Multilinguale Typografie: Schriftsysteme

Schriftsysteme sind Systeme von grafischen Zeichen, die zum Festhalten gesprochener Sprache verwendet werden.[1] Es gibt 5 Schriftsysteme, die heute verwendet werden:

  • Alphabete
  • Abjads
  • Abugida/Alphasyllabare
  • Logosyllabar
  • Syllabar[2]

Alphabetschriften
Alphabetschriften haben eine bestimme Anzahl an Buchstaben, die in einer Reihenfolge geordnet sind. Die alphabetischen Buchstaben bezeichnen jeweils einen Laut, ein sogenanntes Phonem.

Zu den Alphabetschriften gehört das lateinische Alphabet. Dieses Alphabet wird von Sprachen wie Englisch, Französisch, Spanisch sowie Deutsch verwendet. Es gibt in vielen Sprachen zusätzliche Buchstaben, um lautlichen und sprachlichen Besonderheiten gerecht zu werden. Diese werden abgeleitet von dem lateinischen Grundalphabet und mit diakritischen Zeichen versehen. Ein Beispiel dafür sind die Umlaute im Deutschen. 

Ebenso zählt die griechische Schrift zu den Alphabetschriften, sie gilt als erste dieser Schriften, entstanden ca. 800 v. Chr., und von ihr stammen verschiedene Schriften ab. Das griechische Alphabet hat 24 Buchstaben und Buchstaben wie ‚A‘ und ‚B‘ wurden identisch in das lateinische Alphabet übernommen. Heutzutage wird das griechische Alphabet häufig bei der Mathematik eingesetzt.

Die kyrillische Schrift wird in Sprachen wie Russisch, Serbisch, Bulgarisch oder Ukrainisch verwendet, aber auch Sprachen wie Kasachisch oder Kirgisisch werden dieses Alphabet. Dieses Alphabet entstand als die altbulgarische Sprache aufgeschrieben wurde mit Buchstaben von dem griechischen Alphabet. Laute die es nicht gab wurden aus der glagolitischen Schrift genommen.

Das georgische Alphabet besteht aus 33 Buchstaben mit 28 Konsonanten- und 5 Vokalzeichen. Es hat eine geschwungene und elegante Form. In diesem Alphabet gibt es keine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben.

Das koreanische Alphabet Hangul ist auch eine Buchstabenschrift. Es hat 21 Vokale und 19 Konsonanten. Mit 14 Zeichen werden die Konsonanten dargestellt und mit 10 Zeichen die Vokale. Bei Schreiben werden die einzelnen Buchstaben silbenweise in Blöcke gefasst.[3]

Konsonantenschriften (Abjads)
Bei Konsonantenschriften werden nur Zeichen für Konsonanten verwendet. Bei manchen Sprachen können die Vokale beim schreiben weggelassen werden, ohne dass es zu Verständnisproblemen beim Lesen kommt, da bei diesen Sprachen die Morphologie und Lexik nur auf Konsonanten basiert. 

Die arabische Schrift gehört zu den Konsonantenschriften. Sie wird von rechts nach links geschrieben und enthält 28 Zeichen für ihrer Konsonanten. Diese Schrift wird kursiv geschrieben, das heißt alle Buchstaben eines Wortes werden verbunden. 

Hebräisch ist eine weitere Konsonantenschrift, die auch von rechts nach links geschrieben wird.  Ursprünglich waren alle Buchstaben Konsonanten, aber manche Zeichen fungieren nun als Hilfszeichen um Vokale zu bilden.[4]

Abugida
Abugidas sind Mischformen aus Alphabetschrift und Silbenschrift. Einzelne Silben bilden je eine graphische Einheit und diese Gruppen bestehen aus kleineren Segmenten, ähnlich wie bei der koreanischen Schrift.

Die Devanagari-Schrift ist solch eine Schrift. Hier stehen Vokalzeichen nicht allein, sondern sind immer an ein Konsonantenzeichen gebunden und bilden eine Einheit.

Bei der äthiopischen Schrift haben sich mit der Zeit diakritische Zeichen entwickelt, die beim Konsonanten anzeigen, welcher Vokal folgt.[5]

Logosyllabar
Bei logographischen Schriften wird die Bedeutung einzelner Sprachausdrücke durch grafische Zeichen wiedergegeben. Es gibt kein Alphabet und ein Schriftzeichen steht nicht für einen Laut. Ein Schriftzeichen steht für eine bestimmte Bedeutung.

Die chinesische Schrift ist ein Beispiel für logographische Schriften. Bei der Schrift gibt es ca. 87.000 unterschiedliche Zeichen.

Andere Schriften sind die ägyptischen Hieroglyphen oder die antike Keilschrift.[6]

Syllabar
Bei Silbenschriften stehen die Schriftzeichen für größere lautliche Einheiten. Statt aus einem Alphabet bestehen Silbenschriften aus einem Syllabar.

Die japanische Hiragana und Katakana-Schrift sind Silbenschriften. Jedes Zeichen entspricht einem Vokal oder einem Konsonanten plus Vokal.[7]


[1] https://www.dwds.de/wb/Schriftsystem (aufgerufen am 12.10.22)

[2] https://uxdesign.cc/understanding-multilingual-typography-db00dca97d80 (aufgerufen am 4.11.22)

[3] https://opustranslations.com/2018/07/12/infografik-schriftsysteme-so-schreibt-die-welt/ (aufgerufen am 10.11.22)

[4] https://opustranslations.com/2018/07/12/infografik-schriftsysteme-so-schreibt-die-welt/ (aufgerufen am 10.11.22)

[5] https://opustranslations.com/2018/07/12/infografik-schriftsysteme-so-schreibt-die-welt/ (aufgerufen am 10.11.22)

[6] https://opustranslations.com/2018/07/12/infografik-schriftsysteme-so-schreibt-die-welt/ (aufgerufen am 10.11.22)

[7] https://opustranslations.com/2018/07/12/infografik-schriftsysteme-so-schreibt-die-welt/ (aufgerufen am 10.11.22)

ANALOGE FOTOGRAFIE (Geschichte Teil 1)

1. VORWORT

Das einst nur von Künstlerinnen und Künstler Schaffen einer Abbildung der Realität, existiert seit über [1]150 Jahren durch das Medium Fotografie. Diese Zeit ist im Vergleich zu der Entwicklung der traditionellen Bildformen, wie die Malerei und der Grafik relativ kurz. Jedoch hat es einen stärkeren Einfluss auf die Wahrnehmung jedes einzelnen Menschen. Denn Fotografie ist vom Alltag des 21. Jahrhunderts nicht mehr wegzudenken- sei es nur durch das schnelle Schießen eines Bildes mit dem Handy oder eines länger andauernden Prozesses der Analogen Kamera- Fotografie ist allgegenwärtig und fest in unserem Gedächtnis verankert.

