Impuls 8: Und plötzlich macht es Klick! Das Handwerk der Kreativität – oder wie die guten Ideen in den Kopf machen (Buch)

Im Buch geht Bas Kast der Frage nach wie Kreativität entsteht und wie gute Ideen entstehen. Der Weg setzt sich aus verschiedenen theoretischen Ansätzen, sowie auch eigenen Experimenten auseinander.

Kapitel 1: Das Ungewohnte beflügelt die Fantasie

Die VR-Cafeteria

Nach einer kurzen Einleitung beginnt Bas Kast über den ersten Versuch zu erzählen. Er erzählt von der VR-Cafeteria in der die physikalischen Eigenschaften von der Realität abweichen von der niederländischen Wissenschaftlerin Simone. M. Ritter. Die Cafeteria bringt in unserem Hirn einen Schemaverstoß. So kommen uns wieder neuwertige Ideen. Er erklärt aber, dass es als Erwachsener selten zu Schemaverstoßen kommt. Als Neugeborene gab es ständig Dinge wie wir zum ersten Mal meistern mussten. In unserem Alltag müssen wir uns nicht mehr wirklich anstrengen, unsere Routinen sind geplant.

Kafka

In einem anderen Experiment in Kanada gaben ein Psychologen ihren Testpersonen eine Geschichte von Kafka zu lesen. Die eine Gruppe bekommt eine nur leicht modifizierte Version von Kafkas „Landarzt“ zu lesen. Die andere Gruppe bekam eine Art leichte Hollywood-Verfassung der Geschichten. Weit weg von den skurrilen Ereignissen die sich eigentlich in Kafkas Geschichten ereignen. Die Testgruppen bekamen danach eine 45 Buchstabenfolgen, mit der Anregung, dass eine heimliche Systematik daran verborgen liegt. Die Leser:innen von der tatsächlichen Kafka-Geschichte schnitten doppelt so gut ab wie ihre Kontrollgruppe.

Das Kerzenexperiment von Duncker

(dieses habe ich in meinem letzten Blog schon beschrieben)

Reisen

Ein längerer Auslandsaufenthalt soll einem Kreativitäts-Intensivkurs gleichen. Auch verschiedene Sprachen zu lernen kann helfen. Eine russisch-amerikanische Forscherin namens Lera Boroditsky von der Standford University hat das Phänomen nachgegangen, dass unterschiedliche Gegenstände in unterschiedlichen Sprachen verschiedenen Geschlechtern zugeordnet werden. In einem Versuch mussten Testpersonen auf Englisch Adjektive aufzählen, die sie mit dem Gegenstand verbinden. Deutsche schrieben zu „bridge“ also im Deutschen „die Brücke“ Adjektive wie schön, elegant, zierlich, friedlich,… wohingegen Sapnier:innen zu „bridge“, spanisch „el puente“ Adjektive wie kräftig, groß, stark,… aufzählten. Anhand dieses und anderen Experimenten könnte man sagen, dass unsere Muttersprache unser Denken in eine bestimmte Richtung lenkt. Macht eine Person deren Muttersprache Deutsch und Spanisch ist den Test, lassen sich weniger klare Muster erkennen. Die Antworten sind offener und vielfältiger.

Ein umfangreiches soziales Umfeld

Zusammengefasst kann man sagen, dass es der eigenen Kreativität hilft, wenn man sich mit Leuten umgibt die andere Gedanken pflegen, und eingefahrene Schemata widerlegen und erweitern.


Weiterführende Quellen:

https://www.tagesspiegel.de/wissen/die-kraft-des-absurden-2223877.html

https://www.forbes.at/artikel/wirklichkeiten-konstruieren.html

https://www.researchgate.net/profile/Simone-Ritter

Chancen & Risiken von KI für Diverität und Inklusion

In dem Artikel “How generative AI can make design more inclusive” wird deutlich, wie generative KI das Potenzial hat, die Barrierefreiheit im Design zu verbessern und eine inklusivere digitale Landschaft zu schaffen. Diese Entwicklung ist von entscheidender Bedeutung, da sie dazu beiträgt, die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen besser zu erfüllen und gleichzeitig die Benutzererfahrung für alle zu verbessern.

