Exposé I

Auf der Suche nach visuellen Lösungen: Gendern aus der Perspektive eines Designers/einer Designerin

Das Problem (Ausgangspunkt, Problembeschreibung): Welches theoretische, praktische, soziale, usw. Problem ist Ausgangspunkt der Arbeit.

Die Ausgangsproblematik Ihrer Masterarbeit liegt in der Schwierigkeit, das Gender-Thema aus Sicht von Designer:innen visuell umzusetzen. Praktisch betrachtet zeigt sich das Problem in der fehlenden Klarheit und Umsetzbarkeit für Designer:innen, geschlechtergerechte Gestaltung zu integrieren. Die Ursache könnte in traditionellen Gestaltungspraktiken liegen, die unbeabsichtigt stereotype Geschlechterbilder reproduzieren und soziale Ungleichheiten verstärken.

Das eigentliche Problem besteht möglicherweise in der Diskrepanz zwischen theoretischem Wissen über geschlechtergerechtes Design und seiner praktischen Umsetzung. Designer:innen könnten unsicher sein, wie sie visuelle Botschaften geschlechtergerecht gestalten können, ohne dabei ästhetische oder kommunikative Kompromisse einzugehen.

Zusammengefasst besteht die Herausforderung darin, eine Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schaffen, um geschlechtergerechte visuelle Kommunikation zu fördern und stereotype Darstellungen in den visuellen Medien zu überwinden.

Forschungsstand
Wie ist der Stand der Forschung zu diesem Problem? Welche Erkenntnisse liegen vor? Was ist bislang noch nicht (ausreichend) behandelt, geklärt oder widersprüchlich? Welchen Bezug zur vorliegenden Forschung hat die eigene Arbeit?

Fragestellung / Forschungsfrage
Der Stand der Forschung zu geschlechtergerechtem Design hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, und es gibt bereits bedeutende Erkenntnisse in diesem Bereich. Forschungsliteratur, wie Hannah Wittes “Typohacks”, bietet bewährte Methoden und Ansätze für geschlechtergerechte Gestaltung. Es gibt auch Studien, die die Auswirkungen von visuellen Darstellungen auf Geschlechterstereotype und -rollen untersuchen.


Auf welche Frage(n) soll(en) in der Arbeit eine Antwort/en gegeben werden?

  • Was sind die aktuellen Herausforderungen und Probleme in Bezug auf geschlechtergerechtes Design in der Praxis?
  • –  Welche Hindernisse und Unsicherheiten stehen Designer:innen bei der Integration von geschlechtergerechten Gestaltungsprinzipien gegenüber?
  • –  Warum ist es wichtig, Geschlechterstereotype zu durchbrechen und geschlechtergerechte Darstellungen zu fördern?

4. die Hypothese bzw. das Ziel/die Zielsetzung der Arbeit

Diese Masterarbeit hat das Ziel, die Umsetzbarkeit geschlechtergerechten Designs für Designer:innen zu verbessern. Konkret werden gestalterische Prinzipien entwickelt, Medienformate analysiert, Herausforderungen in der Praxis identifiziert, theoretisches Wissen in die Praxis übertragen, kulturelle Vielfalt berücksichtigt und ein praxisorientierter Leitfaden erstellt.Zielkatalog:⁃  Entwicklung konkreter gestalterischer Prinzipien.⁃  Analyse verschiedener Medienformate in Bezug auf geschlechtergerechte Gestaltung.⁃  Identifikation von Herausforderungen in der Designpraxis.⁃  Berücksichtigung⁃  Erstellung eines praxisorientierten Leitfadens.⁃  Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung im Bereich geschlechtergerechtes Design.

Methode
Es wird aus dem Blickwinkel der Designer:innen geschrieben, welche den Leitfaden nützen sollen können. Meine Position ist dabei die Brücke zwischen Sprachwissenschaften und Design zu schlagen und eine einheitliche Form des Genderns zu finden, die sowohl die sprachwissenschaftlichen Ansprüche erfüllt als auch designtechnisch umsetzbar ist.

Wie ist das methodische Vorgehen (Arbeitsschritte, Vorgehensweise?) Welche Methoden und Instrumente wollen sie im Projekt einsetzen? Wie sieht ein möglicher Lösungsweg bzw. eine mögliche Vorgehensmethodik aus? Wie soll das Problem gelöst, die Frage beantwortet, wie sollen die Quellen ausgewertet werden?

Zuerst werde ich mich auf Literatur beziehen und versuchen Thesen aufzustellen. Diese Thesen werde ich mithilfe von Interviews mit Designer:innen und Linguistiker:innen versuchen diese Thesen

(Vorläufiges) Literaturverzeichnis 
Einleitung (Hinführung zum Thema, Relevanz geschlechtergerechter Gestaltung im Design, Zielsetzung der Arbeit, Aktueller Kontext des Gender-Themas im Design)
Theoretischer Hintergrund (Feministische Designtheorie, Semiotik und visuelle Kommunikation, Soziale Konstruktion von Geschlecht)

Medienpraktiken und ihre Rolle im Geschlechterdiskurs (Analyse verschiedener Medienformate: Magazine, Plakatwerbung, Wissensbücher, Kinderbücher, Blogs, soziale Medien)
Methodik (Beschreibung der angewandten Forschungsmethoden (Interviews mit Genderbeauftragten, Designer:innen, etc.)