Wie ist es zu der Fotografie gekommen?

In dieser folgenden Kurzarbeit werde ich, Naomi Bujdei, dieser Frage auf dem Grund gehen und insbesondere auf die Geschichte der Fotografie eingehen. Als Wissensquellen ziehe ich folgende Bücher heran: Geschichte der Fotografie, Willfried Baatz; Visuelle Kulturen der USA, Christof Decker; Schwarz-Weiß-Fotografie, Anselm Wunderer zur Hand genommen. Die Wikipedia- Internetseite wurde mir im Laufe der Arbeit zum täglichen Helfer.

Nun tauche mit mir in die Geschichte der Fotografie ein.

ALLGEMEIN

Der Wunsch die Gegenwart einzufangen, ein Geschehnis für die Zukunft aufzubewahren und die Realität auf ein Blatt Papier zu bringen, ist vermutlich ebenso alt wie die Menschheit selbst. Das Grundprinzip des Festhaltens eines Momentes zieht sich wie ein roter Faden von den Anfängen in den [2]1830er Jahren bis in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts. An diesem Traum arbeiteten mehrere Erfinder unabhängig voneinander gleichzeitig, weshalb keinem einzigen und eindeutigen Erfinder die Entdeckung der Fotografie zugeschrieben werden kann. Die Kamera und somit die Fotografie war das Resultat der jahrhundertlangen Erkenntnisse im Bereich der Optik, Mechanik und der Chemie.

VORRAUSSETZUNGEN FÜR DIE FOTOGRAFIE

Für die Entstehung eines fotografischen Bildes ist ein [3]optisches System notwendig, das ein Motiv auf ein Medium projektieren kann. Weiterhin muss das Medium das entsprechende Motiv aufnehmen können und anschließend sollte das Bild durch ein Fixiermittel für die Ewigkeit festgehalten werden.

1. OPTISCHES SYSTEM

1.1 CAMERA OBSCURA

Bereits [4]Aristoteles besaß das Wissen darüber, dass durch das Einfallen des Tageslichts durch einen kleinen Spalt, in einem ansonsten abgeschlossenen Raum, auf der gegenüberliegenden Wandseite die Außenwelt spiegelverkehrt zu sehen ist. Und genau dieses Prinzip hat sich auch die Camera Obscura zu Nutzen gemacht. Das sonst noch ´dunkel Kammer` oder ´Lochkamera` benannte große Zimmer wurde für die Künstlerinnen und Künstler als Projektor verwendet

Abbildung 1 camera obscura

Mit der Zeit wurden das einst große Zimmer verkleinert und das kleine, kastenförmige mit Linse integrierte Apparat gewann an Bedeutung. Die Funktionalität der ursprünglichen Camera Obscura ist ident. Der Unterschied ist neben der Größe, die Linse, die das Außenbild auf die Oberseite des Kastens befördert, von der die Zeichnerin oder der Zeichner das Motiv nicht auf dem Kopf gestellt abpausen kann. Pionier dabei war Johann Zahn, der diese Funktionalität beschrieb und anwendete.

Abbildung 2 camera obscura klein

Mit der Camera Obscura war längst nicht die Fotografie, die wir im 21. Jahrhundert kennen und lieben gelernt haben. Denn Fotografie ist es erst, wenn das Bild in den Händen haltbar ist. Für diesen Zweck hilft die Chemie.


[1] Geschichte der Fotografie, Willfried Baatz, S.7

[2] Visuelle Kulturen der USA, Christof Decker (Hg.), S. 99

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_und_Entwicklung_der_Fotografie

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Camera_obscura 

Storytelling through pictures

To convey stories, ideas and viewpoints with the help of an image or several images is a very useful and powerful tool. In photography, storytelling is often called a photo essay or photo story.

“Any photography type can be used to tell stories. Documentary, fantasy, and even portraits are excellent for storytelling photography” (Bryan-Smith, Christopher).

A picture can convey a complex meaning that is difficult to describe with words alone, “A picture is worth a thousand words”. Here are the most important aspects to consider when telling a story with a picture or a serie of pictures,

Open vs closed story

First you need to figure out what you want to achieve with your photo or photos, what should the story be about? In this case you have two options – open or closed stories. 

Open story: lets both the photographer and the audience be creative as the story is open for interpretation. The audience will take into account previous experience and emotions into the story.

Closed story: fixed beginning and end. The main idea is that the audience in the end should have the same conclusion. 

Structure your narrative

When you have decided on an open or closed story it is easier to figure out the narrative. In the previous blog post I wrote I go deeper into this, however when it comes to photography these are some additions you should consider, 

It is good if the story contains a beginning (opening shot), middle (interactive and sequential shots), and an end (closing shot). It is important to decide how the story should be told, sometimes you want the end to be open or start the story at the end. Therefore the structure of the photos is an essential element, how the story should be told. Always try to have the narrative in mind when taking the photos, the narrative is there to guide your viewers through the photos.

Keep in mind the importance of having a character, some sort of emotion, and elements or objects that creates a connection with the viewer. Start with following the structure from the previous blog post what are the-fundamentals of storytelling to create a narrative for your picture. 

Single image vs Photo Series

In a single frame it is impossible to tell a story from the beginning till the end. Therefore the single frame suits best when telling an open story.

