Themenexkurs: der Shower Effect und Methoden zur Kreativität, indem man nicht kreativ ist

Da ich als Werkstück zu meiner Masterarbeit gerne ein Guide- bzw. Workbook machen möchte, das mit interaktiven Elementen, Storytelling und Illustrationen Designer*Innen Wissen, neue Eindrücke und Inspirationen zu einem Thema verleiht, habe ich nun eine andere Idee, von welchem Thema dieses Buch handeln könnte. Zuvor war mein Plan, ein Guidebook direkt über Storytelling zu machen, jedoch gibt es auch andere Themen, die ich mir gut als Guidebook vorstellen kann.

Ich habe mich vor Kurzem in das Konzept von entspannter Kreativität eingelesen, bei dem es darum geht, dass gute kreative Ideen häufig dann auftauchen, wenn man entspannt ist, etwas anderes tut und nicht verzweifelt versucht, eine Idee zu finden. Bestimmt ist jeder und jedem von uns schon einmal eine entscheidende Idee für ein Projekt beim Duschen, Kochen oder Aufräumen eingefallen, obwohl man gar nicht vor hatte, überhaupt an das Projekt zu denken. Dies ist ein bekanntes psychologisches Phänomen, das ich spannend finde, weswegen ich mir denke, dass ein Buch, welches dabei hilft, dieses Konzept als Designer*in gezielt zu nutzen, bestimmt hilfreich wäre.

Dabei habe ich den Aritkel “Why do we get our best ideas in the shower?” der Washington Post spannend gefunden. Der Artikel betont die kreative Wirkung von Momenten der Entspannung, insbesondere während Aktivitäten wie Duschen. Diese “Duscheffekt”-Momente können auch außerhalb der Dusche auftreten und führen oft zu bedeutenden kreativen Gedanken. Eine Studie mit Schriftstellern und Physikern zeigte, dass 20 Prozent ihrer kreativsten Ideen während anderer Tätigkeiten entstanden, wie Geschirrspülen oder Duschen, und diese Ideen wurden als genauso kreativ und wichtig eingeschätzt wie die am Arbeitsplatz.

Die kreative Wirkung des “Duscheffekts” wird auf das Phänomen des “Mind-Wandering” zurückgeführt, bei dem Gedanken abseits der aktuellen Aufgabe schweifen. Anders als negatives Mind-Wandering kann “Mind-Wondering” – spielerisches, neugieriges Denken – tatsächlich förderlich für die Kreativität sein. Studien zeigen, dass es einen “Sweet Spot” gibt, bei dem eine mäßig ansprechende Aktivität die kreative Denkfähigkeit steigert, ohne sie zu langweilig oder zu anspruchsvoll zu machen. Die Forschung weist darauf hin, dass kreative Gedanken oft aus dem “default mode network” (DMN) des Gehirns entstehen, insbesondere während des Mind-Wandering.

Abschließend gibt der Artikel Tipps, wie man den “Duscheffekt” zur Verbesserung der Kreativität nutzen kann: regelmäßige Pausen gönnen, die Umgebung ändern, Durchhaltevermögen entwickeln und darüber nachdenken, welche Aktivitäten den Geist in einen kreativen Modus versetzen.

Ich werde dieses Thema weiterhin verfolgen und vielleicht mache ich es auch zum Thema meines zukünftigen Guidebooks.

Quelle:

https://www.washingtonpost.com/wellness/2023/01/12/shower-thoughts-creativity-brain/

Weitere interessante Artikel zum Thema:

https://www.psychologytoday.com/us/blog/automatic-you/202309/when-do-you-feel-most-creative-why-ideas-bloom-at-bedtime

https://design.org/why-your-best-ideas-come-to-you-in-the-shower/

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