3. & 4. Schritt für Cyantype

Schritt 3.

Ich druckte eine Cyanotypie, indem ich mein(e) Negativ(e) oder Objekt(e) mit dem beschichteten Material in Kontakt brachte. Ich legte ein Stück Glas dazwischen, um alles an der richtigen Stelle zu halten, und fixierte es mit zwei Klammern. Anschließend belichtete ich dieses Sandwich mit UV-Licht.

Natürliches Sonnenlicht war die beste Lichtquelle, aber ich konnte auch UV-Lampen verwenden, weil das Wetter nicht sonnig genug war. Die gewählte Lichtquelle hatte jedoch einen großen Einfluss auf die Belichtungszeit.

An einem sonnigen Tag benötigte ich beispielsweise nur etwa 5 Minuten Belichtungszeit für meine Arbeit. Bei bewölktem Wetter konnte die Belichtungszeit jedoch zwischen 30 Minuten und 5 Stunden variieren!

Belichtungszeit

Um die richtige Belichtungszeit zu finden, musste ich testen, wie meine Materialien auf meine Arbeitssituation und Umgebung reagierten. Dafür benötigte ich:

  • 1 x vorbereitete Leinwand
  • 1 x Zeitmesser
  • 1 x Pappe (zum Abdecken von Teilen der vorbereiteten Leinwand)

Ich legte meine vorbereitete Leinwand der Lichtquelle aus. Als Ausgangswert wählte ich 5 Minuten. Dann deckte ich die Leinwand mit Pappe ab und belichtete weitere 5 Minuten usw., bis ich eine Zeitskala hatte. Diese Zeitskala gab mir Hinweise auf die Farbintensität und Details (wenn ich ein Motiv belichtete), wenn ich die Cyanotypie wässerte.

Wie sich Sonnenlicht auf die Itensität der Farbe auswirkt

Die richtige Belichtungszeit für mein Projekt zu finden.

Ich experimentierte mit Licht und Schatten, um meine Drucke zu variieren. Während der Belichtungszeit legte ich verschiedene Gegenstände auf mein Werk und variierte die Lichteinfallswinkel. Ich verwendete auch andere Materialien für die Belichtung, wie Trinkgläser, Transparentpapier, Frischhaltefolie, Textilien usw.

Ich probierte verschiedene Lichtquellen aus, darunter Sonnenlicht oder UV-Licht. Um die Belichtungsstufen zu kontrollieren, schnitt ich verschiedene Formen aus farbigem Karton aus und deckte damit Teile meiner Fotogramme ab.

Außerdem zeichnete ich verschiedene Zeichen oder Formen auf Folie, schnitt sie aus und legte sie auf meine Leinwand zum Belichten.

Sonnenlicht

UV-Licht

Schritt 4.

VERAREBEITUNG UND TROCKNUNG

Nach der Belichtung spülte ich den Druck in kaltem Wasser, um alle nicht belichteten Chemikalien zu entfernen. Ich wusch den Abzug mindestens 5 Minuten lang, bis alle Chemikalien abgespült waren und die Oxidation beschleunigt wurde, wodurch blaue Farbtöne zum Vorschein kamen.

Der fertige Druck konnte nun flach getrocknet oder an einem geeigneten Ort aufgehängt werden.

Es war wichtig, es nicht zu übertreiben mit dem Waschen. Wenn die Abzüge zu lange im Wasser lagen, konnte die Farbe ausgewaschen werden.

ich beim Waschen eines Bildes

2. Schritt für Cyantype

Vorbereiten der Leinwand:

Um den Cyanotypie-Prozess vorzubereiten, behandelte ich das Papier zunächst mit der Auflösung. Für diese Arbeit sorgte ich dafür, dass der Arbeitsbereich nur schwach beleuchtet war, da die lichtempfindliche Flüssigkeit auf UV-Licht reagiert. Sobald das Material beschichtet war, ließ ich es ebenfalls im Dunkeln trocknen. Um den Trocknungsprozess zu beschleunigen, konnte ein Haartrockner verwendet werden.

Für diesen Schritt benötigte ich:

  • 1 x Pinsel
  • 1 x Pappbecher
  • Auflösung
  • Papier
  • Abdeckband

Die Idee war, die Auflösung sehr dünn und gleichmäßig auf das Papier aufzutragen, um eine schöne Oberfläche zu erhalten und eine schnelle Trocknung zu ermöglichen.