“A single frame might be very powerful but it’s still only a part of the bigger picture” (Grujin, Jasenka 2022).

When trying to tell a story in a single frame it is important to include small details that add to a person’s story. For an open story with a single frame you can play around with wide-angle shots which will give the viewers a bigger picture as more scenery will be included. Or keep it as a closed up frame and play around with the details which will bring more personality to the photo,

“A person’s full story is often in the details: a picture of their desk, travel books strewn across a bedroom floor, a close-up of their hands dirty from working in the garden, a wide-angle portrait of them surrounded by a few of their favorite things” (Bryan-Smith, Christopher).

However a closed story is easiest told through a photo essay or photo series,but it can as well be applied to an open story. With a series of photos the story can be told through a linear narrative structure to create a storyline with an opening shot, interactive and sequential shots, and a closing shot. Keep in mind that the first and last shot are the most important as they are crucial to grab the viewer’s attention. 

Narrow down, trim, and exclude

A photo series consisting of 50 photos might make you lose your viewers attention. Keep only the most essential photos that actually contribute to the story. Be selective and narrow down to your favorite shots. 

Take control of the entire frame

It is necessary to take a variety of shots of the same situation from different perspectives as a single shot won’t tell the whole story, 

“You need to shoot portraits, landscapes, abstract images, wide-angle shots, action shots, zoomed-in details and so on in order to tell a whole story” (Grujin, Jasenka 2022).

When telling a story through photos there is no typical style to follow, feel free to use different techniques. Play with the lightning and positioning. We like variety to not get bored, be creative and try to challenge the imaginations while paying attention to the details in the surroundings. 

The basics

Do not forget the fundamentals of photography as settings, composition, and lighting. They are still as important when you are trying to create a good story. A story told without the fundamental presence will not attract the viewer’s attention. 

Plan ahead 

As you now have an idea of what kind of shoots you need to do for your story, write down a list of equipment and a shot list. Do research about the location and create a map or pinterest board with inspiring shots you would like to try out that helps you convey your message. If you are photographing a famous location, do not forget to do research before to see what other photographers usually shot and try to find new and more unique angles. 

“The planning process should include selecting the topic, doing a research on the topic and planning your shots – they should be very diverse and visually appealing” (Grujin, Jasenka 2022).

It doesn’t matter how much you plan ahead, you will always have some unexpected events happening through your shooting. So be open minded and prepared to tackle issues that may accrue. 

Emotions in storytelling

The emotions told through the story is one of the most important aspects, to have an emotional impact on your viewer. Faces and body language are powerful ways to convey feelings as it is easy to identify a person’s behavioral patterns. This applies not only to humans but also to animals. 

However, when telling a story the character is important, a hero or a villain. It doesn’t need to be a person or an animal, it can be a landscape or an object as long as it can evoke strong emotions. In addition, it is important that the photos are layered with a meaning.  

“The images should be thoughtfully layered with meaning. This is how you engage your viewer’s attention for a longer period of time. This is usually the most difficult process of telling a story with photographs” (Hopper, Drew 2016).

It takes time to manage the skill of capturing memorable photos with strong emotions and a layered meaning. 

Colours

Another aspect when creating an emotional impact on the viewers is the colors. Colors are a great and powerful tool to use and to always have the color theory in mind. This can help you create a meaning to your photos. 

Warmer colors are good to flavor your photo and give a feeling of enjoyment, strong colors such as red can invoke the feeling of desire and passion. The cool colors can reflect loneliness and uncertainty, therefore it is important to think about what emotions you want the story to reflect.

“Experimenting with a colour scheme like warm and cool colours will allow you to quickly change the atmosphere in your images. For instance, if you focus on the spectrum of reds that will increase the sensation of joy, intimacy, passion or pleasure. On the other hand, cold bluish colors will transmit the feeling of calm or perhaps unhappiness and isolation” (Grujin, Jasenka 2022).

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To have a caption together with your photo is also a part of the storytelling and should support the viewers understanding, 

“That said, it is important to remember that while captions may expand your understanding of an image, it’s the image itself that should tell the story – never the other way round” (Hopper, Drew 2016).

Keep in mind that It takes time to combine the photography and storytelling skills. The most important thing is to start somewhere and enjoy the process of evaluating your skills.

Sources:

D. Little, Jason (July 23, 2017): 3 Steps to Becoming a Better Photographic Storyteller. In: Light Stalking, https://www.lightstalking.com/3-steps-becoming-better-photographic-storyteller/ (zuletzt aufgerufen am 6. 12. 2022)

Grujin, Jasenka (November 7, 2022): The 6 Fundamentals Of Storytelling In Photography. In: Light Stalking, https://www.lightstalking.com/storytelling-through-photography/ (zuletzt aufgerufen am 6. 12. 2022)

Hopper, Drew (June 27, 2016): 6 Tips for Telling Stories with Your Photos. In: PetaPixel, https://petapixel.com/2016/06/27/6-tips-telling-stories-photos/ (zuletzt aufgerufen am 6. 12. 2022)

Bryan-Smith, Christopher: 8 Tips for Creative Storytelling Photography. In: Expert photography, https://expertphotography.com/storytelling-photography/ (zuletzt aufgerufen am 6. 12. 2022)

McKechnie, Ben: How to Do Storytelling With Your Images. In: Digital photography school, https://digital-photography-school.com/8-tips-storytelling-images/ (zuletzt aufgerufen am 6. 12. 2022)

Hintergrundwissen – Bauhaus-Stil

Geschichte

Die Bauhaus Bewegung startete 1919 in Weimar, Deutschland durch den Architekten Walter Gropius. Sein Ziel war es, alle Künste als Einheit widerzuspiegeln und so die materielle Welt neu zu erschaffen. Er kombinierte bildende Künste und Design Bildung. Er erschuf einen Lehrplan, der es ermöglichte, als Designer Objekte zu kreieren, welche im Alltag nützlich sind, modern und schön aussehen und in Massen angefertigt werden können. Künstler wie Paul Klee, Vasily Kandinsky und Josef Albers unterrichteten auf der Bauhaus-Schule in Weimar. In der Schule wurden verschiedenste Workshops angeboten, darunter Metallarbeiter, Weben, Töpfern, Typografie und Wandmalereien. (Vgl. Griffith Winton 2016)