Durch den Einsatz von generativer KI können Entwickler und Designer Inhalte erstellen, die individuell auf die einzigartigen Bedürfnisse einzelner Benutzer zugeschnitten sind. Zum Beispiel ermöglichen KI-gesteuerte Sprache-zu-Text-Anwendungen eine revolutionäre Kommunikation für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen. Darüber hinaus kann generative KI dazu beitragen, dass Nutzer von assistiver Technologie ähnliche Erfahrungen wie sehende Nutzer machen können, indem sie Text-zu-Sprache und Bild-zu-Text-Erklärungen erstellt, die es ihnen ermöglichen, komplexe visuelle Informationen zu erfassen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass generative KI bei der Bewertung von Websites und Software auf die Einhaltung von Barrierefreiheitsstandards wie den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 in Großbritannien unterstützen kann. Früher waren diese Bewertungen auf manuelle Inspektionen angewiesen, die anfällig für menschliche Fehler waren. KI-Algorithmen können nun Barrierefreiheitsprobleme wie Textlesbarkeit, Navigationsprobleme und Farbkontrastprobleme identifizieren und Entwicklern und Designern helfen, Barrierefreiheitsprobleme zu beheben, wenn sie auftreten.

Insgesamt trägt die Nutzung von KI im Design dazu bei, die digitale Welt für alle zugänglicher zu machen und die Inklusion zu fördern. Durch den Fokus auf Barrierefreiheit können Designer sicherstellen, dass ihre Produkte von einer breiteren Palette von Benutzern genutzt werden können, und gleichzeitig die Benutzererfahrung für alle verbessern.

Die potenziellen Risiken von KI für Diversität und Inklusion im Design

Während die Verwendung von generativer KI im Design zweifellos einige Vorteile bietet, gibt es auch potenzielle Risiken und Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen.

Eine mögliche Gefahr besteht darin, dass die Verwendung von KI dazu führen kann, dass Designer und Entwickler sich zu stark auf automatisierte Lösungen verlassen und die individuellen Bedürfnisse von Benutzern mit Behinderungen vernachlässigen. Wenn KI-Algorithmen nicht richtig trainiert oder konfiguriert werden, könnten sie dazu führen, dass Barrierefreiheitsprobleme übersehen werden oder unangemessene Lösungen vorschlagen, die die Benutzererfahrung beeinträchtigen.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass KI-Algorithmen unbewusste Vorurteile oder Diskriminierung reproduzieren, insbesondere wenn sie auf Daten trainiert werden, die bereits Vorurteile enthalten. Dies könnte dazu führen, dass bestimmte Gruppen von Benutzern weiterhin benachteiligt werden, anstatt dass die Inklusion gefördert wird.

Schließlich kann die Einführung von KI-gesteuerten Lösungen dazu führen, dass traditionelle manuelle Arbeitsplätze im Bereich der Barrierefreiheit und des Designreviews überflüssig werden, was zu Arbeitsplatzverlusten und einer Verringerung der Vielfalt in der Branche führen könnte.

Insgesamt ist es wichtig, die potenziellen Risiken von KI im Design sorgfältig abzuwägen und sicherzustellen, dass sie verantwortungsvoll eingesetzt wird, um die Inklusion und Vielfalt zu fördern, anstatt sie zu gefährden.

Artikel zu diesem Thema:
https://www.creativebloq.com/features/generative-ai-accessibility

Mario Pricken

Wer ist Mario Pricken?

Er zählt zu den international gefragtesten Experten, im Thema Kreativität, Ideenmanagement, sowie Strategieentwicklung und Innovation. Pricken hat Kreativität neu gedacht. Zusammen mit der Fraunhofer-Gesellschaft, Europas größter Forschungseinrichtung, kreiert Pricken neue Innovationsprozesse für Ingenieure und Forscher und unterrichtete als Universitätslektor an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Für internationale Unternehmen namenhaften Agenturen, Designfirmen und Fernsehstationen ist er als Innovation Director tätig.


