Brillen aufgesetzt, wodurch das Kaufverhalten mittels Eye-Tracking aufgenommen wird. Somit kann später genau ausgewertet werden, was die Aufmerksamkeit der testenden Person erregt hat und worauf genau geachtet wurde. Dadurch sieht man auch, wie sich die Verpackungen auf einen auswirken z.B. Farbe, Form, Elemente auf der Verpackung. Unternehmen möchten mit dem Unterbewusstsein spielen, um einen zum Kauf anzuregen.
Werbungen und Design erzeugen Emotionen, denen wir uns nicht bewusst sind. Es wird eine Mc Donalds Werbung betrachtet bei einer Frau mit EEG. Die Ergebnisse zeigen, dass die Frau nicht von dem Kind beeinflusst wurde, sondern am stärksten als der Burger gezeigt wurde. Das liegt daran, dass Marken sich sehr stark in unserem Gehirn verankert haben.
In einer Schule werden fünf-jährigen Kindern Fotos von Marken und Objekten gezeigt. Die meisten Kindern erkennen sofort eher die Marken als die anderen Objekte. Vor allem Mc Donalds ist bei allen Kindern bekannt – das liegt am Spielzeug vom Happy Meal. 95% der Kundinnen und Kunden kommen nur zu der Fast-Food-Kette aufgrund der Kinder. Es gab eine Studie, wo eine Box ähnlich wie bei Mc Donalds aussah mit Pommes auf der Verpackung und eine ohne Pommes auf der Verpackung. Die Kinder waren der Meinung, dass die Pommes, wo sie dachten, jene sind von Mc Donalds besser schmecken. Es waren aber in beiden Boxen dieselben Pommes drinnen.
Eine andere Studie mittels MRI unterstützt ebenfalls die Markenverbundenheit in unserem Gehirn. Den Testpersonen wurde während dem Scan ein Pepsi und ein Cola angeboten wurde, ohne ihnen zu sagen, welches davon welches ist. Die Mehrheit davon sagte, dass Pepsi besser schmeckt. Wurde den Testpersonen aber im Vorfeld gesagt, welche Dose welche ist, behauptete 75%, dass Cola besser schmeckt. Damit kristallisiert sich heraus, dass sobald man Informationen zu der Marke hat, sich das Muster unserer Gehirnaktivitäten verändert. Unternehmen wollen den präfrontalen Cortex ansprechen, wo nicht nur der rationale Teil ist, dort werden auch die Emotionen reguliert.
Die Tests und Experimente gehen so weit, dass sogar Düfte in Restaurants getestet werden, die kaufende Personen ansprechen sollen. Somit soll die Markenwahrnehmung erweitert werden. Der Grund dafür ist, dass Geruch der einzige Sinn ist, der nicht den rationalen Bereich unseres Gehirns durchläuft, sondern direkt in den emotionalen Bereich übergeht. Somit hat man gar keine Chance, selbst wenn man sich gegen die Manipulation aktiv wehren möchte.
Eine Studie dazu bestätigt diese Annahme. Ein Einzelhandel hat künstliches Parfum unter die Öffnung der Waschmittel-Marke Ariel platziert. Danach stiegen die Verkaufszahlen um 70%. Unternehmen testen laufend, wie sich neue Werbespots, Verpackungen, Gerüche auswirken. Sie möchten dadurch im Gehirn das Belohnungssystem aktivieren, welches im limbischen System ist. Tief drinnen dort befindet sich das Belohnungssystem, nucleus accumbens, wo viele Dopamin-Neuronen sind. Dopamin ist das „Feel-good“ Molekül, dass auch beispielsweise beim Geschlechtsverkehr oder bei der Einnahme von Kokain ausgeschüttet wird. Die Unternehmen wollen ergo die Lustbereiche des Gehirns beim Kauf aktivieren.
Ein anderes Unternehmen, welches Verkaufspersonen schult, möchte den Urinstinkt bzw. Überlebensinstinkt im Gehirn wecken – reptilian brain. Das ist der älteste und primitivste Teil im Gehirn. Somit soll das Kaufverhalten mit Unterbewussten verlinkt werden.
Links:
https://flexikon.doccheck.com/de/Präfrontaler_Cortex
https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/dreieiniges-gehirn/3014
https://www.sciencedirect.com/topics/neuroscience/triune-brain