1925 zog die Bauhaus-Schule von Weimar nach Dessau. Dafür designte Gropius ein neues Gebäude, welches ein Vorreiter der Bauhaus-Bewegung und der mit einhergehenden Veränderung der modernen Architektur dargestellt hat. Metall Konstruktionen, Glasfronten und effiziente Einrichtung der Klassenräume. (Vgl. Griffith Winton 2016)

Bauhaus Schule in Dessau. Source: https://designklassikermoebel.de/das-bauhaus/

Der Möbeltischlerei-Workshop, gleitet von Marcel Breuer, war einer der beliebtesten der Bauhaus-Schule. Breuer wollte das Wesen der Möbel neu definieren. Er arbeitete mit konventionellen Formen und versuchte diese so stark wie möglich zu entmaterialisieren. Er experimentierte mit Stahlrohren und erschuf so die leichten Metallmöbel, welche sich leicht in Massenproduktionen herstellen Liesen. (Vgl. Griffith Winton 2016)

Marcel Breuer
Source: https://www.re-thinkingthefuture.com/know-your-architects/a3532-10-things-you-did-not-know-about-marcel-breuer/

Im Textil-Workshop lernten die Student:innen unter der Leitung von Gunda Stölzl das Weben von abstrakten Textilien welche sich perfekt in die Bauhaus-Atmosphäre einbinden ließen. Neben technischen Aspekten des Webens lehrte sie die Farbtheorie und ermutigte die Student:innen mit ungewöhnlichen Materialien wie Metall, Glasfaser und Zellophan zu weben. Die abstrakten Werke wurden teils verkauft oder schmückten neben den architektonischen Wandmalereien die Innenwände der Schule. (Vgl. Griffith Winton 2016)

Obwohl der Typografie-Workshop zu Beginn keiner der beliebtesten war, gewann er im Laufe auch immer mehr an Bedeutung. Lehrende wie Moholy-Nagy und der Grafikdesigner Herbert Bayer lehrten, dass Typografie als Kommunikationsmittel, sowie auch als künstlerisches Ausdrucksmittel verwendet werden kann. Typografie wurde meist auch mit Werbung und Corporate Identity verbunden. Im Workshop wurde stets mit serifenloser Schrift gearbeitet, welche zusammen mit Fotografien zentrale visuelle Elemente der avantgardistischen Schule darstellten. (Vgl. Griffith Winton 2016)

Nach Gropius, der 1928 als Direktor der Bauhaus-Schule zurücktrat, folgten der Architekt Hannes Meyer und der Architekt Ludwig Mies van der Rohe. 1930 musste Mies die Schule nach Berlin verlegen. Jedoch musste sie 1933 wegen des Zweiten Weltkrieges geschlossen werden.

Viele der Schlüsselfiguren des Bauhauses immigrierten in die USA und inspirierten dort viele junge Architekten und Designer. Gropius und Breuer lehrten in Harvard. 1937 gründete Moholy-Nagy in Chicago das Neue Bauhaus. (Vgl. Griffith Winton 2016)

Der Bauhaus-Stil

Die Grundideen des Bauhaus:

  • Kunst und Handwerk soll vereinigt werden
  • Schön ist was funktioniert!

Geprägt sind die Bauhaus Werke von der Funktionalität der Produkte. Die Ästhetik ergibt sich durch die Effizienz und die Nützlichkeit. Die Bauhaus-Bewegung verpönt verspielte oder romantische Verzierungen. Objekte sollen klar für ihren alltäglichen Zweck verwendbar sein und dieser soll nicht verschleiert werden. Die Bauhaus-Bewegung soll es Personen in der Mittelschicht oder auch darunter ermöglichen, sich eine schön eingerichtete Wohnung leisten zu können. Dies soll zur besseren Lebensqualität der Menschen beitragen. (Vgl. Maier 2022)

Grundsätze welche im designen von Bauhaus-Stil eingehalten werden:

  • Die Form folgt der Funktion

Bauhaus Künstler designen, indem sie alles weglassen, was unwesentlich erscheint. Komplexe Arbeiten können so auch nur mit wenigen Elementen kreiert werden. (Vgl. Matt 2018)

Asaad™ Bauhaus-Interpretation des Ferrari-Pferdes. Quelle: https://99designs.de/blog/designgeschichte-stroemungen/100-jahre-bauhaus-logos/
  • Minimalismus

„Weniger ist mehr“ – aber nur wenn dies die Funktion und die Effektivität verbessert. (Vgl. Matt 2018)

Minimalismus: Quelle: https://99designs.de/blog/designgeschichte-stroemungen/100-jahre-bauhaus-logos/
  • Revolutionäre Typografie

Im Bauhaus-Design wurden Groß- und Kleinbuchstaben nicht kombiniert. Es wurden nur serifenlosen Schriften verwendet. Erstmals wurden Schriften vertikal und diagonal gesetzt. Auch in den Schriftarten ist der geometrische Einfluss erkennbar. (Vgl. Matt 2018)

Geometrische Typografie. Quelle: https://99designs.de/blog/designgeschichte-stroemungen/100-jahre-bauhaus-logos/

  • Leidenschaft für Geometrie

Inspiriert vom Kubismus zeichnet sich der Bauhaus vor allem durch Grundformen, Winkelhalbierende und einfallsreiche Farben aus. (Vgl. Matt 2018)

Geometrie. Quelle: https://99designs.de/blog/designgeschichte-stroemungen/100-jahre-bauhaus-logos/
  • Primärfarben

Bevorzugt wurden nur die Primärfarben, als Rot, Blau und Gelb zusammen mit Schwarz und Weiß verwendet. (Vgl. Matt 2018)

Primärfarben. Quelle: https://99designs.de/blog/designgeschichte-stroemungen/100-jahre-bauhaus-logos/