Publikationen:

  • Kribbeln im Kopf

Mehr dazu: https://mariopricken.com/kribbeln-im-kopf/

  • Think outside the frame

Mehr dazu: https://mariopricken.com/think-outside-the-frame/

  • Die Aura des Wertvollen

Mehr dazu: https://mariopricken.com/die-aura-des-wertvollen/

  • Visual Creativity: Kreativitätstechniken für neue Bildwelten in Werbung, 3D-Animation & Games-Industrie.

Mehr dazu: https://mariopricken.com/visual-creativity/

  • Clou: Strategisches Ideenmanagement in den Creative Industries.

Mehr dazu: https://mariopricken.com/clou/


Toolboxes:

  • Love-Brands & Campaigns

99 Trigger-Fragen für Kreativteams aus Marketing, Werbung, Medien und Design.

https://mariopricken.com/love-brands-campaigns/

Impuls 8 – »Ted-Talks«

Tales of creativity and play – Tim Brown

In dem TED-Talk »Tales of creativity and play« spricht Tim Brown, CEO von IDEO (einem Design- und Innovationsunternehmen), über die Bedeutung von Verspieltheit für Kreativität. Er teilt eine Übung zur schnellen Zeichnung und betont die häufige Angst vor Bewertung bei Erwachsenen. Brown unterstreicht, dass Kinder in spielerischen Aktivitäten frei von Angst sind, während Erwachsene sich oft vor der Meinung anderer fürchten.

Er erklärt, wie eine spielerische Umgebung am Arbeitsplatz Kreativität fördert und erwähnt verschiedene kreative Arbeitsumgebungen. Brown führt das Konzept des »Mit-den-Händen-Denkens« ein, bei dem schnelle Prototypen genutzt werden, um Ideen voranzubringen. Er betont die Bedeutung von physischem Prototyping im kreativen Prozess.

Der Sprecher diskutiert die Rolle des Rollenspiels im Design und ermutigt Designer:innen, sich in die Benutzererfahrung einzufühlen. Brown spricht über Regeln beim Spielen und wie sie eine positive Dynamik schaffen. Er schließt mit der Betonung der Verflechtung von Vertrauen und Kreativität.

Link zum Ted-Talk: 

• How burnout makes us less creative – Rahaf Harfoush

Der TED-Talk »How burnout makes us less creative« von Rahaf Harfoush thematisiert die persönliche Erfahrung der Sprecherin, die aufgrund einer übersteigerten Produktivitätsobsession einen Burnout erlebte. Sie beschreibt Symptome wie Schlaflosigkeit, Gewichtszunahme und Haarausfall. Kritisch betrachtet sie die gegenwärtige Kultur, in der Menschen Stunden mit dem Testen von Produktivitätshacks und Apps verbringen, die oft mehr schaden als nützen.

Historische Produktivitätssysteme aus der industriellen Revolution, die auf konstanter Leistung basieren, werden hinterfragt. In einer Wissensgesellschaft sind Aufgaben abstrakter, schwer messbar und erfordern kreatives Denken. Die Sprecherin argumentiert, dass gängige Modelle, die ständige Produktivität fordern, der Kreativität entgegenstehen. Die Notwendigkeit von Ruhephasen für das Gehirn wird betont, um Ideen zu generieren und die mentale Gesundheit zu fördern.

Die Sprecherin hebt hervor, wie die Kultur des ständigen Arbeitens mit dem Selbstwertgefühl verflochten ist. Viele nehmen nicht einmal ihren bezahlten Urlaub in Anspruch. Sie plädiert nicht gegen Produktivität, sondern für Systeme, die mit Kreativität harmonieren. Es gibt keine schnelle Lösung, sondern die Notwendigkeit, persönliche Überzeugungen über Arbeit zu hinterfragen.

Abschließend fordert die Sprecherin dazu auf, Mythologien zu zerlegen, alte Ansichten herauszufordern und persönliche Narrative zu identifizieren. Sie ermutigt dazu, individuelle kreative Rhythmen zu erkennen und aufzuhören, wie Maschinen zu arbeiten.

