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„Einfach können – Gendern“ von Johanna Usinger: Das Buch ist als Nachschlagewerk gedacht, um das richtige Gendern zu erleichtern. Es erklärt die wichtigsten Grundlagen und gibt einen geschichtlichen Einblick in die Thematik, sowie eine Zusammenfassung über die Wichtigkeit und aktuelle Lager der Thematik.

Der Aufbau des Buches ist gut strukturiert und in klare Kapitel unterteilt: 1. Gendernswerte Textstellen erkennen, 2. Sprachliche Möglichkeiten, 3. Geschickt Gendern, 4. Wörterbuch.

Johanna Usinger ist Pädagogin, Moderatorin und Trainerin mit den Schwerpunkten Kommunikation, Konfliktmanagement, Diversity. Sie ist Gründerin und Autorin von geschicktgendern.de –das Genderwörterbuch – der ersten deutschen Website zum Thema gendergerechte Sprache und damit höchst qualifiziert als Autorin dieses Buches.

Generell würde ich sagen, dass das Buch für meine Arbeit weniger Relevanz besitzt, da es eher als Einsteiger-Guide gedacht ist und sich sehr generell mit der Thematik befasst. Dennoch kann ich eventuell von dem Kapitel 3 „Geschickt Gendern“ profitieren, da es auf „kreative Tipps und Tricks“ eingeht, um das Gendern intuitiver zu gestalten und Lösungen für Wörter/Phrasen zu finden, die sich nicht leicht mit gendergerechter Sprache ausdrücken lassen. Diese kreative Herangehensweise könnte ich für meinen praktischen Teil adaptieren, in dem ich versuche ein eigenes System des Genderns aufzustellen.

„Der Einfluss von Gender im Entwicklungsprozess von digitalen Artefakten“ von Katja Becker & Claudia Herling: In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass die Kategorie des Geschlechts nicht nur in der Gestaltung digitaler Medien, sondern auch in deren Entstehungsprozess (Konzeption, Herstellung, Nutzung) eine große Rolle spielt. Das Problem besteht darin, dass die weibliche Perspektive (Interessen, Bedürfnisse, Anwendbarkeit) oft nicht genug oder nur stereotyp berücksichtigt wird. Dies hat zur Folge, dass die Nutzung digitaler Medien das Verhalten, die Werte und Normen der Nutzer*innen sehr einseitig prägt. Nutzer*innenverhalten wird erheblich durch Design steuert. Die Auswirkungen des Designs im Entwicklungsprozess digitaler Artefakte werden als sehr komplex und unterschätzt beschrieben. Der Beitrag zielt darauf ab, für Gendercodes in Designstrategien, Methoden im Entwicklungsprozess (Persona-Entwicklung) und einzelne Gestaltungselemente (Farbe, Typografie) zu sensibilisieren.

Der Aufbau des Artikels ist klar und beinhaltet eine deutsche, als auch eine englische Version. Katja Becker ist Professorin an der Westfälischen Hochschule im Bereich Informatik und Kommunikation. Claudia Herling ist ebenfalls als Professorin tätig, an der Hochschule Heilbronn. Gemeinsam haben die beiden bereits den Artikel „The Social Significance of Gender Codes in Current Web Design“ veröffentlicht. Frau Herling hat weitere Artikel zum Thema Gendersensible Sprache veröffentlicht. Der Artikel ist nicht sehr relevant für meine Arbeit, bot mir jedoch einen Einblick in die Thematik des Gendermarketings und verwandten Themenfeldern. Generell würde ich jedoch sagen, dass sich der Artikel zu sehr von meinem Thema der Gendersensiblen Sprache entfernt, jedoch ein angrenzendes Feld behandelt.

„TypoHacks: Handbuch für gendersensible Sprache und Typografie“ von Hannah Witte: Die Autorin verfolgt in ihrem Buch das Ziel, die Themen gendersensible Sprache und Typografie miteinander zu verbinden. Ihrer Überzeugung nach sollte die Gender-Thematik von Designer*innen aus einer typografischen Perspektive betrachtet werden. Sie unterstreicht die Wichtigkeit von Inklusion, Diversität und Geschlechtergleichstellung in der Sprache und zeigt, wie diese Werte in der visuellen Gestaltung von Texten umgesetzt werden können. Dabei gibt sie Einblicke in verschiedene Methoden des antidiskriminierenden Sprachhandelns und widmet sich ausführlich den gendersensiblen Zeichen wie Unterstrich, Binnen-I, Sternchen oder Doppelpunkt. Die Struktur des Buches gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Der theoretische Abschnitt behandelt die Bedeutung von Sprache im Allgemeinen und der gendergerechten Sprache im Besonderen. Er erläutert die aktuelle Situation und verdeutlicht die Wichtigkeit der gendergerechten Sprache anhand praktischer Beispiele. Anschließend folgt eine Übersicht und Einführung in die Formen der gendersensiblen Sprache. Im praktischen Teil versucht die Autorin durch sogenanntes „Hacking“ typografische Elemente zu verändern, um auf Basis ihrer theoretischen Untersuchungen ein neues System für gendergerechte Sprache zu entwickeln.

Die Autorin ist durch ihr Grafikdesign-Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig qualifiziert. Als Grafikdesignerin fungiert sie als Schnittstelle zwischen gendergerechter Sprache und Typografie und bringt Verbesserungsvorschläge aus dieser Perspektive ein. Das Buch stellt für meine Arbeit eine wertvolle Quelle dar, da sich die Autorin mit der Gender-Thematik aus der Sicht einer Designer*in auseinandersetzt, insbesondere die Überlegungen zur Typografie sind hier von großem Wert.

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