Quellen:

Griffith Winton, Alexandra (2016):The Bauhaus, 1919–1933. In: Heilbrunn Timeline of Art History. New York: The Metropolitan Museum of Art, 2000–, http://www.metmuseum.org/toah/hd/bauh/hd_bauh.htm (zuletzt aufgerufen am 07.12.2022)

Maier, Steven (2021): Bauhaus – Die Grundidee. In: Moderne Kunst…verstehen, https://www.kunst-zeiten.de/Bauhaus-Allgemein (zuletzt aufgerufen am 05. 12. 2022)

Matt, Ellis (2018): 100 Jahre Bauhaus: Bekannte Logos im Bauhaus-Stil. In: 99designs, https://99designs.de/blog/designgeschichte-stroemungen/100-jahre-bauhaus-logos/ (zuletzt aufgerufen am 07.12.2022)

Literature Research: Type Design and Cultural Identity

Over the last few weeks, I did literature research – the goal was to get an overview of the available resources and based on that decide on one language to start my research journey with. The results showed that there is an extensive amount of books on Chinese typography, which is not surprising, as Mandarin is the second most spoken language on the globe. However, this was not the case for all languages: For example, I barely found any books on Korean typography – the best I could find were short research papers.

In the end I decided to pick a language I have no prior knowledge of and was able to find some books for: Arabic. My next step is to now order a book or two from other libraries and dive into the Arabic language, its history and cultural identity and most important its typography.

Formen im Design

Formen können Gefühle vermitteln, deshalb sollte man beim Design darauf achten, was man vermitteln will und mit welchen Formen man das erreichen möchte. Neben Typografie und Farbe spielen Formen eine wichtige Rolle im Logodesign. Formen und Kombinationen von Formen befinden sich in den meisten Logos. Das menschliche Gehirn kann diese Formen schnell wahrnehmen und sich leicht merken. Das hilft uns beim Lernen und erinnern. Deshalb kann es hilfreich sein, einprägsame Formen zu verwenden um einen Eindruck zu hinterlassen.

Formen kann man in drei Kategorien einteilen:

  1. Geometrische Formen
  2. Natürliche Formen
  3. Abstrakte Formen

Was können verschiedene Formen vermitteln? Wo würde man sie anwenden?

1. Rechtecke

Rechtecke vermitteln oft ein Gefühl von Stabilität und Vertrauen. Man kann sie oft in Logos von Softwarefirmen oder Banken finden. Darüber hinaus können sie auch Sicherheit vermitteln, was für solche Firmen und für Kunden von hoher Bedeutung ist.

2. Kreise

Kreise sprechen für Zusammenarbeit und Freundschaft. Sie haben eine positive Botschaft und geben ein Gefühl von Einheit. So kann man sie zum Beispiel im Olympia Logo finden. 

3. Linien

Hier muss man zwischen horizontalen und vertikalen Linien unterscheiden. Die horizontalen Linien können eine erdendes und ruhiges Gefühl vermitteln, oft stehen sie aber auch für Dynamik und Bewegung. Horizontale Linien dagegen können Stärke und Macht präsentieren. Diese Linien können schnell zu dominierend für eine Marke wirken.

4. Natürliche Formen

Diese Formen werden oft (wie der Name schon sagt) mit der Natur verbunden. Es ist schwer zu beurteilen, was diese natürlichen Formen für Emotionen auslösen, da sie auf ganz verschiedene Arten vorkommen können.

5. Abstrakte Formen

Bei abstrakten Formen liegt der Fokus auf der Interpretation bei der Betrachtung. Dabei ist es unwichtig, ob die Form geometrisch oder natürlich aussieht. Es geht nur darum, wie die betrachtende Person beeinflusst wird. Beispiele für abstrakte Formen sind zum Beispiel Icons.

Quellen:

www.tailwindapp.com/blog/the-meaning-of-shapes-in-design#:~:text=Shapes%20in%20design%20are%20categorized,brand%20or%20company%20using%20them

tailorbrands.com/de/logo-maker/logo-formen

Drucktechniken

Unter Drucktechniken oder Druckverfahren werden generell Techniken bezeichnet, die Druckfarbe auf einen Bedruckstoff übertragen. Grob kann zwischen digitalen und analogen Druckvorgängen unterschieden werden. Der gravierendste Unterschied besteht darin, dass für analoge Drucktechniken ein festes Trägermedium benötigt wird, welches im digitalen vollständig von verschiedenen Dateitypen abgelöst wird, welche direkt an die jeweiligen Druckmaschinen gesendet werden. Nach DIN-Norm 16500 werden vier Druckarten definiert. Jede dieser Techniken weist andere Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile auf. Wichtig erscheint hier die Oberflächenstruktur, Art des Farbtransfers, Übertragungsart – welche weiters in direktes oder indirektes Drucken unterschieden werden kann – sowie die Druckformen-Herstellung, bei welcher beispielsweise zwischen elektrostatisch, chemisch oder manuell differenziert werden kann.

1 – Hochdruck

Das Hochdruckverfahren war schon in Form des Stempeldrucks bereits in der Antike bekannt und stellt somit das älteste Druckverfahren dar. Bekannt und für eine größere Stückanzahl zugeschnitten wurde es von Johannes Gutenberg 1450 revolutioniert. Hier wurde mit erhöhten Metall-Lettern mittels eines Setzkastens und einer Presse direkt auf den zu bedruckenden Stoff gedruckt. Schon denkbar ist hierbei, dass die zu druckenden Stellen optisch sowie haptisch erhaben sind und sich von der Druckplatte abheben. Durch eine Walze erfolgt der Farbauftrag, der direkt von der Druckform auf das jeweilige Material übertragen wird. Somit spricht man von einem direkten Druckverfahren, welches mit einem Tiegel – also einem planen Druckkörper – oder einem Zylinder – also als runder Druckkörper – erfolgen kann. Im Einsatz wird zwischen einer Bogenrotationsmaschine oder Rollenmaschinen unterschieden. Ein klassisches Einsatzgebiet des Hochdrucks wäre der Buchdruck, der heute wohl besser als »Letterpress« bekannt ist und sich durch seine reliefartigen Prägungen auszeichnet. Ebenso kann in Linol- und Holzschnitt sowie Flexodruck unterschieden werden. 

