Heute gibt es einen sehr persönlichen Einblick in meine eigene Werbepsyche. Es passt perfekt zu diesem Wochenende und generell zu dieser Zeit. Denn ich habe mich selbst erwischt unter großen Einfluss und Manipulation von Werbung zu stehen. Gestern war der besagte Black Friday. Aber mache Geschäfte verlängern diesen auf das Wochenende oder eine ganze Woche. Auf jeden Fall bin natürlich auch ich befangen von der Schnäppchenjagt. Aber wieso eigentlich. Nur weil es heißt „hol dir dies, hol dir jenes“, „verpasse nicht die besten Deals“ soll ich sofort hinrennen und es holen?
Irgendwie ist es lustig, weil ich selbst seit vielen Jahren Werbung produziere und für Kunden genau dieses Erlebnis erzielen will – Profit, Profit, Profit. Aber ich selbst hasse es, wenn ich in so was hineintappe. Das gleiche ist es mit Gutscheinen. Sobald man einen Gutschein hat, fühlt man sich gezwungen diesen so bald wie möglich einzulösen. Auch wenn man vielleicht gar nichts konkretes benötigt, aber trotzdem hat man ein schlechtes Gewissen, wenn man ihn verfallen lässt.
Genau so geht es mir heute. Ich habe ein paar Gutscheine herumliegen und zusätzlich gibt es noch einige gute Deals in der Stadt. Eigentlich wollte ich vorhin zusammenpacken und bummeln gehen. Es gibt schon Dinge, die ich wirklich brauche, aber ich hasse nichts mehr als mit einem Wiederwillen einkaufen zu gehen. Bei einem Telefonat mit meinen Eltern haben sie mir gesagt, dass ich mich gerade in der typischen Beeinflussung durch Werbung befinde und überlegen soll, ob ich Teil davon sein will. Obwohl ich genau weiß, wie die Werbung es macht, Personen zu lenken, passiert es mir selbst auch. Irgendwie spannend.
Auf jeden Fall habe ich gerade für mich beschlossen, heute nicht einkaufen zu gehen. Können mich die Gutscheine und Deals doch gerne haben. Ich will mich nicht von anderen beeinflussen lassen, wann ich was um wie viel kaufen werde. Es werden noch andere Deals kommen. Und wenn nicht, dann eben nicht.