Während dieser Phase der Vorbereitung experimentierte ich auch mit verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten, um das Ergebnis zu beeinflussen:

  • Ich trug die Auflösung zweimal sehr dünn auf.
  • Ich ließ einige Pfützen der Auflösung auf dem Papier.
  • Ich spritzte die Auflösung auf.
  • Ich arbeitete nicht so genau, sodass ich einige weiße Stellen hinterließ.
  • Ich verwendete einen anderen Pinsel mit Haaren.
  • Ich erzeugte einige Strukturen, während ich die Auflösung auftrug.
  • Ich schrieb oder zeichnete etwas mit der Auflösung.

Experiment 1

Pflanzen auf einem mit Pinzel gestrichener Zahl aufgelegt und belichtet

Experiment 2

Diese Farbrinunngen haben sich auf grund der zu vielen Farbe ergeben.

Durch den außergewöhnlichen Pinselstrich und dem “Wellen” Bild ist das Bild entstanden.

1. Schritt für Cyantype

Vorbereitung: Mischen der Cyanotypie-Lösung

Zuerst müsste ich die Lösung für die Materialien vorbereiten.

Zuerst muss ich die Lösung für unsere Materialien vorbereiten. Dazu mische ich 20 g Ferric ammonium citrate mit 100 ml destilliertem Wasser in einem Behälter. Anschließend füge ich 10 g Potassium ferricyanide zu 100 ml destilliertem Wasser hinzu und mische es gründlich. Wichtig ist, dass der Arbeitsbereich nur schwach beleuchtet ist, da die Eisensalze auf UV-Licht reagieren, sobald sie gelöst sind.


Kaliumhexacyanidoferrat(III), chemische Zutat, die in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie verwendet wird, auf weißem Laboratoriumstisch. Wissenschaftlicher Hintergrund. Draufsicht.

Ferric Ammonium Citrate

Welche Materialien können verwendet werden?

Jedes beliebige Papier, Karton, Textilien oder natürliche Materialien kann ich zum Drucken verwenden. Dabei ist es wichtig, dass das Material wasserfest ist, wenn es gespült wird. Aus diesem Grund sollte das Papier ein Gewicht von ca. 150 g/m2 oder mehr haben.

Ich werde damit beginnen, auf dickem Papier und Aquarellpapier zu drucken und ein maximales Format von A6 zu verwenden.

Blaue Farbe

Die natürliche blaue Farbe der Drucke wird als Preußischblau bezeichnet. Preußischblau wird oft als das erste der modernen Pigmente bezeichnet. Es wurde 1704 von dem Berliner Farbmeister Diesbach hergestellt und wird in Deutschland als Berliner Blau bezeichnet. Es wurde 1724 für Künstler verfügbar und ist seit seiner Entdeckung sehr beliebt.

von Analoger Fotografie zum Cyantype

Mein aktuelles Projekt dreht sich um analoge Fotografie. Meine Hauptfrage lautet: Ist analoge Fotografie im digitalen Zeitalter noch relevant? Während meines ersten Semesters bin ich zu dem Schluss gekommen, dass analoge Fotografie wieder im Trend liegt. Letztes Semester wollte ich einen meiner Filme entwickeln, hatte jedoch leider nicht die richtige Ausrüstung. Dabei bin ich auf Cyanotypie gestoßen. Cyanotypie ist eine alternative Methode zur Herstellung von stabilen fotografischen Bildern und basiert auf Eisen anstelle von Silber, das in der traditionellen Fotoentwicklung verwendet wird. Ich erforsche diesen Prozess genauer.

CYANTYPE

Cyanotypie, auch bekannt als Blaudruck, ist ein fotografisches Druckverfahren, das im 19. Jahrhundert entwickelt wurde. Es wurde von dem englischen Astronomen und Botaniker Sir John Herschel entdeckt und von der britischen Fotografin Anna Atkins populär gemacht.

Die Cyanotypie basiert auf der Reaktion von zwei chemischen Verbindungen: Eisen(III)-ammoniumcitrat und Kaliumhexacyanidoferrat(III). Diese Verbindungen werden auf ein Papier oder einen anderen geeigneten Träger aufgetragen. Das Objekt oder die Vorlage wird dann auf das beschichtete Papier gelegt und mit UV-Licht, normalerweise Sonnenlicht, belichtet.