Abbildung Hochdruckverfahren

2 – Flachdruck

Der Flachdruck basiert auf dem Steindruck, welcher zu direkten Druckverfahren gezählt werden kann. Durch Weiterentwicklung des Verfahrens wird es inzwischen zu den indirekten Druckverfahren gezählt. Die zu bedruckenden Teile liegen beim Flachdruck fast auf der gleichen Ebene wie die restlichen Bereiche. Für die Farbübertragung wird ein Druckstock vorbehandelt, damit die fetthaltige Farbe auf den zu bedruckenden Stellen haftet und auf den nicht zu bedruckenden Stellen – den wasserhaltigen Stellen – abgestoßen wird. Mit einem Gummituch wird die Druckfarbe auf das Papier übertragen, weshalb man von einem indirekten Druckverfahren spricht. Den wohl bekanntesten Flachdruck stellt der Offsetdruck dar. 

Abbildung Flachdruckverfahren

3 – Durchdruck

Beim Durchdruck wird die Farbe mittels eines Hilfswerkzeugs durch eine Schablone auf das Druckmedium gedruckt. Schablonen können Siebe, textile Stoffe oder andere durchlässige Materialien darstellen. Wichtig ist, dass die zu druckenden Stellen durchlässig und die nicht zu bedruckenden Stellen undurchlässig sein müssen. Je nach Feinheit, Struktur und Elastizität des Gewebes kann ein unterschiedlicher Farbauftrag erreicht werden. Das Druckverfahren ist vielseitig einsetzbar und relativ unabhängig in Zusammenhang mit Beschaffenheit und Form des Druckobjektes. Das Verfahren zählt somit zu den direkten Druckverfahren welches als Form des Siebdrucks häufig in der Textilindustrie Einsatz findet. Zum Durchdruck zählen ebenso die Risographie und der Flockdruck. 

Abbildung Durchdruckverfahren

4 – Tiefdruck

Der Tiefdruck ist eines der ältesten Druckverfahren, welcher aus der Kupferstich-Technik hervorgeht. Diese Druckformherstellung ist besonders aufwendig, da ein Formzylinder geätzt oder graviert werden muss. Beim Tiefdruck liegen somit die zu druckenden Stellen vertieft in der Druckform. Nachdem die Farbe auf der gesamten Druckoberfläche aufgetragen wird, werden mit einer Rakel die Farbrückstände abgezogen, damit nur in den Vertiefungen – den Näpfchen – die Farbe erhalten bleibt. Durch hohen Anpressdruck wird anschließend die Farbe mittels des Druckträgers auf den zu bedruckenden Werkstoff übertragen. Somit kann das Tiefdruckverfahren als Umkehrung des Hochdruckverfahrens verstanden werden. Das bekannteste Tiefdruckverfahren ist der Rotationsdruck und als künstlerische Formen können der Stahlstich, Kupferstich sowie Radierung genannt werden.

Abbildung Tiefdruckverfahren

Quellen:

Tiefdruck – Das Tiefdruckverfahren. In: 

https://www.digitaldruck.info/tiefdruck.html

Hochdruck – Das Hochdruckverfahren. In:

https://www.digitaldruck.info/hochdruck.html

Flachdruck – Das Flachdruckverfahren. In:

https://www.digitaldruck.info/flachdruck.html

Die wichtigsten Druckverfahren einfach erklärt. In: 

https://www.druck.at/blog/artikel/druckverfahren

Druckarten, Drucktechniken und Druckverfahren. In: 

https://www.digitaldruck.info/druckverfahren.html

Die wichtigsten Druckverfahren. In: 

https://www.print.de/studien/die-wichtigsten-druckverfahren/

Die wichtigsten Druckverfahren im Überlick. In: 

https://www.printer-care.de/de/drucker-ratgeber/druckverfahren

Erste Recherchen

In den vergangenen Wochen habe ich mich auf die Recherche meines Themas fokussiert. Ich habe mich entschieden, die Informationen für mein Topic aus dem Buch „Theory of Type Design“ von Gerard Unger zu nehmen. 

Auch die Vorlesung von Kurt Glänzer vergangene Woche passte sehr gut zu den Themen die ich anschneiden möchte, daher werde ich auch seine Imputs miteinbeziehen. Meine Research soll folgende Themen umfassen:

  • Geschichte
  • Normen und Konventionen
  • Rhythmus und Aufbau
  • Klassifikationen
  • Schriftmischungen
  • Formensprache
  • Kriterien der Schriftwahl
  • Aussage und Wirkung

– Teresa Eibinger

Die Geschichte des Drucks

Um ein besseres Verständnis für die heutigen Methoden des Drucks zu bekommen, ist es wichtig die Geschichte dahinter zu kennen. Ohne den Druck wären wir in unserer Entwicklung als Menschen nicht da wo wir heute sind. Viel mehr Personen könnten bis heute nicht lesen und große wissenschaftliche Ereignisse, wären erst viel später zu uns gekommen. Hier werde ich die wichtigsten Phasen der Druckgeschichte behandeln.

01 Blockdruck

Die Geschichte beginnt im 6. Jh. n. Cr. in China. Während der Tang-Dynastie war der Blockdruck einer der größten Errungenschaften/Erfindungen dieser Zeit. Hier wurden aus Holz, Texte und Abbildungen geschnitzt, die danach eingefärbt und auf Papier gedruckt wurden. Heute ist uns dieses Verfahren noch als Holzschnitt oder Linoldruck bekannt. Die Reichweite dieser Erfindung ist dermaßen groß, dass der Druck in der modernen chinesischen Geschichtsschreibung als eine der vier großen Erfindungen des Chinesischen Altertums gilt. Den Weg nach Europa fand es erst im 14. Jahrhundert und zählt als Vorreiter des Buchdrucks von Johannes Gutenberg.