Link zum Ted-Talk:

• The left brain vs. Right brain myth – Elizabeth Waters

Der Ted-Talk »The left brain vs. Right brain myth« von Elizabeth Waters entlarvt die weit verbreitete Annahme über die Aufteilung der Gehirnhälften in Logik (links) und Kreativität (rechts) als Mythos ohne wissenschaftliche Grundlage. Die rechte und linke Hälfte des Gehirns kontrollieren zwar unterschiedliche Körperfunktionen wie Bewegung und Sehen, doch die Idee, dass Logik und Kreativität auf verschiedene Gehirnhälften verteilt sind, ist irreführend.

Die Ursprünge dieses Missverständnisses reichen zurück ins 19. Jahrhundert, als Neurologen wie Broca und Wernicke feststellten, dass Schädigungen in bestimmten Bereichen der linken Hemisphäre mit Sprachproblemen einhergingen. Diese Erkenntnis führte zu der Annahme, dass die linke Hemisphäre für die Sprache zuständig sei. Die Vorstellung von einem logischen linken und einer emotionalen rechten Hemisphäre wurde populär, besonders durch literarische Werke wie »Dr. Jekyll and Mr. Hyde«.

Jedoch widerlegen Untersuchungen von Patienten ohne eine Hemisphäre oder mit getrennten Hemisphären die Idee einer klaren Trennung von Logik und Kreativität. Es gibt keine Beweise dafür, dass Menschen dominante Gehirnhälften haben. Zwar mag eine Seite bei bestimmten Funktionen aktiver sein, dies variiert jedoch nach Funktion und nicht nach Person. Zudem zeigt sich, dass Kreativität und Logik oft Hand in Hand gehen, und komplexe Aufgaben beide Aspekte des Gehirns erfordern.

Zusammenfassend betont die Sprecherin, dass die Vorstellung von einer klaren Trennung der Gehirnhälften in Bezug auf Logik und Kreativität nicht den wissenschaftlichen Fakten entspricht und dass nahezu jede Leistung von Kreativität und Logik die Funktion des gesamten Gehirns widerspiegelt.

Link zum Ted-Talk: 

• Do schools kill creativity? – Sir Ken Robinson

Sir Ken Robinson präsentiert in seinem TED-Talk »Do schools kill creativity?« eine kraftvolle Botschaft über die Notwendigkeit, Kreativität in der Bildung ebenso zu schätzen wie traditionelle Fähigkeiten wie Lesen und Schreiben. Er beginnt mit der Feststellung, dass unser gegenwärtiges Bildungssystem die Vielfalt menschlicher Intelligenz oft ignoriert und Kinder dazu bringt, ihre natürlichen Talente zu vernachlässigen. Er betont, dass Kreativität nicht nur im künstlerischen Kontext relevant ist, sondern in allen Lebensbereichen, besonders vor dem Hintergrund sich wandelnder globaler Realitäten.

Sir Ken Robinson argumentiert, dass der Fokus auf akademische Fähigkeiten und standardisierte Tests die kreativen Potenziale der Schüler:innen unterdrückt. Er illustriert dies mit einer inspirierenden Geschichte von Gillian Lynne, einer Choreografin, die als Kind als lernbehindert galt, bis ein aufmerksamer Fachmann ihre Leidenschaft für das Tanzen entdeckte. Dieses Beispiel zeigt, wie traditionelle Schulsysteme oft nicht die Fähigkeiten und Begabungen aller Kinder erfassen.

Der Redner fordert eine radikale Neugestaltung des Bildungssystems, um die kreativen Fähigkeiten der Schüler:innen zu fördern und ihre individuellen Talente zu würdigen. Er unterstreicht die Bedeutung eines ganzheitlichen Bildungsansatzes, der die kreative Intelligenz genauso schätzt wie andere Formen von Intelligenz. Robinson warnt davor, dass die Zukunft davon abhängt, wie gut wir die kreativen Potenziale unserer Kinder erkennen und entwickeln, um den Herausforderungen einer sich schnell verändernden Welt zu begegnen.