Herausforderungen in der Designpraxis (Identifikation von Barrieren und Unsicherheiten bei der Integration geschlechtergerechter Gestaltung)
Transfer theoretischer Erkenntnisse in die Praxis (Entwicklung von gestalterischen Prinzipien und Methoden)

Erstellung eines praxisorientierten Leitfadens (Entwicklung eines Leitfadens basierend auf den erarbeiteten gestalterischen Prinzipien, Praktische Anwendung des Leitfadens in Designprojekten)
Ausblick( Anregungen für zukünftige Forschung, Potenzielle Weiterentwicklung geschlechtergerechter Gestaltungsprinzipien)

Fazit (Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse, Schlussfolgerungen)

Zeitplan (Projektphasen und -dauer)
Phase 1: Vorbereitung (bis zum 7. Dezember)
1. November – 7. Dezember: Auswahl des Themas, Recherche und erste Literatursichtung.
7. Dezember: Probe Expose abgeben.

Phase 2: Konzeption (bis zum 15. Dezember)
8. Dezember – 15. Dezember: Vertiefte Literaturrecherche, Ausarbeitung des Exposés.
15. Dezember: Finale Version des Exposés abgeben.

Phase 3: Schreibphase (bis zum 29. Mai)
16. Dezember – 15. Januar: Kapitel 1 und 2 schreiben.
16. Januar – 15. Februar: Kapitel 3 und 4 schreiben.
16. Februar – 15. März: Kapitel 5 schreiben.
16. März – 15. April: Zusammenfassung und Einleitung schreiben.
16. April – 15. Mai: Überarbeitung und Korrektur der gesamten Arbeit. – 29. Mai: Approbation abgeben.

Phase 4: Abschluss (bis zum 10. Juni)
30. Mai – 5. Juni: Druckvorbereitungen, Formatierung und Layout überprüfen. – 10. Juni: Masterarbeit drucken lassen.

Phase 5: Prüfungsvorbereitung (bis zum 29. Juni)
11. Juni – 25. Juni: Vorbereitung auf die Verteidigung, Zusammenfassung der Arbeit, mögliche Fragen durchgehen.

Phase 6: Prüfung und Abschluss – 24. – 29. Juni: Prüfungstermin

Projektaufwand und Finanzierung: Kosten – Zeit – Personal – Ressourcen anderer Art
Drucken lassen der Arbeiten (4 Stück) ca. 200€

page4image25459744page4image25458912

page5image25203584page5image25203792

IMPULS 5: Manipulation & Beeinflussung

In dem Video von Design Thinking „How Brands Use Design & Marketing to Control Your Mind“ von Juli 2023 stützt sich der Protagonist auf drei Werke, die er vor dem Video recherchiert hat. 

Diese Werke sind:

  • “Influence” by Robert Cialdini
  • “Alchemy” by Rory Sutherland
  • “The Brand Gap” by Marty Neumeier

Schönere Verpackung oder ein bestimmtes Logo, können einen dazu beeinflussen 30% mehr auszugeben als man vorhatte. Schon von Anbeginn der Zeit war die Verpackung und Vermarktung von Produkten wichtig. Früher gab es aber keine Markennennungen und es wurde alles „no-name“ verkauft. Deswegen hatten Unternehmen auch keinen Anreiz, gute Produkte zu produzieren. Branding hilft Information-Asymmetrie zu vermeiden. Die bedeutet, dass die Unternehmer alles über das Produkt wissen, aber die kaufenden Personen nahezu keine Informationen haben. Wenn man von einer bemühten Marke kauft, kennt man gewisse Informationen und es gibt schon eine Art Vertrauensbasis. Somit ist Branding nicht immer eine Manipulation. 

Beispiel Zähne putzen: Wann putzt man seine Zähne? Es geht nicht nur, um die Sauberkeit, sondern man putzt meistens vor einem wichtigen Treffen, damit es das Selbstbewusstsein erhöht. Viele Zahnpasta haben Minze-Geschmack, was keinen Benefit bringt, sondern einfach nur den Mund frischer macht. Warum hat Zahnpasta drei Streifen? Das hat keinen logischen Grund, aber es ist visuell ansprechend. Wenn man nur sagen würde, die Formel ist jetzt verbessert, aber das Design ist nicht verändert, wäre es weniger überzeugend. Beispiel dazu auch Liquid Death, schaut aus wie eine Bierdose, ist aber nur Wasser – vermarktet sich deswegen sehr gut. 

Emotionen sind sehr wichtig, beispielsweise der Grund dafür, dass man fern bleibt von verrotteten Lebensmitteln ist aufgrund der Vorfahren, daher hat man negative Emotionen dafür. Emotionen zapfen ein biologisches und intuitives Bedürfnis an, ohne die ganze Verarbeitung dahinter. Gute Designer*innen kennen diese emotionale Alchemie. 

Beispiel Tesla: Man glaubt man kauft einen Tesla, weil er der Umwelt gut tut. Aber der tiefliegende Grund ist eher, weil es Freude macht mit dem Auto zu fahren. Ein weiterer mögliche Begründung ist das Statussymbol, sonst würde man ein anderes Auto kaufen. Manche Autohersteller geben sogar falsche Lüftungsöffnung auf Autos, weil es majestätischer und energischer wirkt. 

Die visuelle Verschönerung geht manchmal so weit, dass Lautsprecher als Zierde zwei Lautsprecher haben (z.B. ein großer oben ein kleiner unten). Tatsächlich ist hinter der Fassade nur der große da ist. Es zeigt sich, dass wenn die Verpackung appetitlich bzw. ästhetisch aussieht, die kaufenden Personen rückmelden, dass das Essen auch viel besser schmeckt. 

