Im Zuge meines Themas bin ich auf den Podcast „Wirtschaftspsychologie“ von Dipl. Psych. Eskil Burck auf Spotify gestoßen und habe mir ein paar spannende Folgen rausgesucht und zusammengefasst. Der Fokus liegt auf der Reihe des Themas „Mere-Exposure Effekt“.
„Beeinflusst uns Werbung auch dann, wenn wir uns nicht an sei erinnern können?“
Die Podcast-Folge behandelt die alltägliche Beiläufigkeit von Werbung, die oft unbewusst wahrgenommen wird, sei es am Computer, im Fernsehen oder auf der Straße. Die Frage, ob diese Werbung tatsächlich wirksam ist, führt zu einer Diskussion über den Mere-Exposure-Effekt und den Foot-in-the-Door-Effekt. Eine Studie aus dem Jahr 1997 untersucht, ob beiläufige Werbung die Bereitschaft beeinflusst, bestimmte Produkte zu kaufen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, beiläufig präsentierte Produkte zu kaufen, fast verdoppelt ist. Interessanterweise erinnern sich die Teilnehmer nicht bewusst an die Werbung, was den Mere-Exposure-Effekt erklären könnte. Die Folge wird beeindet mit der Frage, ob diese Effekte in der Werbung wirklich funktionieren.
„Werbepsychologie: Machen wir unbewusste Werbung für Markenprodukte, wenn wir sie benutzen?“
Der Text diskutiert, wie der Mere-Exposure-Effekt auch auftreten kann, wenn Menschen nicht direkt mit typischer Werbung konfrontiert werden, sondern wenn sie beiläufig bestimmte Produkte nutzen und sie sichtbar platzieren. Eine Studie von Ferraro und Kollegen aus dem Jahr 2009 zeigt, dass Menschen dazu neigen, Produkte zu bevorzugen, die sie häufig beiläufig gesehen haben. In einem Experiment wurden 126 Studenten Bilder von Menschen in alltäglichen Situationen gezeigt, wobei bestimmte Personen mit einer bestimmten Getränkemarke abgebildet wurden. Die Teilnehmer, die sich nicht an die Marke erinnern konnten, bevorzugten dennoch in signifikant höherem Maße die beworbene Flasche, wobei der Mere-Exposure-Effekt am stärksten zu wirken scheint, wenn die Erinnerung an die Exposition fehlt.
Werbepsychologie: Wie wirken Werbeplakate?
Die vorgestellte Studie aus Erlangen, Deutschland, wurde von Romy Blüher und Sabine Pahl im Jahr 2007 durchgeführt und befasst sich mit dem Mere-Exposure-Effekt und der Produktwahl. Es handelte sich um ein Feldexperiment im Schlossgarten von Erlangen, bei dem Passanten (75 insgesamt) nach ihrer Kenntnis von Sehenswürdigkeiten befragt wurden. Die Teilnehmer erhielten unterschiedliche Fotomappen, wobei in einer Gruppe Werbeplakate für Pfeffi, einem Pfefferminzbonbon, beiläufig präsentiert wurden. Eine andere Gruppe sah Citro-Werbung, und eine dritte Gruppe hatte keine Plakate (Kontrollgruppe). Als Belohnung durften die Teilnehmer zwischen den beiden Bonbonmarken wählen. Ergebnisse zeigten, dass diejenigen, die häufiger Pfeffi-Plakate gesehen hatten, sich in der Produktwahl auch häufiger für das Pfefferminzbonbon entschieden.
Werbepsychologie: Der Mere-Exposure Effekt – Kann man sich wehren?
Die vorgestellte Studie aus dem Jahr 2007 untersucht den Mere-Exposure-Effekt in Bezug auf Werbung und prüft, ob eine Warnung vor diesem Effekt ihn verhindern kann. In Experiment 1 lasen 232 Studenten einen Artikel über Online-Bildung, begleitet von Bannerwerbung für Pretec Digitalkameras. Die Werbung wurde unterschiedlich oft gezeigt. Ergebnisse zeigten, dass die Werbung besser bewertet wurde, je häufiger sie präsentiert wurde, auch wenn sich die Teilnehmer nicht daran erinnern konnten. In Experiment 2 hörten 304 Studenten meditative Musik während des Lesens, um die Erinnerung an die Werbung zu beeinträchtigen. Eine Warnung vor der Musik wurde in verschiedenen Varianten gegeben. Ergebnisse zeigten, dass der Mere-Exposure-Effekt bei einer generellen Warnung und Abwesenheit einer Warnung beobachtet wurde, während spezifischere Warnungen den Effekt verhinderten. Dies betont die Bedeutung von Verarbeitungsflüssigkeit und positiven Emotionen beim Mere-Exposure-Effekt.