Eines der ersten Werke, das mit Blockdruck erstellt wurde: Diamant-Sutra (868 n. Chr.)

02 Druck mit beweglichen Lettern

Diese Phase der Druckgeschichte beginnt bereits vor Gutenberg. Im Jahre 1041 erfindet der Typograf Bi Sheng bewegliche Lettern aus Ton, die jedoch leicht zerbrachen. 1298 verwendet ein anderer Erfinder erstmals widerstandsfähigere Lettern aus Holz und erfindet zudem ein komplexes System aus drehbaren Tafeln, wodurch die Qualität des Drucks verbessert wird.

In Europa war Johannes Gutenberg derjenige, der im 15. Jahrhundert die beweglichen Lettern einführte. Das fortschrittliche an seiner Technik war die Punze. Das ist der Stahl-Rahmen, an dessen Kopfende das spiegelverkehrte Relief des zu druckenden Zeichens (Zahl, Buchstabe oder Satzzeichen) liegt. Durch Einschlagen der Punze wird die Matrize gebildet, in der die Buchstaben gegossen werden. Diese werden anschließend auf einem Tablett angeordnet, mit Druckfarbe bestrichen und auf Papier aufgedruckt.

  • Gutenberg verwendet zum ersten Mal Druckfarbe auf Ölbasis, die länger haltbar als die vorangegangenen Farben auf Wasserbasis ist
  • widerstandsfähigere Lettern aus einer Legierung aus Zinn, Blei und Antimon
  • Erfindung der ersten Druckpresse, deren Funktionsweise sich an einer Weinpresse orientiert

Nach etwa einem Jahr des Experimentierens wird am 23. Februar 1455 die Gutenberg-Bibel mit einer Auflage von 180 Ausgaben gedruckt.

Illustration von der Druckpresse nach Johannes Gutenberg

03 Rotationsdruckmaschine

Der nächste große Meilenstein in der Geschichte war die erste Maschine für große Auflagen. 1843 erfindet ein Amerikaner die Rotationsdruckmaschine. Zu Beginn wurde noch auf einzelne Papierbögen gedruckt, die 20 Jahre später durch die Rollenpapierzufuhr ersetzt wurden. Nun liegen die zu druckenden Bilder auf einem rotierenden Zylinder auf und nicht mehr auf einer ebenen, pressenden Oberfläche, und das Papier läuft über einen Zylinder, der einen viel höheren Druck ausübt. Dank der Mechanisierung des Verfahrens und der Einführung der Papierrolle druckt die Rotationsdruckmaschine bis zu 8.000 Exemplare pro Stunde, was auch für Tageszeitungen einen großen Fortschritt bedeutete.

Rotationsdruckmaschine

04 Offsetdruck

1904 wird die Technik des Offsetdrucks (welcher 1875 erfunden wurde) erstmals auf Papier angewendet. Dabei handelt es sich um ein indirektes Druckverfahren, das auf dem einfachen chemisch-physikalischen Prinzip basiert, nach dem sich Wasser und Fett abstoßen. Dieses Druckverfahren ist um einiges komplexer, als seine Vorgänger. Im Mittelpunkt steht die Offsetplatte, die in zwei Bereiche untergliedert ist – die druckenden Elemente, von denen Wasser abperlt (an denen demnach die Druckfarbe anhaften kann), und die nichtdruckenden Elemente, welche Wasser aufnehmen (an denen also keine Druckfarbe anhaften kann). Die Platte wird mit einer Lösung befeuchtet, die sich mit den druckenden Elementen verbindet, und wird anschließend mit Druckfarbe versehen. Die auf diese Weise an den druckenden Elementen anhaftende Farbe wird zuerst auf einen Gummituchzylinder übertragen und anschließend auf Papier gedruckt. Die Offsetmaschinen sind sehr groß und müssen oft gewartet werden, weshalb sie sich nur für große Produktionen lohnen.

Die Vorteile des Offsetdrucks sind:

  • Sehr hohe Definition und Auflösung.
  • Hohe Druckqualität auf jeder Art von Papier, auch solches, das keine glatte Oberfläche aufweist
Funktionsweise des Offsetdrucks

05 Linotype-Setzmaschine

1885 wird in Deutschland die Linotype erfunden. Der Vorteil dieser Setzmaschine liegt darin, dass damit die aus Lettern bestehenden Textzeilen automatisch angeordnet werden. Die Funktionsweise ist sehr einfach und ähnelt der einer Schreibmaschine: Der Schriftsetzer gibt über eine Tastatur die Wörter des Textes ein. Durch das Drücken der Tasten werden entsprechende Matrizen (die jeweils einer Letter entsprechen) gelöst und nebeneinander in einer Zeile angeordnet. Die Matrizenzeile wird mit flüssigem Blei gefüllt, mit Druckfarbe bestrichen und schließlich zum Bedrucken der Papierbögen verwendet. Auch wenn dieses Verfahren sehr komplex erscheint, wird durch die Linotype der Druckprozess stark beschleunigt. Ab diesem Zeitpunkt wird alles maschinell erledigt und die Schriftsetzer müssen die zu druckenden Zeilen nicht mehr Type für Type zusammensetzen. Die Linotype-Setzmaschine wurde auch bei Tageszeitungen eingesetzt.

Linotype-Setzmaschine

06 Laserdrucker

1971 entwickelt die Xerox Corporation die Lasertechnologie. In einem Laserdrucker werden die zu druckenden Inhalte durch elektronische Prozesse erzeugt und direkt auf Papierbögen übertragen. Im Genaueren heißt das, dass das Bild vom Laser auf einen lichtempfindlichen Zylinder mit Selen-Beschichtung (genannt Trommel oder Magnetwalze) übertragen und von hier durch den Toner direkt auf das Papier aufgebracht wird. Mit diesem Verfahren können in Rekordzeit ca. 20.000 Zeilen/Minute gedruckt werden. Vor allem aber kann ab diesem Zeitpunkt jeder selbständig das ausdrucken, was er oder sie braucht.