Es gab eine Studie, wo ein Unternehmen Spenden sammeln wollte für eine Wohltätigkeitsorganisation für Hurrikane-Betroffene. Es wurden Umschlägen verschickt, die verschieden aussahen:

  • 100.000 wurden persönlich verteilt
  • 100.000 wurden verschickt in einem Umschlag mit einem sichtbaren Fenster
  • 100.000 waren Umschläge mit hoher Qualität
  • 100.000 motivierten die Leute ein Formular auszufüllen, welches ihnen 25% Steuernachlass gab

Man würde glauben, dass die letzte Option am meisten Spenden eingebracht hat, weil man selber davon profitiert, jedoch haben die am schlechtesten abgeschnitten und brachten um 30% weniger Spenden ein. Die anderen Optionen waren beliebter, vor allem die persönliche Variante, da man sich schuldig fühlt. Eine Studie zeigt, dass 42% eher zum Kauf eines Produkt angeregt werden, wenn man davor eine Gratisprobe bekommt, da man sich dann schuldig fühlt und aus Nettigkeit was zurückgeben möchte. 

Ein Unternehmer wollte den Profit einiger Gerichte in seinem Restaurant erhöhen, ohne dafür irgendwas zu verändern oder Geld auszugeben. Er hat es geschafft, nur in dem er zwei Worte an die Gerichte angehängt hat: „Most Popular.“ Die Meinung von anderen ist relevant und wirkt als vertraulich für einen. Vor allem, wenn man sich mit der Person identifizieren können oder das Gefühl hat, diese Person ist wie einer selbst. Oft werden auch Autoritätspersonen für die Werbung verwendet, um die Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben. Dabei muss man sich fragen, ist diese Person wirklich eine Autoritätsperson und was hat die Person selber davon? Was auch zum Kauf anregt ist Knappheit gekoppelt mit Konkurrenz. Wenn eine „limited edition“ vermarktet wird oder auf Booking steht „nur mehr 2 Zimmer verfügbar“, will man es umso mehr haben. Diese Strategie ist so effektiv, weil es im Gehirn die Urinstinkte weckt. 

Neurowissenschaft hat herausgefunden, wenn man an sich selbst denkt und an jemanden von seinem Volk, wird die gleiche Gehirnregion aktiviert. Somit vermischen sich die Gedanken von einem selbst und Personen aus dem Volk und man fühlt sich angesprochen. Aus diesem Grund gibt es oft Werbungen von Marken in Bezug auf Rassismus, Gleichheit, soziale Ungerechtigkeit etc. Der Kauf von gewissen Produkten lasst einen glauben, Teil einer Gruppe zu sein. 

Man schätzt nicht das Produkt selber, sondern was jenes Produkt für eine Bedeutung für einen hat. Würde man zum Beispiel 1 Dollar zur Hand ziehen und Bill Gates darauf unterschreiben lassen, wäre der Wert nicht mehr 1 Dollar. Eine Marke kann damit gleich gesetzt werden – sie schafft Bedeutung. Menschen kaufen nicht nur das Produkt, sondern die Geschichte, die das Produkt repräsentiert.

Wie Marken einen dazu bringen, mehr zu kaufen

DW Planet hat eine Sendung zu dem Thema „Neuromarketing: How brands are getting your brain to buy more stuff“ im Jahr 2021 ausgestrahlt. Prince Ghuman (Marketingspezialist) und Matt Johnson (Neurowissenschaftler) schrieben gemeinsam ein Buch „Blindsight“ über wie Unternehmen ihr Marketing an das menschliche Gehirn anpassen. Matt Johnson erklärt, dass man glaubt, dass man die Entscheidung rational trifft. Studien zeigen jedoch, dass Menschen irrationale Käufe tätigten und einem das Spektrum an Faktoren nicht bewusst ist. 

Uma Karmakar (Entscheidungs-Neurowissenschaftlerin) erklärt, dass Neurowissenschaft Erkenntnisse über emotionale Elemente oder Elemente gibt, die einem nicht vollkommen bewusst sind. Es informiert auch über die Erfahrungen von Menschen und deren Entscheidungen. 

Als das Unternehmen Frito-Lay die kaufenden Personen befragt hat, was sie von Cheetos halten, meinten sie, dass dies ein Snack für Kinder sei. Die Gehirnaufnahmen zeigen aber, dass es den Personen gefallen hat, die orange Substanz von den Fingern zu bekommen. Frito-Lay nahm diese Erkenntnisse und hat eine erfolgreiche Kampagne über dieses Glücksgefühl gemacht. 

Durch Neuroswissenschaft, Psychologie und Verhaltensökonomie bekommen Unternehmen tiefe Einblicke darin, was einen zum Kauf anregt. Es werden vier Methoden angewendet.

Mentale Erschöpfung 

Das Gehirn arbeitet in zwei verschiedenen Denkmodi. System 1 ist schnell, unbewusst und automatisch. System 2 ist willentlich und bewusst – ist aber viel aufwendiger. Wenn man zum Beispiel fragt „Wie heißt du?“ kommt sofort System 1 in Anspruch und antwortet automatisch. Fragt man jetzt aber „Was ist 23×48?“ muss man auf System 2 wechseln und erst einmal darüber nachdenken. Nun stelle man sich einen Einkaufsprozess im Supermarkt vor. Man muss seinen Weg durch die verschiedenen Gänge finden und viele Entscheidungen in ganz kurzer Zeit treffen. Wenn man dann endlich bei der Kassa ist, ist man müde. Matt Johnson erklärt, um jemanden dazu zu bringen, mehr mit dem System 1 zu denken, muss man ihn mental erschöpfen. System 2 ist sehr ressourcenintensiv und braucht viele Metabolismus-Ressourcen. Wenn man müde ist oder nicht genug gegessen hat, tendiert man eher dazu, mit System 1 impulsive Entscheidungen zu treffen. Deswegen sind bei der Kassa viele Snacks am Ende, damit man impulsiv noch einen letzten Kauf tätigt. Shoppingcenter verfolgen dasselbe System. Sie sind verwirrend, überfordernd und ermüdend. Deswegen tendiert man dazu etwas zu kaufen, was man nicht benötigt.