Durch die Belichtung reagieren die chemischen Verbindungen miteinander und bilden ein blau-weißes Bild. Der Prozess erzeugt charakteristische blau-weiße Töne, die das Markenzeichen der Cyanotypie sind. Der Name “Cyanotypie” stammt von der blauen Farbe (Zyan) des fertigen Drucks.

Cyanotypien wurden hauptsächlich für technische Zeichnungen, Landkarten und Blaupausen verwendet. Später entdeckten Künstler und Fotografen die kreative Anwendung der Cyanotypie als Kunstform. Die Technik bietet eine große gestalterische Freiheit und ermöglicht die Erzeugung von Bildern mit einem markanten, kontrastreiche Erscheinung.

Heutzutage wird die Cyanotypie immer noch von einigen Künstlern und Fotografen verwendet. Es hat sich zu einer alternativen Druckmethode entwickelt, die sowohl analoge als auch digitale Vorlagen nutzen kann. Darüber hinaus wird die Cyanotypie oft in der Kunstpädagogik eingesetzt, um Schülern das Verständnis für die fotografische Geschichte und die experimentelle Gestaltung zu vermitteln.

Die Cyanotypie ist ein faszinierendes Verfahren, das eine einzigartige ästhetische Wirkung erzeugt und die Kreativität derjenigen anregt, die sich mit dieser Technik beschäftigen.

Schritte für die Entwicklung

Schritt 1
Mischen der Cyanotypie-Auflösung

Cyanotypien werden hergestellt
aus zwei Komponenten: Kaliumferricyanid
und Eisen(III)-ammoniumcitrat. Diese werden mit destilliertem Wasser vermischt und vermengt.

Schritt 2
Vorbereiten der Leinwand
Papier, Pappe, Textilien oder ein anderes natürlich absorbierendes Material wird mit der Lösung bestrichen und im Dunkeln getrocknet.

Schritt 3
Druck der Cyanotypie
Objekte oder Negative werden auf das Material gelegt, um einen Abdruck zu erstellen. Die Cyanotypie wird mit UV-Licht gedruckt, z. B. durch die Sonne, einen Leuchtkasten oder eine UV-Lampe.

Schritt 4
Verarbeitung und Trocknung
Nach der Belichtung wird das Material durch Spülen mit Wasser bearbeitet. Der fertige Druck wird getrocknet.

ANALOGE FOTOGRAFIE (Geschichte 4)

GEORGE EASTMAN

Das Bild wurde mit dem Verfahren, das zu jeweiligem Zeitpunkt auf Glas statt auf Zinkplatten hergestellt wurde, war immer noch schwer und lang andauernd. Alles veränderte sich, als George Eastman 1884 in New York den Rollfilm vorstellte. Die Fotografie wurde für jedermann zugänglich. Eastman war auch gleichzeitig der Gründer der Firma [1]Kodak, die bis heute noch in den Köpfen der analogen Fotografie-Liebhaberinnen und -Liebhaber vorhanden ist. Mit seiner neuen ´Browie` Kamera, die nur einen Dollar kostete, kam die Zugänglichkeit der Fotografie an die Öffentlichkeit und Bilder konnten nacheinander gereicht aufgenommen werden. Die Lichtkamera erzeugte anfangs auf dem 100-Aufnahmefähigen Film kreisrunde Lichtbilder. Weiters kümmerte sich die Firma Kodak um die Entwicklung der Bilder. Durch ein weiteres fortgeschrittenes Model der Browie ermöglichte Kodak den Kundinnen und den Kunden die eigenständige Entwicklung der Schwarz-Weiß- Fotografie. Nun brauchte nicht jeder ein Wissenschaftler oder Chemiker sein. Film einlegen, Bilder schießen und selbst entwickeln stand an der Tagesordnung. Dies bedeutete: Bahn frei für die Kleinbildkamera, das Porträtieren und das Ausprobieren.

Wegen der leichteren Zugänglichkeit und der starken Konkurrenz zwischen der traditionellen, porträtierenden Malerei und der neuen Fotografie, mussten sich die Künstlerinnen und die Künstler neue, 13einzigartige Stile ausdenken. Dabei stand das Empfinden der Wirklichkeit anstatt einer schlichten, genauen Abbildung im Vordergrund. Beispielsweise dafür ist das Gemälde von Else Berg unter dem Namen: `Mädchen am Tisch`.

