„Der Bergfilm – diachrone Analyse eines Genres“ von Annika Wolfsteiner (analysiert von Hannah Drobir)

Nachdem es im Bereich Drehplanung keine einzige und im Bergfilmbereich nur eine Arbeit mit online Zugang gibt, blieb mir leider nichts anderes über, als eine Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 zu analysieren. Die Autorin Annika Wolfsteiner hat mit dieser Arbeit den Grad Magistra der Naturwissenschaften (Mag. rer. nat.) angestrebt, welcher leider mit unserem Designzugang nur wenig zu tun hat. Aber wie gesagt, war das die einzige Möglichkeit für mich, diese Aufgabe zu erledigen. Fangen wir also an.


Gestaltungshöhe

Die Arbeit ist ganz klar in einem institutsinternen Schema verfasst. Es gibt keine besonderen Designelemente, die hervorgehoben werden könnten. Die Kapitelüberschriften sind immer in Blockbuchstaben geschrieben, der Fließtext sans-serif und direkte Zitate sind, wie man es aus anderen Hochschulschriften kennt, eingerückt und mir einem anderen Zeilenabstand. Es werden in der gesamten Arbeit keine Bilder verwendet, das Cover ist schwarz-weiß. Der einzige etwas aufregendere Teil sind die drei Tabellen, die enthalten sind. Diese sind erfrischend, aber vom Design her auch so basic wie sie nur sein könnten.


Innovationsgrad

Nachdem die Arbeit eine reine Analysearbeit ohne eigenes Werkstück ist, bleibt dieser Punkt auch sehr unzufriedenstellend beantwortet. Man kann nicht wirklich eine Form von Innovation entdecken. Maximal der Fakt, dass außer Wolfsteiner noch niemand genau diese Filme („Die weiße Hölle vom Piz Palü“, „Der Berg ruft“ und „Nordwand“) miteinander analytisch verglichen hat.


Selbstständigkeit

Ich bin mir nicht ganz sicher, was mit diesem Unterpunkt gemeint ist. Wenn es um Alleinstellungsmerkmale geht, kann ich sagen, dass zwar das Thema an sich nicht wirklich viel Konkurrenz mit sich bringt, der Text allerdings an jegliche andere Abschlussarbeit erinnert.

Der Begriff „Independence“ kann allerdings auch so verstanden werden, dass er beschreibt, ob die Arbeit als einzige Quelle ausreicht, um alle Informationen zu haben. Quasi als ob sie unabhängig von ihren Quellen wäre. Mal abgesehen davon, dass ich glaube, dass keine Wissenschaftliche Arbeit mit Quellen unabhängig von diesen sein kann, finde ich, dass Wolfsteiner hier trotzdem gut gearbeitet hat. Ich habe mir bis jetzt noch nicht wirklich viel im Bereich Bergfilm durchgelesen und hatte keine Probleme mit nicht vorhandenem Vorwissen. Ich finde, die Hauptpunkte wurden sehr gut aus den Quellen (sowohl aus den wissenschaftlichen als auch aus den rein visuellen) herausgearbeitet.


Gliederung und Struktur

Meiner Meinung nach ist die Arbeit sehr gut strukturiert. Man bekommt zuerst alle nötigen Hintergrundinformationen, bevor es schließlich in den Analyseteil (also dem Teil der wohl am ähnlichsten zu unseren praktischen Teilen ist) geht. Bis auf das erste Kapitel (Historischer Überblick: Alpinismus) und die Analysen der Filme gibt es immer nur drei Unterpunkte, was grundsätzlich für eine gut durchdachte Strukturierung spricht.


Kommunikationsgrad

Ich denke, das mit diesem Punkt der Schreibstil gemeint ist. Wenn man über diesen spricht, hat Wolfsteiner hier eine sehr gute Arbeit geleistet. Beim Lesen der Arbeit hatte ich nie Schwierigkeiten mit ewig langen Sätzen genauso wenig wie mit einer übertriebenen Verwendung von Fachbegriffen. Meiner Meinung nach hat die Autorin hier eine sehr schöne, fast schon goldene Mitte gefunden und ich werde mich definitiv von ihr inspirieren lassen.


Umfang der Arbeit

Die Arbeit ist 111 Seiten lang und entspricht somit einer durchschnittlichen Diplomarbeit. Ich finde, dass in dieser Länge alle besprochenen Themen gut abgearbeitet, hinterfragt und neu beleuchtet werden.


Orthografie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

Zu diesem Punkt kann ich nicht viel sagen, da ich während dem Lesen der Arbeit auf keinen einzigen Rechtschreibfehler gestoßen bin. Es war vielleicht der ein oder andere Beistrichfehler dabei, allerdings sind diese Regelungen in der deutschen Sprache mittlerweile schon so dehnbar, dass ich mir da nie ganz sicher bin. Wie auch immer, es gab keinen Fehler, der so gravierend war, dass er meinen Lesefluss gestört hätte.


Literatur

Am Ende der Arbeit befinden sich etwas mehr als 6 Seiten mit bibliographischen Quellen. Ich finde, dass das eine gute Anzahl für die Länge der Arbeit (111 Seiten) ist. Im Fließtext hat die Autorin mit Fußnoten gearbeitet.

Strukturiert wurden die Quellen je nachdem ob sie Internetquellen, audiovisuelle Quellen, oder Standardquellen sind. Innerhalb dieser Kategorien sind die Angaben jeweils alphabetisch geordnet.


Bibliografische Angabe im Chicago Stil

Wolfsteiner, Annika. „Der Bergfilm – diachrone Analyse eines Genres“ Diplomarbeit, Universität Wien, 2012.

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