Der richtige Preis wird vorgegeben 

Wenn eine Flasche Wein 15€ kostet, weiß das Gehirn grundsätzlich nicht, ob das teuer oder günstig ist. Daher sucht es nach einem Kontext. Moran Cerf (Neurowissenschaftler) erklärt, dass Menschen normalerweise keine Ahnung haben, was der richtige Preis für eine Flasche Wein ist. Es wird nicht durch Wissen eine Bewertung getätigt, sondern durch Vergleich der anderen Flaschen im Regal. Deswegen ist es oft der Fall, dass neben einer 15€ Weinflasche, eine 50€ Weinflasche steht. Das Gehirn bewertet also infolgedessen, dass 15€ ein gutes Angebot ist. 

Hedonic Treadmill

Das Gehirn sucht konstant nach Belohnung. Matt Johnson erklärt, dass wenn man einmal das Verlangen nach einem Produkt hat, hält das Stillen des Verlangen nicht lange. Wenn man ein neues iPhone kauft, ist das Verlangen nur solange gestillt bis dann wieder das neue iPhone herauskommt. Also springt man auf das sogenannte „Hedonic Treadmill“ und kauft das nächste iPhone. Hedonic Treadmill wird folgend definiert: Es ist die Vorstellung, dass das Glücksniveau einer Person, nachdem es als Reaktion auf positive oder negative Lebensereignisse gestiegen oder gesunken ist, letztendlich dazu tendiert, sich wieder dorthin zu bewegen, wo es vor diesen Erfahrungen war. Man möchte also das Glücksgefühl des Kaufes wiedererlangen. 1

Im Verborgenen

Still aus DW Planet – Neuromarketing: How brands are getting your brain to buy more stuff

Nachdem es verboten ist, das Unterbewusstsein von Menschen zu beeinflussen, machen Unternehmen dies im Verborgenen. Bei dieser KFC Werbung fällt einem beispielsweise vorerst nichts Ungewöhnliches auf, jedoch ist im Salatblatt eine Dollar-Note gephotoshopped.

Still aus DW Planet – Neuromarketing: How brands are getting your brain to buy more stuff

Coca Cola hat absichtlich die rechte Dose aussehen lassen, als würde sie Lachen wegen dem Happiness Brand Image.

Still aus DW Planet – Neuromarketing: How brands are getting your brain to buy more stuff

In jeder Werbung von einer Uhr ist die Uhrzeit auf 10:10, weil es dann so aussieht, als würde die Uhr lachen. Solche subtilen Zeichnen nennt man „Primers.“Das ist nicht nur auf visuelle Aspekte limitiert. Ein Studie zeigt, dass wenn man in einer Vinothek französische Musik spielt, wird vermehrt französischer Wein gekauft. Wenn mehr deutsche Musik gespielt wird, steigen die Verkaufszahlen von deutschen Weinen.

  1. o.V. (o.J.): Hedonic Treadmill. In: Psychology Today, https://www.psychologytoday.com/us/basics/hedonic-treadmill (zuletzt aufgerufen am: 17.12.2023) ↩︎

Links:

  • https://anotherchapter.co.nz/p/influence-new-and-expanded-the-psychology-of-persuasion-c7e7b941-24c3-49aa-9447-02db50294ceb
  • https://www.blinkist.com/en/books/alchemy-en?utm_source=gsn&utm_medium=paid&utm_campaign=12973873827&utm_content=131941842196&utm_term=__601259409730_c_dsa-1578456356062_CjwKCAiA1fqrBhA1EiwAMU5m_7hC0XSbN0aLplgqtAODb1yqOOSh5D6douev-hIIN1f-eKw-GGUfLxoC-GkQAvD_BwE&gad_source=1&gclid=CjwKCAiA1fqrBhA1EiwAMU5m_7hC0XSbN0aLplgqtAODb1yqOOSh5D6douev-hIIN1f-eKw-GGUfLxoC-GkQAvD_BwE
  • https://www.medimops.de/marty-neumeier-the-brand-gap-how-to-bridge-the-distance-between-business-strategy-and-design-aiga-design-press-taschenbuch-M00321348109.html
  • https://www.psychologytoday.com/us/basics/hedonic-treadmill

Entwicklung von Social-Media-Strategien 2

In diesem Blogbeitrag werde ich den zweiten Teil des zweiten Kapitel des Buchs „Social Media Marketing. Praxishandbuch für Facebook, Instagram, TikTok & Co.“ von Corina Pahrmann und Katja Kupka zusammenfassen.


Kanäle

Der vermutlich einfachste Teil auf dem Weg zu einer erfolgreichen Strategie ist die Wahl der Plattformen. Durch die bereits erfolgte Recherche über die Zielgruppe und Ziele des Unternehmens kann nun mit nur wenigen Fragen geklärt werden, welche Plattformen geeignet sind.

  • Wo befinden sich meine Kund:innen?
  • Welche Plattform passt am besten zu meinen definierten Zielen?
  • Welche Inhalte sind typisch für die jeweilige Plattform und passen zu meinem Unternehmen?
  • Welche Regeln und welche Kultur herrschen in den Netzwerken vor?

Sobald die Plattformen gewählt wurden, ist es an der Zeit konkrete SMART-Ziele für jedes einzelne Netzwerk zu definieren. Besonders die Messbarkeit ist hier wichtig, sei es in der Form von Follower-Zahlen, Aufrufen, Abonnenten oder Absatzzahlen.

Content

Nun ist Kreativität gefragt: Nachdem genauestens über die Zielgruppe recherchiert wurde, ist es nun möglich Inhalte zu produzieren, die diese sehen will. In welcher Form der Content produziert wird, hängt ganz stark von den gewählten Plattformen ab: Instagram steht für ausdrucksstarke Bilder und Hashtags, YouTube setzt auf informative und hochwertige Videos, während TikTok auf aufmerksamkeitserregende und einzigartige Kurzvideos seinen Fokus gesetzt hat. Ein Kommunikationsplan fasst alle wichtigen Informationen für die Contentplanung zusammen: Botschaften, Ziele, Verantwortlichkeiten und Termine.