Link zum Ted-Talk: 

Impuls 7 – »Exposure / Double Exposure«

»Exposure« sowie »Double Exposure« ist eine zwei Phasen Ausstellung von Camera Austria. Der erste Teil »Exposure« wurde separat vom aktuellen Teil »Double Exposure« vorgestellt. In dem ersten Teil »Exposure« geht es um folgende Fragestellungen: „Welche technischen und sozialen Bedingungen bestimmen Fotografie heute? Welche historischen Vorstellungen ihrer Effekte und Bedeutungen wirken noch immer in ihr nach? Und wie lassen sich die mit fotografischen Arbeiten verbundenen Kontexte und Formen der Wissensproduktion in eine zeitgenössische kuratorische Praxis übersetzen?“

Der zweite Teil »Double Exposure« dient als Kommentar und Weiterführung des ersten Teils, welcher Vergleich zum fotografischen Thema Doppelbelichtung darstellt. In der Ausstellung werden verschiedene Fotografien sowie Techniken dargestellt. Die Bilder werden vorwiegend als Ausdrucke präsentiert.

Bezogen auf analoger Gestaltung ist Fotografie besonders spannend, da man etwas analoges digitalisiert um es anschließend wieder analog zu präsentieren. Ebenso wurden beleuchtete Boxen aufgestellt, in der die Fotos auf Folien von unten beleuchtet wurden und eine völlig andere Vorstellungsform darstellten. In der Mitte des Raums wurden auf einer etwas erhöhten Plattform verschiedene Metallgegenstände (wir hätten sie als Kerzenständer identifiziert) präsentiert. Jedoch war uns der Zusammenhang zu Fotografie sowie zu der Ausstellung im speziellen nicht eindeutig klar.  

Die Ausstellung präsentierte eine interessante Reihe an Darstellungsformen und völlig unterschiedliche fotografische Projekte. 

IMPULS: Crazy People 

„Crazy People“ ist eine lustige und originelle Filmkomödie, die die absurde Welt der Werbung mit Humor und Einfallsreichtum auf den Kopf stellt. Dudley Moore spielt die Hauptrolle Emory Leeson, ein Werbemanager, der einen kreativen Zusammenbruch erlebt und in einer psychiatrischen Einrichtung landet. Hier nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung, als Emory beschließt, die Wahrheit in der Werbewelt zu verbreiten.

Die Werbekampagnen, die Emory und seine Mitpatienten entwickeln, sind das Herzstück des Films. Statt der üblichen schmeichelnden Slogans setzen sie auf gnadenhafte Ehrlichkeit. Ein Beispiel ist die Kampagne für eine Autosicherheitsmarke mit dem Slogan: „Jaguar – Für Männer die gerne einen handjob von einer hübschen Frau haben wollen, die sie kaum kennen“ Diese unkonventionellen und selbstironischen Botschaften treffen den Nerv der Öffentlichkeit und sorgen für unerwartete Beliebtheit.

Eine weitere denkwürdige Kampagne zielt auf ein Kosmetikprodukt ab: „Unser Make-up macht Sie nicht schöner, aber es macht Sie teuer aussehen.“ Diese aufrichtige Herangehensweise an die Schönheitsindustrie fängt die Aufmerksamkeit ein und katapultiert die Gruppe von Patienten in den Mittelpunkt der Werbewelt.

Die Werbeslogans in „Crazy People“ sind nicht nur amüsant, sondern sie stellen auch eine subtile Kritik an der manipulativen Natur der traditionellen Werbung dar. Der Film wirft Fragen auf, wie Ehrlichkeit und Authentizität in der Marketingbranche oft geopfert werden, um ein idealisiertes Bild zu präsentieren.

Dudley Moores Performance als Emory ist mitreißend und komisch. Sein Zusammenspiel mit den anderen skurrilen Charakteren in der psychiatrischen Einrichtung verleiht dem Film eine besondere Dynamik. Während die Handlung voranschreitet, wird Emory vor die Wahl gestellt, ob er den Lockungen der traditionellen Werbewelt nachgeben oder seinen Prinzipien treu bleiben soll.

Insgesamt ist „Crazy People“ eine gelungene Satire, die nicht nur zum Lachen anregt, sondern auch zum Nachdenken über die Mechanismen der Werbung anregt. Die unkonventionellen Werbekampagnen und die ironischen Slogans machen den Film zu einem unvergesslichen Erlebnis, das die Zuschauer mit einem Augenzwinkern auf die Welt der Werbung blicken lässt.