Die ersten Laserdruckermodelle sind nicht das, was wir heute gewohnt sind – noch sind sie sperrig, komplex und sehr teuer. Es dauert bis 1982, bis der erste Tischlaserdrucker von Canon produziert wird. Der Preis des Gerätes bleibt jedoch noch zu hoch, als dass man es als Produkt für jedermann bezeichnen könnte. Die große Verbreitung der Laserdrucker beginnt erst zu Beginn der 90er-Jahre mit den Tintenstrahlmodellen, die mit Nadeln und Sublimation arbeiten. Von diesem Moment an werden die Drucker immer günstiger, immer kompakter und immer effizienter.

Erster xerographischer Laserdrucker von 1977

07 3D-Drucker

Der letzte Bereich der Druckverfahren widmet sich dem 3D-Drucker. Wenn man es genau betrachtet, entsteht diese Drucktechnik bereits vor einigen Jahren, nämlich 1983, als zum ersten Mal UV-Strahlen zum Härten von Lacken verwendet wurden. Der Erfinder nennt seine es „Stereolithografie“; dieses Verfahren ermöglicht, mit dem schichtweisen Aufbau eines lichtempfindlichen, flüssigen Polymers, das UV-Licht ausgesetzt wird, feste Gegenstände herzustellen.

Heute gibt es mehrere Technologien für den 3D-Druck. Sie unterscheiden sich vor allem in der Art, in der die einzelnen Schichten aufgebaut werden: Verwendet werden können Materialien, die durch Wärme schmelzen, flüssige Materialien, die aushärten oder Materialien, die laminiert und miteinander verbunden werden.

Bis der 3D-Druck ein Massenphänomen wurde, dauerte es einige Jahre. Der Grund dafür liegt in den Preisen dieser Technologie, die zu Beginn extrem hoch waren. Heutzutage wird er in den verschiedensten Bereichen angewandt, von der Architektur, über die Kunst, das Gesundheitswesen, bis hin zur Archäologie.

3D-Drucker




Quellen:

https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/180815

http://www.another-view-on-history.de/2008/05/11/druck-des-diamant-sutras-11-mai-868/

https://blog.drupa.com/de/gastbeitrag-gutenbergs-erfindungen-teil-6-druckpresse/

https://www.pixartprinting.de/blog/geschichte-des-drucks/

http://maggieruthprintingpress.weebly.com/the-history-of-the-printing-press.html

https://www.printer-care.de/de/drucker-ratgeber/offsetdruck

https://www.npr.org/sections/alltechconsidered/2012/05/28/153518188/long-before-the-internet-the-linotype-sped-up-the-news

Welche Vorteile schafft das (Vor-)Lesen von Kinderbüchern?

Das gemeinsame Lesen von Kinderbüchern stärkt nicht nur die Beziehung zwischen Kind und Bezugsperson. In vielen Untersuchungen hat die Leseforschung festgestellt, dass das spätere Leseverhalten im frühkindlichen Stadium entscheidend geprägt wird.

Schon lange bevor Kinder lesen und schreiben können, entwickeln sie bei der Betrachtung von Bilderbüchern und dem Vorlesen entscheidende Lese- und Sprachkompetenzen. Außerdem fördert das gemeinsame Betrachten von Bilderbüchern mit einer erwachsenen Person, die Erzählfähigkeit der Kinder. Sie lernen wie Geschichten aufgebaut sind und welche sprachlichen Muster und Handlungsmuster vorkommen. 

-> Wie oft und intensiv Eltern gemeinsam mit ihren Kindern lesen, hat dabei große Auswirkungen auf die spätere Lesekompetenz und Lesefreude der Kinder.

Die Universität Boston hat sich in einer Studie mit dem Programm “Zero to three” damit beschäftigt, welche Kriterien für die Auswahl von Bilderbüchern für die Altersgruppe 0 – 3 Jahre zu berücksichtigen sind. Welchen sprachlichen und illustrativen Mittel verwenden Bilderbücher in den jeweiligen Stadien und was gefällt dabei Kindern an Bildern und Sprache.

0-6 Monate: einfache, deutliche Motive, satte Farben, starker Kontrast

große Formate aus Stoff, dickem Karton oder beispielsweise Plastik

6-12 Monate: Bilder oder Fotos von der eigenen Lebensrealität (um diese verständlicher und greifbar zu machen) → Bilder und Fotos von anderen Säuglingen, von der bekannten Umgebung (Stuhl, Tisch, Bett, Babyspielzeug, Haus, etc.), Bilder von Familienmitgliedern (Mama, Papa, Geschwister),

große Formate aus Stoff, dickem Karton oder beispielsweise Plastik

12-24 Monate: Bücher, die an die Erfahrungen der Kinder anknüpfen, mit leicht vorhersagbaren Handlungen, kurzer Text mit Reimen die zum Bild passen, mit Tieren, Kuscheltieren, Fahrzeugen wie Polizei, Feuerwehr, Kinderarzt etc.

große Formate aus Stoff, dickem Karton oder beispielsweise Plastik

24-36 Monate: Bücher mit kurzen Geschichten → Reimtexte zum leichten merken und nachsagen, Geschichte mit leichter wiederholender Struktur, Thematisierung von Größen, Mengen, Zahlen und Buchstaben, Bücher über Kinder aus aller Welt, verschiedene Lebensformen

3-4 Jahre: Bücher mit lustigen Texten, auch mit Widersprüchen und Ironie als Stilmittel, Bücher, die mit Rollenbildern spielen und diese umkehren, Bücher die mit Sprache spielen, Illustrationen / Wimmelbilder, auf denen sich zahlreiche Geschichten entdecken lassen, Geschichten, die zum Nachdenken anregen

5-6 Jahre: Kinder können in diesem Alter bereits längere Geschichten mit weniger Illustrationen erfassen → Bilderbücher, in denen die kindlichen Interessen aufgegriffen werden (Hobbies, zur Schule gehen, Berufe), Serien-Bücher in den Geschichten von den gleichen Helden erzählt werden