Erfolg und Justierung

Der letzte Schritt einer Social Media Planung ist die Erfolgsüberprüfung. Wenn die Ziele in der Form von SMART-Zielen formuliert wurden, ist es leicht den Grad, zu dem diese erreicht wurden zu messen. Es ist wichtig sich genug Zeit für diesen Schritt zu nehmen und flexibel zu bleiben, um die Strategie gegebenenfalls anzupassen. Geduld ist auch gefragt, da sich erst nach einem längeren Zeitraum zeigt, ob die Strategie erfolgreich ist – man darf nicht schon nach wenigen Tagen oder Wochen Ergebnisse erwarten.

Entwicklung von Social-Media-Strategien 1

Ich habe mich nun mit dem zweiten Kapitel des Buchs „Social Media Marketing. Praxishandbuch für Facebook, Instagram, TikTok & Co.“ von Corina Pahrmann und Katja Kupka befasst und werde in diesem Blogeintrag die wichtigsten Punkte zusammenfassen. Aufgrund des Umfangs des Kapitels werde ich meine Erkenntnisse auf zwei Blogpostings aufteilen.


Bevor man mit Social Media Marketing startet, sollte man ein paar grundlegende Überlegungen machen: Was will ich erreichen? Wen will ich mit meinen Inhalten ansprechen? Welche Ressourcen brauche ich zum Erreichen meiner Ziele? Es ist wichtig, dass sich die Strategie für Social Media in die Gesamtstrategie des Unternehmens nahtlos einfügt. Der Weg zu einer erfolgreichen Strategie erfolgt im Wesentlichen über 6 Schritte: Analyse und Vision, Zielgruppen, Ziele, Kanäle, Content und Erfolg und Justierung.

Analyse und Vision

Ganz am Anfang sollte immer eine Bestandsaufnahme stehen. Alle Informationen, die über das Unternehmen zu finden sind, sollen gesammelt werden. Danach soll über die Konkurrenz und die Branche allgemein recherchiert werden. Auch über die Zielgruppe muss recherchiert werden: Welche Plattformen nutzen sie und wie ist ihr Nutzungsverhalten? Alle Ergebnisse aus der Recherche können in einer SWOT-Analyse zusammengefasst werden, um so ein umfassendes Bild über die Situation zu erhalten. Nun kann die Frage gestellt werden: Was wünschen wir uns von unserem Social Media Auftritt und was sind unsere Ziele? Daraus kann die Vision entwickelt werden, die die Basis für konkrete Zielsetzungen wird.

Zielgruppen

Im nächsten Schritt muss die Zielgruppe genauer erforscht werden: Wen will ich erreichen und wo finde ich diese Menschen? Spätestens beim Schalten von Werbeanzeigen ist es wichtig die Eigenschaften der Zielgruppe genau zu kennen, da so Streuverluste vermieden werden können. Man sollte die demographischen Daten seiner Zielgruppe, die Vorlieben und Abneigungen und die Rituale/Sprache kennen, die Kernthemen identifizieren, die Bedürfnisse erkennen und sich aktiv einbringen.

Die Marktsegmentierung kann anhand von demographischen, psychographischen, verhaltensorientierten und geographischen Kriterien erfolgen. Danach können Buyer Personas entwickelt werden, die stellvertretend für die Zielgruppe stehen. Hier sollten alle Details berücksichtigt werden (Geschlecht, Alter, Wohnort, Verhalten, Persönlichkeit, etc.).

Nun stellen sich folgende Fragen:

  • Welche Plattformen und Communitys nutzt meine Zielgruppe? Wie ist hier der Kommunikationsstil, die Kultur, welche Regeln gibt es? Jede Plattform hat ihre Besonderheiten und nur wer diese kennt, kann sie effektiv zu seinem Vorteil nutzen.
  • Worüber redet die Community? Wie ist die Stimmung zu relevanten Themen und welche Emotionen herrschen vor?
  • Welche Inhalte konsumiert meine Zielgruppe? Bevorzugt sie kurze und leicht verdauliche Kurzvideos, oder konsumieren sie lieber umfangreiche informative Blogposts?

Ziele

Die Ziele abzuklären, schützt nicht nur vor Enttäuschungen, sondern hilft auch bei der erfolgreichen Planung. Mögliche Ziele sind wie folgt: Steigerung von Reichweite und Absatz, höhere Bekanntheit der Marke, guten Kundenservice bieten, Personalsuche, und PR und Reputationsmanagement.

Ziele sollten stets als SMART-Ziele formuliert werden: specific, measurable, achievable/attractive, realistic, timely.

Bewertung einer Masterarbeit mit ähnlichem Thema

1. Problemstellung/Fragestellung

• Relevanz von neurowissenschaftlichem Wissen für Designer

• Wie wirken Marken im Gehirn? Welche Erkenntnisse der Hirnforschung sind für das Neuromarketing relevant? Welche Schnittpunkte lassen sich in der Markenkommunikation und dem Design nutzen?

2. Forschungsstand

Die Neurowissenschaft, Verhaltensökonomie und Sozialpsychologie, die sich zum Neuromarketing fusionieren, helfen Aufschluss über die Wirkung von

Marken zu geben.

3. Zielsetzung

Ziel der Arbeit ist es, Ordnung in den Begriffsdschungel des Neuromarketing zu bringen und neurologische Erkenntnisse für Designer verständlich und zugänglich zu machen, um starke Marken kreieren zu können.