Abbildung 7 Mädchen am Tisch, Else Berg

FAZIT

All diese Ereignisse mussten stattfinden, damit Sie und ich ein Schnappschuss unserer erlebten Momente aufbewahren können. Fotografie ist viel mehr als nur das Einfallen des Lichtes durch ein Objektiv und ein Gehäuse. Es sind die Winkel, die Motive, die Belichtungen des Objektes, die Gesichtsausdrücke und die Aussage des Bildes, die erst die Fotografie so faszinierend macht- zusammengefasst ist es das fotografische Erlebnis. Ja, die professionelle Fotografie ist nicht nur ein einfaches Abdrücken, es ist eine inszenierte teilweise dokumentierende und vom Fotografen bestimmte Realität. Die mich und Sie darstellen.


[1] Geschichte der Fotografie, Willfried Baatz, S.65 

ANALOGE FOTOGRAFIE (Geschichte 3)

3. FIXIERMITTEL

3.1 LOUIS JACQUES MANDÉ DAGUERRE

Die vertragliche Wissens-Partnerschaft zwischen Joseph Nicéphore Niépce und Louis Jacques Mandé Daguerre hat dazu geführt, dass die Suche nach einem Fixierstoff fortgeführt wurde. Daguerre, ein angesehener Kunstmaler,[1] ließ sich auch nicht von Niépces unerwarteten Tod entmutigen. Er entwickelte mithilfe von [2]Jodsilberplatten einen Bildträger, der nach einiger Belichtungszeit in der linsenintegrierten Camera Obscura mithilfe von Quecksilberdämpfen, Kochsalz und später Natriumthiosulfat gewaschen und anschließend getrocknet werden konnte. Das resultierte in spiegelverkehrten Unikaten, die aufgrund der Oxidation des Silbers verglast und eingerahmt werden mussten. Das Daguerretypieverfahren, und somit das zweite Bild der Welt, wurde geboren.

Abbildung 4 Boulevard du Temple

Die Abbildung zeigt eine an sich befahrene Straße. Aufgrund der langen Belichtungszeit konnten alle Bewegungseinflüsse nicht auf dem Bild eingefangen werden. Nur ein Mann beim Brunnen im linken Bildabschnitt ist erkennbar. Es wird davon ausgegangen, dass er sich so lange die Schuhe putzen ließ, dass er von der Kamera eingenommen werden konnte.

Daguerre wollte nun die Erfindung weltberühmt machen. Mit seinem ausgeprägten Geschäftssinn und einer großen Motivation gelang es ihm, seine und Niépce Erfindung am französischen Staat zu verkaufen. Weiterhin schaffte er, dem eigentlich von Niépce und ihm erschaffenen Verfahren, alleine patentieren zu lassen. Als wäre dieser Siegeszug für ihn nicht genug, hat er sich und seinem Schwager das alleinige Recht des Baus und Vertriebs seines Apparates `le Daguerretype` beschaffen. Daguerre zählt somit zu den Gründern der Fotografie.

4. WILLIAM HENRY TOX TALBOT- REPRODUZIERBARKEIT

Nach der Bekanntgabe der Erfindung von Daguerre arbeitete der Engländer William Henry Tox Talbot an seinen Erfindungen weiter. Im Jahr [3]1840 erfand er eine geeignete Substanz, um das Fotopapier zu sensibilisieren. Zusätzlich schaffte er mit seinem kleinen, hölzernen Würfel, die Belichtungszeit von 60 Minuten auf Sekunden zu verringern. Mit dieser Gerätschaft, die von seiner Frau ‚Mausefalle‘ _genannt worden war, legte er die Grundlage der Negativ-Positiv-Fotografie, dessen Verfahren er Kalotypie nannte. Ab diesem Zeitpunkt war die Reproduzierbarkeit der Bilder möglich und die Türen der Fotografie als Massenmedium standen ganz weit offen. [4]1844 bis 1846 sind erstmals in einem Printmedium Fotografien erschienen, die mit der Massenproduzierbarkeit der Kalotypien erschaffen worden waren. Davor erhielt Talbot ein Patent für sein Verfahren mit dem Namen Kalotypie, das später unter dem Begriff der Talbotypie bekannt war. Im Übrigen erschuf er davor, im August 1835, die berühmte Aufnahme des `Oriel Fensters` auf Lacock Abbey.