Trailer für den Gusta: https://www.youtube.com/watch?v=B8sgkc2E5oM

Impuls 6 – »Re-Imagine the Future«

Ich besuchte die Ausstellungen zum Thema »Re-Imagine the Future« im Kunsthaus Graz.

The Other 

»The Other« ist eine Gruppenausstellung, welche sich mit den Themen Identität, Geschichte, Zugehörigkeit und Ausgrenzung befasst. Was macht uns also aus? Was macht uns als Gesellschaft, als einzelne Menschen, als Gesamtheit sowie unsere Nationalität aus? Es geht um die Auseinandersetzung mit dem „Andere“. Die Ausstellung zeigt Werke internationaler Künstler:innen die sich mit dem Thema auf verschiedene Arten beschäftigen. Es werden Geschichten widergespiegelt, Vergangenheit und Gegenwart verflochten, gesellschaftliche Systeme vorgestellt und all diese auch in Frage gestellt. 

In Bezug auf analoger Gestaltung werden analoge sowie digitale Mittel in einem ausgewogenen Maß eingesetzt. Wie bereits bei der Ausstellung in München erwähnt, ist die Übertragung von Vergangenheit häufig an analoge Überlieferungen geknüpft, um originale Artefakte zu übermitteln. Analoge Gestaltungen bieten auch die Möglichkeit direkt in das Kunstobjekt einzutauchen und ein Teil dieses zu werden, wie man an den Stoffbahnen erkennen kann. Dieses Kunstobjekt kann betreten werden und wird erst durch das Begehen vollständig erlebbar. 

Sol LeWitt’s Wall. Performed

Sol Lewitt’s Wall wurde bereits 2004 erbaut und wurde nun durch die Zusammenarbeit der ursprünglichen Crewmitglieder nochmals im Kunsthaus erbaut. Somit wird das Ausstellungsobjekt 20 Jahre später nochmals reaktiviert. Durch den Wiederaufbau werden Themen wie Vergangenheit, das Leben im Jetzt und die Zukunft reflektiert. Auch andere Künstler:innen ergänzen und bespielen die Wand mit ihren Sichtweisen darauf. Die Wand ist in einer besonderen Form im Kunsthaus angeordnet, die offen aber teilweise doch geschlossen wirkt und somit viele Fragen zum Reflektieren eröffnet. 

Für mich war es besonders relevant auf den analogen Aspekt des Objekts zu achten der hier eine maßgebliche Rolle spielt. Wenn das Objekt nicht analog in der vollen Form und Größe erbaut worden wäre, würde es die Perspektiven und Fragen nicht auf diese Weise eröffnen. Erst durch das Begehen und Erleben des Kunstobjekts wurden die Fragestellungen hautnah spürbar. 

IMPULS: Messung von Werbewirkung 

Im Kapitel 2.4 “Messung von Werbewirkung” (S. 100 bis S. 112) des Buches “Werbung” von Ingomar Kloss werden verschiedene Probleme im Zusammenhang mit der Messung von Werbewirkung behandelt. Es wird betont, dass die genaue Wirkung von Werbung schwer vorherzusagen ist, und es gibt bisher keine zuverlässige Methode, um die Werbewirkung präzise zu prognostizieren. Die Werbewirkung kann unter den Gesichtspunkten der Effizienz und Effektivität betrachtet werden, wobei es Schwierigkeiten bei der Isolierung des Einflusses der Werbung auf die Kaufentscheidung gibt.

Wirkungsinterdependenzen werden diskutiert, und es wird darauf hingewiesen, dass die Kaufentscheidung nicht allein von Werbung beeinflusst wird. Es gibt viele Informationsquellen, die den Einfluss der Werbung relativieren. Die Messung der Werbewirkung erfolgt durch kommunikative Indikatoren, basierend auf dem S-O-R-Modell.

Gegenstandsbereiche und Methoden der Wirkungsmessung werden behandelt, wobei Einstellungsänderungen und Werbeerinnerungen als zentrale Säulen betrachtet werden. Die Problematik der Langfristwirkung von Werbung, Unterscheidung zwischen Produkt- und Werbeeinstellung sowie andere situative Einflüsse werden kritisch beleuchtet.