4. Theoriebezug

• Neuromarketing & Neurobranding

• Marken & Markentypen

• Codes

• Brand Memory

5. Methode

• Eye-Tracking

• Qualitative Befragung

6. Material

• Bücher

• Zeitung

• Video

• Website

• Fachzeitschrift

8. Gliederung

• Grundlagen von Branding und Neuromarketing

• Marken und deren Wirkung

• Codes + Preisgestaltung

• Codemanagement

• Anwendungsgebiete der Neurowissenschaft

• Messverfahren und eigene Forschung

9. Ergebnis/Ausblick

• Neuromarketing ist ein großer Fachbereich

• Wissenschaft & Marketing mit Design schwer zu vereinen —> Neurodesign ist noch in der Anfangsphase und es gibt keine klare Vorschläge für das Design

• Eröffnet aber neue Lösungsansätze

• Messverfahren wie Eyetracking liefern interessante Ergebnisse

Begründung für Wahl:

Die Arbeit wurde ausgewählt, weil ich mich auch im Bereich des Neuromarketing/Neurodesign beim Verfassen meiner Arbeit sehe und somit einen ersten Einblick mir verschaffen konnte, welche Themen man mit behandeln kann.

1. Originalität der Arbeit

Da sie selbst eine Eye-Tracking-Studie durchgeführt hat, finde ich die Arbeit originell. Somit kann man selber die Theorie mit der Forschung überprüfen.

2. Ergebnis der Arbeit

Es gibt zwar keine klaren Vorschläge, aber man kann sich an neue Lösungsansätze anhalten. Des Weiteren kann man durch selbst durchgeführte Studien erfahren, worauf geachtet wird bei verschiedenen Versionen und was als erstes wahrgenommen wird.

3. Darstellung und äußere Form

Die Aufbereitung der Masterarbeit ist gut, jedoch ist der Aufbau innerhalb der Einleitung und des Abstracts etwas verwirrend und die wichtigsten Punkte sind nicht sofort klar ersichtlich. Des weiteren, hat sie die Fragestellung nicht explizit angeführt, sondern nur in Form von Text verpackt.

4. Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellung

Da das Thema sehr groß ist und viele Aspekte hineinfließen, denke ich, dass das ein schwieriges Thema zu behandeln ist und man viele Abgrenzungen vornehmen muss. Vor allem ist im Neurobereich wahrscheinlich auch viel subjektiv.

Neues Experiment: Verpackungsgestaltung

Um mich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen, habe ich eine neue mögliche Verpackung kreiert. Mit dieser Verpackung soll eine junge Zielgruppe angesprochen werden, aber trotzdem Bodenständigkeit vermittelt werden. Blau wurde gewählt, da es vertrauenswürdig wirkt und die Lieblingsfarbe der Mehrheit der Menschen ist. Die handschriftliche Typo gibt einem das Gefühl von selbstgemacht. Die geometrische Schrift in Kombination vermittelt Bodenständigkeit. Ein Tetrapack wurde gewählt, weil das einer der gängigsten Verpackungen von Milch ist.

Als nächstes wird eine Infografik erstellt, welche Element wichtig für ein gutes Verpackungsdesign sind.

Grain Kalimba: Prototyping

Der Prototyping-Prozess meiner interaktiven Kalimba war ein entscheidender Schritt, um die Vision eines vollständig integrierten, elektronischen Musikinstruments in die Realität umzusetzen. Dieser Prozess begann mit der detaillierten Zeichnung des Prototyps in der Fritzing-Software, einem beliebten Tool für Elektronikenthusiasten, das hilft, Schaltkreise visuell zu entwerfen. Hier legte ich die elektronische Architektur der Kalimba fest, einschließlich der Platzierung des Teensy-Boards, der LEDs, der Tasten und des Joysticks. Ziel war es, eine klare Vorstellung davon zu bekommen, wie die Komponenten im Inneren des Instruments zusammenarbeiten würden.

Nachdem der Entwurf in Fritzing abgeschlossen war, ging ich zum Bau auf einem tatsächlichen Breadboard über. Diese physische Umsetzung war entscheidend, um die Funktionalität jeder Komponente zu testen und sicherzustellen, dass alles wie geplant zusammenarbeitet. Das Breadboard-Setup enthielt das Teensy-Board, das als Gehirn des Instruments fungiert, und erlaubte mir, die Interaktion zwischen den Steuerelementen (LEDs, Tasten und Joystick) und der elektronischen Schaltung zu prüfen.

Ein kritischer Teil des Tests war zu verifizieren, dass die LEDs korrekt funktionieren und dass die Tasten und der Joystick die richtigen Steuerbefehle senden. Diese Tests waren unerlässlich, um die Benutzererfahrung zu optimieren und sicherzustellen, dass das Instrument nicht nur reagiert, sondern auch eine visuelle Rückmeldung durch die LEDs bietet, was für die Performance und das Lernen gleichermaßen wertvoll ist.

Der Teensy-Board empfängt alle Steuersignale und die BMC-Software darauf ist verantwortlich, diese Signale in MIDI-Daten umzuwandeln. Diese MIDI-Daten werden dann via USB an einen Raspberry Pi Zero gesendet, der als Brücke dient, um die Pure Data (Pd) Software zu steuern. Dieser Teil des Prototypings war entscheidend, um eine nahtlose Integration zwischen der physischen Interaktion mit dem Instrument und der digitalen Klangsynthese und -steuerung zu gewährleisten.

Der gesamte Prototyping-Prozess, von der ersten Zeichnung in Fritzing bis zum praktischen Aufbau auf dem Breadboard, war eine tiefgreifende Lernerfahrung. Er ermöglichte es mir, die technischen und designbezogenen Herausforderungen zu verstehen und zu überwinden, die mit der Schaffung eines neuen musikalischen Instruments verbunden sind. Durch diesen Prozess konnte ich ein funktionierendes Modell der interaktiven Kalimba erstellen, das nicht nur technisch robust ist, sondern auch eine inspirierende neue Art und Weise bietet, Musik zu erleben und zu erschaffen.