Abbildung 5 Oriel Fensters` auf Lacock Abbey

Trotz dessen war erst 1839 das öffentliche Geburtsjahr der Fotografie. Das Interesse und die Verbreitung der Fotografie vergrößerten sich ebenso. Anfangs kamen die kalten Schwarz- Weiß- Bilder an der Bevölkerung nicht wirklich gut an. Doch mithilfe von Schwefel enstanden braun- oder orangestichige Bilder, die wiederum aufgrund deren warmen Farbton einen großen Anklang in der Gesellschaft fanden. Die bräunlichen Bilder, die im Vergleich zu den schwarz-weiß palen Bildern der Realität näherkamen, sind unter dem Namen [5]Sepia bekannt, als Beispiel dient das Landschaftsbild von Adolphe Braun.

Abbildung 6 Blumenstilleben Adolphe Braun


[1] Schwarz-Weiß-Fotografie, Anselm Wunderer, S. 17

[2] Geschichte der Fotografie, Willfried Baatz, S.19 und https://www.deutsches-museum.de/sammlungen/meisterwerke/meisterwerke-iv/kamera/

[3] Geschichte der Fotografie, Willfried Baatz, S.21

[4] Geschichte der Fotografie, Willfried Baatz, S.22

[5] Schwarz-Weiß-Fotografie, Anselm Wunderer, S. 23

ANALOGE FOTOGRAFIE (Geschichte Teil 2)

2. SCHWÄRZE

Bekannt war, dass Sonnenlicht in Kombination mit bestimmten Chemikalien, wie [1]Silbernitrate und Silberoxid das Aussehen von Gegenständen schwärzen können. Der Arzt des Herzogs von Mecklenburg war einer der Ersten, der dieses Ereignis beobachtete und dokumentierte. Rasch folgten weitere Vertreter, die die außergewöhnliche Lichtempfindlichkeit des Silbersalzes mitverfolgten. Unter ihnen auch der schwedische Chemiker Carl Wilhelm Scheele. Er entdeckte, dass Ammoniak das geschwärzte Silberchlorid konserviert und die Schwärze aufgrund dieser Methode unlöslich wird.

2.1 THOMAS WEDGWOOD

Sowohl die Camera Obscura, als auch die Chemikalien konnten alleine kein erhaltenes Bild entstehen lassen, nur in der Zusammensetzung waren sie wirksam. Zu derselben Erkenntnis ist ebenfalls der Chemiestudent Thomas Wedgwood gekommen. Er legte zum ersten Mal ein Silbernitratgetränktes Papier in seine Camera Obscura ein. Anschließend färbte sich das Bild durch die Lichteinflüsse komplett schwarz, sodass nichts auf dem Papier zu sehen war. Obwohl es ein Misserfolg für ihn persönlich war, war es ein Erfolg für die Fotografie. Der Grundbaustein war gelegt und weitere Erfinder konnten sich von seinen Experimenten inspirieren lassen.

2.2 JOSEPH NICÉPHORE NIÉPCE

Auch der unzureichende Zeichentalent [3]Joseph Nicéphore Niépce ist zu erwähnen. Er probierte 1826 oder 1827 eine verbesserte Variante des Prinzips von Thomas Wedgwood aus. Dabei bestellte er eine handangefertigte, personalisierte Camera Obscura beim Optiker Chevalier her, die er anschließend im Fenster seines Landhauses legte und eine von ihm lichtempfindlich gemachte Zinnplatte 8 Stunden lang beleuchten ließ. Das jemals festgehaltene Bild mit dem Titel `Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers` ist entstanden. Es ist die aller erste dokumentierte Abbildung, die die Menschen jemals zu Gesicht bekommen haben.

