(Fortsetzung von “Smounds” in der Kunst)
Während eines Spaziergangs in der Stadt fallen sie manchmal ins Auge: Visualisierungen bzw. Renderings von geplanten Bauprojekten. Idealerweise ist nun vorstellbar, wie sich etwa die neue Wohnhausanlage in das bereits bestehende Stadtbild einfügt. Doch wie riecht die Wohngegend, welche Geräuschkulisse ist wahrnehmbar?
David Howes, Leiter der Sensory Studies an der Concordia University in Montreal und Autor der Publikation “The Sensory Studies Manifesto: Tracking the Sensorial Revolution in the Arts and Human Sciences”, und Forscher:innen weltweit schreiben der heutigen Stadtplanung ein visuelles Dogma zu. Die Lebensqualität von urbanen Lebensräumen werde nicht bloß durch das Stadtbild definiert, besonders Gerüche und Geräusche tragen dazu bei ob wir uns wohlfühlen, oder nicht.
Um beispielsweise die Sounds eines Stadteils aufzunehmen, werden sogenannte Soundwalks durchgeführt: mithilfe von Spezialmikrofonen wird versucht, die jeweilige akustische Atmosphäre möglichst realitätsgetreu einzufangen.
Die Gerüche von Städten werden durch Smellmaps visualisiert. Eine Vorreiterin auf diesem Gebiet ist Kate McLean. Während Smellwalks wird gerochen und detailliert dokumentiert:
Die Wahrnehmung von Gerüchen ist stark subjektiv geprägt, spannend daher die Systematik, die McLean bei der Erstellung ihrer Smellmaps anwendet. In einem Interview mit Vittoria Traverso für die Website Atlas Obscura beschreibt sie diesen Prozess auch als eine Art von Verhandlung zwischen den gestaltenden Personen einzelner Smellmaps. Die von McLean so genannten “Smellarmys” ziehen durch die Stadt und schreiben die gerochenen Gerüche auf, anschließend wird diskutiert und argumentiert.
Links:
https://www.technologyreview.com/2022/06/14/1053771/sounds-smells-vital-to-cities-as-sights/
https://www.atlasobscura.com/articles/art-mapping-smell-smellscapes-kate-mclean