Impuls #4 – OpenAi Dev Days

Für den vierten Impuls gebe ich Einblicke der OpenAi Devdays und in die neuesten Entwicklungen von GPT. Die Livetalks habe ich zwar verpasst, aber glücklicherweise konnte ich die Keynote und die Produktentwicklungen von OpenAI nachträglich in Artikeln nachgelesen und auf deren YouTube-Kanälen ansehen. Die Insights lieferten wertvolle Informationen für die Implementierung eines eigenen GPTs am digital university hub. Ich würde davon abgeraten, einen GPT von OpenAi direkt in den Hub einzubauen, stattdessen soll die Arbeitsweise anderer Modelle studiert und eine Firma gefunden werden, die ebenfalls GPTs entwickeln kann.

In der Keynote von Sam Altman wurden neue Features, wie DALL·E-ChatGPT Enterprise, sowie Verbesserungen und Pricing-Modelle vorgestellt, welche für meine Zwecke jetzt nicht relevant sind, aber dennoch nicht uninteressant zu verfolgen, was sich in dem Bereich verändert. Besonders spannend ist für mich die Integration von GPT-4 Turbo sowie den eigen entwickelten GPT, denn um die digitalen Barrieren vom DUH abzuschaffen benötigt es eine Übersetzung von akademischem Text in leichte Sprache. Da kommt der eigene GPT von OpenAI gerade recht für Prototyp Testing, bevor es für den Hub als endgültiges Produkt ausgelagert werden.

https://www.youtube.com/@OpenAI

https://openai.com/blog/introducing-gpts

Weitere Literatur-Recherche

„Einfach können – Gendern“ von Johanna Usinger: Das Buch ist als Nachschlagewerk gedacht, um das richtige Gendern zu erleichtern. Es erklärt die wichtigsten Grundlagen und gibt einen geschichtlichen Einblick in die Thematik, sowie eine Zusammenfassung über die Wichtigkeit und aktuelle Lager der Thematik.

Der Aufbau des Buches ist gut strukturiert und in klare Kapitel unterteilt: 1. Gendernswerte Textstellen erkennen, 2. Sprachliche Möglichkeiten, 3. Geschickt Gendern, 4. Wörterbuch.

Johanna Usinger ist Pädagogin, Moderatorin und Trainerin mit den Schwerpunkten Kommunikation, Konfliktmanagement, Diversity. Sie ist Gründerin und Autorin von geschicktgendern.de –das Genderwörterbuch – der ersten deutschen Website zum Thema gendergerechte Sprache und damit höchst qualifiziert als Autorin dieses Buches.

Generell würde ich sagen, dass das Buch für meine Arbeit weniger Relevanz besitzt, da es eher als Einsteiger-Guide gedacht ist und sich sehr generell mit der Thematik befasst. Dennoch kann ich eventuell von dem Kapitel 3 „Geschickt Gendern“ profitieren, da es auf „kreative Tipps und Tricks“ eingeht, um das Gendern intuitiver zu gestalten und Lösungen für Wörter/Phrasen zu finden, die sich nicht leicht mit gendergerechter Sprache ausdrücken lassen. Diese kreative Herangehensweise könnte ich für meinen praktischen Teil adaptieren, in dem ich versuche ein eigenes System des Genderns aufzustellen.

„Der Einfluss von Gender im Entwicklungsprozess von digitalen Artefakten“ von Katja Becker & Claudia Herling: In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass die Kategorie des Geschlechts nicht nur in der Gestaltung digitaler Medien, sondern auch in deren Entstehungsprozess (Konzeption, Herstellung, Nutzung) eine große Rolle spielt. Das Problem besteht darin, dass die weibliche Perspektive (Interessen, Bedürfnisse, Anwendbarkeit) oft nicht genug oder nur stereotyp berücksichtigt wird. Dies hat zur Folge, dass die Nutzung digitaler Medien das Verhalten, die Werte und Normen der Nutzer*innen sehr einseitig prägt. Nutzer*innenverhalten wird erheblich durch Design steuert. Die Auswirkungen des Designs im Entwicklungsprozess digitaler Artefakte werden als sehr komplex und unterschätzt beschrieben. Der Beitrag zielt darauf ab, für Gendercodes in Designstrategien, Methoden im Entwicklungsprozess (Persona-Entwicklung) und einzelne Gestaltungselemente (Farbe, Typografie) zu sensibilisieren.

Der Aufbau des Artikels ist klar und beinhaltet eine deutsche, als auch eine englische Version. Katja Becker ist Professorin an der Westfälischen Hochschule im Bereich Informatik und Kommunikation. Claudia Herling ist ebenfalls als Professorin tätig, an der Hochschule Heilbronn. Gemeinsam haben die beiden bereits den Artikel „The Social Significance of Gender Codes in Current Web Design“ veröffentlicht. Frau Herling hat weitere Artikel zum Thema Gendersensible Sprache veröffentlicht. Der Artikel ist nicht sehr relevant für meine Arbeit, bot mir jedoch einen Einblick in die Thematik des Gendermarketings und verwandten Themenfeldern. Generell würde ich jedoch sagen, dass sich der Artikel zu sehr von meinem Thema der Gendersensiblen Sprache entfernt, jedoch ein angrenzendes Feld behandelt.