Grundsätzliche Messprobleme bei der Werbewirkungsmessung werden in Abschnitt 2.4.4 besprochen, einschließlich Probleme bei Neueinführungen, Langfristwirkung, Testumfeld, Umfeldeffekten, Kontaktqualitäten, kreativer Umsetzung und dem “Noise level”. Es wird betont, dass die Messung auf kommunikativen Größen basiert und dass es im Einzelfall unsicher ist, was tatsächlich gemessen wird.

Abschließend werden Gesamterhebungen als Grundlage für die Mediaplanung vorgestellt, wobei die Media-Analyse (MA) und die GfK-Fernsehforschung als zentrale Instrumente im Print- und Fernsehbereich genutzt werden. Die Einschaltquoten geben Auskunft über die Quantität des eingeschalteten Fernsehens, bieten jedoch keine Informationen über die tatsächliche Höhe des Involvements der Zuschauer.

Buch: Kloss, Ingomar: Werbung. Lehr-, Studien- und Nachschlagewerk. 3. Überarb. u. erw. Aufl. München: R. Oldenbourg Verlag 2003

IMPULS 6: Inclusion & Diversity im Web-Design Artikel

Bewertung für Ihre Masterarbeit: Der Artikel könnte für meine Masterarbeit hilfreich sein,um die Geschlechtergleichgewicht in der Designbranche zu beschreiben. Der Artikel bietet praktische Einblicke in die Bemühungen eines Branchenmagazins, Vielfalt zu fördern, und beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Geschlechterbalance in der Branche. Diese könnte ich für mein Werkstück, den Leitfaden benützen.

Im Artikel “Why diversity matters in the web design industry” spricht der Chefredakteur des net magazine Oliver Lindberg das Thema der Geschlechterbalance im Web-Design an. Lindberg betont die Bedeutung von Vielfalt und setzt sich dafür ein, eine ausgewogene Geschlechterverteilung in allem, was das Magazin tut, zu reflektieren.

Das Magazin net verfolgt das Ziel, eine faire Geschlechterbalance in allem zu erreichen, was es tut. Obwohl es keine Quote gibt, setzen sie sich aktiv für die Förderung neuer Talente ein und bemühen sich um eine ausgewogene Geschlechterverteilung bei ihren Beitragenden und Jurymitgliedern.

Die Herausforderung besteht darin, neue Talente zu fördern, während gleichzeitig etablierte Persönlichkeiten berücksichtigt werden. Dies ist jedoch nicht überall der Fall, da viele Konferenzen und Auszeichnungen noch immer eine unzureichende Vielfalt aufweisen.

Das Magazin bemüht sich, eine breitere Palette von Nominierungen zu erhalten, um eine vielfältigere Liste von Preisträgern zu ermöglichen. Es wird darauf hingewiesen, dass die geringe Anzahl von Nominierungen für Frauen und andere Minderheiten ein Symptom der Branche ist.

Es wird betont, dass Vielfalt nicht nur Geschlechtervielfalt bedeutet, sondern auch die Berücksichtigung von Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt, die Förderung von Barrierefreiheit, Benutzererfahrung und inklusivem Design sowie die Ansprache von Themen wie Sexismus und psychischer Gesundheit umfasst.

Abschließend wird festgestellt, dass Vielfalt wichtig ist und jeder dazu beitragen kann, indem er bei Nominierungen an Vielfalt denkt und seine Netzwerke dazu ermutigt, dasselbe zu tun. Vorschläge zur Verbesserung des Prozesses werden ebenfalls begrüßt.

Link zum Artikel:
https://www.creativebloq.com/netmag/why-diversity-matters-web-design-industry-61410554

Weitere interessante Artikel zum Thema Inclusion & Diversity im Web-Design auf dieser Seite:
8 steps to inclusive web design: https://www.creativebloq.com/advice/8-steps-to-inclusive-web-design

The future of adaptive user interfaces is inclusive: https://www.creativebloq.com/inspiration/the-future-of-adaptive-user-interfaces

Why it’s important to build an inclusive web: https://www.creativebloq.com/javascript/why-its-important-build-inclusive-web-21410839

IMPULS: Propaganda – Wie unsere Gedanken und Gefühle gelenkt werden (Teil 2)

Dieser Blogbeitrag ist die Fortsetzung des Vortrages von Daniele Ganser, welcher sich mit dem Thema Propaganda uns dessen Auswirkungen auf die Menschen fokussierte.

