Wie schneiden gedruckte Medien im Gegensatz zu digitalen im Bezug auf Nachhaltigkeit ab? Sind digitale Medien wirklich ökologischer als Printprodukte? Das sind Umweltfragen, deren Antworten auf den ersten Blick scheinbar klar zugunsten digitaler Medien ausfallen; denn Gedrucktes bedarf schließlich Rohstoffe und diese landen irgendwann im Müll. Doch ganz so einfach ist es nicht. In den folgenden Blogposts werden Print- und Digitalmedien hinsichtlich ihrer Ökobilanz verglichen. In diesem liegt der Fokus auf dem Wasserverbrauch.
Wasser
Die Wasserbilanz verdeutlicht, wie viel Wasser für die Produktion von Print- und Digitalmedien in sämtlichen Herstellungsschritten benötigt wird. Diese Produktbetrachtung nennt sich virtuelles Wasser – Dieses Wasser wird nur zu einem sehr geringen Teil im Produkt selbst gespeichert, sondern verteilt sich über die gesamte Wertschöpfungskette: Von der Rohstoffgewinnung, über die Herstellung bis zur Nutzung und Entsorgung/Rezyklierung.
Ein Computer benötigt etwa 20.000 Liter Wasser für dessen Herstellung. Das sind etwa 133 Badewannen voll Wasser. Die Produktion eines Blatts Frischfaserpapier im Format DIN A4 verbraucht etwa 10 Liter Wasser, wenn es aus Holz hergestellt wird. Recyclingpapier hingegen hat einen sehr viel kleineren Wasserfußabdruck von etwa 20 Litern pro Kilo bzw. 100 ml pro DIN-A4-Blatt.
Vergleich der Wasserbilanzen: Auch hier gestaltet sich der Vergleich schwierig, da es wieder stark auf das Nutzungs- und Konsumverhalten ankommt. Auf den ersten Blick scheint das Papier eindeutig im Vorteil zu sein. Doch zum einen besteht ein Papierprodukt zumeist nicht nur aus einem Blatt Papier und zum anderen wird ein Computer oftmals über Jahre genutzt. Digitale Medien unterliegen indes einem steten technischen Innovationsfortschritt, sodass beispielsweise Apple jedes Jahr mehrere neue Modelle herausbringt. Die Wasserbilanz solch eines Smartphones kann sich somit kaum als nachhaltig erweisen, wenn die Nutzer:in technisch stets auf dem neuesten Stand bleiben möchte.