„TypoHacks: Handbuch für gendersensible Sprache und Typografie“ von Hannah Witte: Die Autorin verfolgt in ihrem Buch das Ziel, die Themen gendersensible Sprache und Typografie miteinander zu verbinden. Ihrer Überzeugung nach sollte die Gender-Thematik von Designer*innen aus einer typografischen Perspektive betrachtet werden. Sie unterstreicht die Wichtigkeit von Inklusion, Diversität und Geschlechtergleichstellung in der Sprache und zeigt, wie diese Werte in der visuellen Gestaltung von Texten umgesetzt werden können. Dabei gibt sie Einblicke in verschiedene Methoden des antidiskriminierenden Sprachhandelns und widmet sich ausführlich den gendersensiblen Zeichen wie Unterstrich, Binnen-I, Sternchen oder Doppelpunkt. Die Struktur des Buches gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Der theoretische Abschnitt behandelt die Bedeutung von Sprache im Allgemeinen und der gendergerechten Sprache im Besonderen. Er erläutert die aktuelle Situation und verdeutlicht die Wichtigkeit der gendergerechten Sprache anhand praktischer Beispiele. Anschließend folgt eine Übersicht und Einführung in die Formen der gendersensiblen Sprache. Im praktischen Teil versucht die Autorin durch sogenanntes „Hacking“ typografische Elemente zu verändern, um auf Basis ihrer theoretischen Untersuchungen ein neues System für gendergerechte Sprache zu entwickeln.

Die Autorin ist durch ihr Grafikdesign-Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig qualifiziert. Als Grafikdesignerin fungiert sie als Schnittstelle zwischen gendergerechter Sprache und Typografie und bringt Verbesserungsvorschläge aus dieser Perspektive ein. Das Buch stellt für meine Arbeit eine wertvolle Quelle dar, da sich die Autorin mit der Gender-Thematik aus der Sicht einer Designer*in auseinandersetzt, insbesondere die Überlegungen zur Typografie sind hier von großem Wert.

2. Dorothea Lange – Dokumentarfotografin aus den USA

Abbildung 1ROBERT J. DOHERTY “DOROTHEA LANGE” 1934

Über die Fotografin und die Gesellschaft

Dorothea Lange war eine Studio-Porträtfotografin in San Francisco. Sie wurde von der Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, den lokalen Brotlinien und Suppenküchen so sehr bewegt, dass sie begann, Straßenporträts zu machen. Diese zeigten in deutlichem Schwarz-Weiß, was der Mangel an Arbeit und Hoffnung mit den Menschen machte, die allzu oft übersehen wurden, deshalb zählte sie zu den wichtigsten Vertretern der sozialkritischen Dokumentarfotografie.[1]

Linda Gordon beschrieb: „Dorothea Langes prägende Kindheit in Hoboken, New Jersey, geprägt von Polio im Alter von sieben Jahren und der Trennung ihrer Eltern mit zwölf. Diese Tragödien leiteten Langes Weg in die Fotografie ein, während ihre Streifzüge durch die Straßen von New York City ihr tiefe Einblicke in Armut, Rassismus und ethnische Unterschiede ermöglichten.“ [2]

Nach ihrem High-School-Abschluss studierte Lange Fotografie an der Columbia University und arbeitete eng mit dem renommierten Fotografen Arnold Genthe[3] zusammen. Mit persönlichem Mitgefühl für Menschen mit körperlichen Behinderungen, aufgrund ihrer eigenen Kinderlähmung, schuf Lange bedeutende Werke.

Ihre Karriere begann in San Francisco, wo sie eine fotografische Studioeinrichtung gründete. Dort fotografierte sie die soziale Elite der Stadt und dokumentierte später die Auswirkungen der Depression auf die Straßen. (= schwere Wirtschaftskrise in den USA)[4] Im Herbst 1935 arbeitete sie für die Farm Security Administration der Regierung[5], (Ihr Ziel war es, den Kleinbauern und der armen Landbevölkerung zu helfen.[6]) wo sie Migranten aus der Staubwüste, Landarbeiter, Pächter und ihre Familien dokumentierte. Diese Menschen reisten in überfüllten Motorwagen zwischen Arbeitslagern und Elendsvierteln. Lange versuchte, nicht nur über die Auswirkungen der wirtschaftlichen Notlage zu berichten, sondern auch die Geschichten der entmutigten, besiegten und entfremdeten Menschen zu erzählen. Ihr Fokus lag auch darauf, die Verletzten, Krüppel und Hilflosen ins Bewusstsein zu rufen, indem sie ihre Lebensrealitäten in eindringlichen Fotografien festhielt.

Ihre Entscheidungen beim Fotografieren waren bewusst und zielgerichtet. Obwohl sie für dokumentarische Fotografie eingestellt wurde, verstand sie die Bedeutung ihrer Entscheidungen und die Wirkung ihrer Bilder. Lange schaffte es, würdevolle Porträts der unteren Klassen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Ihre Fotos waren auch Beweise für die schlechten Bedingungen, die viele Afroamerikaner zu dieser Zeit aufgrund von Rassendiskriminierung und Ungerechtigkeit erlitten.

Trotz häufiger Krankheiten arbeitete Lange als Dokumentarfotografin bis in die 1950er und 1960er Jahre. Sie starb 1965 im Alter von 70 Jahren. Lange versuchte, visuell das Leben darzustellen, eine enorme Aufgabe, die sie nur ansatzweise erreicht hatte.

Heute stehen Langes Fotos der 1930er Jahre als dramatische Zeugnisse der menschlichen Kosten der Depression sowie der Würde und Stärke, die den Amerikanern halfen zu überleben.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Dorothea_Lange

[2] https://www.researchgate.net/publication/278764885_Dorothea_Lange_A_Life_beyond_Limits

[3] https://www.dieterjohannsen.de/fotografen/dorothea-lange/

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Great_Depression

[5] https://www.moma.org/artists/3373

[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Farm_Security_Administration

[7] https://www.kennedy-center.org/education/resources-for-educators/classroom-resources/media-and-interactives/media/media-arts/dorothea-lange-white-angel-breadline/