Teil 6: Terroranschlag 2001
Daniele Ganser spricht über die Propaganda im Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und dem daraus resultierenden Krieg in Afghanistan. Er betont, wie die Sprache, insbesondere durch Framing, die öffentliche Meinung beeinflusst. Ganser stellt die Frage, ob Nine Eleven aggressives Marketing für die Rüstungsindustrie war und weist darauf hin, dass Steuergelder in den Militärhaushalt fließen. Er kritisiert das 2%-BIP-Ziel der NATO für Verteidigungsausgaben und betont die Manipulation der öffentlichen Wahrnehmung durch bestimmte Frames und Begrifflichkeiten.

Teil 7: Ukraine 2014
Ganser spricht darüber, wie Menschen schrittweise verstehen, wie die Dinge wirklich laufen. Er betont, wie wichtig es ist, verschiedene Perspektiven zu betrachten und sich nicht nur auf eine Meinung zu verlassen. Ganser teilt seine persönliche Erfahrung, wie er selbst in die Falle der Propaganda getappt ist, insbesondere während seiner Forschung zur Kuba-Krise. Er erklärt, wie die Medien durch gezielte Berichterstattung und Weglassen von Informationen die öffentliche Meinung beeinflussen können. Ganser hebt hervor, dass Menschen nicht blind den Meinungsführern folgen sollten, sondern ihre eigenen Recherchen durchführen und unterschiedliche Medienquellen vergleichen sollen, um eine informierte Entscheidung zu treffen.

Teil 8: Brutkastenlüge 1990
In dem Vortrag von Daniele Ganser wird über die Manipulation von Gedanken durch Propaganda gesprochen. Ganser erklärt, wie wiederholte Botschaften und intensive Beeinflussung dazu führen können, dass Menschen bestimmte Meinungen übernehmen. Er bringt das Beispiel der Brutkastenlüge während des Golfkriegs, bei der eine gefälschte Geschichte über irakische Soldaten verbreitet wurde, die angeblich Säuglinge aus Brutkästen genommen und misshandelt haben sollen. Ganser betont die Wichtigkeit, kritisch zu hinterfragen und unterschiedliche Perspektiven zu betrachten, um nicht Opfer von Propaganda zu werden. Er ermuntert dazu, selbstständig zu denken und sich nicht blind von Führungspersonen leiten zu lassen.

Teil 9: ARD Framing Manual 2019
Der Vortragende spricht über das ARD Framing Manual 2019, das von der Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling erstellt wurde. Das Manual sollte eigentlich geheim bleiben, wurde jedoch öffentlich. Ganser erklärt, dass Framing die geschickte Verwendung von Wörtern und Sprachbildern ist, um Meinungen zu beeinflussen. Ein Beispiel aus dem Manual zeigt, wie die Darstellung von Risiko und Chance bei medizinischen Entscheidungen den Rahmen beeinflussen kann. Ganser betont die Wichtigkeit, auf die Sprache zu achten, da sie unser Denken formt. Er erwähnt auch, dass der Begriff „Lügenpresse“ aktiviert wird, wenn er negiert wird, und dass es wichtig ist, kritisch zu denken und verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen.

Teil 10: Achtsamkeit
Es wird erklärt, dass Propaganda allgegenwärtig ist und Beispiele aus verschiedenen Bereichen aufzeigt, wie sie Gefühle manipuliert. Er betont, dass Kriegspropaganda Ängste schüren kann, um die Heimatfront zu beeinflussen. Ganser erwähnt Edward Bernays, der nicht nur Propaganda erforschte, sondern auch in der Werbung und politischen Unterstützung aktiv war. Er zeigt, wie bestimmte Ereignisse, wie der 9/11-Anschlag, die Rüstungsausgaben beeinflussen. Ganser erklärt auch, wie das ARD Framing Manual die Verwendung bestimmter Begriffe empfiehlt, um Meinungen zu steuern. Er ermutigt dazu, achtsam zu sein, die eigenen Gedanken zu beobachten und sich nicht von Propaganda spalten zu lassen.