Abbildung 3 Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers


[1] Geschichte der Fotografie, Willfried Baatz, S.16

[2] Geschichte der Fotografie, Willfried Baatz, S.14

[3] Geschichte der Fotografie, Willfried Baatz, S.16 

ANALOGE FOTOGRAFIE (Geschichte Teil 1)

1. VORWORT

Das einst nur von Künstlerinnen und Künstler Schaffen einer Abbildung der Realität, existiert seit über [1]150 Jahren durch das Medium Fotografie. Diese Zeit ist im Vergleich zu der Entwicklung der traditionellen Bildformen, wie die Malerei und der Grafik relativ kurz. Jedoch hat es einen stärkeren Einfluss auf die Wahrnehmung jedes einzelnen Menschen. Denn Fotografie ist vom Alltag des 21. Jahrhunderts nicht mehr wegzudenken- sei es nur durch das schnelle Schießen eines Bildes mit dem Handy oder eines länger andauernden Prozesses der Analogen Kamera- Fotografie ist allgegenwärtig und fest in unserem Gedächtnis verankert.

Wie ist es zu der Fotografie gekommen?

In dieser folgenden Kurzarbeit werde ich, Naomi Bujdei, dieser Frage auf dem Grund gehen und insbesondere auf die Geschichte der Fotografie eingehen. Als Wissensquellen ziehe ich folgende Bücher heran: Geschichte der Fotografie, Willfried Baatz; Visuelle Kulturen der USA, Christof Decker; Schwarz-Weiß-Fotografie, Anselm Wunderer zur Hand genommen. Die Wikipedia- Internetseite wurde mir im Laufe der Arbeit zum täglichen Helfer.

Nun tauche mit mir in die Geschichte der Fotografie ein.

ALLGEMEIN

Der Wunsch die Gegenwart einzufangen, ein Geschehnis für die Zukunft aufzubewahren und die Realität auf ein Blatt Papier zu bringen, ist vermutlich ebenso alt wie die Menschheit selbst. Das Grundprinzip des Festhaltens eines Momentes zieht sich wie ein roter Faden von den Anfängen in den [2]1830er Jahren bis in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts. An diesem Traum arbeiteten mehrere Erfinder unabhängig voneinander gleichzeitig, weshalb keinem einzigen und eindeutigen Erfinder die Entdeckung der Fotografie zugeschrieben werden kann. Die Kamera und somit die Fotografie war das Resultat der jahrhundertlangen Erkenntnisse im Bereich der Optik, Mechanik und der Chemie.

VORRAUSSETZUNGEN FÜR DIE FOTOGRAFIE

Für die Entstehung eines fotografischen Bildes ist ein [3]optisches System notwendig, das ein Motiv auf ein Medium projektieren kann. Weiterhin muss das Medium das entsprechende Motiv aufnehmen können und anschließend sollte das Bild durch ein Fixiermittel für die Ewigkeit festgehalten werden.

1. OPTISCHES SYSTEM

1.1 CAMERA OBSCURA

Bereits [4]Aristoteles besaß das Wissen darüber, dass durch das Einfallen des Tageslichts durch einen kleinen Spalt, in einem ansonsten abgeschlossenen Raum, auf der gegenüberliegenden Wandseite die Außenwelt spiegelverkehrt zu sehen ist. Und genau dieses Prinzip hat sich auch die Camera Obscura zu Nutzen gemacht. Das sonst noch ´dunkel Kammer` oder ´Lochkamera` benannte große Zimmer wurde für die Künstlerinnen und Künstler als Projektor verwendet

Abbildung 1 camera obscura

Mit der Zeit wurden das einst große Zimmer verkleinert und das kleine, kastenförmige mit Linse integrierte Apparat gewann an Bedeutung. Die Funktionalität der ursprünglichen Camera Obscura ist ident. Der Unterschied ist neben der Größe, die Linse, die das Außenbild auf die Oberseite des Kastens befördert, von der die Zeichnerin oder der Zeichner das Motiv nicht auf dem Kopf gestellt abpausen kann. Pionier dabei war Johann Zahn, der diese Funktionalität beschrieb und anwendete.

Abbildung 2 camera obscura klein

Mit der Camera Obscura war längst nicht die Fotografie, die wir im 21. Jahrhundert kennen und lieben gelernt haben. Denn Fotografie ist es erst, wenn das Bild in den Händen haltbar ist. Für diesen Zweck hilft die Chemie.


[1] Geschichte der Fotografie, Willfried Baatz, S.7

[2] Visuelle Kulturen der USA, Christof Decker (Hg.), S. 99

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_und_Entwicklung_der_Fotografie

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Camera_obscura